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Sinclair Lewis
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IT CAN'T HAPPEN HERE (Political Dystopia) (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Sinclair Lewis's 'It Can't Happen Here' is a political dystopian novel that serves as a cautionary tale about the dangers of fascism and the erosion of democracy. Set in a fictional America, the story follows the rise of a demagogue who manipulates fear and propaganda to seize power and establish an oppressive regime. Lewis's writing style is straightforward and gripping, filled with sharp social commentary and insightful political satire. The novel's chilling portrayal of a society turning towards authoritarianism remains relevant in today's political climate. 'It Can't Happen Here' is a thought-provoking and intense exploration of the fragility of freedom and the importance of remaining vigilant against tyranny. It is a must-read for anyone interested in politics, history, and the consequences of unchecked power.…mehr
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"Sinclair Lewis ist wieder aktuell." Der Freitag.1935 in den USA ein aufsehenerregender Bestseller, heute aufs Neue eine Sensation und aktuell wie selten zuvor: Sinclair Lewis' Roman führt einen Antihelden vor, der mit seinen Hetzreden die Begeisterung unzufriedener Wähler entfacht. Durch seine Lügen und eine Rhetorik des Populismus und der Ressentiments wird er Präsident der Vereinigten Staaten. Das klingt vertraut? "Ein Populist im Weißen Haus? Literaturnobelpreisträger Sinclair Lewis hat es vor 80 Jahren durchgespielt." DIE ZEIT.Mit einem Nachwort von Jan Brandt."Ein Meister des absoluten Realismus." Bob Dylan.…mehr
14,00 €
Sinclair Lewis
Sinclair Lewis (* Sauk Centre 1885, † Rom 1951) wurde mit Romanporträts der amerikanischen Gesellschaft bekannt, in der er deutliche Kritik an den Zuständen seiner Zeit übte. Lewis arbeitete als Journalist und reiste viel. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1920 mit dem Roman "Hauptstraße", einer Satire über das Kleinstadtleben im Mittleren Westen der USA. Das Werk leitete eine Serie von fünf großen Romanen ein, die alle satirische Schilderungen repräsentativer Typen in den USA der 1920er-Jahre enthalten. 1930 wurde Sinclair Lewis als erstem Amerikaner der Literaturnobelpreis verliehen.Kundenbewertungen
Babbitt
Circulus vitiosus
Der berühmteste Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Sinclair Lewis, 1922 unter dem Titel «Babbitt» erschienen, hat entscheidend dazu beigetragen, dass ihm 1930 der Nobelpreis verliehen wurde «für seine starke und lebendige Schilderungskunst, nebst dem Talent, mit Witz und Humor Typen zu schaffen». Sein Protagonist ist geradezu der Prototyp des angepassten, selbstzufriedenen Spießers aus dem gehobenen Mittelstand, der in seiner unstillbaren Sucht nach gesellschaftlicher Anerkennung und geschäftlichem Erfolg unter einer gutbürgerlichen Fassade skrupellos seinen persönlichen Vorteil sucht. Damit verkörpert der opportunistische Unsympath geradezu archetypisch den American Way of Life und nimmt zudem, fast hundert Jahre früher, in vielen negativen Aspekten den ersten reinen Geschäftsmann, der zum Präsidenten der USA gewählt wurde, weitsichtig voraus. Dieser jetzt in neuer Übersetzung vorliegende Jahrhundertroman spiegelt die Ambivalenz eines Autors wieder, der über seine Heimat gesagt hat: «Ich liebe dieses Land, aber ich kann es nicht leiden».
