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Walter Moers
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Weihnachten auf der Lindwurmfeste
Broschiertes Buch
Diese zamonische Weihnachtsgeschichte gehört unter jeden Christbaum!
Als Walter Moers den Briefwechsel zwischen Hildegunst von Mythenmetz und dem Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sichtete, stieß er auf einen Brief, in dem der zamonische Autor ein Fest schildert, das Moers frappierend an unser Weihnachtsfest erinnert hat. Die Lindwürmer Zamoniens begehen es alljährlich und nennen es »Hamoulimepp«. Während dieser drei Feiertage steht die Lindwurmfeste ganz im Zeichen der beiden Figuren »Hamouli« und »Mepp«, die unserem Weihnachtsmann und dem Knecht Ruprecht verblüffend ähneln. Außerdem gehören zur Tradition Hamoulimeppwürmer, Hamoulimeppwurmzwerge, ungesundes Essen, ein Bücher-Räumaus, ein feuerloses Feuerwerk und vieles andere mehr. Laut Moers, kein Freund der Weihnachtsfeierei, gibt dieser Brief von Mythenmetz einen profunden Einblick in die Gebräuche einer beliebten zamonischen Daseinsform, der Lindwürmer. Nie war Weihnachten so zamonisch.…mehr
Als Walter Moers den Briefwechsel zwischen Hildegunst von Mythenmetz und dem Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sichtete, stieß er auf einen Brief, in dem der zamonische Autor ein Fest schildert, das Moers frappierend an unser Weihnachtsfest erinnert hat. Die Lindwürmer Zamoniens begehen es alljährlich und nennen es »Hamoulimepp«. Während dieser drei Feiertage steht die Lindwurmfeste ganz im Zeichen der beiden Figuren »Hamouli« und »Mepp«, die unserem Weihnachtsmann und dem Knecht Ruprecht verblüffend ähneln. Außerdem gehören zur Tradition Hamoulimeppwürmer, Hamoulimeppwurmzwerge, ungesundes Essen, ein Bücher-Räumaus, ein feuerloses Feuerwerk und vieles andere mehr. Laut Moers, kein Freund der Weihnachtsfeierei, gibt dieser Brief von Mythenmetz einen profunden Einblick in die Gebräuche einer beliebten zamonischen Daseinsform, der Lindwürmer. Nie war Weihnachten so zamonisch.…mehr
Statt 22,00 €****
14,00 €
Das Schloss der Träumenden Bücher
Gebundenes Buch
Der Schattenkönig kehrt zurück - Walter Moers' furioses Finale der "Buchhaim-Trilogie".
"Hier fängt die Geschichte an", so endete der Nummer-1-Bestseller "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Walter Moers. Es war der heimtückischste und umstrittenste Cliffhanger, den je ein Autor gewagt hat. Seitdem bangen wir um Hildegunst von Mythenmetz, der nach einem Orm-Rausch in den finsteren und gefährlichen Katakomben Buchhaims von seinen Begleitern im Stich gelassen worden ist. Und wir ahnen, dass es für ihn ein nervenaufreibendes und actionreiches Abenteuer werden wird, diesem ominösen Ort an Leib und Seele unbeschadet zu entkommen.
…mehr
"Hier fängt die Geschichte an", so endete der Nummer-1-Bestseller "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Walter Moers. Es war der heimtückischste und umstrittenste Cliffhanger, den je ein Autor gewagt hat. Seitdem bangen wir um Hildegunst von Mythenmetz, der nach einem Orm-Rausch in den finsteren und gefährlichen Katakomben Buchhaims von seinen Begleitern im Stich gelassen worden ist. Und wir ahnen, dass es für ihn ein nervenaufreibendes und actionreiches Abenteuer werden wird, diesem ominösen Ort an Leib und Seele unbeschadet zu entkommen.
