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Autor im Porträt
Rafik Schami
zur AutorenweltToptitel von Rafik Schami
Der verliebte Teufel
Gebundenes Buch
Diabolo passt nicht dazu
Was für ein misslungener Satansbraten! Während alle anderen Jungteufel brav Menschen quälen, tut ihnen der kleine Diabolo lieber Gutes. Seine Eltern sind verzweifelt, alles Drohen hilft nichts, der kleine Teufel will nicht teuflisch sein! Schlussendlich wird er auf die Erde geschickt - und entdeckt dort endlich, wo er hingehört.
Der preisgekrönte Autor Rafik Schami entführt in dieser Erzählung Kinder und Erwachsene in eine zauberhafte Welt, die zu philosophischen Fragen anregt: Was ist eigentlich Gut und Böse? Kann ich meine wahre Natur verleugnen? Wie sieht die Hölle für jeden einzelnen Menschen aus?
- Ein Vorlesebuch über die Kraft der Liebe, das zum Nachdenken anregt
- Muss sich Diabolo ändern oder dürfen auch Teufel sein, wie sie sind?
- Ein spirituelles Buch von Rafik Schami, wundervoll illustriert von Mehrdad Zaeri
- Mutmachgeschichte für Groß und Klein, die Kinder hilft, ihren Selbstwert zu stärken
Ein Teufelchen mitten unter den Menschen: Hat Diabolo seinen Platz gefunden?
Es ist ein Buch über die Liebe, aber auch darüber, wie viel Freiheit wir haben, unsere Individualität auszuleben: Rafik Schamis modernes Märchen lässt viel Platz für Überlegungen zum eigenen Leben. So wie Diabolo zwar ein Jungteufel, aber kein sprichwörtlicher Quälgeist ist, müssen auch wir vielleicht nicht in die uns vorbestimmte Schablone passen.
Ein vielschichtiges und inspirierendes Buch, das lange nachwirkt - und garantiert einen Ehrenplatz im Bücherregal bekommt!…mehr
Was für ein misslungener Satansbraten! Während alle anderen Jungteufel brav Menschen quälen, tut ihnen der kleine Diabolo lieber Gutes. Seine Eltern sind verzweifelt, alles Drohen hilft nichts, der kleine Teufel will nicht teuflisch sein! Schlussendlich wird er auf die Erde geschickt - und entdeckt dort endlich, wo er hingehört.
Der preisgekrönte Autor Rafik Schami entführt in dieser Erzählung Kinder und Erwachsene in eine zauberhafte Welt, die zu philosophischen Fragen anregt: Was ist eigentlich Gut und Böse? Kann ich meine wahre Natur verleugnen? Wie sieht die Hölle für jeden einzelnen Menschen aus?
- Ein Vorlesebuch über die Kraft der Liebe, das zum Nachdenken anregt
- Muss sich Diabolo ändern oder dürfen auch Teufel sein, wie sie sind?
- Ein spirituelles Buch von Rafik Schami, wundervoll illustriert von Mehrdad Zaeri
- Mutmachgeschichte für Groß und Klein, die Kinder hilft, ihren Selbstwert zu stärken
Ein Teufelchen mitten unter den Menschen: Hat Diabolo seinen Platz gefunden?
Es ist ein Buch über die Liebe, aber auch darüber, wie viel Freiheit wir haben, unsere Individualität auszuleben: Rafik Schamis modernes Märchen lässt viel Platz für Überlegungen zum eigenen Leben. So wie Diabolo zwar ein Jungteufel, aber kein sprichwörtlicher Quälgeist ist, müssen auch wir vielleicht nicht in die uns vorbestimmte Schablone passen.
