Autor im Porträt
Nadine Gordimer
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Die Hauswaffe
Broschiertes Buch
Literatur-Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer begibt sich in diesem Roman auf die Suche nach Schuld und dem politischen Erbe Südafrikas nach der Apartheid.
Ein junger Mann betritt das Haus einer Wohngemeinschaft, wechselt ein paar Worte mit einem auf der Couch liegenden Freund, ergreift die »Hauswaffe«, die in Johannesburg zum Schutz gegen Einbrecher in fast jedem Haushalt anzutreffen ist, und erschießt ihn. In diesem enorm spannenden und meisterhaft komponierten Roman geht Nadine Gordimer den Spuren einer Gewalttat und ihren Motiven nach, um die Gewalt selbst zu entschlüsseln.
»In »Die Hauswaffe« verband Gordimer die wachsende Gewalt in der südafrikanischen Gesellschaft mit einem psychologisch vielschichtigen Familienroman.« Spiegel
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Ein junger Mann betritt das Haus einer Wohngemeinschaft, wechselt ein paar Worte mit einem auf der Couch liegenden Freund, ergreift die »Hauswaffe«, die in Johannesburg zum Schutz gegen Einbrecher in fast jedem Haushalt anzutreffen ist, und erschießt ihn. In diesem enorm spannenden und meisterhaft komponierten Roman geht Nadine Gordimer den Spuren einer Gewalttat und ihren Motiven nach, um die Gewalt selbst zu entschlüsseln.
»In »Die Hauswaffe« verband Gordimer die wachsende Gewalt in der südafrikanischen Gesellschaft mit einem psychologisch vielschichtigen Familienroman.« Spiegel
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20,00 €
Keine Zeit wie diese
Broschiertes Buch
Endlich können Jabulile und Steve als Paar zusammenleben. Nach dem Ende des Apartheidregimes, unter dem ihre Liebe verboten war, bauen sie sich ein gemeinsames Leben auf. Doch das neue Südafrika ist keine Insel der Glückseligkeit: Korruption, Gewalt, disparate Besitzverhältnisse, eine große Kluft zwischen Arm und Reich bestimmen die Lebenswirklichkeit. Mit poetischer Präzision benennt Nadine Gordimer die ungelösten Probleme Südafrikas und setzt dagegen das zärtliche Einverständnis zweier Menschen, deren Vertrauen ineinander und in die Zukunft ihres Landes nicht zu erschüttern ist.
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18,00 €
Nadine Gordimer
Nadine Gordimer, 1923 in Transvaal geboren, beschäftigte sich in ihren Erzählungen mit dem Leben in Südafrika unter den Bedingungen der Apartheidpolitik. Bekannt wurde sie durch Romane wie "Fremdling unter Fremden", "Der Ehrengast", "Burgers Tochter" oder "Julys Leute". 1991 erhielt Nadine Gordimer den Nobelpreis für Literatur. Die Autorin verstarb im Juli 2014.Kundenbewertungen
Niemand, der mit mir geht
Nichts Halbes und nichts Ganzes
Der Grande Dame der südafrikanischen Literatur wurde 1991 der Nobelpreis verliehen, «für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu formen.» Nadine Gordimer und ihr umfangreiches Œuvre sind geradezu ein Synonym für den Kampf gegen die Apartheid, als liberale Weiße hat sie ihr Leben lang gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung angeschrieben, ohne sich jedoch als Propagandistin politisch vereinnahmen zu lassen. Insoweit ist auch der Roman «Niemand, der mit mir geht» für ihre Art zu schreiben typisch, wobei sich mir nach der Lektüre die Frage aufdrängt, ob hier Gordimers spezielle Thematik - ihre Heimat und deren politisches Unrechtssystem - geehrt wurde oder ihre literarische Kunst. Letztere nämlich fand ich vor Jahren schon, in dem Erzählband «Clowns im Glück», bereits wenig überzeugend, und daran hat dieser Roman leider auch nichts ändern können.
Vera Stark, nomen est omen, ist die toughe Protagonistin in diesem Plot, der in den privaten Konflikten seiner Figuren die brutale Rassentrennung Südafrikas und ihre verheerenden Folgen spiegelt. Sie ist als weiße Juristin erfolgreich in einer Stiftung tätig, wo sie im Streit zwischen den besitzlosen Schwarzen und den burischen Farmern engagiert vermittelt und dabei ihr Privatleben völlig hintanstellt. Ihr Mann Ben scheitert beruflich, sie trennt sich am Ende von ihm. Eine weitere starke Frau ist die Schwarze Sibongile, deren Mann als Held des Widerstands im neuen System nicht mehr gebraucht wird, während seine Frau politisch schnell aufsteigt. Beide Frauen erleben den allgegenwärtigen Terror dieser politischen Übergangszeit hautnah, Vera wird bei einem Überfall angeschossen, Sibongile steht auf einer Todesliste und fühlt sich ihres Lebens nicht mehr sicher. Veras private Probleme, die Scheidung ihres Sohnes, das Coming-out ihrer lesbischen Tochter, die Entfremdung von ihrem einstigen Liebhaber und zweiten Mann münden in einer Einsamkeit, die sie letztendlich als Preis für ihr unbeirrtes Engagement akzeptiert, das ihr andererseits aber auch zur ersehnten persönlichen Freiheit verhilft. Gleichwohl ist dies ein Roman des Scheiterns, beide Paare kommen mit den weitreichenden politischen Umbrüchen nicht zurecht.
Ihrer selbst gewählten Rolle als Seismograph der Apartheid kommt die Autorin im vorliegenden Roman also dadurch nach, dass sie aufmerksam deren Erschütterungen registriert und literarisch weiterverarbeitet im Schicksal ihrer diversen Figuren. Der handlungsarmen Geschichte jedoch, die da erzählt wird, mangelt es an Spannung selbst in den wenigen dramatischeren Szenen. Einen weiten Raum nehmen demgegenüber endlos scheinende, langweilige Schilderungen der diversen Komitees, Ausschüsse und Kongresse ein. Die allesamt auch noch sehr oberflächlich bleiben, uns Leser also nicht wirklich hinter die Kulissen der Macht blicken lassen, - immerhin rangieren ja beide Heldinnen weit oben in der politischen Hierarchie, Vera am Ende sogar im verfassungsgebenden Komitee. Ich vermute hier mal, dafür fehlte der Autorin ganz einfach das nötige Insiderwissen.
Der komplexe Roman ist im Stil des psychologischen Realismus geschrieben, seine in verschiedenen Zeitebenen erzählte Geschichte eines politischen Umbruchs ist flüssig zu lesen und gewährt Einblicke nicht nur in die Lebenswirklichkeit der Weißen, sondern - in bescheidenerem Maße - auch die der farbigen Bevölkerung. Empathie zu ihren Figuren vermag die Autorin mit ihrem nüchternen und zuweilen leicht ironischen Schreibstil allerdings kaum zu wecken, was nicht zuletzt wohl auch auf deren zauderndes Verhalten zurückzuführen ist, man bleibt jedenfalls auf Distanz als Leser. Und die sprachliche Realisierung vermag fürwahr nicht auszugleichen, was dem Plot substantiell fehlt und die Lektüre über das rein Informative hinaus auch erfreulich machen könnte.