Mit scharfem Blick für Details schildert Lewis sehr anschaulich über nicht weniger als ein Viertel des gesamten Textes den akribisch geordneten Tagesablauf von Georges F. Babbitt. Er ist ein cleverer, mit allen Wassern gewaschener, dicker 46jähriger Immobilienmakler mit abgebrochenem Jurastudium, verheiratet, mit drei Kindern, der seine Agentur recht erfolgreich zusammen mit seinem Schwiegervater betreibt. Handlungsort ist die fiktive Stadt Zenith im Landesinneren mit mehr als dreihunderttausend Einwohnern, deren schon im Namen enthaltene Ambition nach immerwährender Prosperität ihrer Stadt die sozialen Missstände der industriellen Revolution ebenso wenig verdecken kann wie die unübersehbare moralische Verwahrlosung im gehobenen Mittelstand seiner Einwohnerschaft, zu dem auch Babbitt geradezu archetypisch gehört. Bei aller Behaglichkeit, mit der sich der unbeirrbare Macho sein Leben eingerichtet hat, ist es gleichzeitig entsetzlich langweilig für ihn, es verläuft nahezu ereignislos und zwingt ihn darüber hinaus familiär, geschäftlich und gesellschaftlich zu ständiger Anpassung. Er startet einige Ausbruchsversuche, - einer aus den Alltagsgeschäften, allein mit seinem besten Freund auf einer Tour in die Wildnis, ein anderer aus der drögen Ehe bei einer kurzzeitigen Geliebten, ein dritter aus dem Ansinnen der Kumpane in seinem Club, sich politisch opportun zu verhalten. Eine Zäsur bahnt sich aber schon vorher an, als sein alter Freund Paul auf seine zänkische Ehefrau schießt und im Gefängnis landet. Ein zweiter Schock aber ist eine plötzlich dringend werdende Blinddarm-Operation seiner Frau, der ihn letztendlich zur Umkehr aus der Rebellion zwingt, - und damit zurück in den Alltagstrott, in dem er sich schließlich aber doch am wohlsten fühlt.
Lewis erzählt seine Geschichte einer missglückten Selbstfindung - voller Sympathie für seinen charakterschwachen, wankelmütigen Helden - mit feiner Ironie und unterlegt dessen laut polternde, prahlerisch selbstgefällige Äußerungen oder Reden zuweilen mit durchaus vernünftigen Gedanken. Überhaupt wird Babbitt, dieser amerikanische Jedermann, dem Leser gegen Ende der Geschichte in dem Maße sympathischer, in dem er selbstkritischer wird, wobei die kumpelhafte Schlussszene mit seinem Sohn nach dessen heimlicher Heirat schon beinahe anrührend wirkt.
Dieser unterhaltsame Roman ist eine ebenso klug konstruierte wie blendend geschriebene Charakterstudie, in der das Diktat der unabänderlichen Realität mit ihren Konventionen auf die desillusionierenden Erkenntnisse eines sinnfrei scheinenden Lebens trifft. Eine Läuterung des Helden aber, eine Katharsis gar, wäre Illusion, denn jede Auflehnung wirft ihn umgehend wieder zurück in den Zwang zur Konformität, ohne die materielles Wohlergehen in der real gegebenen Gesellschaft nicht möglich ist. Als Genussmensch also ist er Gefangener seines eigenen Milieus, ein Circulus vitiosus!
Babbitt
Mit dem 46-jährigen Häusermakler George F. Babbitt schuf der spätere Nobelpreisträger Sinclair Lewis einen Allerweltstypen geschaffen, der zu bequem ist, sein eigenes Leben zu leben … aber auch zu feige, sich das selbst einzugestehen. Der Roman, der 1922 erschien, war eine satirische Abrechnung mit dem engstirnigen Konformismus der amerikanischen Mittelklasse.
Der Roman ist in 34 umfangreiche Kapitel unterteilt, wobei der Leser in den ersten Kapiteln Mr. Babbitt bis ins Detail mit all seinen Gewohnheiten und Anschauungen vertraut gemacht wird. Dabei fehlt Babbitt jegliche Individualität, seine Ansichten bezieht er aus der Zeitung. Mit seiner Frau Myra und den drei Kindern wohnt er in Zenith einer aufstrebenden Stadt mit etwa 300.000 Einwohnern. Sein monotoner Alltag ist jedoch ganz auf Geld und seine Karriere ausgerichtet. Er glaubt, alles im Griff zu haben, dabei merkt er nicht, dass er eigentlich ein Gefangener ist.
Erst später setzt die eigentliche Handlung ein, als er zufällig seinen besten Freund Paul beim Fremdgehen erwischt. Für Babbitt ist eine Welt zusammengebrochen und plötzlich rebelliert er gegen die bürgerliche Enge: er betrügt seine Frau, vernachlässigt sein Geschäft und er verkommt selbst. Als seine Frau jedoch erkrankt, kehrt Babbitt in seinen Alltagstrott zurück.
