Autor im Porträt
Michael Köhlmeier
zur AutorenweltToptitel von Michael Köhlmeier
Das Schöne
Broschiertes Buch
Eine Verführung zum Lesen, Hören und Offen-in-die-Welt-Schauen
Michael Köhlmeier lädt ein zu einer ganz persönlichen Reise, von Tolstoi über Mozart bis zu Batmans Joker. Zu wem spricht Kunst? Und was ist überhaupt das Schöne? Michael Köhlmeier flaniert durch die Welt - und verbindet sein Staunen mit den großen und kleinen Fragen der Gegenwart. Er zelebriert alle Facetten eines intellektuellen Savoir-vivre und entwirft eine kleine Schule des klugen Schwärmens.
…mehr
Michael Köhlmeier lädt ein zu einer ganz persönlichen Reise, von Tolstoi über Mozart bis zu Batmans Joker. Zu wem spricht Kunst? Und was ist überhaupt das Schöne? Michael Köhlmeier flaniert durch die Welt - und verbindet sein Staunen mit den großen und kleinen Fragen der Gegenwart. Er zelebriert alle Facetten eines intellektuellen Savoir-vivre und entwirft eine kleine Schule des klugen Schwärmens.
…mehr
15,00 €
Die Gitarre
Gebundenes Buch
Michael Köhlmeiers heißgeliebte Sammlung umfasst 37 Gitarren, jede hat ihre Geschichte und zu jeder hat er eine besondere Beziehung: Da sind die Kult-E-Gitarren wie die Fender Stratocaster von 1968, aber auch die beiden Gibsons, die amerikanische Martin-Tenorgitarre u.v.m. Doch Köhlmeier sammelt nicht nur, er spielt auch leidenschaftlich selbst: zu Hause täglich, und oft auf der Bühne in unterschiedlichen Formationen. In diesem sehr persönlichen Buch erzählt er von seinen Gitarren, von bewunderten Instrumentenbauern und vom Gefühl der Macht, das ihm die erste Begegnung mit Verstärker und E-Gitarre verliehen hat. Und er verrät uns, wie nach einer Verletzung an der Griffhand Django Reinhardt sein Vorbild wurde - der Meister, der "mit zwei verkrüppelten Fingern der Beste von allen" war.…mehr
15,00 €
© Peter-Andreas Hassiepen
Michael Köhlmeier
Köhlmeier, MichaelMichael Köhlmeier wurde 1949 in Hard am Bodensee geboren und lebt heute in Hohenems/Vorarlberg. Er studierte Germanistik und Politologie in Marburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen und Frankfurt. Michael Köhlmeier schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele und Lieder und tritt sehr erfolgreich als Erzähler antiker und heimischer Sagenstoffe und biblischer Geschichten auf. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Johann-Peter-Hebel-Preis, den Manès-Sperber-Preis, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I.Klasse, den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis und den Ferdinand-Berger-Preis.Kundenbewertungen
Das Philosophenschiff
Erschreckend Geschichte
Professor Anouk Perleman-Jacoby feiert ihren 100. Geburtstag, sie lädt dazu einen Schriftsteller ein, um ihn zu bitten, dass er ihr Leben in einem Buch wiedergibt. Das kuriose ist, dass sie diesen Schriftsteller gewählt hat, weil ihm nachgesagt wird, er nimmt es mit der Wahrheit nicht ganz so genau…..
Doch die Geschichte, die sie zu erzählen hat ist nicht nur wahr, sie ist auch bitter, denn sie war 1922 auf einem Schiff auf Geheiß von Lenin, gemeinsam mit ihren Eltern und anderen Menschen, um in den Westen abgeschoben zu werden. Es gab offiziell keine Gründe für diese Tat, niemand hatte sich etwas zu Schulden kommen lassen. Diese Menschen waren einfach nur unbequem, so könnte man es ausdrücken.
Nach einigen Tagen auf See, kommt ein weiterer Passagier an Bord: Lenin!
Die Thematik ist nicht aus der Luft gegriffen, es gab diese Schiffe, und die Tatsache, dass intelligente Menschen von manchen Staaten als Bedrohung wahrgenommen wurden ist ebenfalls kein Einzelfall in der Geschichte, auch unsere, deutsche Geschichte ist geprägt von solchen Schrecken.
Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, kurz und prägnant, dennoch erschreckend einfühlsam, wohl auch wegen des wahren Hintergrundes.
