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Autor im Porträt
Volker Kutscher
zur AutorenweltToptitel von Volker Kutscher
Rath / Kommissar Gereon Rath Bd.10
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Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9
April 1937, die Familie Rath ist zersprengt. Eigentlich wollte Charlotte Rath, geborene Ritter, schon längst im Ausland sein, doch halten die Umstände sie in Berlin fest. Ihr ehemaliger Pflegesohn Fritze ist in die geschlossene Abteilung der Nervenheilanstalt Wittenau gesteckt worden, ihre beste Freundin Greta spurlos verschwunden und steht unter Mordverdacht. Dem untergetauchten und von den Behörden für tot gehaltenen Gereon Rath wird es derweil zu gefährlich in Deutschland, er besteigt den Zeppelin, um in die USA zu entkommen. Während Charly versucht, Fritze aus der Klinik rauszupauken, das Verschwinden von Greta zu klären und den Mordfall zu lösen, geschehen jenseits des Atlantiks Dinge, die sie niemals für möglich gehalten hätte.
Babylon Berlin - Preisgekrönte Serie setzt Erfolg fort
Volker Kutschers Romane bilden die Grundlage für die Kultserie »Babylon Berlin«. Die Sky- und ARD-Serie gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehproduktionen und ist unter anderem Träger des Grimme-Preises und des Deutschen Fernsehpreises. Auch Kutscher wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem BZ Kulturpreis und dem Berliner Krimifuchs.
»Ein spannender, gut konstruierter und gelungener historischer Thriller.« ARD »druckfrisch«
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Volker Kutscher
Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte zunachst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Koln. Mit dem Roman "Der nasse Fisch", dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Rath im Berlin der 30er-Jahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller.Krimi des Monats - Marzgefallene
Die Fangemeinde der Berlin-Krimis um Kriminalkommissar Gereon Rath wachst stetig. Autor Volker Kutscher spricht mit seinen Geschichten aus dem Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre klassische Krimileser, Berlin-Liebhaber und historisch Interessierte an. Seine genauen Recherchen machen jeden Rath-Krimi zu einer spannenden Zeitreise. Diese Mischung aus Lokalkolorit in der Zeit nach dem Ersten und vor dem Zweiten Weltkrieg, dem Leben damals, den politischen Kampfen und dem gesellschaftlichen Leben erzahlt Kutscher packend und lebendig. Das sieht auch Regisseur Tom Tykwer so: Er verfilmt die Gereon Rath-Reihe unter dem Titel "Babylon Berlin" ab 2015 furs Fernsehen.
In Gereon Raths Buch Nr. 5, "Marzgefallene", sind wir im unheilvollen Jahr 1933 angekommen. Kriminalkommissar Rath feiert am Rosenmontag gerade noch Karneval in seiner Heimatstadt Koln und wacht neben einer fremden Frau auf, als er zuruck in seine Dienststelle nach Berlin beordert wird. Der Reichstag brennt und jede Kraft wird gebraucht. Derweil begutachtet Oberkommissar Bohm, genannt die Bulldogge, einen Toten am Berliner Nollendorfplatz. Der…mehr
Die Fangemeinde der Berlin-Krimis um Kriminalkommissar Gereon Rath wachst stetig. Autor Volker Kutscher spricht mit seinen Geschichten aus dem Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre klassische Krimileser, Berlin-Liebhaber und historisch Interessierte an. Seine genauen Recherchen machen jeden Rath-Krimi zu einer spannenden Zeitreise. Diese Mischung aus Lokalkolorit in der Zeit nach dem Ersten und vor dem Zweiten Weltkrieg, dem Leben damals, den politischen Kampfen und dem gesellschaftlichen Leben erzahlt Kutscher packend und lebendig. Das sieht auch Regisseur Tom Tykwer so: Er verfilmt die Gereon Rath-Reihe unter dem Titel "Babylon Berlin" ab 2015 furs Fernsehen.
