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Oscar Wilde
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Das Bildnis des Dorian Gray
Gebundenes Buch
Der höchsttalentierte Benjamin Lacombe illustriert Oscar Wildes Meisterwerk: Der schöne Jüngling Dorian Gray wünscht sich, dass sein Porträt anstelle seiner selbst altert, während er für immer jung und schön bleibt. Verführt von einem aristokratischen Zyniker, stürzt sich Dorian in ein Leben voller Vergnügen und Ausschweifungen, schädigt andere und schreckt sogar vor Mord nicht zurück. Doch letztendlich plagt ihn das Gewissen: Die Umkehrung des Schicksals zwischen Bild und Modell erfordert persönliche Opfer. Mit seinen humorvollen Dialogen liest sich Wildes Roman mühelos und angenehm. Ein literarisches Juwel, das uns einlädt, über den Sinn unseres Lebens nachzudenken. Der Kult um Jugend und Schönheit sowie dessen düstere Konsequenzen sind gerade in der heutigen Ära der medialen Selbstdarstellung äußerst relevant. Der Originaltitel des einzigen Romans des irischen Schriftstellers Oscar Wilde lautet »The Picture of Dorian Gray«. Zuerst wurde eine Version davon 1890 im Lippincott's Monthly Magazine aus Philadelphia veröffentlicht. Die heute bekannte, überarbeitete und erweiterte Fassung wurde dann 1891 vom Londoner Verlag Ward, Lock and Co. in Buchform herausgebracht. Dieser Roman, der damals als skandalös galt, spielte auch eine Rolle im furchtbaren Unzuchtprozess gegen Wilde.…mehr
39,00 €
Märchen und Erzählungen
Gebundenes Buch
In schlichter und poetischer Sprache wissen die Märchen von Oscar Wilde uns in den Bann zu ziehen, ihre Themen sind universal und ihre Weisheiten von ewiger Gültigkeit. Die ersten veröffentlichten Prosawerke Wildes erzählen von Güte, Mitgefühl und Treue in einer Welt voll herzlosem Egoismus. Oft zutiefst traurig, bergen sie stets einen hoffnungsvollen Kern. Da ist der junge König, der sich weigert, seine Untertanen auszubeuten - und beweist, dass Dinge nicht so bleiben müssen, wie sie scheinbar immer waren, und dass Ungleichheit kein Gesetz ist. Und dann ist da der glückliche Prinz, dessen gebrochenes Herz als wertvollster Gegenstand in den Himmel gebracht wird - zusammen mit einer toten Schwalbe. Oder der eigensüchtige Riese, der seinen Garten am Ende für alle öffnet, sowie das Gespenst, das Schloss Canterville heimsucht. Es mag wohl niemanden geben, der von Oscar Wildes hinreißenden Erzählungen unberührt bleibt.…mehr
10,00 €
Oscar Wilde
Wilde, OscarOscar Wilde wurde am 16. Oktober 1854 in Dublin geboren und starb am 30. November 1900 in Paris. Er war ein irischer Schriftsteller. Wilde war das zweite von drei Kindern eines angesehenen Arztes und einer Übersetzerin. Durch die literarische Tätigkeit seiner Mutter bekam Wilde schon früh Kontakt zu kulturellen Kreisen und dem Schreiben. Nach seinem Internatsbesuch studierte Wilde klassische Literatur in Dublin und reiste zu dieser Zeit schon nach Italien. Ab 1874 studierte er zusätzlich in Oxford, wo er ebenfalls mit Bravour abschloss. 1878 bekam sein Gedicht "Ravenna" erste öffentliche Aufmerksamkeit. Wilde zog nach London, wo er sich als extravaganter Dandy schnell einen Namen machte. Erste Werke wurden verlegt und er wurde 1881 in die USA eingeladen. Als berühmter und gefeierter Dichter heiratete er eine Kinderbuchautorin, mit der er sich in London niederließ und zwei Söhne bekam.1886 lebte er erstmals seine Homosexualität aus und stand künftig der Ehe immer kritischer gegenüber. 1890 erschien mit dem Roman "The Picture of Dorian Gray" sein bekanntestes und zugleich als "anrüchigstes" angesehenes Werk. Aufgrund seiner Kontakte zu männlichen Prostituierten wurde Wilde 1895 zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer Zwangsarbeit verurteilt. Hier wurde seine Gesundheit dermaßen ruiniert, dass er sofort nach Entlassung nach Paris übersiedelte. Seine Letzten drei Lebensjahre verbrachte Wilde unter dem Namen "Sebastian Melmoth" verarmt und isoliert in einem Hotel. Oscar Wilde starb mit 46 Jahren in Paris an den Folgen einer Mittelohrentzündung.Kundenbewertungen
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Bewertung von Europeantravelgirl am 17.11.2023
Lest mehr Klassiker!
