Das Böse ist näher, als du glaubst
Ein bizarres Familienidyll auf einer einsamen Insel im Norden
Hochdramatischer Psychothriller auf einer einsamen Insel - perfekt für Fans von Skandinavien-Thrillern und Leser:innen von Ragnar Jonasson, Jens Henrik Jensen, Romy Hausmann und Jan Beck.
Wem vertraust du, wenn das Böse kommt?
Sie leben in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel: Mutter, Vater und zwei heranwachsende Kinder in einer Blockhütte, das Festland ist in der Ferne kaum sichtbar. Die 16-jährige Juno und ihr Bruder verbringen die Zeit mit Fischfang, Kuchenbacken und sonntäglichen Gesellschaftsspielen. Und in ständiger Angst. Denn schon auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Fremde können jederzeit auftauchen. Und die wollen Rache nehmen für etwas, das der Vater ihnen vor langer Zeit angetan haben soll. Die Fremden werden kommen, um die ganze Familie auszulöschen. Aus diesem Grund hat der Vater einen geheimen Schutzraum gegraben. Dort können sie sich sicher fühlen. Noch ...
»Ivar Leon Menger hat ein selten schönes Stück Spannung geschrieben. Gedankenvoll und elegant und wunderbar eigen.« Melanie Raabe
»Selten kam das Böse so hinterhältig idyllisch daher wie in diesem Debüt: ein grandioser, emotionaler Thriller.« Buch-Magazin
Lesen Sie auch den zweiten Thriller von Ivar Leon Menger bei dtv: ANGST …mehr
Das Böse ist näher, als du glaubst Sie leben in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel: Mutter, Vater und zwei heranwachsende Kinder in einer Blockhütte, das Festland ist in der Ferne kaum sichtbar. Die 16-jährige Juno und ihr Bruder verbringen die Zeit mit Fischfang, Kuchenbacken und sonntäglichen Gesellschaftsspielen. Und in ständiger Angst. Denn schon auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Fremde können jederzeit auftauchen. Und die wollen Rache nehmen für etwas, das der Vater ihnen vor langer Zeit angetan haben soll. Die Fremden werden kommen, um die ganze Familie auszulöschen. Aus diesem Grund hat der Vater einen geheimen Schutzraum gegraben. Dort können sie sich sicher fühlen. Noch ...…mehr
Ivar Leon Menger, 1973 in Darmstadt geboren, studierte Grafikdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Er ist u.a. Autor und Regisseur zahlreicher Hörspielserien. 'Monster 1983' und 'Ghostbox' zählen zu den erfolgreichsten Produktionen in Deutschland. Als Werbetexter und Grafikdesigner entdeckte Menger rasch seine Liebe zum Film, die auch seine Geschichten prägt. 'Als das Böse kam' (2022) ist sein erster Roman.
Ivar Leon Menger: Als das Böse kam
Krimis gibt es nur, weil in noch dickeren Büchern steht, was erlaubt ist und was nicht. Ohne Gesetze wäre selbst ein Mord kein Kriminalfall, sondern kaum mehr als ein Drama. In seinem ungewöhnlichen Thriller „Als das Böse kam“ macht Ivar Leon Menger spürbar, wie Zwänge dazu verleiten können, Gesetze zu übertreten, kriminell zu werden. Dabei balanciert er auf dem schmalen Grat zwischen Krimi und Drama. Seine Heldin Juno ist gerade 16 Jahre alt. Sie lebt, solange sie denken kann, mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Boy auf einer einsamen Insel. Irgendwann gab es noch eine Schwester, aber Juno kennt nur deren Grab. Für Erinnerungen gibt es nicht viel Platz im Leben ihrer Familie. Es wird bestimmt von der Angst vor „den Fremden“, die irgendwo am Festland darauf lauern, die abgeschiedene Idylle von Mutter, Vater und den zwei Kindern für immer zu zerstören.