In Gereon Raths Buch Nr. 5, "Marzgefallene", sind wir im unheilvollen Jahr 1933 angekommen. Kriminalkommissar Rath feiert am Rosenmontag gerade noch Karneval in seiner Heimatstadt Koln und wacht neben einer fremden Frau auf, als er zuruck in seine Dienststelle nach Berlin beordert wird. Der Reichstag brennt und jede Kraft wird gebraucht. Derweil begutachtet Oberkommissar Bohm, genannt die Bulldogge, einen Toten am Berliner Nollendorfplatz. Der Mann war offensichtlich obdachlos, sitzt an einen Pfeiler gelehnt bei der Hochbahntrasse, sein geflickter Soldatenmantel ist bedeckt mit Taubenkot. Schnell steht fest: Der Mann wurde ermordet, erstochen mit einem dunnen spitzen Gegenstand - durch die Nase ins Gehirn.
Schlechtes Gewissen: Eigentlich wollte Gereon Rath Charly treu sein, eigentlich ...
Ritter, genannt Charly, bald heiraten und hat sich fest vorgenommen, nichts mit anderen Frauen anzufangen ... Die beiden wohnen schon zusammen in der Carmerstra?e - fur den bindungsscheuen Rath ein ziemlich gro?er Schritt. Er druckt sich ja lieber vor Auseinandersetzungen und dennoch streiten er und Charly sich ziemlich oft. Wenn es zu doll wird, verbringt Charly die Nacht dann bei ihrer besten Freundin Greta Overbeck in der Spenerstra?e und Gereon geht mit Hund Kirie an die Luft und vertreibt sich den Abend in irgendeiner Kneipe. Dass die Nazis nach dem Reichstagsbrand immer mehr die Oberhand gewinnen, die Verfassung praktisch au?er Kraft gesetzt wurde, wird in der Dienststelle zuerst Oberkommissar Bohm zum Verhangnis. Der neue Polizeiprasident - ein Nazi - versetzt Sozialdemokrat Bohm in die Pampa und Gereon Rath erbt den Fall des toten Obdachlosen. Der scheint zunachst zwar tragisch, ist aber Alltag in der Mordkommission, ein unspektakularer Fall. Doch dann sterben weitere Manner auf genau diese Weise, mit einem spitzen Gegenstand durch die Nase ins Gehirn, und ein gewisser Leutnant a. D. Achim Graf von Roddeck meldet sich bei Gereon Rath mit einer seltsamen Geschichte.
Hangen all die Morde mit der "Operation Alberich" zusammen?
Von Roddek glaubt, in Gefahr zu sein und stellt die Verbindung zwischen den Toten her. Sie alle waren Kameraden im Ersten Weltkrieg und sie alle waren an der "Operation Alberich" beteiligt. Der Befehl lautete damals: alles in Nordfrankreich vernichten, was dem Feind nutzen konnte. Sprengen, abfackeln, zerstoren. Durch besondere Grausamkeit soll sich einer hervorgetan haben: Hauptmann Benjamin Engel, genannt der Todesengel. Als bei einem Einsatz, der Zerstorung eines Gebaudes, ein ziemlich gro?er Goldschatz in einem versteckten Keller gefunden wird, lasst der Hauptmann das Gold im Wald vergraben, hinter einem riesigen Findling. "Kein Wort zu niemandem", zischt er und knallt eiskalt zwei Jugendliche ab, die zufallig die Aktion im Wald kreuzen. Auch den Rekruten Wegener, einen jungen Burschen, erschie?t er, weil der darauf besteht, diesen Vorfall zu melden. Alle, welche die Goldaktion und den Krieg uberlebten und davon wussten, werden nun nach und nach ins Jenseits befordert. Und das, obwohl der eiskalte Hauptmann bei einer Explosion ums Leben gekommen zu sein schien. Seine Leiche wurde zwar nie gefunden, aber alle waren sich sicher, dass er so etwas nicht hatte uberleben konnen.
