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Volker Kutscher
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Rath / Kommissar Gereon Rath Bd.10
Familie Rath steuert auf ein dramatisches Ende zu: Gereon hat nach der Rückkehr aus den USA ein Versteck in Rhöndorf bei Bonn bezogen und schlägt sich nach Berlin durch, um Charly beizustehen. Sie muss Hannah Singer aus den Wittenauer Heilstätten befreien und Fritze verteidigen, der unter Mordverdacht gerät. Der Judenhass wächst und mit der Reichspogromnacht kulminiert eine Entwicklung, die Charly vorhergesehen und Gereon lange geleugnet hat.
Damit ist beiden klar: Ein Leben in Deutschland ist so nicht mehr möglich, Widerstand ist geboten. Haben sie eine gemeinsame Zukunft und wo würde die liegen? Mit gewohnt hoher Spannung, historischer Tiefenschärfe und psychologischer Figurenzeichnung bringt Volker Kutscher seine Erfolgsserie zu einem erschütternden Abschluss.
»Wie eigenständig, packend und liebevoll ein Serienkrimi erzählt werden kann, beweist Volker Kutscher mit seinen Gereon-Rath-Romanen.« Denis Scheck, Druckfrisch
Babylon Berlin - Preisgekrönte Serie setzt Erfolg fort
Volker Kutschers Romane bilden die Grundlage für die Kultserie »Babylon Berlin«. Die Sky- und ARD-Serie gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehproduktionen und ist unter anderem Träger des Grimme-Preises und des Deutschen Fernsehpreises. Auch Kutscher wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem BZ Kulturpreis und dem Berliner Krimifuchs.
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Rath / Kommissar Gereon Rath Bd.10 (eBook, ePUB)
Volker Kutscher
Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte zunächst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Mit dem Roman "Der nasse Fisch", dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Rath im Berlin der 30er-Jahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller.Krimi des Monats - Märzgefallene
Die Fangemeinde der Berlin-Krimis um Kriminalkommissar Gereon Rath wächst stetig. Autor Volker Kutscher spricht mit seinen Geschichten aus dem Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre klassische Krimileser, Berlin-Liebhaber und historisch Interessierte an. Seine genauen Recherchen machen jeden Rath-Krimi zu einer spannenden Zeitreise. Diese Mischung aus Lokalkolorit in der Zeit nach dem Ersten und vor dem Zweiten Weltkrieg, dem Leben damals, den politischen Kämpfen und dem gesellschaftlichen Leben erzählt Kutscher packend und lebendig. Das sieht auch Regisseur Tom Tykwer so: Er verfilmt die Gereon Rath-Reihe unter dem Titel "Babylon Berlin" ab 2015 fürs Fernsehen.
In Gereon Raths Buch Nr. 5, "Märzgefallene", sind wir im unheilvollen Jahr 1933 angekommen. Kriminalkommissar Rath feiert am Rosenmontag gerade noch Karneval in seiner Heimatstadt Köln und wacht neben einer fremden Frau auf, als er zurück in seine Dienststelle nach Berlin beordert wird. Der Reichstag brennt und jede Kraft wird gebraucht. Derweil begutachtet Oberkommissar Böhm, genannt die Bulldogge, einen Toten am Berliner Nollendorfplatz. Der…mehr
Die Fangemeinde der Berlin-Krimis um Kriminalkommissar Gereon Rath wächst stetig. Autor Volker Kutscher spricht mit seinen Geschichten aus dem Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre klassische Krimileser, Berlin-Liebhaber und historisch Interessierte an. Seine genauen Recherchen machen jeden Rath-Krimi zu einer spannenden Zeitreise. Diese Mischung aus Lokalkolorit in der Zeit nach dem Ersten und vor dem Zweiten Weltkrieg, dem Leben damals, den politischen Kämpfen und dem gesellschaftlichen Leben erzählt Kutscher packend und lebendig. Das sieht auch Regisseur Tom Tykwer so: Er verfilmt die Gereon Rath-Reihe unter dem Titel "Babylon Berlin" ab 2015 fürs Fernsehen.