Sieben Gesetze sollen das Überleben auf der Insel sichern. Es ist zum Beispiel verboten zu lügen, fremde Beeren zu essen und Vaters Bibliothek zu betreten. "Wir müssen kurz und schmerzlos töten," heißt es. Und: "Wir dürfen die Insel niemals ohne Erlaubnis von Mutter oder Vater verlassen." Diese Gesetze wurden von den…mehr
Krimis gibt es nur, weil in noch dickeren Büchern steht, was erlaubt ist und was nicht. Ohne Gesetze wäre selbst ein Mord kein Kriminalfall, sondern kaum mehr als ein Drama. In seinem ungewöhnlichen Thriller „Als das Böse kam“ macht Ivar Leon Menger spürbar, wie Zwänge dazu verleiten können, Gesetze zu übertreten, kriminell zu werden. Dabei balanciert er auf dem schmalen Grat zwischen Krimi und Drama. Seine Heldin Juno ist gerade 16 Jahre alt. Sie lebt, solange sie denken kann, mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Boy auf einer einsamen Insel. Irgendwann gab es noch eine Schwester, aber Juno kennt nur deren Grab. Für Erinnerungen gibt es nicht viel Platz im Leben ihrer Familie. Es wird bestimmt von der Angst vor „den Fremden“, die irgendwo am Festland darauf lauern, die abgeschiedene Idylle von Mutter, Vater und den zwei Kindern für immer zu zerstören.
Sieben Gesetze sollen das Überleben auf der Insel sichern. Es ist zum Beispiel verboten zu lügen, fremde Beeren zu essen und Vaters Bibliothek zu betreten. "Wir müssen kurz und schmerzlos töten," heißt es. Und: "Wir dürfen die Insel niemals ohne Erlaubnis von Mutter oder Vater verlassen." Diese Gesetze wurden von den "Wächtern" erlassen, die einst die Familie auf der Insel in Sicherheit brachte. "Als das Böse kam" wird aus der Perspektive von Juno erzählt und versetzt einen also in den Kopf einer Heranwachsenden, deren Instinkte und Sehnsüchte von Regeln unterdrückt werden. Der Sinn dieser Regeln wird dabei immer fadenscheiniger, je mehr sie darüber nachdenkt. So wird das langsame Erwachen einer kriminellen Energie erleb bar gemacht - selbst wenn ein "Verbrechen" erst einmal nur darin besteht, sich selbst das Schwimmen beizubringen. Heimlich natürlich. Denn wenn die Eltern davon erführen, würde es sofort den Verdacht erregen, dass Juno plant, auf eigene Faust die Insel zu verlassen.
Den Eltern entgeht nicht, was Juno bewegt. Um sie zu besänftigen, erzählt ihr Vater von seinem früheren Leben, in einem Land namens Italien. Dort habe er gegen zwielichtige Immobilienhändler ausgesagt. Seither befinden er und seine Familie sich in einem Zeugenschutzprogramm. Doch auch das könnte nur eine von jenen Geschichten sein, die erfunden werden, um zu beruhigen, um zu erklären, was vielleicht gar nicht zu erklären ist. Als dann auch noch ein geheimnisvoller Junge namens Luca auf der Insel auftaucht und Junos Vorstellung von "den Fremden da draußen" auf den Kopf stellt, wird aus der Geschichte vieler kleiner Gesetzesbrüche nach und nach ein Kampf auf Leben und Tod. - Ivar Leon Menger zeigt in einer Mischung aus Krimi, Märchen und Coming-of-age-Drama, dass das Böse auch in dem verzweifelten Versuch entstehen kann, es fern zu halten.
Interview mit Ivar Leon Menger zu "Als das Böse kam"
In Ihrem früheren Leben haben Sie nicht nur als Designer und Werbetexter sondern auch in einer Videothek gearbeitet. Was haben Sie dort über das Geschichtenerzählen gelernt?
Oh, das ist eine gute Frage, über die ich so noch nie nachgedacht habe. Auf jeden Fall hat die Zeit in der Videothek meine Menschenkenntnis geschult. Oder erschüttert, wenn ich da an ein paar Geschichten zurückdenke. Zum Beispiel an einen Kunden, der schon morgens um zehn Uhr in der menschenleeren Erwachsenen-Abteilung verschwunden ist und nach zwanzig Minuten mit offenen Hosenstall zurückkam. Aber davon abgesehen war die Videothek ein wunderbarer Ort zum Austausch von Gleichgesinnten, von Filmliebhabern. Ja, diese Zeit hat definitiv mein Geschichtenerzählen geprägt.
Als Autor sind Sie vor allem für Hörspiele und -bücher bekannt. Wie kam es dann dazu, dass Sie nun Kriminalromane schreiben?
Eigentlich hatte ich schon immer den Traum, einen Roman schreiben. Aber da ich für das Schreiben einer einzigen Seite fast fünf Stunden brauche, habe ich es immer gelassen. Bis ich vor zwei Jahren las, dass Ernest Hemingway nur eine Seite am Tag schrieb. Sofort war mein Plan gefasst: Das…mehr
In Ihrem früheren Leben haben Sie nicht nur als Designer und Werbetexter sondern auch in einer Videothek gearbeitet. Was haben Sie dort über das Geschichtenerzählen gelernt?
