Autor im Porträt
Uwe Tellkamp
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Der Schlaf in den Uhren
Gebundenes Buch
August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt.
Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten - und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren.
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Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten - und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren.
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32,00 €
Der Turm
Broschiertes Buch
Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Anne und Richard Hoffmann stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man sich vor den Zumutungen des Systems in die Dresdner Nostalgie flüchten? Oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Er hat Zugang zum Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird. In epischer Sprache, in eingehend-liebevollen wie dramatischen Szenen beschreibt Uwe Tellkamp den Untergang eines Gesellschaftssystems.Ein monumentales Panorama der untergehenden DDR, in der Angehörige dreier Generationen teils gestaltend, teils ohnmächtig auf den Mahlstrom der Revolution von 1989 zutreiben. Kein anderes Buch hat in den letzten Jahren gleichermaßen Kritiker und Publikum derart begeistert.…mehr
14,00 €
Uwe Tellkamp
Uwe Tellkamp wurde 1966 in Dresden geboren. Er studierte Medizin und leistete seinen Wehrdienst in einer Panzerkompanie der NVA. Wegen "politischer Diversantentätigkeit" verlor er seinen Studienplatz und saß während der friedlichen Revolution von 1989 wegen Befehlsverweigerung im Gefängnis. 1990 konnte er das Studium wieder aufnehmen und widmete sich parallel der Schriftstellerei. Für "Der Schlaf in den Uhren" erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Dresdner Lyrikpreis. Nach dem gefeierten Roman "Der Eisvogel" erschien sein bisher bekanntestes Werk, "Der Turm". Es wurde mit dem Uwe-Johnson-Preis, dem Deutschen Buchpreis und dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. In dem umfangreichen Werk beleuchtet Tellkamp das Dresdener Bildungsbürgertum vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der letzten Jahrzehnte.Das meint die buecher.de-Redaktion: Wer zu einem Buch von Uwe Tellkamp greift, sollte Muße haben, sich auf die gründlich entwickelte Darstellung persönlicher, gesellschaftlich gefärbter Schicksale einzulassen. Es lohnt sich!
Kundenbewertungen
Der Turm
Wunderbare Sprache, wunderbarer Stil.
Die tausend Seiten werden keine Minute langweilig, wenn man sich auf die Sprache und die verschiedenen Erzählperspektiven einlässt.
Der Turm
Zweitlektüre zu empfehlen
Im Jahre 2008 erschien unter dem Titel «Der Turm» von Uwe Tellkamp der ‹ultimative Wenderoman›, er wurde mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Vier Jahre später erreichte die ARD mit ihrer Verfilmung des Stoffs mehr als sieben Millionen Zuschauer. In seinem Opus magnum hat der Autor die letzten sieben Jahre der DDR bis zum unblutigen Volksaufstand im ersten Arbeiter- und Bauerparadies auf deutschem Boden thematisiert. Und er hat es aus einer ungewöhnlichen Perspektive geschildert, dem auch im Sozialismus durchaus vorhandenen Bildungs-Bürgertum eines noblen Dresdner Villenviertels.
Als Erzähler aus der Mitte einer systemfernen Bourgeoisie fungieren dabei der zu Beginn 17jährige Schüler Christian, der Arzt werden will, ferner sein Vater Richard, Oberarzt in einer chirurgischen Klinik, sowie sein Onkel, der studierte Biologe Meno, der fachfremd als Lektor in einem renommierten Verlag tätig ist. In unzähligen Episoden mit einer Hundertschaft von Figuren werden hier Geschichten aus den verschiedensten Milieus erzählt, die in einem dichten Geflecht von Verbindungen allen möglichen Kreisen der Gesellschaft angehören. Neben dem familiären und nachbarschaftlichen Verbund sind dies das Gesundheits-Wesen, für das der Vater steht, ferner das Bildungs-Wesen und die Nationale Volks-Armee, die der Sohn durchläuft und durchleidet, und schließlich auch das Verlagswesen, in dem sich der Onkel zu behaupten hat. Alle Drei sind dabei den bekannt fiesen Pressionen des Regimes ausgesetzt und kämpfen mit dessen grotesken Unzulänglichkeiten. Über allem wacht als permanente Bedrohung ein Spitzelsystem, das jederzeit mit einem Schlage eine erfolgreiche Karriere endgültig zerstören oder eine sich abzeichnende von vornherein verhindern kann. Im privaten Leben kommt es neben dem täglichen Kampf mit der Mangelwirtschaft und jederzeit drohenden Denunziationen natürlich auch zu amourösen Verwicklungen, die so weit gehen, dass der Vater dem Sohn die Freundin ausspannt. Onkel Meno liegt in ständigem Kampf mit den literarischen Betonköpfen der Kulturbehörden, den er in einem geradezu poetischen Tagebuch festhält, aus dem im Roman immer wieder mal zitiert wird.