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24,99 €
©Walter Moers
Walter Moers
Moers, WalterDer Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Berühmt wurde er durch seine 25-bändige Autobiographie »Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers«, ein literarischer Bericht über seine Abenteuer in ganz Zamonien und vor allem in der Bücherstadt Buchhaim.Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie »Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär«, »Die Stadt der Träumenden Bücher«, »Der Schrecksenmeister« und zuletzt »Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr« waren Bestseller.Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt'n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf, die Nazisau geschaffen.Medien
Kundenbewertungen
Die Insel der Tausend Leuchttürme
Bewertung von Tintenwelten am 27.09.2023
Hildegunst von Mythenmetz, Lindwurm, Dichter und Hypochonder, wird zur Kur nach Eydernorn geschickt, um seine Bücherstauballergie behandeln zu lassen. Dort macht er es sich, neben den eher unangenehmen medizinischen Anwendungen, zum Ziel die 111 Leuchttürme der Insel zu besichtigen und erforschen. Gesagt, getan. Dass er dabei plötzlich in einen haarsträubenden Plan zur Rettung Zamoniens hineingezogen werden würde, hätte er bestimmt nicht gedacht.
Es handelt sich bei diesem Buch nicht um einen herkömmlichen Roman, sondern um einen Brief mitsamt zahlreichen Notizen und Skizzen, den Hildegunst von Mythenmetz seinem langjährigen Freund Hachmed Ben Kibitzer schreibt. Der aus einigen anderen Zamonien-Romanen bereits bekannte Protagonist macht seinem Markenzeichen - den kreativen Ausschweifungen - alle Ehre. Und so geht er völlig auf in detaillierten Beschreibungen von Flora und Fauna, Kultur und Geschichte, kulinarischen Köstlichkeiten, Sportarten sowie natürlich den Leuchttürmen, die es ihm besonders angetan haben. Dabei perfektioniert er die Kunst vom sprichwörtlichen Hölzchen auf's Stöckchen zu kommen.
Walter Moers überzeugt durch den für ihn typischen Schreibstil. Dieser ist einzigartig, metaphorisch, phantasievoll. Der Text ist gespickt mit Wortspielen und Wortneuschöpfungen, die herrlich skurril, phantastisch und besonders sind. Der Humor darf natürlich auch nicht zu kurz kommen und so wird der/ die Lesende mit viel Sarkasmus, Witz und Charme unterhalten. Es gibt außerdem zahlreiche Parallelen und Anspielungen auf andere Werke des Autoren, die ich wirklich sehr gefeiert habe. Und dennoch stellt das Buch eine in sich geschlossene Geschichte dar, die auch Neueinsteiger mühelos genießen können.
Weitere Highlights sind die Covergestaltung, die Landkarte von Eydernorn sowie die 100 schwarz-weiß Illustrationen von Walter Moers, welche die Atmosphäre perfekt wieder geben. Einzige Kritikpunkte: Bei dem Farbschnitt, welcher nur auf der Oberseite des Buches zu finden und welcher langweilig einfarbig ist, hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können oder es einfach ganz lassen sollen. Zumal der Preis von 42 Euro doch mehr als happig ist!
Der Pinguin
Soooo böse! Und so brillant!
Ein frierender Pinguin bittet ein Eskimopärchen, sich in ihrem Iglu aufwärmen zu dürfen. Kaum ist er drin, trinkt er sich einen an und zieht auch noch an einem Tütchen. Ergebnis: er ist ziemlich high und verhält sich auch so. Herr Eskimo ist not amused, Frau Eskimo sieht das lockerer. Als das Feuer ausgeht (dreimal dürft ihr raten, wer daran Schuld ist), muss der Eskimo raus um einen Baum zu fällen. Es wird eine Tortur, denn nicht nur die Eiseskälte setzt ihm zu, sondern auch ein blutrünstiger Eisbär. Als er zurück ins Iglu kommt, erwischt er Pinguin und Frau in flagranti! Und damit wird eine blutige Lawine losgetreten, von der auch noch der Sheriff und der Eisbär erfasst werden.
Wie Walter Moers es schafft, ganz ohne Text, nur mit Bildern eine so deutliche und lebhafte Geschichte zu erzählen, kann ich nur als brillant bezeichnen. Die Zeichnungen sind einfach, aber extrem ausdrucksstark. Ich habe SO gelacht! Dieser rotzfreche Pinguin auf Droge ist einfach zu köstlich! Ich war echt an den einen oder anderen Tarantino-Film erinnert. Hier ist alles versammelt: Drogen, Alkohol, Sex, Betrug und Mord. Und dennoch (eigentlich paradox) habe ich gelacht ohne Ende. Wie die Story so langsam und gemächlich anfängt und dann immer mehr ausufert, bis es in einem völlig verrückten Blutrausch endet – und das wohlgemerkt wegen eines Pinguins! Es ist einfach SO gut gemacht!
