Autor im Porträt

Toptitel von Samuel Beckett

Echos Knochen

Gebundenes Buch
Bissig, ätzend und mit blasphemischem Witz - in Echos Knochen treibt der junge Beckett sein anspielungsreiches, selbstreflexiv ironisches Erzählen auf die Spitze.
Als Samuel Beckett 1933 den Erzählzyklus More Pricks than Kicks (Mehr Prügel als Flügel) einreichte, fand der Lektor das Manuskript etwas schmal, er bat um einen weiteren Beitrag, und Beckett schrieb Echo's Bones. Dafür holte er Belacqua, den Helden der bisherigen Geschichten, der bei einer Operation gestorben war, zurück. Der Lektor las den Text, er war ihm zu wild, und Beckett »vergrub« ihn. Erst 2014 ist die Erzählung publiziert worden: Beckett versetzte Belacqua in eine Unterwelt der Mythen und Gespenster und konfrontierte ihn mit den Ausgeburten seiner maßlosen Belesenheit. Es war sein letzter und radikalster Versuch, die explodierende innere Welt zu bändigen, bevor er sich in eine Psychoanalyse begab und die Wende hin zur französischen Sprache und zu Strenge und Kargheit vollzog.
»Belacqua ist ein Mensch, der, gestorben und begraben, wiederhergestellt für den Dschungel, ja wirklich für den Dschungel, restlos erschöpft und im Vollgefühl seiner Schwächen tagein, tagaus von Herzrasen geplagt, zigarrerauchend und nasebohrend und ganz schrecklich unter seinem Ausgesetztsein leidend auf dem Zaun hockt ...«
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24,00 €

Was bleibt, wenn die Schreie enden?

Gebundenes Buch
Dieser Band beschließt die große vierbändige Ausgabe der Briefe Samuel Becketts. Er enthält Briefe aus den letzten 23 Lebensjahren, in denen sich das Werk des seit Warten auf Godot (1953) berühmten Autors weiter entfaltet.
1969 erhält Beckett den Nobelpreis - und flieht nach Tunesien. Aus der Lawine der Glückwünsche und sonstigen Zuschriften kann er, der gewissenhafte Korrespondent, sich kaum befreien. Immer wieder, zum Beispiel zu den Geburtstagen, wird er in dieser Weise verschütt gehen, sich beklagen und aufs Neue berappeln. Denn weiterhin drängen Texte ans Licht. Zahlreiche Theater- und Fernsehstücke entstehen ebenso wie Prosa, so die Trilogie Gesellschaft, Schlecht gesehen schlecht gesagt und Aufs Schlimmste zu.
Beckett inszeniert die eigenen Stücke in Paris, London und häufig in Berlin - sowie Fernsehstücke in Stuttgart. Dauernd ist er mit Selbstübersetzungen (französischer Texte ins Englische, englischer Texte ins Französische) beschäftigt. Er bekommt es - unwillig und dann doch kooperativ - mit BiographInnen zu tun, Deirdre Bair, dann James Knowlson (Samuel Beckett. Eine Biographie, 2001). Urlaube, die er mit seiner Frau auf Malta, an der nordafrikanischen Küste oder in den Alpen verbringt, sind auch Fluchten vor dem Pariser und internationalen Kulturbetrieb, den er haßt und in dem er doch unermüdlich mitwirkt.
Zuletzt lassen die Kräfte nach. Am 22. Dezember 1989 stirbt Samuel Beckett im Pflegeheim. Unweigerlich pointiert und trocken, immer noch in diesem unnachahmlichen Ton, bescheidet eines seiner letzten Schreiben den Briefpartner: "Mein Hirn ist Matsch, kann nicht helfen. Bonne continuation."
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68,00 €

Samuel Beckett

Das absurde Theaterstück "Warten auf Godot" (1952) gilt als das bekannteste Werk des irischen Schriftstellers, Dramatikers und Künstlers Samuel Beckett (* Dublin 1906, † Paris 1989). Nach seinem Studium und Reisen nach Frankreich und Deutschland lebte Beckett ab 1937 in Paris, kämpfte mit der Résistance und arbeitete nach Kriegsende als Dolmetscher in einem Lazarett. Lange war Beckett finanziell von seiner Mutter abhängig und lebte auch später, als selbstständiger Mensch, ein bescheidenes, karges Leben. Karg und reduziert war auch sein Schreiben, in dem er um die Sinnlosigkeit und Absurdität der menschlichen Existenz kreiste (u. a. in "Murphy" 1938, "Der Ausgestoßene" 1946, "Endspiel" 1957, "Nicht ich" 1972). Beckett, der seine Stücke, Essays, Hörspiele und Prosa in Englisch und ab 1945 auch in Französisch schrieb, konzipierte 1964 das Drehbuch zu einem Film, "Film" genannt, in dem Buster Keaton die Hauptrolle spielte. 1969 erhält der von Zeitgenossen als "großer Schweiger" titulierte Beckett den Nobelpreis für Literatur. 1989 stirbt Samuel Beckett im Dezember; im Juli dieses Jahres war seine langjährige Lebensgefährtin, die Pianistin Suzanne Dechevaux-Dumesnil, gestorben.