Ein vielschichtiges und inspirierendes Buch, das lange nachwirkt - und garantiert einen Ehrenplatz im Bücherregal bekommt!…mehr
12,00 €
Wenn du erzählst, erblüht die Wüste
Gebundenes Buch
Wenn er erzählt, erblüht die Wüste - der neue Roman von "Meistererzähler Rafik Schami". Denis ScheckIn einem arabischen Land herrscht im 19. Jahrhundert der weise König Salih. Als die Königin bei einem Attentat ums Leben kommt, versinkt die einzige Tochter in tiefe Melancholie. Die Thronfolgerin hat sich in einen armen Fischer verliebt, wovon ihr Vater nichts ahnt. Als Karam, der Kaffeehauserzähler, von ihrer Krankheit erfährt, beschließt er, die Prinzessin zu heilen. Allabendlich versammelt er erzählfreudige Menschen im Palast, um die junge Frau durch die schönsten Geschichten ins Leben zurückzuholen: von Mut und Feigheit, von Freundschaft und Feindschaft, von der Liebe und der Weisheit des Herzens. Eine Hommage an das Erzählen, die nicht nur Leserinnen und Leser von "Tausendundeiner Nacht" begeistern wird.…mehr
26,00 €
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Rafik Schami
Angaben zur Person: Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus, Syrien, geboren und wanderte 1971 in die Bundesrepublik Deutschland ein. Er studierte Chemie in Heidelberg und schloss sein Studium 1979 mit der Promotion ab. Heute zählt er zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache und gilt in seiner neuen Heimat als der Wortzauberer und Geschichtenerzähler schlechthin. Seine zahlreichen Bücher für Kinder und Erwachsene erschienen in 29 Sprachen und wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet. Seit 2002 ist Rafik Schami Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.Kundenbewertungen
Die geheime Mission des Kardinals
Von didi2256
"Die geheime Mission des Kardinals" von Rafik Schami beschreibt in diesem Buch die Ermordung eines italienischen Kardinals, der in Syrien, in der italienischen Botschaft in einem Fass Olivenöl eingelegt, abgeliefert wird.
Kommisar Barudi steht kurz vor seiner Rente und ermittelt in diesem Fall. Sehr skuril das Ganze, sodass ein Kollege aus Italien hinzugezogen wird. Barudi und Kommisar Mancini verstehen sich auf Anhieb und versuchen nun herauszufinden, warum der Kardinal auf geheime Mission in Syrien unterwegs war.
Eigentliches Hauptthema, der Mord am Kardinal, wird sehr galant in einen Roman verpackt.
Die Charakter kommen glaubhaft rüber und der etwas andere, sehr angenehme, poetische, vornehme Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
Der Autor nimmt uns mit in ein anderes Syrien, das mit dem Heute nicht zu vergleichen ist. Der Leser erfährt sehr viel über das Land und kann sich bildlich hinein versetzen. Immer wieder erfahren wir Einzelheiten über das bisherige Leben der Protagonisten, das aber nicht vom eigentlichen Geschehen, dem Mord, ablenkt. Ein leichter Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Wer gerne mal einen entspannten Krimi, mit viel Unterhaltung lesen möchte, ist hier genau richtig.
Deswegen von mir gerne 5 Sterne
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von Elisabeth am 27.07.2019
Wer gegen das Unrecht kämpft, wird sich nie langweilen.
Zu Recht zählt Rafik Schami zu den großen zeitgenössischen, deutschsprachigen Autoren. In diesem Roman beweist er sein Vermögen, mit bildhafter Sprache, poetischen Elementen und teils salopper Ausdrucksweise umzugehen und darüber hinaus hieraus ein in sich stimmiges, mitreißendes Werk zu konstruieren. Auch Humor kommt in diesem Roman nicht zu kurz, wenn Barudi z.B. Mancini auf die Stirn küsst und sagt: „Gesegnet sie die Milch deiner Mutter. Sie hat ihren Zweck erfüllt.“ Insgesamt legt hier Schami ein abwechslungsreich zu lesendes und gleichzeitig lehrreiches Buch vor.
