Autor im Porträt

Toptitel von Peter Handke

Die Ballade des letzten Gastes

Gebundenes Buch
Von einem anderen Erdteil kehrt Gregor zurück in die Heimat. Das »vormalige Vieldörferland« ist eine städtische Agglomeration geworden, vertraut und zum Verirren fremd zugleich. Auch die Familie hat sich verändert: Zwar wartet der Vater wie früher mit den Spielkarten, doch hat die Schwester überraschend einen Säugling auf dem Arm. Er, der große, ältere Bruder, soll der Taufpate des Kindes werden. Vom jüngeren Bruder Hans bleiben derweil nur die Todesnachricht, vom älteren der Familie verschwiegen, und Erinnerungen, zum Beispiel an den Unfall in den Brennesseln. Selbst der Obstgarten ist ein anderer geworden, noch immer an Ort und Stelle, aber längst nicht mehr zu retten. Es zieht ihn also in die Straßen und Gassen, ins Kino, ins Fußballstadion, in den Wald, und er geht und geht immer weiter.
In Peter Handkes neuem Buch durchdringen sich Gegenwart und Vergangenheit, scheint das eine ins andere zu kippen, steht alles »auf Messers Schneide«. Auf seinem Weg zurück zur Familie, durch einstmals bekannte Landschaften hält der Erzähler immer wieder inne, Kindheitserlebnisse werden wachgerufen, innere Stimmen treten ins Zwiegespräch. Was einmal war, hat sich unwiderruflich verändert - und bleibt dennoch vertraut.
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24,00 €

Zwiegespräch

Gebundenes Buch
Der eine erinnert sich noch immer an jenen Theaterbesuch als Schulkind: nicht an das Stück, dafür an das Dekor, die Kulisse. Ein Urbild, das er auf seinen Wanderungen durch die Nachbarorte wiedererkennt, in einer Scheune, dem Haus auf dem Friedhof - und in ständiger Erwartung, dass die Türen aufgehen, die Fenster aufspringen, ein Mensch heraustritt.
Der andere erinnert sich an seinen Urahn, den Großvater, der am Isonzo und in Galizien in den Schützengräben lag und mit den Tieren auf seine Art umging, die Schlange auf den Rechen spießte und die Hornissen lebendig im hohlen Baum einmauerte. Für ihn ein Spiel wie die sonntägliche Kartenrunde.
»Wahr gesagt, alter Freund: Zwei besondere Narren sind wir, ein jeder auf seine Weise.« Mit unvergleichlicher Musikalität lässt Peter Handke zwei Sprecher auftreten. In der Wechselrede, ihrem Dialog, scheinen Bilder und Erinnerungen auf. Dabei im Zentrum: der Großvater, ein Spieler, und die Theaterbühne, ein Spielort. Das Spiel im Spiel?Ein meisterhaftes Zwiegespräch.
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18,00 €

Peter Handke

Der Osterreicher Peter Handke wurde 1942 in Karnten geboren. Er wuchs in Osterreich auf und verbrachte kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs drei Jahre in Berlin. Nach seinem Schulabschluss in Klagenfurt begann er 1961 ein Studium der Rechtswissenschaften in Graz. Wahrend seines Studiums entwickelte er Leidenschaften furs Kino, fur Rockmusik und furs Schreiben. Er verbrachte viel Zeit in Cafes, in denen er lernte, Musik horte und auch erste Texte verfasste. Seinen Debutroman "Die Hornissen" veroffentlichte er 1966 - und traf damit auf Anhieb auf ein begeistertes Publikum. Er beschloss, sein Studium vor der dritten Staatsprufung abzubrechen und sich ganz dem Schreiben zu widmen.



Peter Handkes Werk umfasst heute uber 70 Erzahlungen und Prosawerke, zahlreiche Buhnenstucke, au?erdem Lyrik, Drehbucher, Briefwechsel und Ubersetzungen bedeutender Autoren wie Shakespeare oder Marguerite Duras.



Den Nobelpreis fur Literatur erhielt Peter Handke 2019 "fur ein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem Einfallsreichtum Randbereiche und die Spezifitat menschlicher Erfahrungen ausgelotet hat". Weiterhin lobte die Nobelpreis-Jury Handkes "au?ergewohnliche Aufmerksamkeit fur Landschaften und die materielle Prasenz der Welt, die Kino und Malerei zu zwei seiner gro?ten Quellen der Inspiration werden lie?en." Die Preisvergabe an Handke traf einerseits auf Begeisterung, andererseits regten sich kritische Stimmen: Dem Schriftsteller wurde vorgeworfen, Verbrechen wahrend der Kriege im ehemaligen Jugoslawien verharmlost zu haben und Sympathien fur Slobodan Milosevic gezeigt zu haben. Handke hat sich seitdem in mehreren Interviews von dieser Haltung distanziert.