Autor im Porträt
Markus Stromiedel
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Nachtfrost / Kommissar Selig Bd.3
Markus Stromiedel, der "Vater" des Kieler Tatort-Kommissars Klaus Borowski, legt mit "Nachtfrost" den dritten hoch spannenden Polit-Krimi um Kommissar Selig vor, der auch als Psychodrama überzeugt.
Der alte Mann, der zu Hauptkommissar Paul Selig ins Büro kommt, hat ein ungewöhnliches Anliegen:
Er habe einen Mord zu melden, das Mordopfer sei er selbst. Und den Täter kenne er bereits: Erhard Lasnik, einen angesehenen Berliner Bürger. Er vertraue darauf, dass Selig ihn als Mörder zur Strecke bringen werde.
Selig glaubt an einen Scherz, doch einen Tag später liegt der Alte tot in einer Wohnung im Norden Berlins. Die Spuren, die Selig und seine Kollegen am Tatort finden, führen tatsächlich zu Lasnik, die Beweise sind eindeutig. Lasnik wird verhaftet, der Fall scheint abgeschlossen.
Doch Selig ist diese Lösung einfach zu glatt. Er zweifelt an den Ergebnissen und ermittelt weiter. Seine Hartnäckigkeit fördert mehr als überraschende Zusammenhänge aus der jüngsten deutschen Vergangenheit zutage ...
"Selig hat ein bisschen was von Monk, ein bisschen was von Tabor Süden - ein Gewinn, dieser neue Polizist, der so sympathisch und smart ist." Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Der verbotene Turm / Der Torwächter Bd.3
in eine Stadt, die unter dem Dschungel verborgen ist. Es ist eine
beeindruckende und geheimnisvolle Welt, in der er bald Freunde
findet. Doch Ashakida ist in Avaritia zurückgeblieben, und sie
braucht dringend seine Hilfe. Simon macht sich auf den Weg,
um der Schneeleopardin beizustehen. Er ahnt nicht, dass ihn
seine Reise durch die Welten direkt in den Tower führt ...
"Der Torwächter - Der verbotene Turm" ist der spannende dritte Teil der Torwächter-Reihe und Teil des Internet-Lese-Projektes "Kopf-Kick" - www.kopf-kick.de…mehr
Markus Stromiedel
Für Markus Stromiedel, Jahrgang 1964, gibt es nichts Schöneres, als Menschen Geschichten zu erzählen. Und das tut der gebürtige Bremerhavener seit jungen Jahren, zuerst als Journalist, später als Drehbuchautor und Autor. Nach einem Volontariat bei der "Nordsee-Zeitung" arbeitete er frei, u. a. für "Die Zeit" oder die "Frankfurter Rundschau" und entschloss sich ebenfalls für ein Studium der Kunst und Musik. Zum Schreiben von Drehbüchern kam er über einen Wettbewerb - damals hatte er noch keine Ahnung, worauf es bei einem Drehbuch ankommt und machte anfangs so ziemlich alles falsch, um sich dann in einem Crashkurs selbst das Schreiben von Drehbüchern beizubringen. Danach war ein geniales, aber fast unverfilmbares Drehbuch fertig, und Stromiedel standen die Türen in der Branche offen. Unter anderem schrieb er für "Stubbe. Von Fall zu Fall", "Der Staatsanwalt", "Großstadtrevier" und erfand den Kieler "Tatort"-Kommissar Borowski. Als Romanautor schreibt Stromiedel u. a. Politthriller, die in der nahen Zukunft spielen ("Zwillingsspiel", "Feuertaufe") oder entwirft in seinem Science-Fiction-Thriller "Die Kuppel" die düstere Zukunft eines Überwachungsstaates, der mit brutalsten Mitteln das Problem Überalterung in den Griff zu bekommen versucht. Stromiedel lebt mit seiner Familie in Bonn.Das meint die buecher.de-Redaktion: Wer intelligente und exzellent gemachte Polit- oder SciFi-Thriller liebt, der ist bei Markus Stromiedel an der richtigen Adresse.
Interview mit Markus Stromiedel, "Die Kuppel"
Markus Stromiedel: Ich finde es wahnsinnig faszinierend, mir vorzustellen, wie sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt. Wie werden wir in Zukunft leben? Wie verändert sich Europa und die Welt, wenn all die Dinge, die von Wissenschaftlern vorhergesagt werden, tatsächlich eintreten? Das finde ich spannend, und deshalb ist die nahe Zukunft für mich der perfekte Ort für einen packenden Thriller. Denn zur eigentlichen Thrillerhandlung kommt der Kitzel hinzu, diese fremde und doch vertraute Welt kennenzulernen. Wie schnell sich unsere Gesellschaft entwickelt, merke ich übrigens an meinen ersten beiden Büchern "Zwillingsspiel" und "Feuertaufe": Vieles von dem, was ich dort entworfen habe, ist heute fast schon Realität. Ich bin sehr gespannt, wie lange es dauern wird, bis "Die Kuppel" von der Wirklichkeit eingeholt wird.
