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Thomas Mullen
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Die Stadt am Ende der Welt (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Herbst 1918: Die Spanische Grippe wütet allerorten – doch die Einwohner der Holzfällerstadt Commonwealth beschließen, sich zu schützen. Sie stellen die Gemeinde unter Quarantäne und riegeln die einzige Zufahrtsstraße ab. Als ein Hilfe suchender Soldat von einem Wachposten erschossen wird, um ihn am Betreten der Stadt zu hindern, breiten sich innerhalb des Ortes Angst, Argwohn und Hysterie aus. Thomas Mullen erzählt in seinem hellsichtigen und mitreißenden Roman von Moral in Zeiten der Krise, von einer Gesellschaft, der die Solidarität abhanden zu kommen droht – aber auch von Hilfsbereitschaft, Hoffnung und Mitgefühl.…mehr
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Die Stadt am Ende der Welt
Broschiertes Buch
Herbst 1918: Die Spanische Grippe wütet allerorten - doch die Einwohner der Holzfällerstadt Commonwealth beschließen, sich zu schützen. Sie stellen die Gemeinde unter Quarantäne und riegeln die einzige Zufahrtsstraße ab. Als ein Hilfe suchender Soldat von einem Wachposten erschossen wird, um ihn am Betreten der Stadt zu hindern, breiten sich innerhalb des Ortes Angst, Argwohn und Hysterie aus.Thomas Mullen erzählt in seinem hellsichtigen und mitreißenden Roman von Moral in Zeiten der Krise, von einer Gesellschaft, der die Solidarität abhanden zu kommen droht - aber auch von Hilfsbereitschaft, Hoffnung und Mitgefühl.…mehr
13,00 €
© Jeff Roffman
Thomas Mullen
Thomas Mullen wurde 1974 in Rhode Island geboren und lebt mittlerweile mit seiner Familie in Atlanta. 2006 erschien sein Debütroman "Die Stadt am Ende der Welt", der von der Zeitschrift USA Today als "Bester Debütroman des Jahres" und von der Zeitung Chicago Tribune als eines ihrer "Books of the Year" benannt wurde (DuMont 2020). Mit "Lange Nacht" (DuMont 2020) legt er den Abschluss seiner preisnominierten und von der Presse gefeierten "Darktown"-Trilogie vor. Bei DuMont sind bereits die ersten beiden Bände "Darktown" (2018) und "Weißes Feuer" (2019) erschienen.Kundenbewertungen
Darktown Bd.1
Bewertung von mesu am 11.06.2020
Krimi mit Tiefenwirkung- aufwühlend und spannend
Die Geschichte der ersten schwarzen Polizisten in Atlanta 1948 ist spannend, beeindruckend und schonungslos beschrieben.
Boggs und Smith gehören dieser neugegründeten Einheit an und sollen in ihren zugeteilten Vierteln für Recht und Ordnung sorgen. Doch unfassbar strenge Auflagen und Verbote behindern ihren Alltag. Sie dürfen z.B, keinen Streifenwagen fahren, keine Verhaftungen vornehmen, das Polizeipräsidium nur durch den Hintereingang und das Gerichtsgebäude nie in Uniform betreten. Das sind nur einige der absurden Regeln.
Als sie den Tod einer jungen schwarzen Frau aufklären wollen. stechen sie in ein Wespennest aus: Korruption, Gewalt, Feindseligkeit und Rassismus, das tödliche Gefahr für sie bedeutet. Schonungslos und spannend erzählt, eine Geschichte die nachdenklich und fassungslos macht
Darktown Bd.1 (eBook, ePUB)
Bewertung von misspider am 27.02.2020
1948 wird in Atlanta die erste farbige Polizeieinheit gegründet, die in 'Darktown', dem Viertel der farbigen Einwohner, für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Doch die Polizisten haben längst nicht dieselben Rechte wie ihre weißen Kollegen, sie dürfen nicht ins Hauptquartier, keine weißen Verdächtigen festnehmen, keinen Streifenwagen fahren. Zudem begegnen ihnen ihre farbigen Mitbürger mit Misstrauen und Ablehnung, so dass die Truppe zwischen allen Stühlen sitzt.
