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Richard Powers
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Die Wurzeln des Lebens
Broschiertes Buch
»Die Wurzeln des Lebens« ist ein großer epischer Roman, der unseren Platz in der Welt neu vermisst - ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2019 für Literatur
In Richard Powers Erzählwelt ist alles miteinander verknüpft. Die Menschen sind miteinander verwurzelt wie ein Wald. Sie bilden eine Familie aus Freunden, die sich zum Schutz der Bäume zusammenfinden: der Sohn von Siedlern, die unter dem letzten der ausgestorbenen Kastanienbäume Amerikas lebten; eine junge Frau, deren Vater aus China eine Maulbeere mitbrachte; ein Soldat, der im freien Fall von einem Feigenbaum aufgefangen wurde; und die unvergessliche Patricia Westerford, die als Botanikerin die Kommunikation der Bäume entdeckte. Sie alle tun sich zusammen, um die ältesten Mammutbäume zu retten - und geraten in eine Spirale von Politik und Gewalt, die nicht nur ihr Leben, sondern auch unsere Welt bedroht.
»Wäre Powers ein amerikanischer Autor des 19. Jahrhunderts, welcher wäre er? Wahrscheinlich Herman Melville mit 'Moby Dick'. Seine Leinwand ist so groß.«
Margaret Atwood
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In Richard Powers Erzählwelt ist alles miteinander verknüpft. Die Menschen sind miteinander verwurzelt wie ein Wald. Sie bilden eine Familie aus Freunden, die sich zum Schutz der Bäume zusammenfinden: der Sohn von Siedlern, die unter dem letzten der ausgestorbenen Kastanienbäume Amerikas lebten; eine junge Frau, deren Vater aus China eine Maulbeere mitbrachte; ein Soldat, der im freien Fall von einem Feigenbaum aufgefangen wurde; und die unvergessliche Patricia Westerford, die als Botanikerin die Kommunikation der Bäume entdeckte. Sie alle tun sich zusammen, um die ältesten Mammutbäume zu retten - und geraten in eine Spirale von Politik und Gewalt, die nicht nur ihr Leben, sondern auch unsere Welt bedroht.
»Wäre Powers ein amerikanischer Autor des 19. Jahrhunderts, welcher wäre er? Wahrscheinlich Herman Melville mit 'Moby Dick'. Seine Leinwand ist so groß.«
Margaret Atwood
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19,00 €
Das große Spiel
Gebundenes Buch
Eine Insel. Vier Suchende. Verbunden durch das vielleicht letzte große Abenteuer der Menschheit. - Das bewegende Meisterwerk von Pulitzer-Preisträger und Autor des Weltbestsellers »Die Wurzeln des Lebens«
Auf Makatea, einst ein vergessener Fleck im endlos blauen Pazifik, soll die Gesellschaft der Zukunft entstehen. Über Umwege und Gezeiten finden auf der Insel vier Menschen zusammen, deren Schicksale nachhaltig mit dem des Planeten verknüpft sind: Evelyne Beaulieu, die in den Tiefen des Ozeans taucht, um das geheimnisvolle Spiel der Riesenmanta zu entziffern. Ina Aroita, die die paradiesischen Strände nach Materialien für ihre Skulpturen abwandert - doch schon lange schwemmt das Meer nur noch Plastikmüll an. Und der verträumte Büchernarr Rafi Young und der visionäre Computernerd Todd Keane, deren Freundschaft an dem kühnen Versuch zu zerbrechen droht, eine neue Welt zu erschaffen, um sich vor dem Untergang der jetzigen zu retten. Virtuos komponiert der große Erzähler Richard Powers die dringenden Fragen unserer Zeit - über die Auswirkungen der Klimakrise und die Hoffnung Künstlicher Intelligenz - zu einem fesselnden und zutiefst bewegenden Epos.