Vorne auf dem Cover steht als Warnung, dass dieses Buch einen gefestigten Charakter und Humor voraussetzt. Was soll ich sagen: meinen Humor hat es getroffen, ich finde das Buch genial. Wer mit Sex, Gewalt, Drogen ein Problem hat, lässt einfach die Finger davon. Wer wie ich Filme von Tarantino oder den Coen Brüdern mag, der wird seine helle Freude am Pinguin haben. 5/5 Sterne!
Der Pinguin
Blutig, absurd und dabei irre lustig.
Inhalt:
Das Eskimopärchen im Iglu hat es sich gerade im Bett gemütlich gemacht. Doch bevor es zur Sache geht, klopft es zweimal ...
Ein durchgefrorener Pinguin bittet darum, sich am Feuer aufwärmen zu dürfen.
Hierbei soll es nicht bleiben, denn nach dem Genuss eines Joints kommt der Hunger. Der Pinguin verlangt nach Snickers, Haribo und mehr. Das Pärchen hat jedoch nichts im Haus und nachdem der Pinguin vollkommen high und zudem alkoholisiert einen Dreier vorschlägt, droht die Situation zu eskalieren ...
Ein Comic ganz ohne Worte.
Mein Eindruck:
Vor Beginn der Lektüre sollte jedem Lesenden klar sein, dass man hier starke Nerven benötigt. Nicht ohne Grund werden laut Hinweis auf dem Cover "ein gefestigter Charakter und Humor" vorausgesetzt.
"Der Pinguin" ist ein Comic randvoll mit Gewalt und obszönem und schwarzen Humor.
Er kommt vollständig ohne Worte aus und lässt Bilder sprechen.
Rabenschwarzer Humor erfordert rabenschwarze Seiten. Die vier Panels pro Doppelseite heben sich - nicht zuletzt dank schneeweisem Hintergrund der eisigen Arktis - noch besser hervor.
Es beginnt beinahe ruhig und friedlich.
Die Szenerie ist zunächst immer gleich: links der Pinguin, in der Mitte das Feuer und rechts das nackte Paar unter der Decke. Während der Pinguin sich in Mimik, Gestik und ausschweifendem Verhalten beinahe überschlägt, bleibt die Darstellung der beiden fast immer gleich.
Dann aber spitzt sich die Situation dermaßen zu und auch in den Zeichnungen passiert alles auf einmal, so dass das Blutbad am Ende (die Bluttropfen am Schriftzug auf dem Cover und der irre Blick des Pinguin haben es bereits angedeutet) wenig überrascht.
Ähnlich einem Western reitet der Pinguin am Ende dem (hier nicht vorhandenen Sonnenuntergang) entgegen und man möchte nur zu gern wissen, was er als nächstes im Schilde führt.
Ein bitterböser Comic, der trotz oder gerade wegen seiner sinnlosen und absurden Brutalität fasziniert und unterhält. Nicht ohne Grund wurde er mit einem Tarantino verglichen.
Fazit:
Wer den rabenschwarzen Humor von Walter Moers schätzt und liebt, wird an dem Pinguin seine Freunde haben:
Extrem, absurd und sehr böse!
...
Rezensiertes Buch: "Der Pinguin: A Very Graphic Novel" aus dem Jahr 2022;
erstmals erschienen 1997 unter dem Titel "Wenn der Pinguin zweimal klopft"
Die Insel der Tausend Leuchttürme
Wieder einmal ein tolles Buch von Walter Moers, ich habe so herzhaft gelacht und war einfach sofort dabei.. auf der Insel. Auch die Zeichnungen sind sind sehr ansprechend. Ein besonders Geschenk für alle, die gerne Humor und Sarkasmus lieben.