Das Philosophenschiff
Michael Köhlmeiers Roman „Das Philosophenschiff“ ist ein spannendes und geistreiches Werk, das den Leser dazu einlädt, sich mit der russischen Geschichte und der politischen Philosophie des Sozialismus auseinanderzusetzen.
Die Geschichte beginnt mit der 100. Geburtstagsfeier der Architektin Anouk Perelman-Jacob in Wien. Dort trifft sie auf den Autor des Romans, dem sie ihre Lebensgeschichte erzählt. Anouk berichtet ihm von ihrer Kindheit und Jugend in der Sowjetunion, die sie als 14-Jährige während der Revolution in St. Petersburg erlebte.
Anouk stammt aus einer privilegierten Familie und hat ein schönes Zuhause. Doch auch für sie sind die Umstände zu dieser Zeit sehr schwierig. Lenin und seine Regierung versuchten, die Kontrolle über Russland zu erlangen. Die sowjetische Regierung ging gegen die Intellektuellen vor, um ihre Macht zu sichern. Sie unterdrückte sie und brachte sie ins Ausland. So auch bei Anouk und ihren Eltern. Sie mussten im Jahr 1922 Russland verlassen, weil sie von der sowjetischen Regierung verbannt wurden. Sie wurden auf „Das Philosophenschiff“ (Titel des Buches) gebracht, das sie ins Exil bringen sollte.
Auf dem Schiff trifft Anouk auf viele bedeutende Persönlichkeiten, unter anderem Lenin. Die Begegnung mit Lenin ist eine geniale Idee des Autors, denn sie eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten, das historische Ereignis aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Man kann die Begegnung zwischen Lenin und Anouk auch als Metapher für die Begegnung zwischen zwei Welten verstehen. Lenin ist die Verkörperung der sozialistischen Bewegung, während Anouk die Verkörperung der traditionellen Gesellschaft ist. Ihre Gespräche können als Versuch verstanden werden, um in die beiden Welten einzutauchen.
Die Idee des Autors, Lenin mit auf einem der Schiffe fahren zu lassen, ist eine interessante Herausforderung an den Leser. Er wird dazu aufgefordert, sich mit den komplexen Fragen der russischen Geschichte auseinanderzusetzen.
Dank des Autors und seines leichten Schreibstils kann der Leser sofort in die damalige Zeit eintauchen und das relativ komplexe Thema leicht nachvollziehen. Es macht Spaß, sein Wissen auf diese Art zu erweitern.
Das Philosophenschiff
Bewertung von barefootpenguins am 08.01.2024
Ein kleiner Ausschnitt eines langen Lebens
Das Philosophenschiff von Michael Köhlmann erscheint mit einem sehr schön gestalteten, trotzdem relativ schlicht gehaltenem Cover, welches rein optisch gut zu seinem letzten Roman Frankie passt. Ansonsten, so viel vorab, haben diese beiden Geschichten relativ wenig gemeinsam.
In dieser Geschichte trifft der Autor Frau Anouk Perleman-Jakob an ihrem 100. Geburtstag, die ihn bittet einen Teil ihrer Lebensgeschichte niederzuschreiben, von dem sie noch niemandem berichtet hat.
Diese Geschichte handelt von der Reise auf dem Titelgebenden Philosophenschiff, von der Zeit vor der Ausweisung der Familie aus Russland und von den Verhältnisse innerhalb der Familie.
Die Geschichte ist wirklich schön umgesetzt, der Schreibstil des Autors ist flüssig und für meinen Geschmack angenehmer zu lesen als in seinem letzten Werk "Frankie".
Die Hauptfiguren, der Autor, der sich größtenteils aufs Zuhören und einige kritische Nachfragen beschränkt und Frau Perleman-Jakob sind sehr schön beschrieben und vielfältig gestaltet, das gleiche gilt für alle weiteren, vor allem, in der Erzählung auftauchenden Figuren.
Insgesamt kann ich für das Philosophenschiff eine klare Leseempfehlung abgeben, mit seinen knapp über 200 Seiten eine schöne Lektüre für einen oder zwei Winterabende.