Gemeinsam mit seinem italienischen Gefährten durchreist der Syrer ein Land, das den meisten Deutschen eher unbekannt sein dürfte. Gerade dieses macht einen großen Teil des Reizes dieses Romans aus. Man lernt große Städte wie Damaskus kennen, die fast schon europäisch wirken, findet sich wenig später in kleinen Dörfern wieder, deren Bevölkerung eher naiv und ungebildet erschient, und ist schließlich mit den Kommissaren zu Gast in einem Islamisten-Lager. Genau so bunt wie das Land sind auch seine Bewohner. Doch gerade Letzteres führt immer wieder zu Problemen. Insbesondere anhand des christlichen-syrischen Polizisten wird ersichtlich, welchen Einfluss religiöse Strömungen auf die syrische Gesellschaft haben.
Doch nicht nur die Religion erschwert die Arbeit der Kommissare. Was nicht verwundert, hier aber klar und deutlich zu Tage tritt: Der Geheimdienst hat seine Augen überall, Beziehungen zählen mehr als Können, politisches Kalkül steht über jeder Gerechtigkeit. So überrascht es nicht, dass am Ende der intelligent konstruierte Kriminalfall zwar aufgelöst wird, sich für Barudi aber als Niederlage erweist.
Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben dem Erzähler in der dritten Person geben Barudis Tagebucheinträge einen guten Einblick in seine eigene Entwicklung, seine persönliche Sicht auf die Gesellschaft und nicht zuletzt in seine Einsichten in das Kriminalgeschehen. In Dialogen insbesondere mit Mancini, die einen großen Raum in diesem Werk einnehmen, werden Gesellschaft, Land und Verbrechen ebenfalls kommentiert und charakterisiert.
Das Cover mit seiner arabischen Kalligrafie ist ein echter Hingucker und war auch das Erste, was mich dazu veranlasst hat, mir dieses Buch genauer anzuschauen. Die Hardcover-Ausgabe mit Lesebändchen ist hochwertig.
Alles in allem hat Rafik Schami mit seinem Roman ein buntes Kaleidoskop der syrischen Gesellschaft geschaffen – verpackt in einen spannenden Kriminalfall. Ein Buch, das ich allen, die einmal etwas mehr über die syrische Gesellschaft erfahren und dabei mit Niveau unterhalten werden möchten, nur wärmstens empfehlen kann.
Die geheime Mission des Kardinals
Die italienische Botschaft in Damaskus erhält eine widerliche Lieferung: in einem Ölfass findet sich die Leiche des Kardinals Cornaro. Er war vorgeblich zur Einweihung einer Kirche in Syrien, doch schnell schon hat Kommissar Zakaria Barudi Zweifel daran. Zudem wirft der Tote weitere Fragen auf: warum wurde sie nicht an die vatikanische Botschaft geliefert, schließlich war der Kardinal Mitglied der Kurie? Und weshalb hat man ihn zudem entehrt, indem man seinen Ring an den falschen Finger aufzog? Barudi erhält Schützenhilfe aus Italien, Kommissar Mancini wird heimlich mit ihm die Ermittlungen leiten, denn offenbar war der Kardinal noch in einer geheimen Mission unterwegs, die man in Rom unbedingt vertuschen möchte. Kurz vor seiner Pensionierung steht Barudi nochmals ein komplizierter Fall ins Haus und das in einem Land, in dem sich gerade alle Kräfte formieren für die Geschehnisse, die bald die Weltnachrichten beherrschen werden.
Rafik Schami ist ein begnadeter Erzähler und enttäuscht auch in seinem aktuellen Roman nicht. Der christliche Syrer, der vor nunmehr fast 40 Jahren aus seiner Heimat fliehen musste, lässt auch in „Die geheime Mission des Kardinals“ kritische Töne gegenüber dem noch herrschenden System anklingen und die Melancholie, mit der er offenkundig sehnsüchtig auf seine Heimatstadt blickt, fließt ebenso aus jeder Zeile. Ein komplexer Kriminalfall wird von seinem cleveren Kommissar gelöst, aber dieser ist müde geworden ob der unsäglichen Lage. Man hofft, dass es dem Autor nicht ebenso geht und er stetig weiterhin öffentlich das Wort ergreift.