In Gereon Raths Buch Nr. 5, "Märzgefallene", sind wir im unheilvollen Jahr 1933 angekommen. Kriminalkommissar Rath feiert am Rosenmontag gerade noch Karneval in seiner Heimatstadt Köln und wacht neben einer fremden Frau auf, als er zurück in seine Dienststelle nach Berlin beordert wird. Der Reichstag brennt und jede Kraft wird gebraucht. Derweil begutachtet Oberkommissar Böhm, genannt die Bulldogge, einen Toten am Berliner Nollendorfplatz. Der Mann war offensichtlich obdachlos, sitzt an einen Pfeiler gelehnt bei der Hochbahntrasse, sein geflickter Soldatenmantel ist bedeckt mit Taubenkot. Schnell steht fest: Der Mann wurde ermordet, erstochen mit einem dünnen spitzen Gegenstand - durch die Nase ins Gehirn.
Schlechtes Gewissen: Eigentlich wollte Gereon Rath Charly treu sein, eigentlich ...
Ritter, genannt Charly, bald heiraten und hat sich fest vorgenommen, nichts mit anderen Frauen anzufangen ... Die beiden wohnen schon zusammen in der Carmerstraße - für den bindungsscheuen Rath ein ziemlich großer Schritt. Er drückt sich ja lieber vor Auseinandersetzungen und dennoch streiten er und Charly sich ziemlich oft. Wenn es zu doll wird, verbringt Charly die Nacht dann bei ihrer besten Freundin Greta Overbeck in der Spenerstraße und Gereon geht mit Hund Kirie an die Luft und vertreibt sich den Abend in irgendeiner Kneipe. Dass die Nazis nach dem Reichstagsbrand immer mehr die Oberhand gewinnen, die Verfassung praktisch außer Kraft gesetzt wurde, wird in der Dienststelle zuerst Oberkommissar Böhm zum Verhängnis. Der neue Polizeipräsident - ein Nazi - versetzt Sozialdemokrat Böhm in die Pampa und Gereon Rath erbt den Fall des toten Obdachlosen. Der scheint zunächst zwar tragisch, ist aber Alltag in der Mordkommission, ein unspektakulärer Fall. Doch dann sterben weitere Männer auf genau diese Weise, mit einem spitzen Gegenstand durch die Nase ins Gehirn, und ein gewisser Leutnant a. D. Achim Graf von Roddeck meldet sich bei Gereon Rath mit einer seltsamen Geschichte.
Hängen all die Morde mit der "Operation Alberich" zusammen?
Von Roddek glaubt, in Gefahr zu sein und stellt die Verbindung zwischen den Toten her. Sie alle waren Kameraden im Ersten Weltkrieg und sie alle waren an der "Operation Alberich" beteiligt. Der Befehl lautete damals: alles in Nordfrankreich vernichten, was dem Feind nützen könnte. Sprengen, abfackeln, zerstören. Durch besondere Grausamkeit soll sich einer hervorgetan haben: Hauptmann Benjamin Engel, genannt der Todesengel. Als bei einem Einsatz, der Zerstörung eines Gebäudes, ein ziemlich großer Goldschatz in einem versteckten Keller gefunden wird, lässt der Hauptmann das Gold im Wald vergraben, hinter einem riesigen Findling. "Kein Wort zu niemandem", zischt er und knallt eiskalt zwei Jugendliche ab, die zufällig die Aktion im Wald kreuzen. Auch den Rekruten Wegener, einen jungen Burschen, erschießt er, weil der darauf besteht, diesen Vorfall zu melden. Alle, welche die Goldaktion und den Krieg überlebten und davon wussten, werden nun nach und nach ins Jenseits befördert. Und das, obwohl der eiskalte Hauptmann bei einer Explosion ums Leben gekommen zu sein schien. Seine Leiche wurde zwar nie gefunden, aber alle waren sich sicher, dass er so etwas nicht hätte überleben können.
