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Pascal Mercier
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Das Gewicht der Worte
Gebundenes Buch
"Ein Buch, das mit sanfter Beharrlichkeit gegen den Strom schwimmt." MDR Kultur I Jetzt im Geschenk- und Taschenformat!
Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben - bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann. Wieder ist Pascal Mercier ein philosophischer Roman gelungen, bewegend wie der "Nachtzug nach Lissabon."…mehr
Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben - bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann. Wieder ist Pascal Mercier ein philosophischer Roman gelungen, bewegend wie der "Nachtzug nach Lissabon."…mehr
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Das Gewicht der Worte
Broschiertes Buch
Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben - bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann.…mehr
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Pascal Mercier
Pascal Mercier, 1944 in Bern geboren, lebt in Berlin und ist Professor für Sprachphilosophie und Analytische Philosophie an der FU Berlin. 2006 wurde ihm der "Marie Luise Kaschnitz-Preis" verliehen.Kundenbewertungen
Das Gewicht der Worte
Bewertung von Wuestentraum am 22.03.2020
Simon Leyland ist Übersetzer und lebt in Triest, der Stadt der Wörter. Er hat zwei Kinder, Sophia und Sydney. Seine Frau Livia ist einem plötzlichen Herztod erlegen. Leyland erhält eines Tages die Diagnose eines Hirntumors. Der Arzt, Dr. Leonardi schaut auf das Röntgenbild und sagt ihm, dass er ein Glioblastom habe. Wie lange noch? fragt Leyland ihn. Und er antwortet: Ein paar Monate. Leyland verzweifelt an dieser Diagnose, er beginnt, die Zeit, die er noch hat, anders einzuordnen. Keine Zeit zu verschwenden. Was ist wichtig, was unwichtig. Elf Wochen lebt er mit dieser Diagnose, die sein ganzes Leben verändert. Nach diesen elf Wochen stellt sich heraus, dass alles ein Irrtum war. Jetzt hat Leyland wieder eine Zukunft und muss sich wiederum damit erst einmal arrangieren.
Leyland hat als Junge bei seinem Onkel eine Karte vom Mittelmeer an der Wand gesehen. Spontan sagt er zu seinem Onkel: Ich will alle Sprachen lernen, von den Ländern, die ans Mittelmeer grenzen. Und genau das tut er auch. Er lernt alle verschiedenen Sprachen. Und das Wichtigste von allem sind Leyland die Worte.
Zitat Seite 20:
"Oft hatte er sich gewünscht, ohne Worte bei den Sachen zu sein, bei den Sachen und den Menschen und den Gefühlen und den Träumen - und dann waren ihm doch wieder die Worte dazwischengekommen. Er erlebe die Dinge erst, wenn er sie in Worte gefasst habe, sagte er manchmal, nur dann sahen ihn die Leute ungläubig an".
Er richtet sich sein neues Leben langsam wieder ein, schließt Freundschaften, und hat plötzlich wieder eine Zukunft vor sich. Mit vielen neuen Dingen und großen Plänen.
Eine meiner Lieblingsstellen aus dem Buch: Seite 361:
"Was ist eigentlich Poesie? Die poetische Gegenwart ist wie herausgehoben aus dem Fluss und der drängenden Abfolge des zeitlichen Geschehens. Poesie erlaubt einem, ganz bei einer Sache zu sein. Etwas Poetisches, ein Satz, ein Bild, ein Klang: Es fesselt einen wie nichts sonst. Man möchte, dass es nicht aufhört oder verschwindet, man möchte immer mehr davon... Etwas Poetisches, auch wenn es nur etwas Kleines ist, ein winziges Detail, gibt dem Leben im Moment der Betrachtung eine Tiefe, die es sonst nicht hat".
Pascal Mercier hat mit diesem Roman ein so wundervolles, wunderschön geschriebenes Buch geschaffen, das mich sehr begeistert hat. Der Schreib- und Erzählstil sind so tiefgehend, poetisch und philosophisch, wie es selten alles in einem Roman vereint ist. Ich bin hinabgetaucht in die Geschichte von Simon Leyland und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Dieser Roman hat mich gefangengenommen und gefesselt, durch die außergewöhnliche Sprache und den Tiefgang. Einfach wundervoll. Dieser Roman ist für mich gehobene, anspruchsvolle Literatur, gepaart mit Poesie, Philosophie und Tiefgang.