Mit Barudi hat Rafik Schami einen liebenswerten, kauzigen Kommissar geschaffen, der über genügend Erfahrung verfügt, sich nicht mehr in jeden Kampf zu stürzen und mit einer gewissen stoischen Haltung das syrische System von Geheimdienst und Polizeiapparat betrachtet. Er verzweifelt nicht mehr an den Machenschaften und ist mit sich und seinem Leben im Reinen, was ihn konzentriert an dem Fall arbeiten lässt. Sein italienischer Amtsgenosse ist noch weitaus impulsiver, auch wenn diesen ebenfalls Jahrzehnte unermüdlichen und vergeblichen Kampfs gegen die Mafia realistisch haben werden lassen.
Neben diesen beiden Figuren, die alleine die Geschichte schon lesenswert machen, lässt Schami die komplexe politische und religiöse Lage in Syrien einfließen und liefert ein erhellendes Bild über die sich zuspitzende Situation im Jahr 2010 kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Bewundernswerterweise vereinfacht er nicht, sondern zeigt genau die Zweischneidigkeit auf, denen die Menschen immer wieder ausgesetzt sind und die Facetten der Konfliktparteien, aus schwarz und weiß werden so Grauschattierungen, die jedoch leichtgängig in die Handlung einfließen und vieles an Barudis Arbeit nur verdeutlichen, ohne jedoch der Geschichte den Platz zu stehlen.
Man freut sich als Leser immer besonders, wenn Sprachfertigkeit und eine gute Story aufeinandertreffen und dies zudem meisterhaft in den komplizierten Alltag eingebettet werden. So bleibt neben der Unterhaltung noch viel mehr und lässt ein Buch aus der Masse der jährlichen Neuerscheinungen deutlich hervortreten.
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von yellowdog am 10.07.2019
Portrait der syrischen Gesellschaft
Ungewöhnlich für Rafik Schami, dass er den Plot seines Buches in Form eines Kriminalromans fasst. Es ist natürlich doch in erster Linie ein Roman über das Leben in Damaskus
Es ist 2010, eine Zeit in Syrien vor dem Krieg.
Der 65jährige Kommissar Barudi übernimmt mit seinem Team den Mordfall an einen Kardinal. Barudi ist ein melancholischer, unangepasster Typ, der nie in die Partei der Machthaber eingetreten war und daher nie aufstieg, aber er ist damit zufrieden. Er mischt sich politisch nie ein, das würde bedeuten, entweder das Lied der herrschenden zu singen oder im Gefängnis zu verfaulen. So kann er wenigstens gute Polizeiarbeit leisten. Zu seinen engsten Mitarbeitern gehört Hauptmann Schukri, der ebenfalls eine Persönlichkeit ist. Weiter im Team sind Ali und Babil. Interessanterweise bekommen sie noch Verstärkung durch einen italienischen Commissario namens Mancini.
Ein Teil des Textes ist in Tagebuchform gehalten. Kommissar Barudis Tagebucheintragungen erlauben es, die Figur gut kennenzulernen.
Darin geht er mit seinen Erinnerungen sogar bis in die ärmliche Kindheit und an seine beruflichen Anfänge zurück, die erste unangenehme Berührungspunkte mit dem skrupellosen Geheimdienst beinhalten.
Der Rest des Textes ist in der dritten Person.
Rafik Schami lässt es sich nicht nehmen, Syriens Kultur und Lebensweise einfließen zu lassen. Dem Gewürzmarkt, der beim Lesen den Geruch von Koriander und Kardamon entwickelt. Der Geschmack der Nachtigallennester, ein Pistaziengebäck, das Leben der verschiedenen Religionen zueinander und die christliche Religion als Minderheit im Land, die ärmlichen Marktgassen, wo keine Touristen hinkommen usw.
Teilweise ist der Roman ganz schön verplaudert, aber Rafik Schami-Fans werden damit kein Problem haben.
Die geheime Mission des Kardinals
Wer, wenn nicht Rafik Schami, kann ein solches Buch über Syrien schreiben, über das Land, den Präsidenten, den Geheimdienst, Glaube und Aberglaube, Korruption, die verschiedenen Glaubensrichtungen und die allgegenwärtige Angst, ein Opfer der politischen Verhältnisse zu werden.