Uwe Tellkamp schildert das bourgeoise Milieu, dem er ja ebenfalls entstammt, mit scharfem Blick für kleinste Details durchaus selbstkritisch. Bei allem Realismus wird dem Geschehen aber auch die eine oder andere eher märchenhafte Szene auflockernd beigemischt. In diesem Kaleidoskop sind die einzelnen Textteile, oft in unterschiedlicher Diktion, locker aneinander gereiht. Neben fachsprachlichen Begriffen finden sich da auch Militär- oder Stasi-Jargon, ein lautgetreu geschriebenes, breites Sächsisch, zuweilen aber auch eine poetische, nur in der gehobenen Literatur anzutreffende Ausdrucksweise. «Der Turm» enthält Elemente des Schlüsselromans, mehr als ein Dutzend Figuren sind da mehr oder weniger deutlich erkennbar, ein Who-is-Who der DDR-Literatur-Schaffenden bis hin zu einigen aus dem dekadenten Westen.
Als Tausendseiter hat dieser Roman mit seinen familiären Erzählern nicht nur vom Umfang her gewisse Ähnlichkeiten mit den Buddenbrooks. Besonders deutlich wird das im ersten Teil durch dem vergleichbar bildungssatten wie auch beschaulichen Erzählgestus. Diesem bürgerlichen Realismus mit seinen vielen literarischen Anspielungen und Symbolen steht im zweiten Teil unter dem Titel «Die Schwerkraft» ein eher sozialistisch geprägter Realismus gegenüber. Der zielt, deutlich politischer, auf die sich abzeichnende Wende hin, jene am 9. November 1989 bevorstehende Zäsur, in die der Leser an diesem historischen Tag abrupt entlassen wird. Die gigantische Materialfülle ist letztendlich auch erdrückend, sie übersteigt in ihrer Vielfalt deutlich das Aufnahmevermögen. Was man dann erst beim zweiten Lesen merkt, denn nach mehr als zehn Jahren ist davon kaum noch etwas erinnerlich. Es lohnt sich also jede erneute Lektüre, eine erste aber ist geradezu Pflicht!
Der Schlaf in den Uhren
Bewertung von LichtundSchatten am 16.05.2022
Mammut, Mutti und die 3M.
Mammut ist Kohl, Mutti löste ihn ab und die Stasi wird heute durch die 3M gekennzeichnet: Medien, Macht, Mitläufer. Sie alle arbeiten in der TausendundeinerNacht-Abteilung.
Uwe Telkamp (UT) zielt mit diesem Buch auf das Mark eines Herrschaftssystems, das mit seiner Presse jeglichen Halt verloren hat: „Dabei kam der Mann gar nicht zum Punkt, sondern schwadronierte in endlosen Schleifen um den heißen Brei, das hatten ihm schon manche seiner Leser vorgeworfen. Der Kerl will auf Kunst machen.“ Mit dieser Aussage wird klar, welche Zustände der Autor aufspießen will. Ich musste dabei an das kleine Schrecklein denken, der in den heiligen Hallen seiner Supermoral von der Kanzel predigt.
UT durchlüftet auf 900 spannenden Seiten die Machtsysteme in Deutschland, deren Innerstes heute vor allem durch die Relotiuspresse zusammengehalten und vorangetrieben wird. Politiker sind meist nur noch Mitläufer bzw. willfährige Erfüller. Wer begreifen will, wie Journalisten strotzen vor Kraft, sehe sich einen Jörges an oder einen Rotzheimer. Sie lassen Politiker vor ihrem Karren springen und Männchen machen. Politiker und Journalisten wechseln heute hin und her, sie rekrutieren sich gegenseitig. Siehe die neue Regierungssprecherin der Grünen.