Als eine Frau ermordet aufgefunden wird, die kurz davor noch im Wagen eines weißen Mannes gesehen wurde, beginnen Lucius Boggs und Tommy Smith mit den Ermittlungen. Dabei stoßen sie auf Widerstand, vor allem aus den Reihen der Polizei, die den Fall so schnell wie möglich abhaken will. Doch die beiden geben nicht auf, ermitteln im Geheimen weiter, und bekommen unerwartete Hilfe.
Neben der kriminalistischen Handlung liefert das Buch einen beeindruckenden, bedrückenden Einblick in eins der dunkelsten Kapitel amerikanischer Geschichte, in dem der Hass regiert und Menschen in ständiger Angst leben müssen, weil sie der Willkür der anderen ausgesetzt sind. Das Buch ist ungemein spannend, gleichzeitig sehr schockierend und vor allem deprimierend. Keine leichte Krimikost, aber sehr lohnenswert.
Die Stadt am Ende der Welt (eBook, ePUB)
Bewertung von brauneye29 am 22.09.2020
Zum Inhalt:
Als im Jahr 1918 die Spanische Grippe wütet beschließen die Einwohner von Commonwealth sich selbst unter Quarantäne zu stellen und keinen mehr in die Stat zu lassen. Ein Hilfe suchender Soldat wird durch Erschießen am Betreten der Stadt gehindert. Nach diesem Vorfall breitet sich zunehmend Angst und Hysterie im Ort aus.
Meine Meinung:
Wenn man dieses Buch in der heutigen Zeit unter während Corona liest, fühlt man sich schon in Teilen sehr an das heutige Geschehen erinnert, auch wenn die Spanische Grippe im Vergleich schon noch deutlich schlimmer war, wenn man bedenkt, dass mindestens 27 - 50 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Geschichte fand ich sehr bedrückend aber auch spannend erzählt. Der Schreibstil ist gut und das Buch lässt sich sehr gut und zügig lesen.
Fazit:
Erschreckende Parallelen
Die Stadt am Ende der Welt (eBook, ePUB)
In Zeiten einer Pandemie über eine andere Pandemie, die schon lange her ist, zu lesen, ist schon merkwürdig.
Im Herbst 1918 wütet die Spanische Grippe und fordert viele Opfer. Die Bewohner der kleinen Holzfällerstadt Commenwealth versuchen sich zu schützen, indem sie ihren Ort hermetisch abriegeln. Die einzige Zufahrtsstraße wird bewacht. Doch dann sucht ein Soldat Hilfe und wird am Betreten der Stadt gehindert indem er erschossen wird. Der junge Philip Worthy, Adoptivsohn des Stadtgründers, muss das mit ansehen und ist verstört. Er verhält sich später anders, als er in eine solche Situation kommt.
Es ist dem Autor Thomas Mullen gut gelungen, die besondere Atmosphäre um die Ausnahmesituation in dem kleinen Ort einzufangen.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Zunächst geht es einen Gemeinschaftssinn in dem kleinen florierenden Ort. Doch durch den Vorfall verändern sich die Dinge. Als dann auch trotz aller Vorsicht die Grippe doch im Ort Opfer fordert, zerbricht der Zusammenhalt. Misstrauen macht sich breit und dann wird die Versorgungslage auch noch schwierig. Von Toleranz und Gemeinschaft ist nichts mehr zu spüren. Jeder ist sich wohl selbst der nächste.
Parallelen zur heutigen Zeit sind nicht zu übersehen, denn sonst wäre nicht auf Teufel komm raus gehortet worden. Die einen sind gegen die strengen Maßnahmen, um sich zu schützen, den anderen haben Ängste. Es gibt Menschen, die wollen helfen, aber es gibt auch jene, die in Ausnahmesituation schnell ihre Menschlichkeit vergessen.