Das Buch "Die geheime Mission des Kardinals" ist ein Kriminalroman und gleichzeitig spiegelt es die Verhältnisse in Syrien im Jahr 2010 noch vor dem Krieg wider. Schon ist die allgegenwärtige Macht des Präsidenten zu spüren und der Geheimdienst hat seine Augen überall.
Das bekommt auch Kommissar Barudi zu spüren, der einen heiklen Mordfall aufzuklären hat, der ihn an die Grenzen seiner bisherigen 40-jährigen Erfahrungen bringt. Dem italienischen Botschafter wird ein Faß mit angeblich Olivenöl zugestellt, das aber in Wahrheit die Leiche eines bekannten Kardinals Cornaro des Vatikans in Rom enthält. In welcher Mission war der Kardinal unterwegs und weshalb wurde er deswegen ermordet? Barudi, der schon die Tage bis zu seiner Rente zählt und seine Arbeit in Ruhe ausklingen lassen möchte, sieht sich nun mit einem seiner schwersten Fälle betraut.
Es gibt nicht viele Personen, zu denen Barudi Vertrauen hat, aber Hauptmann Schukri, dem Leiter der Spurensicherung, vertraut er uneingeschränkt. Und ebenso dem italienischen Kommissar Mancini, der ihm zur Aufklärung des Falles von der italienischen Polizei an die Seite gestellt wird.
Auf Veranlassung seines Arztes schreibt Barudi ein Tagebuch, indem er akribisch über alle Vorgänge während der Ermittlungen schreibt, in Rückblicken aber auch sein bisheriges Leben verarbeitet, insbesondere den frühen Tod seiner geliebten Frau Basma. Da er in seinem Tagebuch offen schreiben kann, erfährt der Leser sehr viel über die Verhältnisse in Syrien und über seine vielen Zusammenkünfte mit Mancini und Schukri, zwei Männer, die meine uneingeschränkte Sympathie besitzen, weil sie sich weder von Vorgesetzten oder gar dem Geheimdienst bei ihrer Arbeit behindern lassen. So sind sowohl Barudi als auch Schukri wegen ihrer unangreifbaren Methoden von Beförderungen ausgeschlossen worden, vor allem aber sind sie nicht korrupt. Sie sind immerzu bemüht, so unauffällig wie möglich ihre Arbeit zu tun. Die Angst vor dem Gehimdienst ist allgegenwärtig.
Erschreckend ist über den Aberglaube in Syrien zu lesen. So war Kardinal Cornaro einem Bergheiligen auf der Spur, der viele Anhänger hat und den die Menschen für seine Wundertaten verehrten. Weshalb aber mußte der Kardinal sterben? Barudi und Mancini machen sich auf zu dem Bergheiligen und geraten dann doch noch in die Fänge von Islamisten. Jetzt müssen sie um ihr Leben bangen.
Dieses Buch lebt von der großartigen Erzählkunst des Autors und seiner profunden Kenntnisse der syrischen Verhältnisse. Die Protagonisten werden so detailliert beschrieben, daß sie vor den Augen der Leser zum Leben erwachen. Man fühlt sich mittendrin im Geschehen.
Auch diese Geschichte hat ein Ende, aber ein anderes als Barudi und Mancini erwartet haben, als Leser hat man es geahnt. Das Buch ist ungeheuer spannend geschrieben.
Nun kann ich nur jedem empfehlen, dieses Buch selbst zu lesen. Es ist jeden Satz und jede Seite wert dank eines so einzigartigen Geschichtenerzählers wie Rafik Schami.