»Einfach nur: Wow! Der neue Roman des preisgekrönten US-Autors Richard Powers (hervorragend übersetzt von Eva Bonné) ist eine Güteklasse à la 'Wenn du dieses Jahr nur noch einen Roman liest, nimm diesen!'« emotion, Timothy Sondershüsken
»Wohl kein ein anderer Autor ist in der Lage, naturwissenschaftliche und philosophische Themen literarisch so packend und stimmig zu verknüpfen der amerikanische Autor Richard Powers. (...) Aus Wissenschaft wird bei ihm Literatur, aus spröden Worten werden Sprachmelodien, (...) Algorithmen werden zu Poesie.« Radio 3/RBB, Frank Dietschreit
»Atemberaubend schön, ungeheuer spannend und natürlich zugleich bedrückend.« DLF Kultur, Studio 9, Joachim Scholl
»Wer erzählt hier eigentlich? Die Antwort wird am Ende gegeben. Und ist einer der überraschendsten Twists in der jüngeren Literaturgeschichte.« STERN, Oliver Creutz
»'Das große Spiel' ist brillant, fesselnd und wichtig - und das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe!« Andrea Wulf
»Gibt es etwas, das Richard Powers nicht schreiben kann? Sein neuer Roman ist wie der Ozean. Groß und geheimnisvoll, voller Tiefe und Leben.« Percival Everett
»Eine außergewöhnliche Reise durch vier Leben, die auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind - absolut mitreißend, beunruhigend und doch voller Hoffnung.« Emma Donoghue
»Dieser faszinierende Roman ist eine sprachmächtige Botschaft für diesen zerbrechlichen Planeten.« Kirkus Review
»Wäre Powers ein amerikanischer Autor des 19. Jahrhunderts, welcher wäre er? Wahrscheinlich Herman Melville mit 'Moby Dick'. Seine Leinwand ist so groß.« Margaret Atwood
»Powers komponiert einige der schönsten Sätze, die ich je gelesen habe. Ich habe Ehrfurcht vor seinem Talent« Oprah Winfrey
»Es ist unmöglich, die Bedeutung von Powers' Botschaft zu leugnen.« The Sunday Times…mehr
Auf Makatea, einst ein vergessener Fleck im endlos blauen Pazifik, soll die Gesellschaft der Zukunft entstehen. Über Umwege und Gezeiten finden auf der Insel vier Menschen zusammen, deren Schicksale nachhaltig mit dem des Planeten verknüpft sind: Evelyne Beaulieu, die in den Tiefen des Ozeans taucht, um das geheimnisvolle Spiel der Riesenmanta zu entziffern. Ina Aroita, die die paradiesischen Strände nach Materialien für ihre Skulpturen abwandert - doch schon lange schwemmt das Meer nur noch Plastikmüll an. Und der verträumte Büchernarr Rafi Young und der visionäre Computernerd Todd Keane, deren Freundschaft an dem kühnen Versuch zu zerbrechen droht, eine neue Welt zu erschaffen, um sich vor dem Untergang der jetzigen zu retten. Virtuos komponiert der große Erzähler Richard Powers die dringenden Fragen unserer Zeit - über die Auswirkungen der Klimakrise und die Hoffnung Künstlicher Intelligenz - zu einem fesselnden und zutiefst bewegenden Epos.
»Einfach nur: Wow! Der neue Roman des preisgekrönten US-Autors Richard Powers (hervorragend übersetzt von Eva Bonné) ist eine Güteklasse à la 'Wenn du dieses Jahr nur noch einen Roman liest, nimm diesen!'« emotion, Timothy Sondershüsken
»Wohl kein ein anderer Autor ist in der Lage, naturwissenschaftliche und philosophische Themen literarisch so packend und stimmig zu verknüpfen der amerikanische Autor Richard Powers. (...) Aus Wissenschaft wird bei ihm Literatur, aus spröden Worten werden Sprachmelodien, (...) Algorithmen werden zu Poesie.« Radio 3/RBB, Frank Dietschreit
»Atemberaubend schön, ungeheuer spannend und natürlich zugleich bedrückend.« DLF Kultur, Studio 9, Joachim Scholl
»Wer erzählt hier eigentlich? Die Antwort wird am Ende gegeben. Und ist einer der überraschendsten Twists in der jüngeren Literaturgeschichte.« STERN, Oliver Creutz
»'Das große Spiel' ist brillant, fesselnd und wichtig - und das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe!« Andrea Wulf
»Gibt es etwas, das Richard Powers nicht schreiben kann? Sein neuer Roman ist wie der Ozean. Groß und geheimnisvoll, voller Tiefe und Leben.« Percival Everett
»Eine außergewöhnliche Reise durch vier Leben, die auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind - absolut mitreißend, beunruhigend und doch voller Hoffnung.« Emma Donoghue