Dies ist eines der wenigen Bücher, die ich auf jeden Fall noch einmal lesen werde.
Fazit:
Mein Lesehighlight für 2020. Ein wundervoller, wunderschön geschriebener Roman, poetisch, philosophisch, voller Tiefgang. Er hat mich einfach nur begeistert.
Das Gewicht der Worte
Triest. In diese wunderschöne Hafenstadt im Nordosten Italiens folgt Simon Leyland seiner Frau Livia, welche dort ihr Erbe eines Verlags antritt. Die „Molo Audace“, ein Steinpier aus dem 18. Jahrhundert, ist ein wunderbarer Ort um das Leben auf sich wirken zu lassen. Doch wie das Leben so spielt, ereignen sich Schicksalsschläge, die Simon einen ganz anderen Blick auf sein Leben gewähren. Plötzlich findet Simon sich in London wieder und kommt zu einer unerwarteten Begegnung woraus eine wahre Freundschaft erwächst.
Mit „Das Gewicht der Worte“ ist Pascal Mercier ähnlich wie „Nachtzug nach Lissabon“ ein sehr bewegender philosophischer Roman gelungen. Als Leserin habe ich oft innegehalten und mich gefragt „wie ist das eigentlich bei mir?“, „geht es mir ähnlich?“, „was empfinde ich in einem solchen Moment?“. Augenblicke die mich als Leserin abholen und in diesen Roman eintauchen lassen.
Beispielsweise seien hier Sätze wie „Trotzdem war es anders als bei ihm. Er hatte den Eindruck, Jahre mit etwas verschwendet zu haben, was er überhaupt nicht wollte und nicht genoss. Mit etwas, was ihm jetzt als ganz und gar entfremdet vorkam, eine Zeit, in der er nicht bei sich selbst war.“; „Doch nun spürte ich: das konnte nicht alles gewesen sein, es gab da noch ein anderes Leben zu entdecken, oder sogar viele andere.“; „Das können nur Menschen, sagte sie: ihr Leben verpassen, sich selbst verpassen in dem, was sie vielleicht hätten werden können, hingegeben an eine hektische, tyrannische, gebieterische Zeit. Tieren kann das nicht zustoßen: Sie sind in jedem Augenblick, was sie sind, versunken in blinde Gegenwart und Selbstvergessenheit..
Und obwohl „Das Gewicht der Worte“ in mir als Leserin viel bewegt hat (und auch immer noch bewegt) entwickelt sich eine Leichtigkeit und Freiheit der Literatur („Die Phantasie ist der eigentliche Ort der Freiheit.“ ) die ihres gleichen sucht. Wieder ein Roman der noch einige Zeit nachhallen wird.
Es ist kein Buch, welches man „mal eben“ zwischendurch lesen können wird. Ich gebe hier aber eine ganz klare Leseempfehlung.
Das Gewicht der Worte
Bewertung von yellowdog am 14.02.2020
Unspektakulär und doch bedeutend!
Das Thema Sprachen und Übersetzen sowie Verlage interessiert mich und Pascal Merciers sehr ruhiger, fast meditativer Erzählstil spricht mich an.
In der von Markus Hoffmann getragen gesprochenen Hörbuchfassung wirkt das besonders gut. Sprache und Bedeutung durchzieht das ganze Hörbuch. Gespiegelt wird das im sensiblen, bedächtigen Protagonisten Simon Leyland.
Eine Erkrankung ändert sein Leben. Es gibt einen Verdacht auf einen Hirntumor, angeblich unheilbar und tödlich.
Er verkauft seinen Verlag in Triest und erbt überraschend ein Haus in London. Als sich herausstellt, dass seine Krankheit eine Fehldiagnose war, ist sein Leben dennoch verändert. Als Leser macht man die Gefühlsbewegungen mit durch.