Oh, das ist eine gute Frage, über die ich so noch nie nachgedacht habe. Auf jeden Fall hat die Zeit in der Videothek meine Menschenkenntnis geschult. Oder erschüttert, wenn ich da an ein paar Geschichten zurückdenke. Zum Beispiel an einen Kunden, der schon morgens um zehn Uhr in der menschenleeren Erwachsenen-Abteilung verschwunden ist und nach zwanzig Minuten mit offenen Hosenstall zurückkam. Aber davon abgesehen war die Videothek ein wunderbarer Ort zum Austausch von Gleichgesinnten, von Filmliebhabern. Ja, diese Zeit hat definitiv mein Geschichtenerzählen geprägt.
Als Autor sind Sie vor allem für Hörspiele und -bücher bekannt. Wie kam es dann dazu, dass Sie nun Kriminalromane schreiben?
Eigentlich hatte ich schon immer den Traum, einen Roman schreiben. Aber da ich für das Schreiben einer einzigen Seite fast fünf Stunden brauche, habe ich es immer gelassen. Bis ich vor zwei Jahren las, dass Ernest Hemingway nur eine Seite am Tag schrieb. Sofort war mein Plan gefasst: Das mache ich auch - ich schreibe jeden Tag eine Seite und dann habe ich in einem Jahr einen Roman mit 365 Seiten. So entstand "Als das Böse kam".
Sie beginnen mit einem Zitat von Hans Christian Andersen. Sind Sie von seinen Märchen geprägt?
Nicht nur von Andersen, sondern von Märchen insgesamt. Gerade „Rotkäppchen“, „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ sowie „Hänsel und Gretel“ haben mich in meiner Kindheit sehr fasziniert. Ich liebte die gruselige Stimmung – etwa wenn der Wolf seine Stimme verändert, um seinen Opfern eine Falle zu stellen.
Sie erzählen von einer Familie, die auf einer einsamen Insel von der Vergangenheit eingeholt wird. Welches Verhältnis haben Sie zur Einsamkeit? Könnten Sie so leben wie diese Familie?
Ich könnte eventuell für einen Monat in einer abgelegenen Blockhütte leben. Ich liebe die Natur und den Wald. Aber irgendwann würde es mich wieder zu den Menschen ziehen, in die Stadt, in belebte Cafés. Ich liebe das Alleinsein - aber unter Menschen. Wie die Sonne, die ich am liebsten im Schatten genieße.
Die 16-jährige Juno haben Sie als Ich-Erzählerin ausgewählt. Was ist das Besondere an ihrer Perspektive?
Es ermöglicht mir eine starke dramaturgische Fallhöhe. Ich sehe und verstehe alles nur durch das Mädchen Juno. Damit entsteht der Reiz für die Leser*innen, die es eben nur durch ihre naiven Augen sehen können. Man denkt die ganze Zeit: "Nein, nein, mach das nicht! Geh wieder zurück!" Doch man kann sie nicht aufhalten und muss gemeinsam mit ihr in den Abgrund blicken.
Glauben Sie an "das Böse"?
Ja. Ich bin der Überzeugung, alles ist Energie. Und es gibt positiv geladene sowie negative. Anders kann ich mir unsere zerstörerische Welt nicht erklären.
Ein weiterer Roman von Ihnen ist bereits für nächstes Jahr angekündigt. Haben Sie Blut geleckt und werden nun vor allem Bücher schreiben?
Das kann ich mit einem eindeutigen Ja beantworten. Der Literaturbetrieb hat mich in seinen Bann
gezogen und lässt mich nicht mehr los. Sie werden bald wieder von mir lesen.
Es war einmal …..
Meine Meinung:
Und als sie sah, wo sie war, da fing sie so bitter an zu weinen, denn von allen Seiten war Wasser, sie konnte nicht an Land kommen. (Hans Christian Andersen)
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich das letze mal so durch ein Buch gerast bin. Herzklopfen, Haareraufen und der eine odere ander Ausruf *NEIN* waren gerade zum Ende hin Nebenwirkungen dieses Buches. Medikamente haben Verlag und Autor vorsorglich mitgeliefert. Leider wusste ich das während des Lesens nicht.