Die Insel der Tausend Leuchttürme
Eine zamonische Insel voller Abenteuer und kurioser Geschöpfe – das Orm fließt wieder
Hildegunst von Mythenmetz, seines Zeichens Lindwurm, Dichter und Hypochonder, reist auf die Insel Eydernorn, um dort eine Kur zu machen. Eydernorn wird auch die Insel der Tausend Leuchttürme genannt, obwohl es eigentlich nur 111 sind. Und diese alle zu besichtigen hat Mythenmetz sich auf die Fahne geschrieben. Dabei begegnen ihm so manche Gefahren, aber auch unglaubliche Abenteuer und wundersame Erlebnisse. Diese hält er alle in seinen Briefen an Freund Hachmed Ben Kibitzer fest und in diversen Notizen. Er trifft auf freundliche Küstengnomen, nervende Strandlöpern, liebenswerte Hummdudel, unheimliche Wolkenspinnen und allerhand gefährliches Meeresgetier, aber auch auf aberwitzige Wetterphänomene, eigenbrötlerische Leuchtturmwärter, energiebringendes Orkanbrot und die Volkssportart Kraakenfieken. Nebenher absolviert er sein verhasstes Kurprogramm und erlebt seinen ganz eigenen, einmaligen Leuchtturmmoment nur um irgendwann festzustellen, dass er mitten reingezogen wurde in die nahezu unmögliche Aufgabe, ganz Zamonien vor einer vernichtenden Apokalypse zu retten.
Was habe ich diesen 656 Seiten starken Wälzer genossen! Es ist ein Briefroman, ja, doch deswegen keineswegs einseitig, langweilig oder trocken. Ganz im Gegenteil. Moers versteht es mal wieder vorzüglich, mich mit Wortgewalt und -witz und seinem unnachahmlichen lebendigen und anschaulichen Schreibstil mitten nach Zamonien zu katapultieren. Die vielen s/w-Zeichnungen, die für meinen Geschmack gerne ein wenig mehr Tiefe hätten haben dürfen, unterstützen das Leseerlebnis perfekt und ich werde geradezu bombardiert mit den fantasievollsten Wesen. Die Küstengnome finde ich super sympathisch und in die Hummdudel habe ich mich direkt ein wenig verliebt. Über die Regeln und Begriffe der Sportart Kraakenfieken habe ich mich halb totgelacht, ebenso wie über seine Erfahrungen mit dem Dünenwein (von anfänglich brechreizauslösend bis er nach ein paar Gläsern dann doch verdammt gut mundet) noch mehr aber darüber, wie Mythenmetz seine Erlebnisse schildert, mit wie viel Witz und Gefühl. Auch die vorkommenden Namen, von denen sehr viele Anagramme sind, haben mir wieder super viel Spaß gebracht. Beispiel gefällig? Eydernorn = Norderney. Das Ende wird dann tatsächlich mega spannend und extrem fesselnd und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ich habe das Buch Seite für Seite genossen. Das lange Warten darauf hat sich mehr als gelohnt. Ein Erlebnis sondergleichen, eine Lesereise par excellence und eine absolut fantasievolle Horizonterweiterung. Erzählkunst vom Allerfeinsten. 5/5 Sterne.
Die Insel der Tausend Leuchttürme ist mittlerweile das 10. Buch aus der Zamonienwelt.
Die Insel der Tausend Leuchttürme
Walter Moers brilliert in Wort und Bild: Spannung, Wortwitz und ein gelungener Mix aus Tiefgang und Humor.
Inhalt:
Hildegunst von Mythenmetz - ewiger Hypochonder - ist auf dem Weg zur Insel Eydernorn. Der Kuraufenthalt wird ihm gut tun und hoffentlich seiner Bücherstauballergie Einhalt gebieten.
Doch bereits die Überfahrt wird beinahe zum Himmelfahrtskommando. Nur knapp entgeht er dem nassen Tod.
Im Hotel angekommen, reiht sich eine kuriose Begegnung an die nächste. Die Inselbewohner sind schon ein sonderbares Völkchen ...
Sonderbar sind aber auch Flora und Fauna.
Wissbegierig erforscht der Lindwurm die kuriosen Eigenheiten der Bewohner und die faszinierenden Sehenswürdigkeiten Eydernorns.
Welche Geheimnisse bergen die einhundertelf Leuchttürme, die des Nachts strahlen wie tausend? Und was führen die skurrilen einhundertelf Leuchtturmwärter im Schilde?
Langweilig wird sein Inselaufenthalt in keiner Sekunde ... Mythenmetz begegnet flugunwilligen Strandlöpern, einer genialen wie verrückten Schreckse, gefährlichen Frostfratten, mysteriösen Wolkenspinnen und dem sagenumwobenen Ungeheuer in der Tiefe: das Quaquappa!
Illustrationen:
Das Buch wurde Walter Moers illustriert. Jedoch nur teilweise mit den gewohnt düsteren Illustrationen, die aus den Zamonienromanen nicht wegzudenken sind.
Beinahe zarte Bleistiftzeichnung ergänzen Hildegunst von Mythenmetz' Briefe an seinen Eydeetenfreund.
