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Autor im Porträt
Renate Bergmann
zur AutorenweltToptitel von Renate Bergmann
Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20
«Ja, schmunzeln Se ruhig über mich, aber für mich gibt es Dinge, die gehören zu Weihnachten einfach dazu. Ich habe mich von D-Mark auf Euro umgewöhnt, von Mauer auf keine Mauer und daran, dass meine Männer jetzt zwei Meter tiefer schlafen, aber an Weihnachten wird nicht gerüttelt.»
Ob Weihnachten oder nicht, bei Renate Bergmann sind die guten Gläser immer poliert und das Silber geputzt. Man will ja auf alles vorbereitet sein! Aber was jetzt ins Haus steht, konnte wirklich niemand ahnen: Die Bauarbeiter fallen ein, und Chaos bricht aus. Zusammen mit Gertrud, Ilse und Kurt und der ganzen Hausgemeinschaft muss Renate alles in Bewegung setzen, um Weihnachten zu retten...
Renate Bergmanns neues Weihnachtsbuch: Garantiert der originellste Blick auf Weihnachten, der in einem Buch zu finden ist!
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Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker
«Deutschlands bekannteste Twitter-Omi» (Bild) hat Zucker und «Ossiporose», schläft unter einer Heizdecke und hat «den Krieg nicht überlebt, um Kunstfleisch aus Soja zu essen»: Renate Bergmann, 82, aus Berlin. Ihre Männer liegen in Berlin auf vier Friedhöfen verteilt, das Gießen dauert immer einen halben Tag. Und apropos tot, Renate und ihre beste Freundin Gertrud haben ein schönes Hobby: Die beiden suchen sich in der Zeitung eine nette Beerdigung raus, ziehen was Schwarzes an, und dann geht es los. Zwei alte Damen mehr oder weniger am Buffet - da schaut keiner so genau hin.
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Renate Bergmann
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trummerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi undvierfach verwitwet: Seit Anfang 2013 erobert sie Twitter mit ihren absolut treffsicheren An- und Einsichten - und
mit diesem Buch jetzt die ganze analoge Welt.
Interview mit Renate Bergmann
Renate Bergmann: Eigentlich wollte ich nur fur die Kinder und Enkel ein paar Erinnerungen aufschreiben. Die horen einem ja nicht zu, wenn man erzahlen will. Kennen Sie das? Man sitzt an der Kaffeetafel und will von fruher erzahlen und schon rennen sie alle weg und mussen angeblich beim Abwaschen helfen. Wenn die Familie es nicht horen und lesen will, na, dann eben nicht. Aber andere interessieren sich vielleicht.
In dem Buch spielt auch Ihre beste Freundin Gertrud Potter eine Rolle. Die war sicher nicht so begeistert, dass Sie alles uber sie in die Welt hinausposaunen.
Renate Bergmann: Gertrud ist fast immer mit dabei und kommt deshalb auch im Buch vor. Sie kann aber Ehrlichkeit vertragen, wissen Se, sie ist eine ehrliche und treue Seele und unterm Strich die beste Freundin, die ich habe. Da muss einem nicht alles gefallen, was der andere macht. Dass sie sich den Doberschnauzer Norbert angeschafft hat, gefallt mir auch nicht. Der leckt und tobt immer so, nee!
Sie haben ja schon einiges er-, ah,…mehr
Liebe Frau Bergmann! Hatten Sie sicher nicht gedacht, dass Sie in Ihrem rustigen Alter einen Roman schreiben wurden, oder?
Renate Bergmann: Eigentlich wollte ich nur fur die Kinder und Enkel ein paar Erinnerungen aufschreiben. Die horen einem ja nicht zu, wenn man erzahlen will. Kennen Sie das? Man sitzt an der Kaffeetafel und will von fruher erzahlen und schon rennen sie alle weg und mussen angeblich beim Abwaschen helfen. Wenn die Familie es nicht horen und lesen will, na, dann eben nicht. Aber andere interessieren sich vielleicht.
