Autor im Porträt
Oliver Sacks
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Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
Broschiertes Buch
«Oliver Sacks hat die medizinische Fallstudie zur literarischen Kunstform erhoben.» Der Spiegel
Ein Musikwissenschaftler tätschelt Hydranten, weil er sie für spielende Kinder hält. Eine 90-jährige Frau bekommt plötzlich wieder Appetit auf junge Männer. Ein Student kann eine Zeitlang riechen wie ein Hund - und vermisst es, als es vorbei ist: Eine winzige Hirnverletzung, ein kleiner Tumult in der zerebralen Chemie, und Menschen geraten in eine andere Welt, in die Gesunde nicht vordringen. In seinem Bestseller erzählt Oliver Sacks von ihnen in 24 faszinierenden Fallgeschichten. «Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte» begründete Oliver Sacks' weltweiten Erfolg - ein Buch, das generationenübergreifend gelesen und geliebt wird.
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Ein Musikwissenschaftler tätschelt Hydranten, weil er sie für spielende Kinder hält. Eine 90-jährige Frau bekommt plötzlich wieder Appetit auf junge Männer. Ein Student kann eine Zeitlang riechen wie ein Hund - und vermisst es, als es vorbei ist: Eine winzige Hirnverletzung, ein kleiner Tumult in der zerebralen Chemie, und Menschen geraten in eine andere Welt, in die Gesunde nicht vordringen. In seinem Bestseller erzählt Oliver Sacks von ihnen in 24 faszinierenden Fallgeschichten. «Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte» begründete Oliver Sacks' weltweiten Erfolg - ein Buch, das generationenübergreifend gelesen und geliebt wird.
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15,00 €
Letters
Gebundenes Buch
"The letters of one of the greatest observers of the human species, revealing his intimate thoughts on life and work, friendship and art, medicine and society, and the richness of his relationships with friends, family and scientists over the decades A prolific correspondent, Dr. Oliver Sacks--who describes himself variously in these pages as "a philosophical physician," "an astronomer of the inward," a "neuropathological Talmudist," and "a consummate observer" with "a pure love for phenomena"--wrote letters throughout his life to his parents, his beloved Aunt Lennie, to friends and colleagues from London, Oxford, California, and around the world. The pages begin with his arrival in America as a young man, eager to establish himself away from the confines of postwar England, and carry us through his bumpy early career in medicine and the discovery of his writer's voice and mâetier; his weightlifting, motorcycle-riding years and his explosive seasons of discovery with the patients who populate his book Awakenings; his growing interest in matters of sight and the musical brain; his many friendships and exchanges with fellow writers, artists and scientists (to say nothing of astronauts, botanists, and mathematicians), and his deep gratitude for all these relationships at the end of his life. From Francis Crick and Jane Goodall to W. H. Auden and Susan Sontag, from lovers to patients, and ordinary folk who wrote to him with their odd symptoms and questions, all are treated equally to Sacks's lyrical, ferocious, penetrating and at times hilarious observations. His musings often contain the first detailed sketches of an essay forming in his mind. Sensitively introduced and edited by Kate Edgar, Sacks's longtime assistant (and one of his correspondents), the letters deliver a complete portrait of Sacks as he wrestles with the workings of the brain and mind. We see, through his eyes, the beginnings of modern neuroscience as it unlocks many secrets of how the human brain defines us. We experience the arc of a remarkable personal evolution, closely following the thought processes of one of the twentieth century's great intellectuals, whose life was long and productive and whose words, as evidenced in these pages, were unfailingly shaped with generosity and wonder toward other people"--…mehr
38,99 €
© Dirk Reinartz
Oliver Sacks
Sacks, OliverOliver Sacks, geboren 1933 in London, war Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Columbia University. Er wurde durch die Publikation seiner Fallgeschichten weltberühmt. Nach seinen Büchern wurden mehrere Filme gedreht, darunter «Zeit des Erwachens» (1990) mit Robert de Niro und Robin Williams. Oliver Sacks starb am 30. August 2015 in New York City. Bei Rowohlt erschienen unter anderem seine Bücher «Awakenings - Zeit des Erwachens», «Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte», «Der Tag, an dem mein Bein fortging», «Der einarmige Pianist» und «Drachen, Doppelgänger und Dämonen». 2015 veröffentlichte er seine Autobiographie «On the Move».Kober, HainerHainer Kober, geboren 1942, lebt in Soltau. Er hat u.a. Werke von Stephen Hawking, Steven Pinker, Jonathan Littell, Georges Simenon und Oliver Sacks übersetzt.Kundenbewertungen
Drachen, Doppelgänger und Dämonen
Dämonen im Kopf
In seinem aktuellen Buch beschäftigt sich Oliver Sacks, Neurologe und Schriftsteller, mit Halluzinationen. Sacks differenziert seine Darstellungen: „In der Regel sprechen wir von Fehlwahrnehmungen oder Sinnestäuschungen, wenn es einen realen Ausgangspunkt gibt – eine menschliche Gestalt zum Beispiel -, während Halluzinationen aus dem Nichts entstehen.“ Das Buch enthält zahlreiche Fallgeschichten. Betroffene berichten, wie sie das Phänomen Halluzination erleben und wie es sich auswirkt.