Die Bezeichnungen von UT für Journalisten sind Legende und sie zielen mitten in das größte Problem unserer Zeit. Dieser Roman steigt in diesem Sinne tief hinab in das schmierige Räderwerk von Menschen, die ein Leben lang darüber schreiben, was sie eigentlich werden wollten und dabei das Einfachste überhaupt entdeckt haben: Haltung und Moral.
Politiker und Journalisten bilden ein Räderwerk und biegen sich die Dinge zurecht. Ihre Macht ist schlicht zu groß geworden und die Contrarevolution gegen die Medien hat soeben erst begonnen. Musk, Telkamp, Bolz, Köppel oder Peter Hahne sind nur einige Menschen der bürgerlichen Vernunft, die dagegen halten. Im Netz sind es immer mehr hellsichtige, private Kommentatoren, die sich zurückerinnern an das, was früher ein Journalist war. Dieser hat sich selten für ein Konzept als Aktivist entschieden, sondern alle Seiten einer Sache beleuchtet.
Schon jetzt darf man gespannt sein, wie druckfrisch ein kleines sauber laufendes Rädlein den neuen Roman zerreißen wird. Es ist so planbar wie alle Stimmen, die diesen Roman in den Keller wünschen, ist er doch Negativ-Futter für ihre Lebensinhalte, die Franz Werfel in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" so umschrieb: „Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der bessere Weg zu diesem Ziel. Sie fanden diesen Weg sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenwahn. So wurden die Deutschen die Erfinder der Ethik der selbstlosen Zudringlichkeit.“
UT sagt: “Ich bin ein Medienjunkie. Mich interessiert der Medienbetrieb, mich interessiert diese Macht. Da sitzt keiner da und lügt wie gedruckt oder geschwindelt, das sind die wenigsten. Nein, die meisten nehmen einfach wenig wahr.“ Wer kennt sie nicht, jene bis zum Abwinken narrativ nachgebeteten Worte wie Nachhaltigkeit, Energie-, Klima-, Verkehrswende oder Klimaschutz. Die Ideologen der Weltrettungsszene geben die Inhalte vor, sie sollten immer antirassistisch, divers, antisexistisch und gendergerecht verpackt sein. Sogar auf den heiligen Messen des Vergnügens müssen heute tiefgezogene Ausschnitte verborgen und alles dem neuen Normal unterordnet werden. Dabei wird deutlich, wie das neue Wahrheitsministerium tatsächlich agiert und seine Minen verlegt.
Mehr als alle äußeren Feinde sitzen die echten Zerstörer heute dort, wo unentwegt schwadroniert wird. "Wenn man dir unentwegt Moral predigt, lernst du nicht Moral, sondern predigen." (P. Schumacher) Deshalb gibt es heute in der Canossa-Re
Der Turm
Nun, auch mir viel sehr bald, bei der Lektüre des Turms, Manns Buddenbrooks ein.
Auch eines der wenigen Bücher welches ich vor Langeweile nicht lesen konnte.
Bemühtes Gerundium-Geschwurbel.
- Und ich hatte mich bei beiden bemüht.
Auch bei Kunerts Erwachsenenspiele und die Asche meiner Mutter ging es mir so.
Manche Bücher rauben mir die Zeit.
Nichts für ungut, Geschmäcker sind verschieden.
Der Turm
Dies ist ein sehr gut geschriebener Roman über die letzten Jahre der DDR. Tellkamp gibt eine umfassende Darstellung darüber, wie die Menschen in der DDR in den achtziger Jahren gelebt haben; dabei kommen u. a. der Alltag in Krankenhäusern, in der Nationalen Volksarmee, im Literaturbetrieb wie auch in der Wirtschaft zur Sprache. Der Leser kann mithilfe dieses Buches gut nachvollziehen, warum die DDR untergehen mußte.
Aber der Autor bietet mehr als nur ein Panorama der untergehenden DDR, er beschreibt die menschliche Existenz als solche. Er schildert in sehr einfühlender Weise Charaktere wie Christian Hoffmann oder auch Meno Rohde, und so enthält das Buch auch jede Menge Persönlichkeitspsychologie.
In sprachlicher Hinsicht reicht das Buch vielleicht nicht ganz an Musils Mann ohne Eigenschaften oder an T. Manns Zauberberg heran, trotzdem ist der Vergleich mit Thomas Manns Buddenbrooks nicht ganz aus der Luft gegriffen, denn es gehören zweifelsohne außergewöhnliche sprachliche Fähigkeiten dazu, einen Roman wie "Der Turm" zu verfassen.