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von Herbstrose am 16.07.2019
Im November 2010, noch herrscht Frieden in Syrien, wird in der italienischen Botschaft in Damaskus ein „Geschenk“ abgeliefert. Es ist ein Fass Olivenöl, darin eingelegt die Leiche von Kardinal Angelo Cornaro. Ein Verbrechen an einem Ausländer, das gibt es in diesem Land offiziell nicht, und deshalb muss es vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden. Kommissar Barudi, der kurz vor seinem Ruhestand steht, und der Leiter der Spurensicherung, Hauptmann Schukri, haben es daher nicht leicht mit ihren Ermittlungen. Warum hat man den toten Kardinal in der italienischen Botschaft und nicht in der Botschaft des Vatikan abgeliefert? Warum hat man der Leiche den Kardinalsring von der rechten auf die linke Hand gesteckt? Hat der Mord eventuell religiöse Gründe? Einige Merkmale lassen auch einen Ritualmord der Mafia vermuten, deshalb wird der italienische Commissario Marco Mancini, ein Kenner der arabischen Kultur und Bekämpfer der Mafia, hinzugezogen. Wird es den beiden Kommissaren gelingen, das Rätsel um den Tod des Kardinals aufzuklären? …
Der 1946 in Damaskus geborene Autor Rafik Schami lebt seit 1971 in Deutschland. Er setzte in Heidelberg sein in Damaskus begonnenes Chemiestudium fort und schloss es 1979 mit der Promotion ab. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er mit Märchen und Fabeln, bevor er zu Romanen wechselte. Heute gehört er zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache. Für seine Werke, die in 32 Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Mit einem Kriminalfall im Hintergrund liefert Rafik Schami hier ein bedrückend lebendiges, äußerst farbenprächtiges Bild von Syrien, einem Land in dem Diktatur und Korruption herrschen und die Angst vor dem Geheimdienst allgegenwärtig ist. Die Lage zwischen den einzelnen religiösen Gruppen spitzt sich zu, Aberglauben macht sich unter dem Volk breit, echte und betrügerische Wunderheiler haben Konjunktur und auch die syrische Mafia spinnt ihre Fäden. Inmitten dieses Chaos‘ versuchen Barudi und sein italienischer Kollege Mancini den Mord an Kardinal Cornaro und das spurlose Verschwinden seines Begleiters, eines Jesuiten, aufzuklären. Sie haben es nicht leicht, denn der Geheimdienst spinnt im Hintergrund seine Fäden. Der Geheimdienst ist auch der Grund, dass Barudi auf Anraten seines Arztes Tagebuch führt. Er lässt uns darin an all seinen Gedanken und Geheimnissen teilhaben, seinen Schwächen und seinen beruflichen Verfehlungen. Wir erfahren von seiner großen Liebe, seiner verstorbenen Frau Basma, und von seiner neuen Liebe Nariman, einer mutigen Muslima die beschlossen hat, mit einem christlichen Kommissar zusammenzuleben.
Rafik Schami ist ein großartiger Erzähler. Sein Stil ist gradlinig und klar und beeindruckt durch seine Kritik am System und an den Machenschaften des Geheimdienstes und des korrupten Polizeiapparates – dennoch ist seine Liebe zur Heimat, zu Damaskus, jederzeit spürbar. Manchmal schweift er ab, erzählt Belangloses oder fügt Vergangenes ein, doch alles hat seinen Sinn für das Geschehen. Seine Protagonisten durchleuchtet er bis ins kleinste Detail und schafft es mühelos, ihre Motivationen für den Leser verständlich und nachvollziehbar zu machen. Mit viel Sachverstand schildert er die Verflechtung von Religion und Aberglauben, die Motive der IS und die Machenschaften der Mafia und des Vatikan – alles vor dem Hintergrund spannender Ermittlungen.
Fazit: Kein Krimi im üblichen Sinn, sondern eine anspruchsvolle, informative Geschichte, die aufwühlt und betroffen macht. Sehr empfehlenswert!