Inspiriert von meinem Besuch in Dublin dieses Jahr habe ich mir „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde vorgenommen, und zwar in der Prachtausgabe von ArsEdition aus ihrer „Biblioteca Obscura“ in der Übersetzung von Meike Breitkreutz und mit Illustrationen von Marcin Minor.
Die Geschichte von Dorian Gray war mir hinlänglich bekannt, ich hatte sie zu Schulzeiten bereits gelesen. Umso erfreuter war ich über die gelungene Übersetzung von Meike Breitkreutz. Auch wenn der einzige Roman von Oscar Wilde bereits aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt, liest er sich ansprechend und modern und ich würde behaupten, dass einige kritische Formulierungen zeitgemäß angepasst wurden.
Inhaltlich mag ich bei einem Klassiker nicht weiter auf die Einzelheiten eingehen oder diese gar bewerten, die Handlung dürfte hinlänglich bekannt sein: Anstelle des jungen, makellosen Dorian Gray altert dessen Porträt und trägt dessen Lebensspuren. Die Geschichte ist stark geprägt von Wahn – dem Schönheitswahn, dem Opiumwahn, am Ende Dorians ausbrechendem Wahnsinn. Für mich hatte der Roman mit dem verhangenen, alternden Porträt schon immer die Züge einer Horrorgeschichte.
Die Prachtausgabe besticht bereits durch ihren hochwertigen Einband, der schwarze Farbschnitt ist hier keine Modeerscheinung, sondern passt hervorragend ins Gesamtbild. Für den im Roman sich ausbreitenden Wahnsinn hat der Illustrator eine wunderbare Bildsprache gefunden. Allein schon beim Durchblättern versetzen mich die teilweise surreal anmutenden Zeichnungen in eine eigenartige Stimmung. Bei der genaueren Lektüre wird der Lesefluss regelmäßig durchbrochen durch eingeschobene Seiten in Großschrift, die wie Haltepunkte oder Warntafeln wirken. Für mich persönlich hat dies die Attraktivität der Lektüre deutlich erhöht und rechtfertigt auf jeden Fall den Preis dieser prächtigen Schmuckausgabe.
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
In der im viktorianischen Zeitalter in London angelegten Geschichte gerät der sehr junge, überaus gut aussehende, unschuldige, etwas naive Dorian Gray unter den Einfluss von Lord Henry Wotton, der schnell erkannt hat, wie beeinflussbar Dorian Gray ist und daran Gefallen findet, ihn zu Manipulieren.
Der mit Wotton befreundete Künstler Basil Hallward hatte Gray portraitiert. Es handelt sich um sein bestes Werk, dadurch
wurde der Lord auf Gray aufmerksam. Das Gemälde schenkt Hallword an Dorian Gray, der selbstverliebt wünscht, dieses Gemälde möge statt seiner Altern.
Leider wird ihm dieser Wunsch erfüllt.
Gray führt ein Leben am Rande des Abgrunds, verführt vom zynischen Lord. Er zieht viele Menschen ins Verderben. Sein Aussehen schützt ihn, da alle davon ausgehen, dass sich ein schlechter Lebenswandel im Aussehen ausdrücken müsste.
Leider ist Dorian Gray zu schwach, die wenigen Momente, an denen er 'erwacht' und das Ruder rumreißen könnte, zu nutzen.
Am Ende wird er bezahlen für seine Taten.
Der Roman ist sehr gut zu lesen. Einige Zitate, die man mit Wilde verbindet, stammen aus diesem Buch. Der ein oder andere Schlagabtausch ist amüsant, auch wenn mir die Figur des Lord Henry nicht gefällt.
Er hat auch für die damalige Zeit eine überraschend frauenfeindliche Haltung; vermutlich oder hoffentlich scheiterte seine Ehe im Laufe der Geschichte genau daran.
Die Beziehung zwischen Dorian Gray und dem Lord bleibt vage, sie könnte daraus homoerotische Züge haben. Auch die Begeisterung des Künstlers für sein Modell ist schon sehr ausgeprägt. Ein von Gray zu einer Straftat verleiteter junger Mann, wurde evtl. von ihm mit der Offenlegung homosexueller Handlungen erpresst.
Der schöne Dorian Gray ist also nur äußerlich reizvoll.