Der Turm
Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch so fasziniert wie Uwe Tellkamps "Der Turm".
Mit seiner unvergleichlichen und poetischen Sprache erzählt Tellkamp eine Geschichte voller Tiefe und Spannung. Die Geschichte ist geschickt komponiert, baut sich langsam auf, ohne dass es je langweilig wird.
Natürlich ist "der Turm" kein Buch, welches sich einfach so nebenbei lesen lässt. Deshalb empfehle ich: Zurücklehnen und von der wunderbaren Sprache einmal "entführen lassen". Es lohnt sich!
Der Turm
Uwe Tellkamp widmet sich in seinem Werk "Der Turm" den letzten Jahren (1982 bis 1989) der DDR. Die Handlung spielt in einem Dresdner Villenviertel. Im Mittelpunkt stehen die Eheleute Hoffmann und vorallem ihr Sohn Christian. Sie alle befinden sich in einem ständigen Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren. Christian bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Er hat Zugang zum Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.
Die Geschichte weist sehr viel Potential auf, welche der Autor allerdings nicht in vollem Umfang genutzt hat. So verliert er sich häufig in viel zu unwichtigen Details. Dies macht es dem Leser über die knapp 1000 Seiten sehr schwer interessiert weiterzulesen. Vielmehr ist hier durchhalten angesagt. Die langatmige und oft sehr weitschweifige Erzählweise macht es dem Leser sehr schwer durchzuhalten. Die geschichtlichen Ereignisse der letzten Jahre der DDR hat der Autor sehr gut aufgearbeitet und nachvollzogen. Das ist auch genau das, warum ich das Buch weiterempfehlen würde. Nicht der Romangeschichte wegen, sondern der Aufarbeitung der historischen Ereignisse, die mir hier doch sehr gefallen hat. Insbesondere die Zeit Christians in der NVA war sehr beeindruckend dargestellt. Die Widerstände mit denen er zu kämpfen hatte, müssen für den jungen Mann enorm gewesen sein. Umstände, die man sich aus heutiger Sicht kaum noch vorstellen kann, umso lobenswerter finde ich es, dass ein Roman dies nochmals aufgegriffen hat.
Insgesamt ist der Roman durchaus gelungen. Viel Spannung darf der Leser hier allerdings nicht erwarten. Vielmehr sollte er sich für die Gegebenheiten in den letzten Jahren der DDR interessieren und aus diesem Anlass das Buch lesen, denn die Hintergrundhandlung war für mich eher enttäuschend.
Auch der Film konnte dies nicht leisten: Dieser hat mich noch weniger überzeugt als das Buch. Vieles wurde im Film überspitzter dargestellt als es letztendlich gewesen ist (dies weiß ich aus persönlichen Erzählungen meines Vater, der sich zu dieser Zeit ebenfalls in Dresden aufgehalten hat und bei der Bereitschaftspolizeit tätig war). Die Langatmigkeit war im Film nicht ganz so sehr zu spüren, dennoch hat es der Film nicht geschafft Spannung aufzubauen und das Werk gelungen umzusetzen. Hätte ich die Wahl, ich würde das Buch bevorzugen. Doch sollte man es vielleicht nicht an einem Stück, sondern eher etappenweise lesen, sonst wird es schwer werden durchzuhalten.
Der Turm
Der Osten ist übel, die Stadtverwaltung von Cottbus Stasi 2.0, die Cottbusser GWC ein Haufen selbstherrlicher Hampelmänner gemischt mit einigen netten Muttis, so gesehen gibt der Roman auch noch etwas Gegenwart wieder. Leider ist der Roman gleichwohl langweilig. Man muss schon sehr viel Geduld haben, der Anfang ist unerträglich.