Berlin nach dem Reichstagsbrand: die Nazis übernehmen das Ruder
Gereon Rath hört sich die Geschichte des Leutnants an - dieser hat ein Buch darüber geschrieben, das kurz vor der Veröffentlichung steht -, und für ihn klingt das alles irgendwie überspannt. Doch er wird sowieso erst einmal von dem Fall abgezogen und muss zu den Politischen: helfen, Kommunisten zu verhören. Seit dem Reichstagsbrand und der erstarkten NSDAP wird brutal Hatz auf Andersdenkende gemacht. Damit hat auch Kriminalkommissaranwärterin Charly zu tun. Sie hasst es, irgendwelche Jugendliche zu verhören und wegen Schmierereien an Hauswänden wie Schwerverbrecher behandeln zu müssen. Und die Nazis mag sie sowieso ganz und gar nicht. Da kommt es ihr gelegen, dass sie im Mordfall des Obdachlosen vom Nollendorfplatz ein Mädchen befragen soll. Hannah Singer heißt es und scheint nicht ganz richtig im Kopf zu sein. Hannah soll eine Obdachlosenunterkunft, in der auch sie mit ihrem Vater gelebt hat, angezündet haben. Es gab viele Tote, sie überlebte und spricht seitdem nicht mehr. Doch der Besuch bei Hannah eskaliert - sie scheint den Toten zu kennen und rastet aus. Am nächsten Tag hat sie es geschafft, auszubrechen und sie hat Angst, Todesangst. Ihr Verfolger ist ihr auf den Fersen. Ist es Hauptmann Engel, der die Explosion überlebt hat oder steckt da eine ganz andere Geschichte dahinter?
Das müssen Gereon Rath und Charly nun herausfinden. Hilfe bekommen sie unter anderem auch von Fritze, einem obdachlosen Jungen, so pfiffig und mit allen Wassern gewaschen, dass Charly ihn sofort ins Herz schließt, oder dem Unterweltkönig Johann Marlow. Der bittet Gereon um Hilfe, als einer seiner Jungs von der SA verhaftet wird. Der Fall indes wird immer undurchsichtiger und Gereon wird bald die Hilfe vonMarlow benötigen ...
Ermittlersteckbrief Gereon Rath
Er kann unkollegial sein, trinkt zu viel und pflegt privaten Umgang mit dem Unterweltkönig von Berlin: Kriminalkommissar Gereon Rath ist kein Gutmensch, und es scheint lange so, als wäre er auch ziemlich beziehungsunfähig. Doch in Band 5, "Märzgefallene", steht die Hochzeit mit Charly an. Mit Gereon Rath hat Volker Kutscher eine Hauptfigur geschaffen, die sympathisch-unsympathisch ist. Mal kriegt er uns, mal finden wir ihn ziemlich daneben - aber spannend ist sein Leben immer. Raths ausgeprägter Gerechtigkeitssinn sorgt dafür, dass er immer mal wieder Grenzen überschreitet - aber er ist ein vortrefflicher Kriminaler. Was seine Nochverlobte Charly auf die Palme bringt: Er will von den politischen Dingen, die um ihn herum im Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre brodeln, nichts wissen. Er kann seinen Chef, einen Sozi, nicht leiden, weil er glaubt, er sitze nur auf dem Posten, weil er das richtige Parteibuch habe. Mit den Nazis kann er zwar auch nicht viel anfangen, versucht aber dennoch, sich zu arrangieren und sich irgendwie durchzumogeln, auch als sie in "Märzgefallene" 1933 im Polizeipräsidium Einzug halten und z. B.…mehr
Ermittlersteckbrief Gereon Rath
Er kann unkollegial sein, trinkt zu viel und pflegt privaten Umgang mit dem Unterweltkönig von Berlin: Kriminalkommissar Gereon Rath ist kein Gutmensch, und es scheint lange so, als wäre er auch ziemlich beziehungsunfähig. Doch in Band 5, "Märzgefallene", steht die Hochzeit mit Charly an. Mit Gereon Rath hat Volker Kutscher eine Hauptfigur geschaffen, die sympathisch-unsympathisch ist. Mal kriegt er uns, mal finden wir ihn ziemlich daneben - aber spannend ist sein Leben immer. Raths ausgeprägter Gerechtigkeitssinn sorgt dafür, dass er immer mal wieder Grenzen überschreitet - aber er ist ein vortrefflicher Kriminaler. Was seine Nochverlobte Charly auf die Palme bringt: Er will von den politischen Dingen, die um ihn herum im Berlin der 1920er- und 1930er-Jahre brodeln, nichts wissen. Er kann seinen Chef, einen Sozi, nicht leiden, weil er glaubt, er sitze nur auf dem Posten, weil er das richtige Parteibuch habe. Mit den Nazis kann er zwar auch nicht viel anfangen, versucht aber dennoch, sich zu arrangieren und sich irgendwie durchzumogeln, auch als sie in "Märzgefallene" 1933 im Polizeipräsidium Einzug halten und z. B. Oberkommissar Böhm sofort abservieren. Gereon Rath scheut die Auseinandersetzung - egal ob politisch, privat oder beruflich; wie gut, dass Charly eindeutiger Stellung bezieht. Die Kommissaranwärterin ist ziemlich keck, sehr emanzipiert, kann die Nationalsozialisten nicht ausstehen und versteht einfach nicht, warum Gereon sich denen gegenüber so lau verhält.