Ihr Held Vincent Höfler ist ein junger und ziemlich angepasster Militärpolizist,…mehr
"Die Kuppel" ist ihr dritter Thriller. Ihre ersten beiden Bücher spielen in Berlin im Jahre 2019, in ihrem jüngsten Werk werfen Sie einen Blick auf Europa im Jahr 2035. Was reizt Sie daran, mit ihren Büchern in die nahe Zukunft zu reisen?
Markus Stromiedel: Ich finde es wahnsinnig faszinierend, mir vorzustellen, wie sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt. Wie werden wir in Zukunft leben? Wie verändert sich Europa und die Welt, wenn all die Dinge, die von Wissenschaftlern vorhergesagt werden, tatsächlich eintreten? Das finde ich spannend, und deshalb ist die nahe Zukunft für mich der perfekte Ort für einen packenden Thriller. Denn zur eigentlichen Thrillerhandlung kommt der Kitzel hinzu, diese fremde und doch vertraute Welt kennenzulernen. Wie schnell sich unsere Gesellschaft entwickelt, merke ich übrigens an meinen ersten beiden Büchern "Zwillingsspiel" und "Feuertaufe": Vieles von dem, was ich dort entworfen habe, ist heute fast schon Realität. Ich bin sehr gespannt, wie lange es dauern wird, bis "Die Kuppel" von der Wirklichkeit eingeholt wird.
Ihr Held Vincent Höfler ist ein junger und ziemlich angepasster Militärpolizist, sein Vater hingegen war schon in Jugendzeiten im Widerstand und als Regierungsgegner aktiv. Als Vincent den Tod eines alten Mannes am Zaun der Kuppel aufklären soll, nimmt er den Auftrag ernst und merkt sehr schnell, dass er damit die höchste Geheimpolizei zum Gegner hat. Wird Vincent am Ende gar zum politischen Menschen, zu einem, der für seine Überzeugungen auch kämpft?
Markus Stromiedel: Für Vincent ist seine angepasste Haltung zu Beginn des Buches eine Form des Widerstandes - der Widerstand gegen den Vater. Jeder Jugendliche kennt diesen Reflex: Was macht man, wenn man seine Eltern ärgern will? Man tut genau das, was sie ablehnen, denn nur so kann man sich von ihnen abgrenzen. Genau das tut auch Vincent, und natürlich bringt Vincents angepasste Haltung den Vater als früheren Attac-Kämpfer auf die Palme! Doch letztlich ist Vincent der Sohn seines Vaters, in ihm schlummert der gleiche Geist, und so wird bald schon sein Misstrauen und dann sein Ehrgeiz geweckt, den Fall tatsächlich zu lösen, bis es für ihn nur noch um das nackte Überleben geht ...
"Die Kuppel" ist ein beklemmender Science-Fiction-Roman. Totale Überwachung und das "Problem" Überalterung, für das erschreckende Lösungen gefunden werden. Hört sich so an, als ob Sie wenig Hoffnung in die Zukunft haben ...
Markus Stromiedel: Nein, gar nicht! Im Gegenteil! Letztlich schreibe ich meine Bücher, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir das Leben auf unserer Erde zum Guten wenden können. Das geht aber nur, wenn wir heute schon damit anfangen und nicht warten, bis es zu spät ist. Darum geht es in meinen Thrillern: Ich will aufzeigen, was geschehen wird, wenn wir die Augen vor den Problemen schließen und einfach so wie bisher weitermachen. Denn leider ist der Mensch perfekt darin, Probleme wegzuschieben oder sie gar zu ignorieren, vor allem, wenn sie als nüchterne Prognosen oder abstrakte Zahlen daherkommen. Ich versuche, diese Zahlen in spannende Handlung zu übersetzen. Im besten Falle merkt der Leser nichts von meinem Anspruch, er fiebert mit den Figuren mit, fühlt sich bestens unterhalten und hat am Ende des Buches eine packende (Lese-)Zeit gehabt. Wenn er dann noch ein wenig über das Thema nachdenkt, ist das perfekt.
Beim Lesen Ihres Buches klingen Erinnerungen an Bücher wie z. B. George Orwells "1984" oder auch Filmklassiker wie "Soylent Green" oder "Coma" an, um nur einige zu nennen. Doch natürlich haben Sie eine sehr eigene und ganz neue Welt erschaffen. Wann hatten Sie die erste Idee, den ersten Impuls dazu und wie hat sich die Geschichte während des Schreibens entwickelt?