»Dieser faszinierende Roman ist eine sprachmächtige Botschaft für diesen zerbrechlichen Planeten.« Kirkus Review
»Wäre Powers ein amerikanischer Autor des 19. Jahrhunderts, welcher wäre er? Wahrscheinlich Herman Melville mit 'Moby Dick'. Seine Leinwand ist so groß.« Margaret Atwood
»Powers komponiert einige der schönsten Sätze, die ich je gelesen habe. Ich habe Ehrfurcht vor seinem Talent« Oprah Winfrey
»Es ist unmöglich, die Bedeutung von Powers' Botschaft zu leugnen.« The Sunday Times…mehr
26,00 €
© John FOLEY
Richard Powers
Richard Powers, 1957 geboren, lebt in Urbana/Illinois. Er studierte Physik, arbeitete als Programmierer, bis er mit 32 seinen ersten Roman schrieb. In seinen Romanen verarbeitet er naturwissenschaftliche und/oder technische Themen. So etwa der aktuellen Gehirnforschung und ihrer psychologischen und philosophischen Implikationen in seinem bekanntesten und preisgekrönten Werk "Das Echo der Erinnerung". Mittlerweile zählt er zu den ganz großen amerikanischen Erzählern der Gegenwart. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, seine Beiträge erschienen in der New York Times, Esquire, Times und Harper's.Kundenbewertungen
Das große Spiel
Aktuell, fesselnd & außergewöhnlich
„Das große Spiel“ ist ein wirklich bemerkenswerter Roman des in den Appalachen lebenden Autors Richard Powers.
Handlungsort ist die Koralleninsel Makatea. Evelyne Beaulieu, Ina Aroita, Rafi Young und Todd Keane haben nichts miteinander gemeinsam, außer der kleinen Insel, auf der sie Leben.
Die Perspektive wechselt zwischen den vier Protagonisten. Evie taucht, um mehr um die Mantras zu erfahren, Ina sucht nach Material aus dem Meer für ihre Kunstwerke, Rafi liebt Bücher und Todd ist ein Nerd. Jeder dieser Charaktere ist einzigartig, gut ausgearbeitet und füllt seine Rolle in der Handlung perfekt aus.
Der Schreibstil von Richard Powers ist kraftvoll und sprachgewaltig.
Hier sitzt jeder Satz und jedes Wort.
Die Fragilität unserer Welt ist erschreckend und dennoch steckt auch Hoffnung in diesem Buch. Durch die unterschiedlichen Charaktere werden verschiedene aktuelle Themen wie die Verschmutzung des Wassers und der technologische Fortschritt in die Geschichte mit eingebunden.
Das Buch ist kaum in Worte zu fassen, da hier unendlich viel Wahres und Aktuelles zwischen den Zeilen steckt. Dadurch erfordert es ein wenig Konzentration und dennoch hat mich das Buch so gefesselt, das ich es innerhalb kürzester Zeit gelesen habe.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Das große Spiel
Vom Cover her hätte ich mir trotz der Mantas nicht diesen großartigen Inhalt erwartet.
Ich kannte diesen Autor, obwohl Pulitzer-Preisträger, bisher nicht und bin von diesem Buch in mehrerer Hinsicht überwältigt. Überwältigt von der Schreib- und Erzählweise, jedoch noch viel mehr vom Inhalt. Welch großartige Geschichte, welche Idee; gerade diese brandaktuellen Themen – KI und Zerstörung unserer Ozeane und Meere – auf diesem Wege zu verbinden. Wichtig wie nie zuvor. Der Autor hat hier vier geniale Hauptprotagonisten geschaffen, diesen Leben eingehaucht und sukzessive ihre bisherigen Leben und bisher (teilweise gemeinsam) Erlebtes miteinander verwoben. Ich hatte mir durch den Klappentext utopisches erwartet und war umso positiv überraschter, wie hier vermutlich mit unglaublich viel Recherchearbeit Wissenschaftliches und Wissenswertes zu lesen war. Angesiedelt ist die Geschichte in nicht weit entfernter Zukunft, der tatsächlich in Französisch-Polynesien existierende Schauplatz mutet zwar erdacht an; die Szenarien sind absolut realistisch für mich, Angst machend. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitformen; diese sind durch unterschiedliche Schrifttypen besser auseinander zu halten. Trotz all den wunderschönen bildhaft und detailliert beschriebenen Unterwasserszenarien, bei welchen man durchaus nachvollziehen kann, dass Evelyne Beaulieu, Meeresforscherin und Taucherin lieber im Meer als an Land leben würde, hat mich oftmals der sehr anspruchsvolle Text Kraft gekostet und das eine und andere Mal musste ich ein Lexikon bemühen.