Auf einer einsamen Insel, umringt von Wäldern, lebt eine vierköpfige Familie. Aus der Sicht von der 16jährigen Juno erfahren wir, was dort so alles passiert. Nicht viel, auf den ersten Blick. Wahnsinn, auf den Zweiten! Mit ihrem 12jährigen Bruder Boy und ihren Eltern führt sie ein Leben, ohne Kontakt mit anderen Menschen. Das Festland ist kaum sichtbar. In der Blockhüte duftet es nach Blaubeerkuchen. Jeden Sonntag vertreiben Gesellschaftsspiele die Langeweile. Fernseher, Radio und Telefon gibt es in der blauen Blockhütte nicht. Unterrichtet werden die Kinder von der Mutter. Die Sirene warnt vor Fremdlingen, die der Familie nach dem Leben trachten. In regelmäßigen Abständen findet ein Probealarm statt. Dann begibt sich die Familie in einen Schutzraum. Dort gibt es Lebensmittel, die sie eine Zeit lang über Wasser halten. Besonders begehrt sind die Trostpillen, die die Mutter selbst herstellt. Süß und unheimlich lecker nach Beeren schmeckend.
Innerhalb weniger Stunden habe ich diese Geschichte durchgesuchtet. Die Thematik ist einfach spannend und könnte auch im realen Leben passiert sein. Juno hinterfragt das Leben auf der einsamen Insel immer mehr. Was ihr der Vater darüber erzählt klingt logisch. Dennoch bemerkt das Mädchen, dass sein Verhalten nicht zu seinen Erzählungen passt. Bei den Gesellschaftsspielen darf nichts zu anderen Ländern hinterfragt werden. Als Juno es dennoch wagt, bekommt sie Hausarrest und der Spielenachmittag wird unterbrochen. Boy ist ein lieber Junge, der auch manchmal an der Aufrichtigkeit der Eltern zweifelt. Jedoch lässt er sich mit ein paar Erklärungen von den Eltern wieder beruhigen. Die Kinder müssen die sieben Gebote befolgen ….
Juno hat immer wieder Träume, in denen sie Erlebnisse hat, die sie normalerweise gar nicht haben kann. Wenn sie lügt entwickelt ihr Zeigefinger ein Eigenleben. Die Bibliothek des Vaters dürfen sie nicht betreten. Einzig ihr Märchenbuch spendet ihr Trost. Besonders das Märchen Däumelinchen fasziniert sie immer wieder. Einst hat es ihr die Mutter vorm knisternden Kamin erzählt. Mir haben Junos Alleingänge auf der Insel wahnsinnig spannende Lesestunden beschert. Zum Teil war mir klar, was es mit der Familie auf sich hat. Das ganze Ausmaß ist jedoch mehr als schockierend. Junos Erkundungstouren, Nachts am Ufer, muten gruselig an. Die Erlebnisse die sie hat, lassen sie zu einer richtigen Kämpferin werden. Bescheren ihr Gefühle, die absolut neu für sie sind. Nicht nur ihr Märchenbuch spendet ihr Trost. Ein schwarzer Stein ihrer verstorbenen Schwester ist ihr ständiger Begleiter. Er stammt vom Festland ….
Von der ersten Silbe an enthält dieser Thriller eine Spannung, die sich kontinuierlich steigert. Einmal zu lesen begonnen ist es unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Ich verschreibe Euch diese Geschichte. Bei Nebenwirkungen wendet Euch an den Autor oder Verlag. Vor allem, übt Euch bitte in Geduld!
Ungeduld ist ein Mückenstich, den man nicht kratzen darf. (Seite 105)
Fazit:
Es war einmal eine vierköpfige Familie. Die hatten einander so lieb. Wer Märchen genau liest, erfährt die Wahrheit. Entdeckt die Gefahr.
Herzlichen Dank Ivar Leon Menger. Über eine Verfilmung würde ich mich sehr freuen.