Markus Stromiedel: Die Idee zu diesem Buch hatte ich in einer wortwörtlich schlaflosen Nacht. Keine Ahnung, warum ich nicht einschlafen konnte: Ich hatte keine Probleme und auch nicht zu viel Kaffee getrunken, ich war einfach wach! Vielleicht hat ja in mir schon die Geschichte gegärt ... Jedenfalls habe ich in diesen Stunden darüber nachgedacht, wie ich als alter Mensch leben wollte und wie nicht. So entstand die Idee der "Kuppel" ... Mehr möchte ich hier nicht verraten, sonst nehme ich der Geschichte ihre Spannung!
Neben Ihren Thrillern schreiben Sie sehr erfolgreich Drehbücher, u. a. haben Sie dem Kieler "Tatort"-Kommissar Klaus Borowski Leben eingehaucht. Was genau interessiert Sie so an dem Genre Krimi und Thriller und wie erklären Sie sich den aktuellen Krimi-/Thriller-/CSI-Boom im Fernsehen und auf dem Buchmarkt?
Markus Stromiedel: Ich mag an diesem Genre, dass es so wunderbar weit gesteckt ist. Ich kann, habe ich einen Kommissar im Gepäck, in jedes Milieu hineingehen, und ich weiß, der Zuschauer bzw. der Leser geht mit mir. Ich hätte die "Kuppel" auch ganz anders erzählen können, doch dadurch, dass ich einen jungen Ermittler in den Mittelpunkt stelle und ihn in die Geschichte hineintaumeln lasse, gebe ich der Handlung eine spannungsorientierte Struktur. Warum nun die TV-Zuschauer und Krimileser so viele Morde mögen, weiß ich nicht wirklich, für mich könnten es im Fernsehen durchaus ein paar Leichen weniger pro Tag sein. Ich erkläre es mir damit, dass Tote - provokant ausgedrückt - den Zuschauern Sicherheit geben. So ein Krimi hat ja eine einfache Struktur: Es gibt einen Mord und einen Mörder, der gefunden werden muss. Man sucht eine Weile, und dann findet der Kommissar ihn - Ende der Geschichte. Denn das ist die Verabredung: Am Schluss ist der Mord geklärt und der Böse gefasst, und man kann beruhigt ins Bett steigen. Stellen Sie sich mal die Aufregung in Deutschland vor, wenn in einem "Tatort" am Sonntagabend der Mörder nicht gefunden würde; und in der letzten Szene steht der Kommissar am Fenster, blickt über die Stadt und sagt: "Dort unten läuft der Killer frei herum, under wird weitermorden ..." Undenkbar!
Lesen Sie selbst gerne Krimis/Thriller anderer Kolleginnen oder Kollegen und wenn ja, welche schätzen Sie?
Markus Stromiedel: Mein Bücherstapel - man sagt ja heute SUB - ist groß, und da sind nicht nur Krimis dabei, auch Fantasy, natürlich Science-Fiction und auch ein paar Kinder- und Jugendbücher. Ich habe viel zu wenig Zeit zum Lesen! Im Moment liegen die Bücher von zwei geschätzten Kollegen ganz oben: "Das Perseus Protokoll" von Kai Hensel und "Oneiros" von Markus Heitz. Bin sehr gespannt!
Sie haben als Journalist mit dem Schreiben angefangen. Wie war Ihr Weg dahin und was interessierte Sie am Schreiben als Beruf?
Markus Stromiedel: Ich kam zum Schreiben über das Lesen. Ich habe früh mit dem Lesen begonnen, schon als Fünfjähriger, und mich durch die örtliche Bibliothek durchgefressen. Auf die Idee, selber Geschichten oder gar Romane zu schreiben, bin ich aber nicht gekommen - auch später nicht, als ich schon Journalist geworden war. Alle, die sich das trauten, hatten meine große Hochachtung! Den Ausschlag, ins fiktionale Schreiben einzusteigen, gab dann ein Drehbuchwettbewerb der Filmstiftung NRW, für den man einen Drehbuchentwurf und eine Probeszene einreichen sollte. Verblüffenderweise war ich einer der Preisträger, obwohl ich damals keine Ahnung hatte vom Drehbuchschreiben! Danach hatte ich ein halbes Jahr Zeit, dann musste ich zu meinem Entwurf ein fertig geschriebenes Drehbuch abgeben ... Das war der totale Drehbuchcrashkurs! Aber ich war angefixt. Denn endlich hatte ich gefunden, was ich tun wollte - Geschichten erzählen! Dass meine Bücher so gut ankommen würden, das hatte ich damals nicht zu hoffen gewagt ... Übrigens, mein erstes Buch, für das ich bei der Filmstiftung NRW den Drehbuchpreis bekommen habe, war eine Thrillerdystopie, so wie "Die Kuppel". So kommt man immer wieder zu seinen Wurzeln zurück.