Sehr schön Leylands Freundschaft zum Nachbarn Kenneth Berg. Auch der Handlungspart um Lelylands Tochter ist einfühlsam gemacht. Und schließlich faszinierte mich der Prozess, wie der Übersetzer Leyland selbst zum Schriftsteller wird.
Manche Passagen sind sorgfältig ausgearbeitet, manchmal ist es sehr unspektakulär und aus ein paar Motiven hätte man auch noch mehr machen können. Der Roman ist im zeitgenössischen Feuilleton umstritten, aber ich persönlich habe das Buch gemocht, da es ganz offensichtlich eine ganz eigene Größe besitzt.
Das Gewicht der Worte
Eine geistreiche leise Geschichte
„Weißt du, was mir [Simon Leyland] daran am besten gefällt? Dass die Erzählung so unspektakulär ist. Das nichts Heftiges passiert, kein lautes Drama.“
Simon Leyland ist ein sprachlich gewandter Übersetzer, der den Ehrgeiz hat, alle Sprachen im Mittelmeerraum zu erlernen. Irgendwann entschließt er sich, selbst ein Buch zu schreiben. Der Auszug passt auf seinen Protagonisten Fontaine, aber auch darauf, wie Autor Pascal Mercier das Leben seines Protagonisten Simon Leyland darstellt.
Auf Basis der Ereignisse (seine Fehldiagnose, Tod seiner Frau Livia) hätte man ein Drama entwerfen können. Mercier hat es vorgezogen, einen Mikrokosmos zu kreieren, in dem Gedanken und Erinnerungen dominieren, der von Freundschaften handelt und in dem Schicksalsschläge auf eine sanfte Art und Weise behandelt werden.
Elf Wochen Ungewissheit über sein eigenes Schicksal verändern Leylands Leben. Er verkauft im Hinblick auf seinen zu erwartenden baldigen Tod aufgrund eines Hirntumors seinen von Livia geerbten Triester Verlag und sortiert sein Leben neu. Seinen Arzt, Dr. Leonardi, konfrontiert er mit der Fehldiagnose aufgrund der vertauschten Röntgenbilder.
Mercier stellt zahlreiche Personen aus Leylands Umfeld vor, so seine Kinder Sidney und Sophia, seinen Nachbarn und Freund Kenneth Burke, den ehemaligen Häftling Andrej Kuzmin, die Autorin Francesca Marchese, um nur Beispiele zu benennen. Die Verflechtungen zwischen den Personen sowie deren Motive werden deutlich.
Ereignisse werden in den zahlreichen Briefen, die Leyland an seine verstorbene Frau schreibt, reflektiert. Das führt zu Wiederholungen. Die Erzählungen wirken teilweise in die Länge gezogen. Insofern wird nicht jedermann durch diesen Schreibstil angesprochen. Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Moral sind Themen, dennoch hat mich das „Gewicht der Worte“ nicht wirklich überzeugt.
Das Gewicht der Worte
Meine anfängliche euphorische Rezeption des ohne Zweifel sprachlich hervorragend geschriebenen Romans wandelt sich ab der Mitte zunehmend in gähnende Langeweile. Es gibt keine Wendungen mehr, keine Überraschungen, keine neuen Personen und Charaktere. Schade!
Die Handlung zerfließt immer mehr in Lappalien, ähnlich wie beim „Nachtzug nach Lissabon“ fällt es mir von Seite zu Seite schwerer, dem eintönig dahinfließenden Brei gestelzter Sätze zu folgen. Bei Seite 380 habe ich das Buch aus der Hand gelegt.
Das Gewicht der Worte
Langweilig
Der Autor von „Nachtzug nach Lissabon“ und dieses Buch habe ich gern gelesen, bringt sein neues Buch auf den Markt. Während ich glaubte, in Corona-Zeiten Bücher lesen zu können, kann ich zu diesem hier nur sagen: Langweilig.
Bis Seite 60 gequält, weiter nicht. Auch während Corona ist Zeit für schlechte Bücher zu schade. 1 Stern
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