In Punkto Detailverliebtheit stehen sie den "typischen" Moers Illustrationen mit Tusche in Nichts nach. Jedoch vermisse ich die Tiefe und damit verbundene Dramatik der Bilder. Auch sind die Zeichnungen eher klein, quadratisch und mit grauem Hintergrund gestaltet.
Aber all das sind Klagen auf hohem Niveau.
Das Abenteuer mit "schnellen" Skizzen von Hildegunst von Mythenmetz höchstpersönlich zu vervollständigen, ist als Stilmittel ebenso interessant und passend gewählt wie die Erzählweise in Briefform.
Mein Eindruck:
Die Wahl, die Erlebnisse als Briefroman zu verfassen, ist ungewöhnlich. Zudem handelt es sich um eine einseitige Kommunikation, da nach dem Sturm der Kontakt mit dem Festland unterbrochen ist und Hildegunst somit nie eine Antwort von seinem Freund Hachmed Ben Kibitzer erhält.
Zunächst hatte ich Zweifel, ob diese (antiquierte) Art der Erzählung der sonst so großen sprachlichen Bandbreite gerecht werden kann und ob ein Spannungsaufbau und damit verbunden eine fesselnde Geschichte überhaupt möglich ist.
Hildegunst von Mythenmetz jedoch schildert detailliert und bildlich - mit der ein oder anderen kurzen Abschweifung - seine Abenteuer. Alle geographischen Gegebenheiten und Begegnungen mit den Einheimischen zeichnet er derart ausführlich, dass man Teil der Geschehnisse wird und gefühlt selbst auf Eydernorn wandelt.
Leise und lautere Gesellschaftskritik mischt sich in die tiefgründigen Dialoge, die der Lindwurm mit verschiedenen Daseinsformen auf der Insel führt. Besonders berühren die Thematik Klimawandel und der Umgang mit wachsenden Ansprüchen gegenüber (und damit verbundenen Leistungsdruck bei) Schriftsteller:innen.
Moers gelingt es, einen vermeintlich langweiligen Kurort und durchschnittliche Inselbewohner in einen faszinierenden Landstrich mit phantasievollen und vielseitigen Kreaturen und Pflanzen zu verwandeln. Nach Hildegunst von Mythenmetz' Streifzügen sieht man so manche Insel vermutlich mit ganz anderen Augen.
Die Atmosphäre ist düster und geheimnisvoll.
Das Kuriosum, dass sämtliche Uhren Eydernorns ausschließlich fünf vor zwölf anzeigen, verstärkt die Dramatik der Situation.Schnell wird klar: hier herrscht Weltuntergangsstimmung.
Auf der Insel folgt ein Mysterium auf das nächste:
Leuchtturmwärter, die Eremiten gleichen und Genies auf ihrem jeweiligen Gebiet sind, eisige und tödliche Winde, höchst aktive Vulkane, eine verbotene Stadt und - neben den altbekannten Frostfratten vor der Küste - eine gefährliche Kreatur in der Tiefe ... Es bleibt zu hoffen, dass das Quaquappa eher Freund als Feind ist.
Insgesamt ist ein Aufenthalt auf der Kurinsel Eydernorn alles andere als öde und erholsam ... zu Lande, zu Wasser und in der Luft!
Aufgelockert durch amüsante Beobachtungen diverser Kuriositäten (golfähnliche Sportart "Kraakenfieken", kulinarische Ausflüge uvm.) sowie durch Mythenmetzsche Gedankenblitze (Strandkörbe, Zahnseide, Postkarte , Teebeutel und andere Erfindungen, die außerhalb Zamoniens keine Neuheit mehr darstellt) bereitet dieser einseitige Briefroman ein unterhaltsames Lesevergnügen und vermag von der ersten bis zur letzten Zeile zu fesseln.
5 von 5 Leuchttürme!
...
Rezensiertes Exemplar: "Die Insel der tausend Leuchttürme" von Walter Moers aus dem Jahr 2023 - gebundene Ausgabe/Erstauflage -
Wilde Reise durch die Nacht
Bewertung von Maily am 17.01.2023
„Wilde Reise durch die Nacht“ ist ein Roman von Walter Moers, der nicht in der Zamonien-Welt spielt und der bereits 2001 zum ersten Mal erschienen ist. Nachdem mich die Zamonien-Romane von Walter Moers, die ich bisher gelesen habe, alle absolut begeistern konnten, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.