Alles in allem wurde das nicht Aufgeben der 509-seitigen Lektüre belohnt durch ein großartiges, auch sehr emotionales Leseerlebnis, welches nicht so leicht zu toppen ist.
Das große Spiel
Die Bücher von Richard Powers sind immer Höhepunkte im Lesejahr, er schreibt langsam und recherchiert viel, seine Bücher sind nicht einfach "wegzulesen". Besonders liegen ihm Ökologie und die Entwicklung der elektronischen Medien am Herzen. Er gilt als einer der intelligentesten Menschen des Planeten und das merkt man bei seinem anspruchsvollen Stil, der aber trotzdem gut lesbar ist.
In diesem neuen Buch widmet er sich vor allem den Themen Ozeanologie und KI.
Die Hauptfiguren sind Evie, eine Ozeanologin, Ina, eine Künstlerin aus Ozeanien, Rafi, ein Büchernarr, und sein Freund Todd, der mit der "sozialen" Plattform Playground Milliarden verdient hat. Alle treffen auf der abgelegenen Insel Makatea im Pazifik zusammen.
Das Buch behandelt die großen Themen unserer Zeit eindringlich und anschaulich. Man taucht mit Evie in die Ozeane der Erde und lernt die geheimnisvollen Lebewesen der Tiefsee kennen, die noch längst nicht erforscht sind. Man entwickelt mit Todd ein immer größer werdendes Netzwerk, in dem die KI irgendwann die Herrschaft an sich reißt. Man schafft mit Ina Kunstwerke aus Plastikmüll und folgt Rafi durch die Welt der alten Bücher.
Das Buch ist keine leichte Feierabendlektüre, liefert aber viel Stoff zum Nachdenken und beschäftigt mich noch lange.
Für mich wieder ein ganz großer Wurf von Richard Powers!
Das große Spiel
Bewertung von Sabrina am 03.10.2024
Umwelt und KI
Der Roman „Das Große Spiel“ von Richard Powers handelt von 4 Menschen, die sich auf der Insel Makatea zusammenfinden: die Meeresforscherin Evelyn, die Künstlerin Ina, der Büchernarr Rafi und der Computernerd Todd. Von allen Vier wird die Geschichte erzählt, und zwar vor dem Hintergrund der zwei Hauptthemen „Auswirkungen der Klimakrise“ sowie „Gefahr durch KI“.
Vorab muss man sagen: Man muss sich für diesen Roman Zeit nehmen. Es finden viele Zeitsprünge und Persepektivwechsel statt, wenn der Autor von den unterschiedlichen Hauptprotagonisten beziehungsweise aus deren Sichtweise erzählt. Da muss man sich am Anfang erst mal dran gewöhnen und sich ziemlich konzentrieren. Wenn man sich aber darauf eingelassen hat, hat man einen sehr tiefgründigen und tollen Roman vor sich, der einen wirklich in seinem Bann zieht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, es war wirklich spannend, die Geschichten zu verfolgen.
Ich kann das Buch nur empfehlen.
Das große Spiel
Vier zu eins - Das Cover von ,,Das große Spiel" finde ich sehr schön, auch wenn ich die Manta Rochen zunächst für Vögel gehalten hatte. Beginnen tut das Buch mit einem etwas verwirrenden Gedicht, das aber relativ schnell logisch erscheint, wenn man weiterliest. Die vier einzelnen Charaktere, ihr Leben und ihr Schicksal, werden Stück für Stück miteinander verwoben und am Ende wird aus vier eins. Richard Powers schafft es, in seinem Buch eine fiktive Geschichte zu erzählen, die die wichtigen Themen unserer heutigen Welt, Gesellschaft und Lebensweise aufzeigt und kreativ gestaltet. Auch der Schreibstil trägt dazu bei, dass das Buch zu dem wird, was es ist - großartig. Besonders gut haben mir die Perspektivwechsel und teilweise kurzen Kapitel gefallen, was für mich das Lesen sehr flüssig gestaltet hat. Abschließend spreche ich eine klare Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.