In einer Zeit, in der Menschen Operationen vornehmen lassen, um alterslos zu erscheinen, ist dieses Buch ungewollt aktuell.
Der Ars Edition Verlag hat es neu aufgelegt in der Reihe Biblioteca Obscura.
Der Band wartet zB mit Details wie lackierten Elementen auf dem Einband auf. Ein Gesicht entsteht aus einer Art Flamme, die aus lauter Armen besteht. Schön ist auch der schwarze Schnitt. Im Buch wurde mit unterschiedlichen Schriftgrößen gearbeitet und vereinzelte Textpassagen hervorgehoben, das finde ich sehr gelungen. Der polnische Künstler Marcin Minor hat Bilder und Zeichnungen im Text ergänzt. Diese finde ich nur sehr selten passend zur Stelle im Buch. Das ist schade, da aus meiner Sicht gerade dieses Buch viele Gelegenheiten für passende Zeichnungen bietet. Das hätte m.E. besser umgesetzt werden können. Die vielen Augen auf Vorsatzpapier und einigen der Bilder finde ich übertrieben.
Den Totenkopfschwärmer am Ende jeden Kapitels widerrum finde ich ein schönes Detail.
Leider fehlt ein Lesebändchen.
Trotzdem würde ich zu dieser Ausgabe greifen, wenn ich das Buch verschenken würde und bewerte es mit 5 Sternen.
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Bewertung von Selectionbooks am 12.11.2024
„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde zählt zu meinen liebsten Klassikern. Daher habe ich mich unglaublich über die Biblioteca Obscura Schmuckausgabe gefreut, die aufwendig von Marcin Minor illustriert wurde. Ich liebe die Gestaltung dieser Schmuckausgabe sehr. Schon von außen ist das Buch dank der Goldfolienveredelung auf dem Cover ein absoluter Eyecatcher. Der schwarze Farbschnitt rundet das perfekte Gewand der Schmuckausgabe ab. Die Schwarz-Weiß Illustrationen von Marcin Minor sind ein absolutes Highlight. Die schaurig schönen Zeichnungen präsentieren sich mit unglaublich vielen kleinen Details und lassen den Leser perfekt in eine dunkle Welt voller Versuchung und Verderbnis eintauchen.
Dorian Gray ist ein außergewöhnlich gut aussehender junger Mann, an dem die Unschuld der Jugend haftet. Das ändert sich schlagartig, als er auf Lord Henry Wotton trifft. Dieser war schon immer fasziniert von den Möglichkeiten der Manipulation des menschlichen Geistes und beeinflusst Dorian mit seinen moralisch verwerflichen Denkansätzen. Dabei ahnt er nicht, dass Basil Hallward ein Porträt geschaffen hat, das anstelle von Dorian altert. Dorian erfreut sich an ewiger Jugend, während sein Porträt alle Laster auf sich nimmt. Ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, verfällt Dorian schon bald einem völlig zügellosen Lebensstil und entzieht sich dem Einfluss seines einstigen Freundes. Dorians Körper mag ewig jung bleiben, doch seine Seele wird von Tag zu Tag dunkler und verderbter.
Es ist lange her, dass ich „Das Bildnis des Dorian Gray“ zuletzt gelesen habe. Die Geschichte hat mich auch so viele Jahre später wieder auf Anhieb fasziniert. Mich hat besonders in den Bann gezogen, wie aktuell die aufgegriffenen Themen auch heute noch sind. Es liegt wohl einfach in der Natur der Menschen, ewige Jugend anzustreben und Schönheitsidealen zu verfallen. Doch nicht nur Eitelkeit, sondern auch Egoismus, Gier, Verlangen und Laster sind ein Thema. Alles vor der Kulisse einer elitären Gesellschaft, die nach außen hin Perfektion und Tugend heuchelt. Besonders interessant fand ich, dass ich heute eine ganz andere Sicht auf die Geschichte habe als vor über einem Jahrzehnt. Viele Passagen des Buches haben mich nachdenklich zurückgelassen. Bis auf die ausschweifenden Passagen über die Reichtümer berühmter Menschen hat mich dieses Buch wieder sehr fasziniert.
FAZIT: Die Schmuckausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein wunderschönes Meisterwerk, das sich in einem magischen Gewand präsentiert und mit umwerfenden Illustrationen von Marcin Minor beeindruckt. Dieses wundervolle Schmuckstück ist das perfekte Geschenk für alle Liebhaber von klassischer Literatur. Ich freue mich unglaublich über diese umwerfende Sonderausgabe, die nun mein Regal schmückt.