In der Geschichte geht es um den zwölfjährigen Gustave Doré, der innerhalb von einer Nacht mehrere unmögliche Aufgaben lösen muss, um seine Seele zu retten. Gestellt wurden ihm die Aufgaben vom Tod selbst. Während seiner Reise erlebt Doré die skurrilsten Abenteuer und lernt so einiges über das Leben.
Im Buch befinden sich 21 wunderschöne sowie detailreiche Illustrationen des im 19. Jahrhunderts erfolgreichsten Zeichners Gustave Doré, auf deren Grundlage Walter Moers eine wirklich wunderbare Geschichte gezaubert hat. Zwar ist das Buch mit seinen gut 220 Seiten recht kurz, aber dafür erlebt man hier eine unglaublich spannende Reise in eine wunderbare Welt voller fantastischer Wesen. Das Abenteuer rund um Gustave Doré hat mir sehr gefallen und besonders toll fand ich auch Pancho, ein Pferd, das Gustave auf seiner Reise kennenlernt.
Der Schreibstil von Walter Moers ist absolut einzigartig. Mit seinem typischen Humor, seinen kreativen Wortwitzen und seiner wirklich tollen Fantasie hat er hier wieder eine wunderbare und äußerst skurrile Welt erschaffen, die mich komplett in ihren Bann ziehen konnte. Ich war ab der ersten Seite gefesselt von der Geschichte und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. An manchen Stellen musste ich herzhaft lachen, andere wiederum waren absolut spannend oder philosophisch.
Durch dieses Buch bin ich jetzt auch neugierig auf die Werke von Gustave Doré geworden. Diese findet man beispielsweise in Büchern wie The Raven von Poe, Cervantes Don Quijote oder Dantes Inferno. Auch den abschließenden Essay von Moers zu Gustave Doré und seinen Werken fand ich sehr interessant.
„Wilde Reise durch die Nacht“ von Walter Moers konnte mich absolut begeistern. Ich habe die Geschichte regelrecht verschlungen und kann sie wärmstens empfehlen. Absolute Leseempfehlung.
Bewertung: 5/5 Sternen
Die Insel der Tausend Leuchttürme
»Manche Türme besitzen Kanonen, mit denen sie wasserdichte Feuerwerksraketen durch Regen und Sturm in die Troposphäre jagen können. Andere verschießen brennbare Flüssigkeiten in Glaskugeln, die auf ihrem Zenit platzen und in funkelndem Sternennebel zerstäuben. Wieder andere schleudern mit Katapulten Pulverkapseln in die Luft, deren Inhalt sich in einer exakt vorausberechneten Höhe selbst entzündet. Es soll Leuchtturmwärter geben, die mit dressierten Irrlichtern und Feuerkäfern arbeiten, mit Mondlichtreflektoren, mit entzündlichem Friedhofsgas oder biologischem Schrecksenfeuer. Mit kanalisierter Lava und was weiß ich sonst noch allem.«
Es ist schon eine höchst ungewöhnliche Insel, dieses Eydernorn, selbst für zamonische Verhältnisse! Der Großschriftsteller Hildegunst von Mythenmetz, ein berühmter Lindwurm der Lindwurmfeste, erhofft sich von seinem Kuraufenthalt dort eine Linderung seiner Bücherstauballergie. Und darüber hinaus möchte die reise- und abenteuerlustige Echse sämtliche der berühmten Leuchttürme und noch diverse weitere Sehenswürdigkeiten besichtigen.
Das Buch besteht aus Briefen, die Hildegunst an seinen Freund Hachmed schickt. Darin berichtet er beinahe täglich von seinen Erlebnissen – und die haben es in sich! Ebenso wie die Leuchttürme, von denen nahezu jeder eine geheimnisvolle Besonderheit hat. Walter Moers, der sich im Vorwort mal wieder lediglich als den Übersetzer aus dem Zamonischen bezeichnet, hat gewohnt großzügig in eine Kiste voller Skurrilitäten gegriffen. Ich staune regelmäßig über diese unglaubliche Fantasie und Kreativität! Wer schon mal nach Zamonien gereist ist, kennt bereits diverse ungewöhnliche Lebensformen und Naturereignisse, hier kommen noch einmal zahlreiche hinzu. Sehr viele davon zusätzlich versehen mit tollen Zeichnungen, die ich gerne und immer wieder anschaue. Ich gestehe auch, dass ich für die Lektüre länger als geplant gebraucht habe, einfach weil ich oft Absätze schlicht aus Vergnügen mehrfach gelesen habe.