Das große Spiel
Bewertung von Buch_im_Koffer am 13.10.2024
Spannender Roman mit Sogwirkung - Im Mittelpunkt des neuen Romans von Richard Powers steht die Insel Makatea im Südpazifik. Einst durch den Kapitalismus fast ausgelöscht, ist das kleine Eiland nun Heimat von nicht einmal mehr 100 Einwohnern, die hier ein bescheidenes aber glückliches und zufriedenes Leben führen. Bis sich ein großer Investor erneut für die Insel zu interessieren beginnt.
Wir lernen Rafi und Ina kennen, die mit ihren beiden Kindern auf der Insel leben. Die sich als Studenten in Chicago kennen und lieben lernten. Ina, die von Makatea stammt und die als Künstlerin die Geschichte ihres Volkes und ihrer Kultur einfängt. Rafi, der die Literatur liebt und als Farbiger im Glauben erzogen wurde, immer besser als die Weißen sein zu müssen. Dritter im Studenten-Bunde ist Todd, der beste Freund Rafis, der noch immer in Chicago lebt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein– schwarz-weiß, arm-reich, analog-digital und doch verbindet sie eine innige, tiefe Verbundenheit, die den größten Herausforderungen trotzt. Todd hat schon früh auf die digitale Welt gesetzt und mit seinem virtuellen Spiel Playground Millionen verdient. Und dann ist da noch Evie, eine betagte ältere Kanadierin, die sich als Tiefseeforscherin einen Namen gemacht hat und nun auf der Insel lebt.
Der Roman entwickelt eine Sogwirkung, der man nur schwer entkommt. Das liegt zum einen an den Themen des Buchs, die aktueller nicht sein könnten: Klimawandel, das Artensterben in den Ozeanen, unbändiger Kapitalismus, gesellschaftlicher und digitaler Wandel, KI. Zum anderen schreibt Powers auf eine intensive und dichte Art, der man sich nicht entziehen kann. Seine Figuren sind bis ins Kleinste ausgearbeitet, ihre Charaktere, ihre Leben. Wir erleben mit Evie eine emanzipierte und engagierte Frau, die ihrer Zeit weit voraus war und inmitten der Herrlichkeit des Pazifiks Rochen, Fledermausfische, Pygmäenseeferdchen und Flohkrebse ihre Freunde nennt. Rafi, der das geschriebene Wort so sehr liebt, dass er wahllos Bücher zu den verrücktesten Themen liest und seinen Job verliert, weil er eben diese vor dem Papiermüll bewahrt. Todd, der sich eine künstlichen Welt schafft und in Visionen denkt, die einem Elon Musk gleichkommen.
Powers Roman lässt sich auf vielfältige Art lesen. Ich persönlich empfand ihn als ein eindringliches Plädoyer zur Wahrung unserer Schätze, sei es, der Lebewesen, der Natur, der Ozeane auf diesem Planeten; sei es, der Kultur, der Literatur, der Geschichte der Menschheit. Eine (Rück)Besinnung auf das, was uns als Menschen ausmacht, Verbundenheit, Freundschaft, Gemeinschaft. Dabei flicht der Autor durch die Aspekte zum Kapitalismus und zum technologischen Wandel bis hin zu KI spannende Facetten mit ein, die – ich kann es nicht anders für mich ausdrücken – „krass in die Zukunft spinnen lassen“.
Das große Spiel
Bewertung von anushka am 24.11.2024
Eingängiger Roman über die Gefahren unserer Zeit
Evie Beualieu ist eine der ersten Meeresbiologinnen und eine der ersten mit Tauchgerät. Rafi Young ist ein schwarzamerikanischer Junge, dem seine Intelligenz Türen öffnet. Todd Keane ist Multimilliardär, der durch die Entwicklung eines sozialen Netzwerks reich geworden ist und den nun eine unheilbare Krankheit dahinrafft. Ina Aroita ist Halbinsulanerin und stammt von der polynesischen Insel Makatea. Ihrer aller Schicksale laufen auf der Insel Makatea zusammen, vor der Todds Firma die ersten schwimmenden Städte bauen will. Makatea soll als Basis für die Produktion und Zusammenfügung der Module fungieren. In einem Referendum wollen die knapp 90 Einwohner:innen Makateas darüber entscheiden.