Sinclair Lewis wurde aufgrund der minutiösen Milieuschilderungen oft als literarischer „Romanfotograf“ bezeichnet. Das Porträt eines selbstzufriedenen Spießers liegt nun in einer Manesse-Ausgabe vor, die durch ein Nachwort von Michael Köhlmeier komplettiert wird.
Main Street
Bewertung von sommerlese am 27.07.2018
Dieser Roman spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, als gerade die ersten Autos aufkamen und Flugzeuge noch der Zukunft angehörten. Die Kleinstadtbewohner waren Bauern mit eurpopäischen Wurzeln, sie arbeiteten hart, lebten bescheiden, besuchten ihre Kirchen und pflegten kleinbürgerliche Geselligkeit.
Der Roman erzählt die Geschichte von Carol Kennicott, einer jungen Frau mit Idealen, sie möchte etwas in ihrem Leben bewegen. Als sie 1910 einen Landarzt heiratet und mit ihm aufs Land zieht, nach Gopher Prairie in Minnesota, wird schnell deutlich, dass Carol sich hier inmitten der kleingeistigen und spießigen Bewohner nicht wohl fühlt. Die Menschen sehen in allen Zugezogenen nur Außenseiter, lästern über alles Neue und können kaum Toleranz aufbringen. Doch Carol lässt sich so schnell nicht entmutigen, sie ist engagiert genug und versucht immer wieder, durch Kulturangebote wie Tanzabende, Theater und Bibliothek frischen Wind in das öde Landleben einziehen zu lassen. Immer wieder scheitert sie, wird belächelt und bekommt nur schräge Blicke der anderen Bewohner zugeworfen. Weltgewandtheit kann man nicht vermitteln, es muss auch gewollt sein. Das gilt auch für ihren Ehemann, der anfangs noch von ihrer sprühenden Lebendigkeit begeistert war und sich auf dem Land wieder in einen spießigen Dörfler verwandelt, für den Frauen nur für Haushalt und Kinder zuständig sind.
Es war ermüdend, wie häufig Carols Aufmüpfigkeit für Veränderungen ständig gegen eine Wand von Widerstand von Seiten der provinziellen Hinterwäldler lief. Es war ein Auf und Ab von Anpassung und Aufstand gegen die Engstirnigkeit der Kleinstädter. Daneben sorgten einige schöne landschaftliche Beschreibungen für etwas Abwechslung, doch weiterführende Handlungen konnte ich nicht erkennen. Insofern musste ich mich ziemlich durch das Buch mühen.
Unterschiedliche Charaktere sind reichlich vorhanden, allesamt mehr oder weniger austauschbar.
Vom Schreibstil her lässt sich der Roman sehr gut lesen, insgesamt ist er allerdings viel zu ausgeschmückt und weitschweifig, wenn man bedenkt, das einige Handlungen immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Letztendlich ändert sich nicht viel an der Ausgangssituation in Gopher Prairie.
Als der Roman 1920 erschien war er wohl ein "reaktionäres" Buch, heutzutage ist das nicht unbedingt nachvollziehbar. Für mich erscheint dieses Buch als eine Zustandsbeschreibung vom amerikanischen Mittelstand, den man auch heute noch in provinzieller Lebensart vorfindet.
Allerdings kann man gesellschaftskritische Romane auch anders darstellen, dafür hätte dieses Buch den Nobelpreis für Literatur vielleicht nach heutiger Ansicht nicht unbedingt verdient. Doch darüber möchte ich mit keine Kritik anmaßen, die Zeiten für kritische Literatur haben sich jedoch gewaltig geändert, was man von den dargestellten urbanen Kleinbürgern nicht unbedingt behaupten kann. Die gibt es noch immer.
Dieses Buch wirkt melancholisch und trägt durchgängig die Hoffnung auf Veränderung in sich. Die Protagonistin Carol ist kritisch, hinterfragt vieles, möchte Dinge verändern, darin ist sie schon fast fanatisch. Sie ist gegen das Spießertum, doch sie lebt ein ebensolches Leben. Es geht ihr um den Wert des Lebens. Doch sie kämpft gegen Windmühlenflügel an, ihre Bemühungen scheitern von Mal zu Mal.
Ein melancholisch wirkender Roman, der den Zeitgeist der 1920er Jahre wiedergibt und trotzdem heute noch aktuell erscheint. Insgesamt wirkt die Handlung allerdings recht langatmig, denn sämtliche Hoffnung auf Verä
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