Das Philosophenschiff
Zu Ihrem 100. Geburtstag lädt die bekannte Architektin Anouk Perlemann-Jacob einen Schriftsteller ein, von dem sie gehört hat, dass seine Geschichte manchmal war, manchmal erfunden sind. Sie bittet ihn, ihr Leben als Roman zu erzählen. So erfährt er die Geschichte der Philosophenschiffe. Auf ihnen wurden russische Intellektuelle 1922 auf Befehl von Lenin aus Russland abgeschoben. Einige wurden noch bevor sie das Schiff betreten konnten, erschossen. Anouk in Sankt Petersburg geboren, in Paris aufgewachsen, sind jetzt in Russland ihre Eltern in Ungnade gefallen. So berichtet sie von ihrem Leben in der Russischen Revolution. Doch der Schriftsteller merkt, dies ist nicht die ganze Geschichte . Er fordert sie auf, ihm alles zu erzählen. Jetzt erfährt er von ihrem Treffen auf dem Schiff, mit Lenin. Auch er wird abgeschoben. Der Schreibstiel ist flüssig, die Kapitel kurz. Anouk beschreibt ihr Leben in einem fließenden Erzählstil. Der Roman von Michael Köhlmeier ist eine erfundene Geschichte über Anouk, aber mit einer Verzahnung in die Wirklichkeit, in die Zeit von Lenin, Trotzki. Hier wird von realen Menschen berichtet. Die Zeit der Bolschowistischen Regierung Lenin und Trotzkis, bis zum Wechsel auf Stalin.Der Leser wird hier in eine emotionale Stimmung reingezogen, die zum nachdenken anregt und auch an die heutige Zeit erinnert.
Das Philosophenschiff
Der erstklassige Erzähler Michael Köhlmeier schließt mit seinem neuen Werk das Philosophenschiff an seinen Besteller Zwei Herren am Strand nahtlos an.
Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.
Seine Werke sind anspruchsvoll, seine Sprache poetisch. Der Erzählstil ist kunstvoll und zeigt eine meisterhafte Handhabung der Erzählstruktur sowie der Charakterentwicklung.
Zur Geschichte:
Zu ihrem 100 Geburtstag lädt die Architktin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und bittet ihn darum, ihr Leben als Roman zu erzählen. Als junges Mädchen wird sie mit ihrer Familie auf einem der sogenannten Philosophenschiffe auf Lenins Befehl in Exil deportiert.
Der Leser wird in das bewegte Jahrhundert rund um Lenin entführt, erfährt viel über Politik, Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben.
Eine besondere Geschichte, fesselnd, einfühlsam und stimmungsvoll erzählt.
Lesenswert!
Das Philosophenschiff
Dieser Roman ist sehr interessant und klasse geschrieben. Die 100 Jährige Anouk Perleman-Jacob lässt einen Schriftsteller zu sich kommen, der über sie schreiben soll. Was sie ihm dann über Tage lang erzählt ist spannend und zugleich fragt man sich oft ob die Dame so recht die Wahrheit sagt. Sie war als Teenie mit ihren Eltern auf einem sogenannten Philiosophenschiff die Russland verlassen mussten. Es waren kaum Passagiere an Bord, dann stand ein paar Tage das Schiff still. Ein Passagier wurde gebracht, Lenin selbst. Anouk schleicht sich spätabends nach oben zur 1. Klasse wo Lenin im Rollstuhl alleine sitzt und fängt mit ihm eine Unterhaltung an. Dabei erzählt Anouk zwischendurch immer wieder aus ihrem Leben zu dieser Zeit.
Ich finde den Roman sehr gelungen und ich kann ihm empfehlen. Das Buchcover finde ich schön gestaltet.
Das Philosophenschiff
Bewertung von thanos2020 am 04.02.2024
Fakten und Fiktion
“Das Philosophenschiff” von Michael Köhlmeier ist ein fesselnder historischer Roman, der die Geschichte der Architektin Anouk Perleman-Jacob erzählt. Anlässlich ihres 100. Geburtstags lädt Sie einen Schriftsteller zu sich ein, um ihr Leben als Roman zu erzählen. Geboren in Sankt Petersburg, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Doch das Besondere an ihrem Schicksal ist die Deportation auf einem der sogenannten “Philosophenschiffe” – eine wahre Begebenheit. Gemeinsam mit anderen Intellektuellen wird sie mit ihrer Familie ins Exil geschickt. Fünf Tage und Nächte lang treibt das Schiff auf dem Finnischen Meerbusen, bis ein letzter Passagier an Bord gebracht wird: Lenin selbst.
Mit "Das Philosophenschiff" schließt Köhlmeier an seinen Bestseller “Zwei Herren am Strand” an. Im Roman verwebt er geschickt historische Fakten mit fiktiven Elementen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Figuren sind lebendig und vielschichtig gezeichnet, und die Atmosphäre des Romans ist dicht und packend. Insgesamt finde ich die erzählte Geschichte sehr spannend und die Erzählung regt auch zum Nachdenken an. Wie schon häufig ein sehr gelungener Roman von Köhlmeier
Das Philosophenschiff
Sehr, sehr lesenswert!