Ein kurzweiliger Spannungsroman mit einer tollen Atmosphäre
Inhalt: Die 16-jährige Juno lebt allein mit ihrem Bruder Boy und ihren Eltern auf einer waldbedeckten, einsamen Insel. Das Festland hat sie nie betreten, da dort – so ihre Eltern – das Böse lauern soll. Die Tage auf der Insel verlaufen gleichförmig, fast schon idyllisch – bis Juno einen Fehler macht und die Bedrohung durch das Böse plötzlich real wird…
Persönliche Meinung: „Als das Böse kam“ ist ein Spannungsroman von Ivar Leon Menger. Erzählt wird der Roman aus der Ich-Perspektive der 16-jährigen Juno. Wie im Inhaltsteaser oben schon angedeutet, ist sie bedingt durch die Isolation weltfremd großgeworden und teilweise naiv. Sie kennt allein die Regeln ihrer Familie, weiß nur die Dinge, die ihre Eltern ihr beigebracht haben. Dies hat Auswirkungen auf die Erzählsituation. Denn: Durch ihre sehr begrenzten Erfahrungen weist Juno Anzeichen einer unzuverlässigen Erzählfigur auf. Zwar gibt sie sich sichtlich Mühe, ihr Unbekanntes richtig einzuordnen – doch ob ihr das gelingt, bleibt für den Lesenden während der Handlung in mehreren Szenen offen/ambivalent, wodurch sich eine latente Spannung durch den Roman zieht. Permanent tauchen beim Lesen Fragen auf: Ist die Szene jetzt wirklich so, wie Juno sie versteht? Oder übersieht sie etwas und ist zu gutgläubig? Ist es naiv von ihr, Figur XY zu vertrauen oder ist die Figur tatsächlich vertrauenswürdig? Vieles erhält durch die Ich-Perspektivierung eine beunruhigende Note – ohne, dass man es zweifelsfrei als bedrohlich fixieren könnte. Bis zur Auflösung bleibt daher einiges in der Schwebe, wodurch eine schöne, die Nerven kitzelnde Atmosphäre entsteht. Die Handlung ist im Großen und Ganzen stimmig, allerdings blieben einzelne Fragen offen, deren Beantwortungen die Handlung für mich runder gemacht hätten (z.B. bleiben die Hintergrundgeschichten einzelner Figuren etwas vage, sodass ihre Handlungsmotivation für mich nicht so deutlich wurde). Innerhalb der Handlung gibt es auch die eine oder andere interessante Wendung, größere Twiste kommen aber nicht vor (aufgrund seiner Dramatik hat mir das Ende aber dennoch sehr gut gefallen). Der Schreibstil von Ivar Leon Menger lässt sich flüssig lesen und ist eingängig, sodass man durch die Handlung fliegt. Insgesamt ist „Als das Böse kam“ ein kurzweiliger Spannungsroman mit einer interessanten Perspektive und einer tollen Atmosphäre; die Handlung hätte für mich aber gerne noch etwas twistreicher sein können.
Anfangs undurchsichtig, aber...
Das war – toll! Im Anschluss an die Geschichte erwähnt der Autor, dass diese Geschichte eigentlich das Drehbuch einer Netflix-Filmproduktion hätte werden sollen, aber aufgrund diverser Drehstopps etc. im Rahmen globaler Covid19-Maßnahmen doch „nur“ sein erster belletristischer Roman wurde: Ich würde mir eine Verfilmung hiervon definitiv auch noch ansehen, bin aber prinzipiell sehr damit zufrieden, diesen Plot gelesen einfach nur gelesen zu haben, da der Erzählstil mein Kopfkino wirklich hat rundlaufen lassen, ohne dass mir da vorgegebene Szenenbilder die Fantasie verpfuscht hätten.
„Als das Böse kam“ wird von Juno erzählt, die sich nicht daran erinnern kann, je woanders als von der Außenwelt isoliert auf der Insel gelebt zu haben, auf der ihre Eltern sich mit ihrem kleinen Bruder und ihr vor den „Fremdlingen“ verstecken. Einmal wöchentlich tuckert mit Onkel Ole ein „Wächter“ vom Festland heran, der allerdings auch nichts von der Existenz der Kinder erfahren soll, bei Vollmond unternimmt der Vater allein die Basiseinkäufe, und die Welt ringsum scheint sich nur in Südland und Nordland zu unterscheiden – doch irgendwann beginnt Juno zu hinterfragen, wieso die Familie so isoliert lebt, in welcher Gefahr sie sich genau befinden und warum auf dem „Risiko“-Spielbrett weder Südland noch Nordland als Länder verzeichnet sind.
Hier ist noch relativ unklar, wie zeitgenössisch dieser Thriller eigentlich ist, oder wie authentisch: Hat das ganze einen SciFi-Hintergrund, gibt es Horrorelemente, sind die Eltern einfach nur sehr konservativ oder gar völkisch eingestellt…? Mich hat „Als das Böse kam“ zuweilen, vor Allem vom Stil her, an „Bird Box“ (von mir sehr geliebt) erinnert und ich habe den Roman wirklich nicht aus der Hand legen können. Das war nun ein psychodramatischer Thriller, der mich definitiv hervorragend unterhalten hat.