"Das große Spiel" ist ein komplexes Gefüge aus vor allem menschlichen Beziehungen. Viel wird erzählt von Evie und ihrem Werdegang, ihrer Beziehung zum Ozean und der faszinierenden Unterwasserwelt. Eine noch tragendere Rolle spielt aber die Freundschaftsbeziehung zwischen Rafi und Todd. Beide lernen sich schon zu Schulzeiten kennen. Todd ist Kind reicher Eltern und dennoch mit dysfunktionalem Elternhaus. Rafi kommt aus noch schlechteren Verhältnissen. Beide liefern sich immer wieder erbitterte Kämpfe im Schach und später im chinesischen Spiel Go. Während Rafi seiner Leidenschaft für Literatur nachgeht, begeistert sich Todd für das Programmieren und ist an vorderster Front als das Internet aufkommt. Ina Aroita stößt im Studium dazu und mischt die Freundschaft gehörig auf. Auch wenn der Klappentext sich sehr auf die schwimmenden Städte fokussiert, sind diese letztlich nur eine Randnotiz, ein Auslöser für die Erzählungen von der Insel Makatea, die bereits einmal von anderen Ländern für Phosphor ausgebeutet und zerstört zurückgelassen wurde. Auch über die Geschichte dieser Insel erfährt man viel. Hat man sich jedoch auf eine dystopische Geschichte über das Leben in schwimmenden Städten gefreut, wird man enttäuscht werden.
Dennoch ist "Das große Spiel" ein sehr gelungenes Buch. Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam. Gerade in die Unterwasserwelt kann man sehr tief eintauchen, alles wirkt greifbar und überaus gut recherchiert. Die Freundschaftsgeschichte von Todd und Rafi hat die ein oder andere Länge, ist aber dennoch weitestgehend fesselnd, weil man verfolgt, wie auch die technischen Entwicklungen die Freundschaft beeinflusst, wenn der eine sagt, eine Maschine könne niemals so gut werden, um einen Menschen in Go zu schlagen, und der andere alles daran setzt, genau diese Maschine zu erfinden. Und nicht zuletzt erlebt man ein starkes Mitfühlen mit einer Insel und ihrer Gemeinschaft, die Traum aller Meeres- und Südseeenthusiast:innen ist, aber von der Welt asugenutzt und dann vergessen wurde, nur im jetzt wieder in den Mittelpunkt kapitalistischer Träume zu rücken.
Die Vielfalt der Themen lässt sich schwer zusammenfassen. Powers greift letztlich viele Probleme unserer Zeit auf und während vordergründig die zahlreichen ökologischen Probleme thematisiert werden, wird im Hintergrund die Gefahr durch Künstliche Intelligenz immer greifbarer. Die Interpretation dieses Buches ist sehr individuell und auf vielen Ebenen möglich. Schon allein der Vielzahl der Meinungen im deutschen und englischen Feuilleton macht deutlich, dass jede Person, die dieses Buch gelesen hat, den Schwerpunkt anders legt. Und das finde ich die größte Überraschung an diesem sehr gelungenen und eingängigen Buch.
Das große Spiel
Richard Powers erzählt die Biografien von vier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Auf Makatea im Pazifik lebt Ina Aroita, die ihre Skulpturen aus dem erschafft, was das Meer ihr schenkt. Ihr Mann Rafi Young ist ein Büchernarr, verträumt und ehrgeizig, der jedoch an seinen eigenen Ansprüchen scheitert. Sein Freund Todd Keane erfindet ein Spiel mit dem Ziel, die Welt für immer zu verändern. Älter als sie ist Evie Beaulieu, die als Kind ihre Leidenschaft fürs Tauchen und die Unterwasserwelt entdeckt hat und dafür lebt. Sie erleben mit, wie sich die Welt verändert. Evie hat sich mit den Bewohnern des Meeres angefreundet, sie versucht das Spiel der Mantarochen, die auf dem auffälligen Cover abgebildet sind, zu verstehen. Sie sieht, dass der Ozean und mit ihm seine Bewohner sich verändern. Inas jüngstes Werk besteht aus Plastik, denn das ist das Material, was hauptsächlich am Strand zu finden ist. Todd hat es verstanden, aus einer kostenlosen Basisversion ein Spiel zu kreieren, das sich nach den Wünschen seiner Spieler erweitert und damit eine Kundenbindung der besonderen Art geschaffen. Nicht zuletzt dank einer Idee von Rafi.