Ein großer Spaß waren für mich die Schilderungen der Kuranwendungen. Hildegunst ist ein Hypochonder, wie er im Buche steht und leidet immer unsäglich unter den zugegebenermaßen kreativen Behandlungen. Natürlich ist Hildegunst sehr erzählfreudig und seine mythenmetzschen Abschweifungen legendär. Was bei anderen Längen wären, ist hier ein Muss! Zudem ist der Lindwurm ein Naturtalent im Kraakenfieken und ein großer Freund von Hummdudeln. Ich hatte sehr viel Spaß! Und abgesehen von der Freude über so viele skurrilen Einfälle wird das Buch zum Schluss hin noch richtig spannend.
Fazit: Es war wieder toll in Zamonien und ich hoffe, Walter Moers sitzt schon wieder an einer neuen Übersetzung!
Jesus total
Schräge Geschichte mit derbem Humor und skurrilen Charakteren. Unterhaltsam und doch tiefgründig und gesellschaftskritisch.
Inhalt:
Maria ist kein Kind von Traurigkeit und teilt ihrem Josef die Schwangerschaft kurzerhand als "Wunder" mit. Irgendwie ist es tatsächlich ein Wunder, wenn Gott höchstpersönlich der Erzeuger ist.
Gerade erst geboren, wird Jesus mit zotigen Witzen schon bald zur Nervensäge und ziemlich schnell in die Welt hinausgeschickt.
Statt Bergpredigt, Wunderheilung und Fasten ist Jesus allerdings auf der Suche nach Wein, Weib und Gesang. In Judas findet er zwar einen Jünger, aber statt eine neue Religion zu gründen, landet er am Kreuz (in einem Theaterstück).
Vielleicht ist es für Gott nun an der Zeit, seinen Plan zu hinterfragen ...
WARNUNG!
"Dieses Buch könnte Ihre religiösen Gefühle verletzen. Schlagen Sie es bitte nur auf, wenn Sie sicher sind, dass Sie keine haben."
(Zitat)
Mein Eindruck:
Vor Beginn der Lektüre sollte jedem Lesenden klar sein, dass es sich um Satire handelt und der Humor von Walter Moers sehr speziell ist. Die oben zitierte Warnung ziert nicht grundlos die Rückseite des Buches ;-)
In dem Erlöser sind viele Charakterzüge des kleinen Arschlochs zu finden, dessen Humor und Wortwahl deutlich unter der Gürtellinie man entweder liebt und witzig findet oder komplett verteufelt und niveaulos.
Die Neuerzählung ist nichts für bibeltreue Christen. Gewisse Vorkenntnisse sollten aber vorhanden sein, damit die Anspielungen und Gags nicht ins Leere laufen.
An dem Bild der "Jungfrau" Maria wird kräftig gedreht: unbefleckte Empfängnis? Naja ... Es kommen keinerlei Zweifel auf, dass sie deutlich Spaß an der Sache hat - wenn auch nicht mit ihrem Josef - und ihre Reize auch einzusetzen weiß. So bewahrt sie ihren Sohn vor Schlimmerem, indem sie mit den drei Weisen aus dem Morgenland ins Bett hüpft.
Eigentlich sind es nur zwei Weise, aber da einer der beiden schizophren ist, passt's. Die Dialoge, die daraus entstehen sind herrlich schräg.
In anderen Punkten hält sich Moers stärker an das Original und so werden besonders die Grausamkeiten von Herodes in dem Bildern immer wieder deutlich (gefolterte Gefangene im Hintergrund).
Dass Gott einen ganz eigenen schrägen Humor hat, beweist die Tatsache, dass seine als Boten eingesetzten Engel, die Kleidung tragen, in der sie gestorben sind. Josef erhält Besuch von einem Engel im Ganzkörpertaucheranzug mit offenem Schritt (Herzinfarkt bei einer Natursektparty) und später von einem splitternackten Engel mit Mohrrübe im Hintern, der auf Nachfrage schamesrot anläuft und lieber nicht darüber sprechen möchte.