Relativ bald erklärt Junos Vater, weswegen die Familie versteckt bleiben muss; angesichts dieser Erklärung dachte ich noch: „Oh, okay, das ergibt Sinn, hätte aber sicherlich auch effizienter geregelt werden können“ und während ich mich aber noch fragte, wieso die Kinder dann eigentlich auch vor den sogenannten „Wächtern“, die dem Schutz der Familie dienen sollten, geheimbleiben sollten, was im Katastrophenfall sicherlich doch kontraproduktiv gewesen wäre (vielleicht doch ein SciFi-Aspekt, bei dem es Wesen wie Körperfresser auf Kinder abgesehen hätten oder Ähnliches?), macht Juno weitere Entdeckungen, die darauf hinweisen, dass sich die Familie nicht vor dem Bösen versteckt, sondern dass das Böse auf der Insel ist und so von der „guten“ Welt abgegrenzt ist… mehr möchte ich dazu nun gar nicht sagen, denn dazu müsste ich richtig übel spoilern.
Die tatsächliche Auflösung ist allerdings sehr nah an ganz bestimmten tragischen Umständen, von denen Menschen weltweit Kenntnisse haben, und hier wird quasi ein „Was ist/wäre, wenn…“-Plot gewoben und was mich letztlich mit am Meisten erschreckt hat, war die unbestrittene Tatsache, dass sich ein solches Drama tatsächlich genauso wie in diesem Roman abspielen könnte.
Naja, vielleicht nicht ganz genauso, denn mich hat es letztlich arg irritiert, dass man es hier zu diesem zugegeben furiosen Showdown hat kommen lassen, obschon die Gegenspieler zu jenem Zeitpunkt die Insel längst hätten stürmen können; da gab es zwar einen halbherzigen Erklärungsversuch, den ich aber nicht wirklich habe glauben können. Das ist allerdings auch mein einziger Kritikpunkt.
Alles in Allem ist „Als das Böse kam“ in diesem Jahr bisher eine meiner liebsten Lektüren in Sachen Unterhaltungsliteratur. 4,7*, um bei der Endwertung ganz genau zu sein.
Schon das Cover hätte auch für eine Hörspiel-CD entworfen sein können, und so liest sich dieses Buch auch - wie ein sehr gut gemachtes Hörspiel mit Spannung und Wendungen - Ivar Leon Menger hat ja auch genug Erfahrungen durch die Reihen "Ghost box", "Monster 1983" und "Darkside Park" etc.
Man ist gleich in der Geschichte, die auf einer kleinen einsamen Insel spielt, die geborgen und für sich vom Festland liegt. Eigentlich ein Paradies für die Familie, aber man bemerkt schnell die Bedrohung die langsam aber sicher vom Festland aus droht und immer näher kommt und aktueller wird.
Die Personen wachsen einem schnell ans Herz und kommen glaubhaft rüber.
Durch die an ein Hörspiel angelehnte Schreibweise hat die ganze Story Drive und Tempo und reisst einen mit. Es läuft beim Lesen ein Film im Kopf ab - ich habe das Buch fast ein einem Rutsch durchgelesen und konnte es bis zum Ende fast nicht aus der Hand legen - Gottseidank war Wochenende....
Zum Inhalt:
Die sechzehnjährige Juno und ihr Bruder Boy leben mit ihren Eltern auf einer Insel in völliger Isolation. Ständig leben sie mit der Angst entdeckt zu werden, denn auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Und angeblich wollen sich Fremde für etwas rächen, was der Vater vor langer Zeit getan haben soll. Oder gibt es einen anderen Grund, dass sie sich verstecken müssen?
Meine Meinung:
Alles anders als es scheint, so könnte man das Buch kurz zusammen fassen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es wurde im Verlauf auch immer spannender und irgendwann wird das ganze Ausmaß der Tragödie um die Familie deutlicher und deutlicher. Doch wie dieses gelöst werden kann gestaltet sich dann richtig spannend. Mir hat der Schreibstil auch extrem gut gefallen. Juno als Typ fand ich auch sehr interessant, auch wie sie immer mutiger wird.