Die Protagonisten sind authentisch beschrieben, wenn auch nicht immer sympathisch. Ihre Beweggründe werden nachvollziehbar erklärt, was nicht heißt, dass der Leser sie unbedingt teilen muss. Sehr geschickt nutzt Richard Powers unterschiedliche Erzählperspektiven. Die Erzählung wird immer wieder durch einen Ich-Erzähler unterbrochen, erkennbar an den kursiv gedruckten Texten.
Richard Powers ist in meinen Augen ein begnadeter Erzähler, aber er fordert seine Leser. Nicht immer erschließt sich alles auf den ersten Blick, einiges wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen, es gibt Vorgriffe und manches erschließt sich erst im Rückblick. So ergeht es mir jedenfalls. Am Ende gibt es ein Ereignis, bei dem ich nicht sicher bin, ob sich das genauso abgespielt haben kann, es erscheint mir nicht realistisch. Vielleicht bin ich hier zu kritisch, vielleicht hat es schlicht dramaturgische Gründe.
Mich lässt der Roman sehr nachdenklich zurück. Todds Traum ist, ein Spiel zu erschaffen, dass die Welt verändert, „auch wenn es das Ende unserer jetzigen bedeutet.“ Wird es am Ende nur Verlierer geben oder gibt es eine Chance, das Gleichgewicht wieder herzustellen?
Fazit: ein großartiger Roman, absolute Leseempfehlung
Das große Spiel
Auf über 500 Seiten nimmt mich der Autor Richard Powers mit in seine für uns geschaffene Welt. Er schuf ein Werk, in dem seine vier Hauptfiguren (Todd, der Computerfreak, Rafi, der begeisterte Bücherfanatiker, Ina, die Künstlerin und allen voran Evie, die von Kindheitsbeinen an mit dem Ozean und seinen wunderbaren Geschöpfen verbunden ist und die mich in diesem Roman immer wieder aufs Neue begeistern konnte) sich auf eine ganz besondere Art und Weise bis zum Ende immer weiter ineinander verflechten.
Powers schreibt flüssig, verständlich, brillant und in einem Stil der, hat man dieses Werk erst einmal angefangen, so mitreißend ist, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Die vielen Zeitsprünge muss man mögen. Auch ist nicht von Anfang an klar, auf was der Inhalt hinausläuft. Doch immer mehr übernimmt die KI das logische Denken. Ein Inhalt der erschreckt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Hervorheben möchte ich die ergreifend beschriebenen Szenen zwischen Mensch und Tier (hier: Evie und den Mantas, Rochen, Walen sowie den unzähligen ozeanischen Lebewesen).
Fazit: Kein Roman zum "einfach mal schnell weglesen", dafür einer der zum Nachdenken anregt und lange nachhallen wird.
Das große Spiel
Bewertung von forst am 23.09.2024
Richard Powers hat in seinem neusten Werk „ Das grosse Spiel „ unterschiedliche Themen wie künstliche Intelligenz, Klimawandel, Verschmutzung der Ozeane, Liebe, Freundschaft und Tod zu einem aktuellen Roman verwandelt. Sein Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, das hat das Lesen dieses Romans besonders reizvoll gemacht. Die Hauptbeteiligten seiner Geschichte leben zusammen auf der kleinen Insel Makatea. Es handelt sich dabei um die langjährigen Freunde Todd Keane und Rafi Young, die sich schon seit ihrem Kindesalter kennen, sowie um Eveline Beailieu, eine Taucherin und Ozeanografin und um die Künstlerin Ina Aroita. Richard Powers beschreibt deren Leben und ihre zum Teil bedrückenden Lebensgeschichten sehr ausführlich und bildhaft. Besonders die detaillierte Beschreibung der Tauchgänge und das Leben unter Wasser von Eveline fand ich bezaubernd. Richard Powers beschreibt ausführlich und in einem ruhigen und intensiven Schreibstil von der Bedeutung der Natur und dem Zerfall durch das unkontrollierte Verhalten der Menschheit und rüttelt dadurch manch eine Leserin/ einen Leser wach. Ein Roman, der noch lange nachhallt.
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