Wie kam der kölsche Jung Gereon Rath nach Berlin?
Wie der gebürtige kölsche Jung Gereon Rath nach Berlin kam, ist eine andere Geschichte. Nach einem abgebrochenen Jurastudium entschließt er sich 1922 für eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei - eine Familientradition. Auch sein Bruder Anno - er ist im Ersten Weltkrieg gefallen - war bei der Kripo und natürlich Gereons Vater, Kriminaldirektor Engelbert Rath. Er ist eng mit Konrad Adenauer befreundet, dem damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren ersten Bundeskanzler der BRD. Und Engelbert Rath ist, wie Adenauer, in der Zentrumspartei politisch aktiv, katholisch und versteht es bestens, nach den Regeln des kölschen Klüngels zu taktieren. Gereon kann mit all dem so wenig anfangen wie mit den strengen Konventionen seiner Familie. Er trinkt definitiv zu viel und seine Liebschaften sind oft genug einem wenig zurechnungsfähigen Zustand geschuldet. Er ist ein Grenzgänger, kann ein Ekel sein und dennoch scheint er als hervorragender Kriminalkommissar seinen Platz bei der Kölner Mordkommission gefunden zu haben. Doch dann bringt ein tödlicher Schuss aus seiner Dienstwaffe ihn in Köln in Verruf und die gesammelte Presse gegen ihn auf. Dem Einfluss seines Vaters hat er es zu verdanken, dass er zur Berliner Polizei wechseln kann.
In Berlin: Kommissar Rath und die legendäre Inspektion A am Alexanderplatz
Dass sich Gereon anfangs schwertut, sich vom katholisch-prallen Köln auf das knurrig-protestantische Berlin einzustellen, versteht sich. Doch die Großstadt fasziniert den damals Dreißigjährigen mehr und mehr, und natürlich gibt es noch einen entscheidenden Vorteil: Er ist weit weg von seiner Familie, deren Ansprüchen und seinem Vater. Nach einem Zwischenstopp in der Sitte erarbeitet sich Gereon in der Inspektion A am Alexanderplatz schnell einen guten Ruf. Sie gilt wegen Kriminalrat Ernst Gennat, dem Guru der Kriminalisten, als legendär. Davon wollen sich sogar Prominente wie Edgar Wallace selbst ein Bild machen und besuchen die Inspektion A. Naturgemäß findet das auch die Presse wunderbar und beobachtet die Ermittler manches Mal genauer, als es ihnen lieb ist. Gereon pflegt z. B. zu dem Journalisten Berthold Weinert eine Verbindung, die ihm ab und an wichtige Informationen, ihn aber oft genug auch in Teufels Küche bringt, weil Weinert eben fast nichts für sich behalten kann.
Wie gut, dass noch niemand herausgefunden hat, dass Gereon Rath eine ganz besondere Freundschaft zu Johann Marlow pflegt. Marlow, auch "Dr. M." genannt, betreibt illegale Spielhöllen, Nachtlokale und handelt mit Rauschgift. Der Unterweltkönig kauft auch Polizisten, doch Gereon Rath steht nicht auf seiner Lohnliste ... Was den Alkohol und die Frauen angeht, naja ... Gereon hat sich zwar nun, wo er Charly, also Charlotte Ritter, heiraten will, vorgenommen, ein solideres Leben zu führen, doch es gibt definitiv Ausrutscher - und das, obwohl er sich eigentlich treu bleiben wollte ... Er ist eben keine so treue Seele wie sein Hund Kirie. Die Bouvier-Hündin scheint manchmal zu lächeln, wenn sie ihn ansieht - ob sie über ihn lächelt oder ihn anlächelt, bleibt aber ihr Geheimnis ...