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von urmeli am 30.07.2019
In der katholischen Kirche gibt es viele Heilig- und Seligsprechungen von Menschen, die, nach Einschätzung des Vatikans, heilende Kräfte für die Psyche oder Physis hatten. Aus dem nahen Osten war noch keiner dabei. Seit vielen Jahren versuchen in Syrien, dem christlichen Glauben verwurzelte, Wunderheiler von der Kirche anerkannt zu werden. Endlich wird ein Kardinal zu Untersuchung entsandt. Als dieser tot in einem Ölfass wieder auftaucht, wird der als unbestechlich geltende Kommissar Barudi unter Mithilfe eines als Mafiajäger bekannten italienischen Kommissar zur Aufklärung des heiklen Falles entsandt. Gab es einen Zwist unter den als Wunderheiligen tätigen, neidete einer die Anhängerschaft des anderen oder gab es Konflikte zwischen Muslimen und Christen. In Syrien im Jahre 2010 brodelte es, im Irak und Afghanistan ausgebildete Muslime kamen als Gottesdiener ins Land, der Präsident herrschte mit seinem riesigen Familienclan autoritär und kaum jemand wagte, ihn zu kritisieren.
Die Aufklärung des Mordes wird immer wieder unterbrochen durch Hintergrundberichte über das Land und die sehr unterschiedlichen Menschen, über die politischen Gegebenheiten in Syrien. Die persönlichen Erfahrungen des Kommissars, der in mehr als 40 Jahren Dienstzeit viel erlebt hat, werden in Tagebuchform dazwischen geschoben. Ein hochinteressanter Bericht über ein Syrien kurz vor Kriegsausbruch mit vielen Einblicken in die Seele der Menschen, denen das Wichtigste im Leben Freiheit und Würde ist.
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von *H* am 29.07.2019
Wunderheiler, Mord und Liebe
Syrien, November 2010, noch herrscht Frieden in dem Land, aber man merkt, dass ungute Zeiten, ein Bürgerkrieg, in das Land hereinbrechen werden.
Kommissar Barudi steht kurz vor der Rente und wird beauftragt, den grausamen Mord an Kardinal Angelo Cornaro aufzuklären, dessen übelst zugerichtete Leiche in einem Fass Olivenöl an die italienische Botschaft in Damaskus geliefert wurde. Da Barudi Christ ist, ist sein Chef der Meinung, dass er für diesen Fall prädestiniert sei. Da es sich hier aber um eine internationale Angelegenheit handelt, bekommt Barudi Hilfe aus Italien zugesprochen. Kommissar Mancini, der die arabische Kultur liebt und zudem perfekt Arabisch spricht, wird ihm und seinem Team zur Seite gestellt.
Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, warum der Kardinal auf solch bestialische Art und Weise sterben musste. Auch von einem ihm zur Seite gestellten Begleiter, einem Jesuiten, fehlt jede Spur. Immer ist von einer „Geheimen Mission“, die Cornaro zu erfüllen hatte und ihm letztendlich zum Verhängnis wurde, die Rede. Während Barudi in seiner Funktion als Kriminaler unterwegs ist, recherchiert Mancini getarnt als Journalist, der angeblich für eine wichtige italienische Zeitung einen Bericht schreiben soll. Langsam kommen sie voran und erfahren, dass Cornaro in dem kleinen Bergdorf Derkas, südwestlich von Aleppo, einen muslimischen Wunderheiler, der in eine Kirche weilt, aufsuchen wollte. Er wollte sich von seiner Heilkunst zu überzeugen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in dieses Bergdorf, das wie eine Insel im sonst von Islamisten beherrschten Gebiet, liegt und sein „normales“ Dasein behaupten kann. Die Reise in das von Rebellen dominierte Gebiet ist nicht ungefährlich; sie geraten sogar in Lebensgefahr, und kommen aufgrund einer glücklichen Fügung mit ihrem Leben davon und bekommen sogar noch unerwartete Unterstützung und bringen erstaunliche Erkenntnisse ans Licht.
Der Roman „Die geheime Mission des Kardinals“, der zweite Fall des Kommissars Barudi, ist in meinen Augen kein klassischer Krimi. Auch wenn der Mord an einem Kardinal der Aufhänger ist, ist es vielmehr ein Gesellschaftsroman, in dem das politische System, die Diktatur in Syrien, wo Korruption und Vetternwirtschaft an der Tagesordnung ist, kritisch beäugt wird. Auch die Macht der Geheimdienste wird deutlich. Es ist außerdem ein Buch über Glaube und Aberglaube, Vertrauen und Misstrauen, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, sowie Freundschaft und Liebe. Es ist fiktive Geschichte mit einem wahren politischen, soziokulturellen und religiösen Hintergrund.