Reizentzug kann Halluzinationen hervorrufen. In Dunkelheit und Isolation gehaltene Gefangene kennen das Phänomen, aber auch Seefahrer, Piloten oder Bergsteiger sind gefährdet, wegen visueller Monotonie Halluzinationen hervorzurufen. Ist das auch die Erklärung für die Irrlichter, die Goethe auf einer Kutschfahrt nach Leipzig wahrgenommen und in seiner Autobiographie beschrieben hat? Für Ufo-Erscheinungen oder Entführungen durch Außerirdische bieten sich hier plausible Erklärungen an. Das Phänomen ist eher im Kopf als außerhalb zu suchen.
Halluzinationen sind nicht auf Erscheinungen begrenzt, sondern können auch Gerüche oder Töne umfassen. Sacks macht deutlich, dass nicht jede halluzinierte Stimme auf Schizophrenie schließen lässt. Bei extremer Bedrohung oder Gefährdung kann es passieren, das Menschen Stimmen wahrnehmen, die keine äußere Ursache haben. Anders zu bewerten sind feindselige und zudringliche Stimmen. Auch musikalische Halluzinationen sind bekannt.
Wie schon in seinem Buch „Das innere Auge“, lässt Sacks eigene Erfahrungen einfließen. Dies gilt insbesondere für seine Experimente in den 1950er Jahren mit Cannabis, Mescalin, LSD und anderen bewusstseinsverändernden Drogen. Auf Mutterkorn geht er nicht ein, wenngleich dessen Wirkstoff Psilocibin angesprochen wird. Seine Offenheit und seine Erlebnisse tragen dazu bei, dass es sich um ein lebendiges Werk handelt und nicht um ein staubtrockenes Wissenschaftsbuch.
Sacks klärt über Migräne und Epilepsie auf, zwei Krankheiten, die leicht verwechselt werden. In beiden Fällen sind Halluzinationen möglich. Dostojewski hat seine Erlebnisse bei Anfällen in seine Bücher einfließen lassen, z.B. in „Der Idiot“. Ekstatische Anfälle können als Offenbarungen einer höheren Wirklichkeit empfunden werden. Sie können die Grundüberzeugungen betroffener Menschen nachhaltig erschüttern und zu Religiösität führen. Auch außerkörperliche Erfahrungen sind möglich.
Oliver Sacks verfügt über eine langjährige Praxis und versteht es, komplexe Krankheiten verständlich zu beschreiben. Er hat ein Faible für kuriose Erfahrungen, die er sachlich und niemals verletzend darstellt. Sein Buch trägt dazu bei, Grenzerfahrungen einzuordnen. Im letzten Kapitel deutet er an, dass visuelle und akustische Halluzinationen („Visionen“ und „Stimmen“) in der Kulturgeschichte eine Rolle gespielt haben. Das wäre ein interessantes Thema für ein weiteres Buch. Es ist schon erstaunlich, wozu das Gehirn in der Lage ist. Der Mensch bleibt rätselhaft.
Das innere Auge
Veränderte Wahrnehmungen
Autor Oliver Sacks, bekannt durch das Buch „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“, beschreibt Fallgeschichten aus seiner Praxis als Neurologe. Er versteht es, schwierige Sachverhalte für ein breites Publikum allgemeinverständlich aufzubereiten. Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns können dazu führen, dass die Patienten in eine Realität eintauchen, die Außenstehenden bizarr erscheint. Die Leser lernen eine fremdartige Welt kennen.
Da ist zum einen der Fall Lilian Kallir. Sie ist eine Pianistin, die krankheitsbedingt keine Noten und keine Schrift mehr lesen kann, obwohl sie beides gut erkennen kann. In einem weiteren Kapitel geht es um Patricia, einer Künstlerin, die an Sprachverlust leidet. Sie ist nicht stumm, sondern ihr fehlt das Verständnis für Sprache. In einem dritten Fall geht es um den Schriftsteller Howard Engel, der aufgrund eines Schlaganfalls zwar noch Schreiben, aber nicht mehr lesen kann.
Sacks berichtet auch über seine eigene Krankheitsgeschichte, über die er Tagebuch geführt hat. Er hatte einen bösartigen Tumor im Auge. Es werden Facetten einer Erkrankung deutlich, die nicht primär im Fokus stehen, wenn man an Krebs denkt. Neben seinen eigenen Empfindungen beschreibt Sacks im Detail Wahrnehmungsstörungen, die durch die Erkrankung und die spätere Behandlung ausgelöst wurden. Besonders hat ihn der Verlust des stereoskopischen Sehens getroffen, welcher zwangsläufig eintritt, wenn die Sehkraft auf einem Auge schwindet.
Sacks Ausführungen sind nüchtern, verständlich und auch humorvoll. Pessimismus, den man angesichts der behandelten Themen erwarten könnte, ist ihm fremd. „Das innere Auge“ ist kein Fachbuch für Mediziner, sondern ein Buch von Betroffenen für Betroffene und für interessierte Menschen, die die Grenzen ihrer Vorstellungswelt erweitern möchten. Der Autor beschreibt, wie die Krankheiten sich entwickeln und wie die Patienten damit umgehen. Der Verlust an Lebensqualität führt nicht dazu, dass sie ihren Lebensmut verlieren.