In dem Buch spielt auch Ihre beste Freundin Gertrud Potter eine Rolle. Die war sicher nicht so begeistert, dass Sie alles uber sie in die Welt hinausposaunen.
Renate Bergmann: Gertrud ist fast immer mit dabei und kommt deshalb auch im Buch vor. Sie kann aber Ehrlichkeit vertragen, wissen Se, sie ist eine ehrliche und treue Seele und unterm Strich die beste Freundin, die ich habe. Da muss einem nicht alles gefallen, was der andere macht. Dass sie sich den Doberschnauzer Norbert angeschafft hat, gefallt mir auch nicht. Der leckt und tobt immer so, nee!
Sie haben ja schon einiges er-, ah, uberlebt. Gibt es im Buch auch Ratschlage fur die jungere Generation? Zu Entschleunigung, Stressabbau oder dazu, wie man einen ordentlichen Angesetzten macht?
Renate Bergmann: Ich will niemanden belehren. Das Leben ist so kurz, da soll jeder seine eigenen Erfahrungen machen und nicht nachleben, was andere einem vorpastern. Ich bin nicht als Missionarin unterwegs. Aber ein paar Worte zu Anstand und guten Manieren finden Sie schon im Buch.
Nicht, dass Sie aufgrund Ihres literarischen Erstschlags auch noch zum Bachmannpreis im schonen Klagenfurt eingeladen werden.
Renate Bergmann: Gertrud hat schon gesagt, wenn ich zum "Bambi" eingeladen werde, will sie mit. Ist Bachmannpreis so was Ahnliches?
Nicht ganz. Mit Verlaub. Aber seien Sie froh, dass Herr Reich-Ranicki nicht mehr lebt. Der wurde sicher aus der Haut fahren uber das, was Sie da literarisch so alles raushauen.
Renate Bergmann: Das war ein wunderbarer Mann mit einer beeindruckenden Lebensgeschichte, nich? Ich mochte den sehr.
Sie haben sich ja schon mehrfach als ausgewiesene Korntrinkerin geoutet. Was halten Sie denn von dem ganzen gemixten Zeugs, was sich die Jugend in die Leber schuttet?
Renate Bergmann: Pfui Deibel, sage ich da. Korn, nur Korn. Hochstens noch ein Eierlikorchen, aber selbst gemachten. Damit man wei?, was drin ist. Den darf ich aber nicht so oft, wegen des Zuckers.
In Osteuropa sagt man, klare Getranke seien besser fur die Gesundheit. Wurden Sie wohl zustimmen, oder?
Renate Bergmann: Aber ja. Korn druckt den Zucker.
Sie sind ja nun keine kleine Beruhmtheit mehr. Konnen Sie denn noch Ihrem Alltag nachgehen, ohne dass Ihnen die Autogrammjager hinterherlaufen?
Renate Bergmann: Na, nun ubertreiben Sie aber. Beruhmtheit! Ich bin ja nicht Uschi Glas oder Helene Fischer. Ich bin Renate Bergmann, und wenn im EDEKA einer an der Kasse vordrangelt, dann gibt es einen Satz hinter die Ohren und kein Autogramm.
Wollen Sie mit Ihrem Werk denn auf Lesung gehen? Durch die Altenheime Deutschlands? Konnte man ja gut mit einer Butterfahrt verbinden.
Renate Bergmann: Nun wollen wir doch erst mal gucken, wie den Leuten das Buch gefallt. Meinen Sie, die wollen das von mir vorgelesen bekommen? Ich wei? auch gar nicht, ob meine Augen das mitmachen.
Zum Schluss haben Sie, liebe Frau Bergmann, die Moglichkeit, ein paar Worte an das Publikum zu richten. Was wollen Sie dem jungen Gemuse mit auf den Weg geben?
Renate Bergmann: Leben Sie, genie?en Sie, machen Sie Fehler, aber bleiben Sie anstandig. Und trinken Sie ab und an einen Korn.
Interview: Literaturtest