Diese Geschichte entwickelt sich eher gemächlich und damit auch ihre Darsteller, so dass es manchmal etwas langatmig wird. Dennoch hat mich dieser bedrückende Roman gepackt. Er ist durchaus lesenswert.
Darktown Bd.1
REZENSION – Am Beispiel der ersten afroamerikanischen Polizeitruppe in Atlanta, die 1948 gegen den Widerstand der weißen Einwohner eingesetzt wurde, beschreibt Schriftsteller Thomas Mullen (46) in seinem beeindruckenden und auf erschreckende Weise aktuellen Krimi „Darktown“ (2018; Dumont-Verlag) die Problematik im Nebeneinander von Schwarz und Weiß. Seitdem sind 70 Jahre vergangen, doch gerade in unserer Zeit treibt der Rassismus wieder neue Blüte – nicht nur in den USA, auch in Europa.
Drei Jahre nach Ende des Weltkriegs buhlt der weiße Bürgermeister von Georgias Hauptstadt Atlanta um die Wählerstimmen der erstmals zur Wahl zugelassenen Afroamerikaner. Als Signal seines guten Willens gibt er dem Police Department Anweisung, eine erste Einheit aus schwarzen Polizisten aufzustellen: Acht Männer sollen im Schwarzenviertel „Darktown“ zu Fuß und nur mit Gummiknüppel bewaffnet für Recht und Ordnung sorgen. Sie dürfen keine Weißen kontrollieren und schon gar nicht verhaften, das Polizeihauptquartier dürfen sie wenn überhaupt nur durch den Nebeneingang betreten, ihre eigene Zentrale liegt im Keller des YMCA in „Darktown“. Die weißen Polizisten sind ihnen gegenüber feindselig, selbst die schwarze Bevölkerung ist misstrauisch. Als die Ermordung einer jungen Schwarzen von den weißen Polizisten nicht weiter verfolgt wird, nehmen sich Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Cops der neuen Einheit, unerlaubt dieses Falles an – bald mit Unterstützung des weißen Polizisten Denny Rakestraw. Alle drei riskieren damit nicht nur ihre Jobs, sondern auch ihr Leben.
Zweifellos gibt es Romane, die sich ernsthafter und differenzierter mit der Rassenproblematik der Vereinigten Staaten sowohl zu damaliger wie auch heutiger Zeit auseinandersetzen. Mullen macht es sich zweifellos zu einfach, die durchweg „guten“ Afroamerikaner den überwiegend „schlechten“ und korrupten weißen Cops gegenüber zu stellen. Dennoch gelingt es gerade Mullens Krimi „Darktown“, seine europäischen Leser mit dieser komplexen Problematik leicht verständlich vertraut zu machen. Sein historischer Roman passt punktgenau in unsere Zeit, in der auch in Deutschland ein wachsender Rassismus zu spüren ist: Zwar beschreibt Mullen die damalige Situation in den amerikanischen Südstaaten, aber er macht uns damit zugleich auf die bis heute ungelöste Rassenproblematik und den grassierenden, heute oft unterschwelligen Rassismus im Allgemeinen aufmerksam.
So gesehen, ist Thomas Mullens für höchste US-Literaturpreise nominierter Roman „Darktown“ weit mehr als ein Krimi, sondern vielmehr eine faszinierende und sehr einfühlsam geschriebene Gesellschaftsstudie. Vor allem durch seine schlichte Erzählweise des schwierigen Alltags dieser acht schwarzen, von allen Seiten angefeindeten oder zumindest misstrauisch beäugten Polizisten wirkt dieser Roman umso eindringlicher.
Ein Kompliment gebührt auch Übersetzer Bernie Mayer (45), dass er es bei den heute als diskriminierend empfundenen, zur damaligen Zeit aber nicht nur in den Südstaaten selbstverständlichen Begriffen „Negroes“ und „Nigger“ belassen hat. Gerade dies trägt zur beklemmenden Authentizität des Romans „Darktown“ zusätzlich bei. Im November 2019 ist bereits der zweite Band „Weißes Feuer“ erschienen.
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