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Der Klassiker von Oscar Wilde hat hier ein neues, düsteres Gewand erhalten. Der ungewöhnlich gut aussehende Dorian Gray gibt sich, obwohl zunächst noch unschuldig, zunehmend den lasterhaften Seiten des Lebens hin. Ein geheimnisvolles Gemälde seiner selbst wird mit jeder Ausschweifung weiter entstellt. Doch für immer kann auch der scheinbar ewig junge Dorian nicht vor den Konsequenzen seines Handelns fliehen.
Die Geschichte ist zeitlos. Die zahlreichen Auflagen des Buchs sowie die Adaptionen für Film und Hörspiel belegen, dass dieser Roman nichts an Faszination eingebüßt hat. Das Buch ist wunderbar gestaltet. Zahlreiche Illustrationen fangen gekonnt die Grundstimmung des Textes ein. Einziges Manko aus meiner Sicht: Die Zeichnungen wiederholen sich zum Teil. Das ist schade, da ich gern noch mehr der detailreichen Illustrationen gesehen hätte. Nichtsdestotrotz eine Empfehlung für jeden Fan dieses Klassikers und/oder schön gestalteter Bücher.
Märchen und Erzählungen
Bewertung von Volker M. am 14.09.2024
Was mich an Oscar Wilde immer wieder fasziniert, ist sein zeitloser Humor, der auch heute noch fast uneingeschränkt funktioniert. Gerne nimmt er menschliche Schwächen ins Visier, ist dabei aber so charmant, dass man ihm nie böse ist. Seine treffenden Charakterisierungen und Aphorismen werden die Zeiten überdauern, da bin ich sicher.
Wilde war besonders gut in der kurzen Form, weshalb gerade seine Märchen und Erzählungen seit über 100 Jahren immer wieder neu aufgelegt werden. Es gab seitdem keine fünf Jahre, in denen nicht irgendein Verlag ihn „wiederentdeckt hat“.
Die sehr preisgünstige Ausgabe aus dem Marix Verlag nutzt die Übersetzungen der Insel-Ausgabe von 1910 von Franz Blei und Felix Paul Greve, beide damals bekannte Übersetzer aus dem Englischen. Der Vorteil ist, dass ihre Übersetzungen gemeinfrei sind (und damit eine preiswerte Ausgabe erlauben) und dass sie sprachlich auch im Deutschen genau der Zeit entsprechen, in der Wildes Texte entstanden. Der Nachteil ist, dass man den manchmal etwas umständlichen Stil des Schriftdeutschen um 1900 akzeptieren muss, der nicht ganz die Leichtigkeit der englischen Originaltexte besitzt. Es kommt auch zu Bedeutungsverschiebungen, die einige Pointen „versemmeln“, vor allem, wenn sie auf sprachlichen Doppelbedeutungen basieren, die es parallel im Deutschen nicht gibt.
Sehr passend sind die Illustrationen von Heinrich Vogeler, dem bedeutendsten Buchillustrator des deutschen Jugendstil, die den Zeitgeist wunderbar einfangen. Sie werten die Ausgabe, die als Hardcover mit Schutzumschlag auch sorgfältig produziert ist, zusätzlich auf.
Eine preisgünstige, schöne Ausgabe, die es lohnt, Oscar Wilde wieder einmal vom Buchregal auf den Nachttisch zu holen.
(Das Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Meine Freunde wähle ich nach ihrem Aussehen
Das Bildnis des Dorian Gray, ein Klassiker der Weltliteratur von Oscar Wilde aus dem Jahr 1890. Seine Themen, die Oberflächlichkeit der Menschen, Schönheitsideale über Moral- und Wertvorstellungen, Hedonismus und Narzissmus. In vielen Aspekten heute wie damals aktuell.
Die Schmuckausgabe besticht durch ihre hochwertige Ausstattung und Illustrationen.
Die Geschichte sollte jedem hinlänglich bekannt sein. Der junge und makellos schöne Dorian Gray verkauft seine Seele, um nicht zu altern. Statt seiner altert sein Porträt. Im Vordergrund stehen die Charaktere des Dorian Gray und Lord Henry.
Es ist keine leichte Kost, da sich manches sehr in die Länge zieht. Sprachlich bereitet der Text keine Schwierigkeiten. Die textliche Gestaltung durch verschiedene Schriftarten lockert den Lesevorgang durchaus auf und macht auch optisch etwas her. Bei den Illustrationen, die wirklich gut sind, hätte ich mir noch mehr inhaltlichen Zusammenhang gewünscht.