Die beiden Hauptprotagonisten Barudi und Mancini habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Es ist die perfekte Besetzung für diese warmherzige, tiefsinnige aber durchaus auch kritische Geschichte. Umso schöner ist es auch im Laufe der Geschichte mitzuerleben, dass sich aus der kriminalistischen Zusammenarbeit auch eine innige Freundschaft entwickelt. Auch seine mit unterschiedlichen Charakteren bestückten Kollegen Schukri, Ali und Nabil sind gut gezeichnet. Mir gefällt vor allem, dass Schami zeigt, dass die unterschiedliche Religionszugehörigkeit für ein gutes Miteinander eine Selbstverständlichkeit ist.
Nicht zuletzt wird noch eine Liebesgeschichte in den Roman eingewebt. Barudi, der seit längerer Zeit schon Witwer ist und immer noch seiner Frau Basma nachtrauert, öffnet sein Herz für eine neue Liebe.
Eine reizvolle Unterbrechung der Handlung sind die regelmäßigen Tagebuchaufzeichnungen vom Barudi. Hier bekommt man nicht nur Einblicke in seine Vergangenheit, hier äußert er auch unverblümt seine Ansichten zu Kollegen, seinem Chef, dem Regime und beschreibt, was ihn bewegt.
Für mich ist dieser Roman ein absolutes Sommerhighlight. Schami kann wirklich toll erzählen, ein flüssiger Schreibstil. Man wird gefangen von einer poetischen Sprache mit Tiefgang und hohem Niveau. Und man merkt, dass Schamis Herz nach wie vor für 'seine' Stadt Damaskus schlägt. ✭ ✭ ✭ ✭ ✭
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von brauneye29 am 12.09.2019
Zum Inhalt:
Als die italienische Botschaft in Damaskus ein Ölfass geliefert bekommt, ist die Verwunderung groß. Noch größer ist das Entsetzen als beim Öffnen eine Leiche darin gefunden wird. Wer hat den Kardinal umgebracht und warum? Und warum wurde das Fass an die Botschaft geliefert?
Meine Meinung:
Auch wenn man nach dem Klappentext meinen könnte, dass es sich um einen Krimi handeln würde ist dieses Buch weit mehr als das. Es ist ein Roman der ein Sittenbild zeichnet, dass in Syrien vor der großen Flüchtlingskatastrophe spielt. Natürlich hat es auch Krimi-Elemente, aber die waren tatsächlich eher nebensächlich. Viel interessanter war das ganze drumherum. Ich fand, dass das Buch einen ungeheuren Sorg entwickelte und man einfach mehr lesen wollte. Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Die Tagebucheinträge geben dem Ganzen noch so einen persönlichen Touch, der mir richtig gut gefallen hat.
Fazit:
Ein besonderer Roman
Die geheime Mission des Kardinals
Bewertung von büchernarr am 19.07.2019
Rafik Schami gelingt es mit diesem Roman die komplexe politische und religiöse Lage in Syrien detailierter zur erläutern mithilfe der fiktiven Handlung der Geschichte, kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges. Das Leben in Damaskus wird zusammen mit einem Kriminalfall verbunden, teilweise auch in Tagebuchform.
Die italienische Botschaft in Syrien ist geschockt: die Leiche des Kardinals wird in einem Ölfass geliefert und Kommissar Barudi, der kurz vor seiner Rente steht wird gebeten die Ermittlungen ein letztes Mal zu führen um den Mord aufzuklären. Zusammen mit seinem Freund Schukri den Leiter der Spurensicherung und sein Team versucht er eine neutrale Sicht zu behalten und den Fall zu klären. Korruption, Misstrauen, Sabotage, Fanatismus, Aberglaube und der landschaftliche Hintergrund Syriens, all das beschreibt der Autor so bildlich, das man denkt, man sei vor Ort.
Ein sehr gelungener Roman an den man noch lange nach dem Lesen denkt.
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