Selbstverständlich hat auch Satan persönlich einen Kurzauftritt und wenn Gott nicht eingeschritten wäre, hätte sich der (erst seit wenigen Stunden) fastende Jesus für ein Butterbrot verkauft.
Neben platten und derben Witzen bietet dieser bitterböse und beinahe blasphemische Comic aber auch Passagen, die zum Nachdenken anregen.
Ein Messias, der statt Nächstenliebe und Verbreitung einer neuen Religion nur das eine im Kopf hat, und ein Gott, der an sich und seinem Plan zweifelt. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist schon reichlich schräg.
Am Ende sieht Gott (dank Petrus) ein, dass beim eigentlichen Wesen des Menschen (egoistisch, asozial ...) sein erster Ansatz einer Religion vollkommen falsch war.
Eine Leseempfehlung für alle Walter-Moers-Fans!
"Jetzt bestellen – oder wollen Sie warten bis zum Jüngsten Tag???"
(Zitat)
Fazit:
Auf den ersten Blick schräg, witzig und grenzwertig.
Auf den zweiten Blick kritisch und mit Tiefgang.
...
Rezensiertes Buch: "Jesus total: Die wahre Geschichte" aus dem Jahr 2022;
erstmals veröffentlicht in den Bänden "Es ist ein ..., Maria" (1992) und "Es ist ein ..., mein Sohn" (1995)
Jesus total
Derb, zotig, grenzwertig, brüllendkomisch – jedoch letzteres keinesfalls für bibelgläubige Christen
Maria nimmt es mit der Treue nicht ganz so ernst, weswegen sie ihrem Josef, auch Jupp genannt, ihre Schwangerschaft als Wunder unterjubelt. Und irgendwie ist es das auch, ist schließlich Gott himself der Erzeuger der Empfängnis gewesen. Zwar nicht unbefleckt, aber wer glaubt auch schon an Wunder?! Kaum ist Baby-Jesus da, klugscheißert und zotet er sich durch das Gelobte Land, immer auf der Suche nach Unterhaltung, Wein, Weib und so weiter. Er lernt ein paar Jünger kennen und landet Dank seiner Schnoddergosche und seines fiesen Charakters bald am Kreuz. Und zwar im Rahmen einer Theateraufführung, die dann irgendwie ausartet. Und Gott? Der sieht wohl irgendwann ein, dass es wohl keine so gute Idee war, seinen Sohn auf der Erde wandeln zu lassen.
Gleich vorneweg: dieses Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, kennt keine Grenzen, ist zotig, derb, grenzwertig und politisch absolut nicht korrekt. Gläubige Christen werden es sicher hassen und das kann ich ihnen nicht mal übelnehmen. Denn was Moers aus der Erlösergeschichte gemacht hat, ist meilenweit entfernt von jeder Gürtellinie. Ich persönlich glaube nicht an die Bibel, was nicht heißt, dass ich nicht gläubig bin. Nur halt nicht im Sinne des alten oder neuen Testaments. Mir sagt eher der Buddhismus zu, da mir alle Religionen, die sich Macht aneignen und Gewalt ausüben bzw. ausgeübt haben, höchst zuwider sind. Insofern konnte ich über diese Verballhornung teils schallend lachen. Auch mein Mann, der das Buch ebenfalls gelesen hat, hat sich vor Prusten kaum noch halten können. Die Zeichnungen sind herrlich schräg und passend, die Dialoge zwischen Gott und Petrus zum Kichern, das Verhältnis zwischen Jesus und seinem Ziehvater Jupp köstlich dargestellt und alles in allem ist es einfach ein ketzerischer, aber saukomischer Comic. Wenn man denn diese Art von Humor mag.
Zum Glück sind in unserem Land ja die Meinungen frei (so mehr oder weniger) und daher finde ich es gut, dass es auch solche Bücher gibt. Das bedeutet Freiheit und die ist unbezahlbar. Wer diese Art von Humor nicht mag oder gar große Probleme damit hat, soll einfach nicht zu dem Buch greifen. Die Ansichten sind nun mal verschieden und jeder soll bitte so leben dürfen, wie er mag, mit gegenseitiger Akzeptanz oder doch zumindest Toleranz.
Fazit: mir gefällts, auch wenn es hier und dort durchaus grenzwertig ist. Von mir 4/5 Sterne und die Empfehlung, es als gläubige/r Christ/-in einfach nicht zu lesen. Denn ja, manchmal kann es so einfach sein und keiner muss sich aufregen.
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