Fazit:
Spannend
Packendes Debüt
Die Teenagerin Juno und ihr kleiner Bruder leben mit ihren Eltern in kompletter Abgeschiedenheit auf einer Insel umgeben von tiefen Wäldern. Die Tage verbringen sie mit Heimunterricht durch die Mutter, Nahrungsbeschaffung, Spielen – und dauerhaft vorhandener Angst. Angst vor dem Bösen, vor den Fremdlingen, die aus Rache am Vater dessen ganze Familie umbringen wollen. Wenn der einzige Besuch kommt, nämlich der Postbote, müssen sich die Kinder verstecken. Als Juno dies einmal nicht gelingt, geraten die Dinge außer Kontrolle ...
Das Cover finde ich gut gewählt, die Blockhütte steht für das Zuhause der Familie und die düsteren Bäume im Hintergrund strahlen etwas Bedrohliches aus.
Der Schreibstil ist flüssig und nimmt einen sofort gefangen. Schon an den Schilderungen Junos über den Alltag kann man bald erkennen, dass da irgendwas nicht so ganz koscher ist. Die Idee der Isolation ist zwar nicht wirklich neu, dennoch ist sie fesselnd umgesetzt und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der spannende Twist gibt der Geschichte noch einen zusätzlichen Auftrieb und die ständige Gefahr, in der sich die Kinder befinden, ist immer zum Greifen nahe. Das Ende und die Auflösung sind schlüssig und gut umgesetzt.
Ein kurzer, aber knackiger Thriller, den ich nur empfehlen kann. 5 Sterne
Ich bin leider etwas enttäuscht
Mich hat das Cover mit dem Holzhaus im Wald und vor allem der angsteinflößende Schriftzug von „Als das Böse kam“, als Thriller angegeben, magisch angezogen. Also musste ich den ersten Roman aus der Feder von Ivar Leon Menger unbedingt lesen.
Worum geht es?
Die 16-jährige Juno und ihr 12-jähriger Bruder Boy leben mit ihren Eltern seit 156 Monaten zurückgezogen auf einer kleinen bewaldeten Insel vor der schwedischen Küste. Juno beginnt langsam dieses einsame, versteckte Leben zu hinterfragen. Als sie in einem Fotoalbum im verbotenen Büro ihres Vaters einige Fotos und Zeitungsausschnitte mit für sie verstörendem Inhalt findet, beginnt sie, die Flucht zusammen mit ihrem Bruder zu planen…
Die Geschichte beginnt sehr langsam und leise. Ich erlebe den Alltag der kleinen Familie, stehe mit Mutter in der Küche und koche Haferbrei und backe Blaubeerkuchen. Sonntags ist Spieletag. Zwischendurch wird der Ernstfall im unterirdischen Bunker geprobt, falls die Fremdlinge einfallen um die Familie zu töten, wie den Kindern immer wieder eingebläut wird. Ich lerne die Umgebung der Hütte kennen und bin auf der kleinen Insel unterwegs. Ich lerne Onkel Ole kennen, der Einzige, der auf die Insel kommt und jeden Montag die Post und die Zeitung bringt. Der darf allerdings die Kinder nicht sehen.
Dann kommt es zu einer nicht vorhersehbaren Wende, als Juno am Strand einen jungen Mann kennenlernt, und so langsam stellt sich auch die Spannung ein.
Die Geschichte wird aus Sicht der 16-jährigen Juno erzählt, was den einfachen, leicht zu lesenden Erzählstil absolut zulässt. Allerdings suche ich den „Thrill“ in der Geschichte, die Spannung, die mich nicht loslässt, die mich dazu bringt, immer weiter lesen zu wollen. Das ist hier leider nicht der Fall. Ich bin mit den Gedanken immer wieder abgeschweift, konnte mich streckenweise nicht auf die Geschichte konzentrieren, obwohl sie mich schon angesprochen und immer wieder an ein kleines Mädchen aus England hat denken lassen. Einiges ist stark überzogen und vor allem der Schluss hat mich zu einem Augenrollen veranlasst.
Trotz der Kritik habe ich das Buch gerne gelesen und hatte einige entspannte Lesestunden. Für mich geht diese Geschichte unter „Jugendspannung“ oder „modernes Märchen“ durch. Einen Thriller, wie es auf dem Cover steht und den ich erwartet hatte, habe ich leider nicht bekommen.