Berlin nach dem Reichstagsbrand: die Nazis ubernehmen das Ruder
Gereon Rath hort sich die Geschichte des Leutnants an - dieser hat ein Buch daruber geschrieben, das kurz vor der Veroffentlichung steht -, und fur ihn klingt das alles irgendwie uberspannt. Doch er wird sowieso erst einmal von dem Fall abgezogen und muss zu den Politischen: helfen, Kommunisten zu verhoren. Seit dem Reichstagsbrand und der erstarkten NSDAP wird brutal Hatz auf Andersdenkende gemacht. Damit hat auch Kriminalkommissaranwarterin Charly zu tun. Sie hasst es, irgendwelche Jugendliche zu verhoren und wegen Schmierereien an Hauswanden wie Schwerverbrecher behandeln zu mussen. Und die Nazis mag sie sowieso ganz und gar nicht. Da kommt es ihr gelegen, dass sie im Mordfall des Obdachlosen vom Nollendorfplatz ein Madchen befragen soll. Hannah Singer hei?t es und scheint nicht ganz richtig im Kopf zu sein. Hannah soll eine Obdachlosenunterkunft, in der auch sie mit ihrem Vater gelebt hat, angezundet haben. Es gab viele Tote, sie uberlebte und spricht seitdem nicht mehr. Doch der Besuch bei Hannah eskaliert - sie scheint den Toten zu kennen und rastet aus. Am nachsten Tag hat sie es geschafft, auszubrechen und sie hat Angst, Todesangst. Ihr Verfolger ist ihr auf den Fersen. Ist es Hauptmann Engel, der die Explosion uberlebt hat oder steckt da eine ganz andere Geschichte dahinter?
Das mussen Gereon Rath und Charly nun herausfinden. Hilfe bekommen sie unter anderem auch von Fritze, einem obdachlosen Jungen, so pfiffig und mit allen Wassern gewaschen, dass Charly ihn sofort ins Herz schlie?t, oder dem Unterweltkonig Johann Marlow. Der bittet Gereon um Hilfe, als einer seiner Jungs von der SA verhaftet wird. Der Fall indes wird immer undurchsichtiger und Gereon wird bald die Hilfe vonMarlow benotigen ...
Ermittlersteckbrief Gereon Rath
Er kann unkollegial sein, trinkt zu viel und pflegt privaten Umgang mit dem Unterweltkonig von Berlin: Kriminalkommissar Gereon Rath ist kein Gutmensch, und es scheint lange so, als ware er auch ziemlich beziehungsunfahig. Doch in Band 5, "Marzgefallene", steht die Hochzeit mit Charly an. Mit Gereon Rath hat Volker Kutscher eine Hauptfigur geschaffen, die sympathisch-unsympathisch ist. Mal kriegt er uns, mal finden wir ihn ziemlich daneben - aber spannend ist sein Leben immer. Raths ausgepragter Gerechtigkeitssinn sorgt dafur, dass er immer mal wieder Grenzen uberschreitet - aber er ist ein vortrefflicher Kriminaler. Was seine Nochverlobte Charly auf die Palme bringt: Er will von den politischen Dingen, die um ihn herum im Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre brodeln, nichts wissen. Er kann seinen Chef, einen Sozi, nicht leiden, weil er glaubt, er sitze nur auf dem Posten, weil er das richtige Parteibuch habe. Mit den Nazis kann er zwar auch nicht viel anfangen, versucht aber dennoch, sich zu arrangieren und sich irgendwie durchzumogeln, auch als sie in "Marzgefallene" 1933 im Polizeiprasidium Einzug halten und z. B.…mehr
Ermittlersteckbrief Gereon Rath
Er kann unkollegial sein, trinkt zu viel und pflegt privaten Umgang mit dem Unterweltkonig von Berlin: Kriminalkommissar Gereon Rath ist kein Gutmensch, und es scheint lange so, als ware er auch ziemlich beziehungsunfahig. Doch in Band 5, "Marzgefallene", steht die Hochzeit mit Charly an. Mit Gereon Rath hat Volker Kutscher eine Hauptfigur geschaffen, die sympathisch-unsympathisch ist. Mal kriegt er uns, mal finden wir ihn ziemlich daneben - aber spannend ist sein Leben immer. Raths ausgepragter Gerechtigkeitssinn sorgt dafur, dass er immer mal wieder Grenzen uberschreitet - aber er ist ein vortrefflicher Kriminaler. Was seine Nochverlobte Charly auf die Palme bringt: Er will von den politischen Dingen, die um ihn herum im Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre brodeln, nichts wissen. Er kann seinen Chef, einen Sozi, nicht leiden, weil er glaubt, er sitze nur auf dem Posten, weil er das richtige Parteibuch habe. Mit den Nazis kann er zwar auch nicht viel anfangen, versucht aber dennoch, sich zu arrangieren und sich irgendwie durchzumogeln, auch als sie in "Marzgefallene" 1933 im Polizeiprasidium Einzug halten und z. B. Oberkommissar Bohm sofort abservieren. Gereon Rath scheut die Auseinandersetzung - egal ob politisch, privat oder beruflich; wie gut, dass Charly eindeutiger Stellung bezieht. Die Kommissaranwarterin ist ziemlich keck, sehr emanzipiert, kann die Nationalsozialisten nicht ausstehen und versteht einfach nicht, warum Gereon sich denen gegenuber so lau verhalt.