Was soll ich sagen? So neugierig, wie mich das Buch und das Thema gemacht haben, so enttäuscht bin ich darüber nach der (unvollendeten) Lektüre. Los geht’s in dem fast 1000 Seiten starken Werk mit einer so genannten Ouvertüre, bei der ich nun so gar nicht wußte, was uns der Autor damit sagen möchte – eine verwirrende Aneinanderreihung von schwulstigen Sätzen in einer Sprache, die meiner Vorstellung von einem Drogenrausch recht nahe kommt. Die eigentliche Geschichte ist dann zwar nicht mehr ganz so nebulös forumliert – nichtsdestotrotz ist der Schreibstil von Uwe Tellkamp unheimlich anstrengend. Sehr ausschweifende Formulierungen sowie teils bis zu einer halben Seite lange Schachtelsätze, deren Sinn sich manchmal erst nach mehrmaligem Lesen erschließt. Der Roman handelt vom Leben der verschiedenen Hauptpersonen in der DDR in den letzten 7 Jahren vor dem Mauerfall. Die geschilderten Ereignisse sind gelegentlich sehr interessant und hinterließen bei mir, einem “Wessi”, schon das eine oder andere ungläubige Stirnrunzeln in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um die 80iger Jahre des letzten Jahrhunderts handelt und nicht um die unmittelbare Nachkriegszeit. So z.B. die anscheinend gängige Praxis der Zuteilung von Wohnungen von staatlicher Seite oder der Gemeinschaftstelefonanschluss für mehrere Familien nach “nur” 15jähriger Wartezeit. Trotz dieser vereinzelten inhaltlichen Lichtblicke fand ich das Buch insgesamt sehr anstrengend zu lesen – ich kam einfach in keinen Lesefluß. Es kommt keine Spannung auf, noch konnte ich so recht einen roten Faden entdecken. Positiv: Dem Buch liegt ein Lesezeichen bei, auf dem die wichtigsten Figuren und deren Beziehung zueinander aufgeführt sind. Das erleichert gerade am Anfang den Überblick. "Der Turm" erfüllt anscheinend die entscheidenden Kriterien deutscher Literaturkritiker: Er ist ebenso dick wie ungenießbar!
Was soll ich sagen? So neugierig, wie mich das Buch und das Thema gemacht haben, so enttäuscht bin ich darüber nach der (unvollendeten) Lektüre. Los geht’s in dem fast 1000 Seiten starken Werk mit einer so genannten Ouvertüre, bei der ich nun so gar nicht wußte, was uns der Autor damit sagen möchte – eine verwirrende Aneinanderreihung von schwulstigen Sätzen in einer Sprache, die meiner Vorstellung von einem Drogenrausch recht nahe kommt. Die eigentliche Geschichte ist dann zwar nicht mehr ganz so nebulös forumliert – nichtsdestotrotz ist der Schreibstil von Uwe Tellkamp unheimlich anstrengend. Sehr ausschweifende Formulierungen sowie teils bis zu einer halben Seite lange Schachtelsätze, deren Sinn sich manchmal erst nach mehrmaligem Lesen erschließt. Der Roman handelt vom Leben der verschiedenen Hauptpersonen in der DDR in den letzten 7 Jahren vor dem Mauerfall. Die geschilderten Ereignisse sind gelegentlich sehr interessant und hinterließen bei mir, einem “Wessi”, schon das eine oder andere ungläubige Stirnrunzeln in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um die 80iger Jahre des letzten Jahrhunderts handelt und nicht um die unmittelbare Nachkriegszeit. So z.B. die anscheinend gängige Praxis der Zuteilung von Wohnungen von staatlicher Seite oder der Gemeinschaftstelefonanschluss für mehrere Familien nach “nur” 15jähriger Wartezeit. Trotz dieser vereinzelten inhaltlichen Lichtblicke fand ich das Buch insgesamt sehr anstrengend zu lesen – ich kam einfach in keinen Lesefluß. Es kommt keine Spannung auf, noch konnte ich so recht einen roten Faden entdecken. Positiv: Dem Buch liegt ein Lesezeichen bei, auf dem die wichtigsten Figuren und deren Beziehung zueinander aufgeführt sind. Das erleichert gerade am Anfang den Überblick. "Der Turm" erfüllt anscheinend die entscheidenden Kriterien deutscher Literaturkritiker: Er ist ebenso dick wie ungenießbar!
Der Turm
Unlesbar wg. verschwurbeltem Germanistenstil. Schade, interessantes Thema verschenkt.
Eigenartig, wofür man in Deutschland Preise erhält.
An die Juries:
Vielleicht nehmen Sie mal Nichtangehörige des Literaturbetriebs (v.a. Nicht-Germanisten bitte) in Ihre Gremien auf? Jede Wette, das würde Ihren Blick erweitern.
An den Autor:
Nichts für ungut. Sie selbst haben beim Schreiben sicher Ihren Spass gehabt. Wollten Sie überhaupt gelesen werden?
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