Michael Köhlmeier nimmt den Leser mit auf eine Reise ins frühe 20. Jahrhundert und nimmt sich dabei selbst ein bisschen auf die Schippe. Denn Anouk Perleman-Jacob, die 100-jährige Stararchitektin, zu deren Jubiläum er wider Erwarten eingeladen wird, will, dass ausgerechnet er ihre Biografie schreibt, obwohl es schon zwei gibt. Wenig schmeichelhaft ist die Begründung, warum sie ausgerechnet ihn will: Er nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. Das hat ihr imponiert, denn erzählen will sie ihre Geschichte, wenn sie ihr nicht geglaubt wird – umso besser. Anouk Perleman-Jacob wird im Alter von 14 Jahren mit ihren Eltern im Auftrag Trotzkis Anfang der 1920er-Jahre aus der Sowjetunion ausgewiesen. Per Schiff geht es auf eine Reise ins Ungewisse, gemeinsam mit anderen Intellektuellen und Wissenschaftlern. Geschickt kombiniert Köhlmeier Fiktion und Realität und animiert den Leser dazu, sich intensiver mit der Geschichte vor und nach der russischen Revolution auseinanderzusetzen. So manche Romanfigur, die der Autor auf sein literarisches Deck holt, hat es wirklich gegeben. An den einzelnen Personen beschreibt er die Gräuel der Revolution, die am Ende einen Teil ihrer Kinder frisst. Unweigerlich fühlte ich mich bei den Beschreibungen Köhlmeyers an Carolly Ericksons Biografie „Alexandra Romanowa“ erinnert, das ich vor einigen Jahren las und mich ziemlich verstörte, beschrieb es doch recht deutlich, auf wie viel Blut, Grausamkeit und Chaos der vermeintliche Traum der Menschheit von Freiheit aufgebaut wurde. Wie immer sitzt bei Köhlmeier jeder Satz, jedes Komma. Pointiert führt er den Leser durch die Geschichte und zeigt am Ende ganz deutlich, wo die Realität aufhört und wo die Fiktion beginnt. Ein sehr, sehr lesenswertes Buch mit historischen Hintergründen, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Das Philosophenschiff
Die Professorin Anouk Perlemann-Jakob beauftragt an ihrem hundertsten Geburtstag einen Schriftsteller ein Buch über Ihr Leben zu schreiben.
Sie wählt diesen Schriftsteller aus, weil er bekannt dafür ist, fiktive Geschichten so zu erzählen, als ob diese wahr wären und umgekehrt.
Anouk verbringt ihre Kindheit in St. Petersburg und erlebt die Machtübernahme der Bolschewiki. 1922 müssen sie und ihre Eltern St. Petersburg verlassen, sie sind nicht mehr erwünscht, da sie zur Intelligenzija gehören. Auf einem der sogenannten Philosophenschiffe fahren sie ins Ungewisse. Nur 9 weitere Intellektuelle treten diese Reise auf dem Luxusschiff an.
Nach ein paar Tagen hält das Schiff, um einen weiteren Passagier an Bord zu nehmen - Lenin.
Der Wechsel zwischen Fiktion und wahrer Geschichte ist sehr gut gelungen. Der ausdrucksstarke Schreibstil lässt uns an den Schrecken der damaligen Zeit teilhaben. Wir erfahren viel über das politische Geschehen und deren Folgen.
Das Cover spiegelt mit der dargestellten Düsternis gut den Inhalt des Buches.
Das Philosophenschiff
Michael Köhlmeier baut eine geschickte Geschichte auf: eine 100-jährige Dame gibt eine Biografie in Auftrag bei einem Autoren von fraglichem Ruf und das mit voller Absicht. Durch ihr, wirkt jede persönliche Geschichte wie ausgedachte Fiktion und durch diese Rahmenbedingung traut sie sich zum letzten Mal ihre ganze Geschichte zu erzählen.
Auf gerade mal 221 Seiten, schafft es der Autor seine eigene Zwiegespaltenheit darzustellen und dabei die Geschichte der Frau zwischen jetzt und damals einzufangen. Schon nach kurzer Zeit ist man sehr vertraut mit beiden und schwelgt in den Erinnerungen aus dem kalten Russland und der Verbannung aus diesem. Gedankliches Ziel, war immer das Philosophenschiff, dass jene beherbergte, die mit ihren Gedanken hätten Unruhe stiften können, aber nicht nur die. Auch wirkliche Revolutionäre hatten es an Bord geschafft.
Mehr anzeigen »