Wie kam der kolsche Jung Gereon Rath nach Berlin?
Wie der geburtige kolsche Jung Gereon Rath nach Berlin kam, ist eine andere Geschichte. Nach einem abgebrochenen Jurastudium entschlie?t er sich 1922 fur eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei - eine Familientradition. Auch sein Bruder Anno - er ist im Ersten Weltkrieg gefallen - war bei der Kripo und naturlich Gereons Vater, Kriminaldirektor Engelbert Rath. Er ist eng mit Konrad Adenauer befreundet, dem damaligen Kolner Oberburgermeister und spateren ersten Bundeskanzler der BRD. Und Engelbert Rath ist, wie Adenauer, in der Zentrumspartei politisch aktiv, katholisch und versteht es bestens, nach den Regeln des kolschen Klungels zu taktieren. Gereon kann mit all dem so wenig anfangen wie mit den strengen Konventionen seiner Familie. Er trinkt definitiv zu viel und seine Liebschaften sind oft genug einem wenig zurechnungsfahigen Zustand geschuldet. Er ist ein Grenzganger, kann ein Ekel sein und dennoch scheint er als hervorragender Kriminalkommissar seinen Platz bei der Kolner Mordkommission gefunden zu haben. Doch dann bringt ein todlicher Schuss aus seiner Dienstwaffe ihn in Koln in Verruf und die gesammelte Presse gegen ihn auf. Dem Einfluss seines Vaters hat er es zu verdanken, dass er zur Berliner Polizei wechseln kann.
In Berlin: Kommissar Rath und die legendare Inspektion A am Alexanderplatz
Dass sich Gereon anfangs schwertut, sich vom katholisch-prallen Koln auf das knurrig-protestantische Berlin einzustellen, versteht sich. Doch die Gro?stadt fasziniert den damals Drei?igjahrigen mehr und mehr, und naturlich gibt es noch einen entscheidenden Vorteil: Er ist weit weg von seiner Familie, deren Anspruchen und seinem Vater. Nach einem Zwischenstopp in der Sitte erarbeitet sich Gereon in der Inspektion A am Alexanderplatz schnell einen guten Ruf. Sie gilt wegen Kriminalrat Ernst Gennat, dem Guru der Kriminalisten, als legendar. Davon wollen sich sogar Prominente wie Edgar Wallace selbst ein Bild machen und besuchen die Inspektion A. Naturgema? findet das auch die Presse wunderbar und beobachtet die Ermittler manches Mal genauer, als es ihnen lieb ist. Gereon pflegt z. B. zu dem Journalisten Berthold Weinert eine Verbindung, die ihm ab und an wichtige Informationen, ihn aber oft genug auch in Teufels Kuche bringt, weil Weinert eben fast nichts fur sich behalten kann.
Wie gut, dass noch niemand herausgefunden hat, dass Gereon Rath eine ganz besondere Freundschaft zu Johann Marlow pflegt. Marlow, auch "Dr. M." genannt, betreibt illegale Spielhollen, Nachtlokale und handelt mit Rauschgift. Der Unterweltkonig kauft auch Polizisten, doch Gereon Rath steht nicht auf seiner Lohnliste ... Was den Alkohol und die Frauen angeht, naja ... Gereon hat sich zwar nun, wo er Charly, also Charlotte Ritter, heiraten will, vorgenommen, ein solideres Leben zu fuhren, doch es gibt definitiv Ausrutscher - und das, obwohl er sich eigentlich treu bleiben wollte ... Er ist eben keine so treue Seele wie sein Hund Kirie. Die Bouvier-Hundin scheint manchmal zu lacheln, wenn sie ihn ansieht - ob sie uber ihn lachelt oder ihn anlachelt, bleibt aber ihr Geheimnis ...