Ivar Leon Menger ist mit " Als das Böse kam" ein toller Thriller gelungen. Ein bisschen hat mich das Buch an den Film "Das Dorf" erinnert. In der allerdings ein ganzes Dorf von der Außenwelt abgeschnitten ist. So verläuft das Leben der Familie um die Tochter Juno relativ abgeschieden. Wir erfahren alles aus der Sicht der Kleinen. So lässt sich auch komplett nachvollziehen wie sie handelt. Manchmal mag das irrational erscheinen, aber man muss auch immer wieder bedenken, dass es ein Kind was hier handelt. Sofort taucht man ein in die Geschichte und bekommt sofort ein Bild im Kopf erzeugt. Es ist toll und spannend geschrieben, so dass man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht. Daher liest sich das Buch relativ schnell und ist sogar an einem Tag schaffbar. Tolle Unterhaltung und eine fesselnde Geschichte, und seit langem ein wirklich toller Thriller.
Bewertung von reisemalki aus Frankfurt am 26.07.2022
Also der Titel war schon gut, das Titelbild erinnerte mich irgendwie an das Haus auf Kattult bei Astrid Lindgrens Michel und dessen Hof in Lönneberga. So irgendwie gar nichts von einer Thrillerwelt, eher einer heimischen Astrid Lindgrens Welt. Eher die Krähen welche düster über dem Haus kreisen, könnten so ein wenig davon zeugen, um was es in dem Thriller auch wirklich geht. Die Handlung ist megagenial, die Charaktere sind top und klar gezeichnet. Der Vater und seine Familie in ständiger Angst und weitab "vom Schuss". Das bleibt fast bis zuletzt das Geheimnis. Also lebt die Handlung von doppelter Spannung, einmal was als nächstes passieren wird und was letztendlich der Grund des Versteckspieles ist. Die Handlung ist in sich schlüssig und strebt einem ständigen Spannungsbogen folgend einem Finale furioso zu. So sollte ein Thriller auch gestrickt sein. Echt top.
„Als das Böse kam“ befand sich die 16-jährige Juno, Protagonistin und Ich-Erzählerin im gleichnamigen Thriller von Ivar Leon Menger, gemeinsam mit ihrem vier Jahre jüngeren Bruder und ihren Eltern auf einer einsamen Insel. Vater und Mutter haben Juno erklärt, warum sie seit vielen Jahren so abgeschieden leben. Die Jugendliche hat kaum Erinnerungen an die Zeit davor.
Die Kinder wissen, dass sie sich vor Fremdlingen hüten müssen, die die Insel erreichen, nur die Wächter sind gute Menschen. Doch die Kinder können die beiden Gruppen vom Äußeren her nicht unterscheiden. Eines Tages schwirrt ein großes seltsames Insekt über Junos Kopf und löst auf der Insel wie auch jenseits davon eine Folge von Geschehnissen aus, die für die Jugendliche augenöffnend sind.
Aus der mysteriösen Situation am Anfang her entwickelt sich zunehmend mehr Spannung. Aufgrund der besonders strengen Regeln, die die Eltern für ihre Kinder aufgesetzt haben und die die Beiden ständig beachten müssen, wuchs der Wunsch bei mir als Leserin nach einer schöneren Zukunft für Juno und ihren Bruder. Doch für die Zwei ist die Insel ihre Heimat. Sie leben in einfachsten Verhältnissen mit nur wenigen technischen Errungenschaften und haben nie andere Gegebenheiten kennengelernt. Jedoch wächst mit zunehmendem Alter Junos Neugier auf die Welt draußen und sie stellt interessierte Fragen dazu, ohne befriedigende Antworten zu erhalten.
Am Beginn wunderte ich mich über die Naivität der Protagonistin. Dadurch ist der ganze Thriller in einer einfachen Sprache gehalten. Doch der Autor findet nicht nur für die Arglosigkeit von Juno, sondern für alle Entwicklungen eine Erklärung. Leicht macht er es sich dabei nicht immer und baut manche Wendung ein, bei denen ich mich fragte, wie die Figuren aus der neuen vertrackten Situation entkommen würden, was meinen Lesefluss steigerte.
“Als das Böse kam” ist ein gelungener Thriller von Ivar Leon Menger, in dem er über das rätselhafte Leben seiner jugendlichen Hauptfigur, ihren Eltern und ihrem Bruder auf einer einsamen Insel schreibt. Die Spannung entwickelt sich am Anfang behäbig und nimmt ab dem Zeitpunkt stetig zu, an dem Unerwünschte und Störendes das Eiland erreichen, bis zu einem furiosen Finale. Gerne empfehle ich das Buch weiter.
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