Zu Anfang des Buches erfahren wir in zwei Kapiteln mehr über und von Oscar Wilde. Zur Einordnung des Buches in die damalige Zeit unbedingt lesen.
Der Trend, Klassiker der Weltliteratur in Schmuckausgaben neu aufzulegen, ist wirklich zu begrüßen. Vielleicht lässt sich der ein oder andere doch auf die alten Schätze ein.
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Düster-romantische Schmuckausgabe mit nicht immer themenbezogenen Illustrationen
Als Biblioteca Obscura-Ausgabe kommt der Klassiker im neuen Gewand daher. Der Inhalt der Handlung dürfte vielen zumindest grob bekannt sein: Statt seiner selbst altert das Portrait des Dorian Gray, bildet seine immer brutaler und narzisstischer werdenden Wesenszüge optisch ab, während Dorian Gray seine unschuldig wirkende jugendliche Schönheit beibehält.
Die Story selbst möchte ich hier nicht weiter bewerten, vielmehr gehe ich auf die Gestaltung des Werkes ein. Interessant sind die zusammengefassten Hintergründe zum Autor und dessen Werk, für welches er tatsächlich im Gefängnis landete. Das Cover ist im passenden Gothicstil gestaltet, welcher sich im Inneren durch viele Illustrationen fortsetzt. Grad bei den Illustrationen im Buch hätte ich mir einen thematisch stärkeren Bezug zum Buch gewünscht, da empfand ich die Bilder als zu auswechselbar. Die Bilder sind zwar romantisch-düster, hätten jedoch aus jedem beliebigen düsteren Roman stammen können und haben mir die bedrückende Stimmung der Handlung dadurch nicht ausreichend unterstreichen können.
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Dorian Gray ist schön, wunderschön - und dies wird ihm von jedem gesagt. Der Maler Basil Hallward malt den jungen Mann und sieht ihn als seine Muse.
Und Dorians neuer Freund Lord Henry spricht eindringlich auf ihn ein, er solle doch versuchen, seine Jugend zu bewahren. Denn Schönheit ist vergänglich und nur die Jugend hält das Schöne.
Dorian nimmt sich diese Worte zu Herzen. Und spricht einen Wunsch aus: Er würde seine Seele geben, könnte er seine Schönheit bewahren - nichts ahnend, dass dies der Fall sein wird. Denn fortan altert sein Gemälde und er bleibt jugendhaft schön.
Doch das zieht einiges nach sich.
Auch wenn ich mir am Anfang sehr schwer tat mit der Schreibweise Oscar Wildes hat mich das Buch dann doch in den Bann gezogen. Dorian Gray ist ein verzogener junger Mann, der sich nicht damit abfinden kann, dass er altert und seine Schönheit darunter leidet. Und so spricht er vor einem Gemälde den Wunsch aus, dass er seine Seele dafür geben würde, wenn er ab sofort für immer so blieben könnten, wie er gerade ist. Und es funktioniert.
Ab sofort altert nur noch sein Gemälde und Dorian bleibt so jung und schön.
Eine unheimliche Vorstellung und gleichzeitig aber auch sehr verlockend. Wer würde nichts dafür geben, für immer jung zu bleiben? Dorian Gray hat die Chance und nutzt sie. Aber zu welchem Preis? Denn er wird immer überheblicher, arroganter, unausstehlicher und zahlt für seine ewige Jugend einen furchtbaren Preis.
Die Geschichte ist ungewöhnlich, zieht es sich doch manchmal seitenlang nur über ein Thema. Doch war dies nicht langweilig, eher lehrreich.
Dorian und Lord Henry werden gut beschrieben, andere auftretende Charaktere werden nur angerissen. Auch wenn der Schreibstil (die Geschichte wurde 1890 geschrieben) gewöhnungsbedürftig ist, lässt sich doch so einiges in unsere heutige Zeit umsetzen.
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass der Autor mehr von sich selbst schreibt, als von der von ihm erfundenen Figur Dorian Gray. Der Autor selbst war zu seinen Lebzeiten eher exzentrisch und "als Dandy" verschrieen. Sein Lebenswandel war für die damalige Zeit ungewöhnlich. Auch war er homosexuell, was ihm nicht viele Freunde einbrachte.
Dies fließt alles in den Roman mit ein und zeigt gleichzeitig, wie modern die Denkweise des Autors war.
Meggies Fussnote:
Ein nachdenkliches Buch über Jugend und Schönheit und die Verbitterung, die daraus resultieren kann.
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