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Wladimir Kaminer
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Mahlzeit! Geschichten von Europas Tischen
Gebundenes Buch
Das neue Buch des SPIEGEL-Bestsellerautors: Geschichten über die verbindende Kraft des Essens und die Schokoladenseiten unserer Nachbarn.
Kaum jemand ist so neugierig auf seine Nachbarn wie Wladimir Kaminer. Egal ob es um einzelne Menschen oder ganze Länder geht. Und wie könnte man einander besser kennenlernen als beim gemeinsamen Essen? Ist man zu Gast an fremden Tischen, verleibt man sich nicht nur die Kultur der anderen ein, man erfährt auch deren Träume, Wünsche, Sorgen und Hoffnungen. Auf seinen Reisen durch Europa nascht Wladimir Kaminer von den Tellern Portugals ebenso wie aus den Honigtöpfchen Bulgariens, er trinkt den Wein der Republik Moldau und tunkt den Löffel in die Töpfe Serbiens. Vor allem aber kommt er mit den Menschen ins Gespräch und taucht tief in deren Geschichte und Geschichten ein. Seine Streifzüge zeigen ein Europa, das so vielfältig, bunt und überraschend ist wie seine Speisen.
»Der fabelhafte Schriftsteller Wladimir Kaminer ist das, was manche vermeintliche und selbst ernannte Brückenbauer gerne wären, ein echter Brückenbauer nämlich.« Süddeutsche Zeitung…mehr
Kaum jemand ist so neugierig auf seine Nachbarn wie Wladimir Kaminer. Egal ob es um einzelne Menschen oder ganze Länder geht. Und wie könnte man einander besser kennenlernen als beim gemeinsamen Essen? Ist man zu Gast an fremden Tischen, verleibt man sich nicht nur die Kultur der anderen ein, man erfährt auch deren Träume, Wünsche, Sorgen und Hoffnungen. Auf seinen Reisen durch Europa nascht Wladimir Kaminer von den Tellern Portugals ebenso wie aus den Honigtöpfchen Bulgariens, er trinkt den Wein der Republik Moldau und tunkt den Löffel in die Töpfe Serbiens. Vor allem aber kommt er mit den Menschen ins Gespräch und taucht tief in deren Geschichte und Geschichten ein. Seine Streifzüge zeigen ein Europa, das so vielfältig, bunt und überraschend ist wie seine Speisen.
»Der fabelhafte Schriftsteller Wladimir Kaminer ist das, was manche vermeintliche und selbst ernannte Brückenbauer gerne wären, ein echter Brückenbauer nämlich.« Süddeutsche Zeitung…mehr
22,00 €
© Doris Poklekowski
Wladimir Kaminer
Wladimir Kaminer, geb. 1967 in Moskau, absolvierte eine Ausbildung zum Toningenieur für Theater und Rundfunk und studierte anschließend Dramaturgie am Moskauer Theaterinstitut. Seit 1990 lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin. Er veröffentlicht regelmäßig Texte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und organisiert Veranstaltungen wie seine mittlerweile international berühmte 'Russendisko'. Mit der gleichnamigen Erzählsammlung sowie zahlreichen weiteren Büchern avancierte er zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands. Alle seine Bücher gibt es als Hörbuch, von ihm selbst gelesen.Medien
Kundenbewertungen
Wie sage ich es meiner Mutter
Bewertung von gaby2707 am 13.10.2022
Jetzt weiß auch ich Bescheid
Wladimir Kaminers Mutter versteht die Welt ihrer Enkel nicht mehr. Also versucht der Autor seiner Mutter die neue Welt zwischen Biofleisch und Gendersternchen*** zu erklären.
Es ist so wunderbar zu lesen, wie Wladimir seiner Mutter auf humorige und sehr verständnisvolle Weise versucht, die neue Welt zu erklären und zwischen den Generationen zu vermitteln.
Da ich den charismatischen Autor schon einige Male live erleben durfte, hatte ich beim Lesen dauernd seine Stimme im Ohr und ein Lächeln im Gesicht. Egal, ob es um die ökologische Gerechtigkeit auf dem Raucherbalkon geht; um die sonntäglichen Chickenwings für Tante Inge; den Boykott der Olympischeb Spiele 1980 in Moskau; die Einsamkeit im Alter; um Fahrradklau oder ums Wählen. Ich spüre Tante Inges früherem Leben nach und philosophiere über binäre, nichtbinäre Identitäten, den Sittenverfall in Europa und die Tanzlustbarkeit. Ich lerne die russische Nationalspeise Pelmeni kennen und stehe in der Schlange vorm Späti an. Natürlich ist auch Corona ein Thema und wird auf verschiedene Weise behandelt. Im Jahr des Tigers geht Wladimir Kaminer mit seiner Mutter im Alnatura einkaufen und ich nehme an ihrem täglichen Leben teil.
Auch wenn die Alltagsgeschichten, von denen Kaminer hier berichtet, eher lustig und mit Schalk daher kommen, haben sie alle einen eher ernsten Hintergrund und vor allem eine Botschaft, die genau in diese Zeit passt. Diesmal geht es um Corona, um Nachhaltigkeit und die unterschiedlichen Sichtweisen von Generation Oma und Generation Enkel.
Geschichten, die sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken anregen.
Tolstois Bart und Tschechows Schuhe
Literarische Kanons sind momentan im Trend. In unserer schnelllebigen Zeit möchte man belesen sein und wirken, aber gleichzeitig genau wissen, was es der Mühe wert ist gelesen zu werden und was eher nicht. Vor allem wenn die Klassiker Hunderte oder sogar Tausende von Seiten umfassen, wie in der russischen Literaturgeschichte nicht selten der Fall, möchte man wissen ob sich der Griff zum "Schinken" lohnt oder ob es reicht, ihn als literarisches Statussymbol im Schrank verstauben zu lassen.
Wladimir Kaminer, deutsch-russischer Schriftsteller und selbst in Moskau geboren, hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die vielen so fremde russische Literatur oder vielmehr die Verfasser dieser Literatur dem deutschen Lesepublikum näherzubringen. "Tolstois Barts und Tschechows Schuhe" ist eine Art "Autoren-Kanon" des Schriftstellers Kaminer. Aber nicht nur die Autoren der "dicken Schinken" kommen vor, sondern auch die der literarischen Kleinformen.
Kaminer beleuchtet in 7 Kapiteln das Leben und Werk der Schriftsteller Dostojewski, Tolstoi, Tschechow, Bulgakow, Majakowski, Nabokov und Charms. Ich persönlich hätte mir noch ein Kapitel über einen russischen Romantiker (Puschkin, Lermontov) gewünscht. Auch AutorInnen wären sicher interessant gewesen. So bleibt es ein rein männliches Buch, in dem Frauen nur als tragische Protagonistinnen (Anna Karenina), Sekretärinnen und Nachlassverwalterinnen (Dostojewski), schwierige Ehefrauen (Sofja Tolstaja) und Mütter eine Nebenrolle spielen.
Kaminer verwebt seine eigene Biografie mit den Anekdoten über die Schriftsteller. Die Berührungspunkte sind manchmal Parallelen zu seinem eigenen Leben (wenn seine Träume z.B. von der Nabokov-Lektüre inspiriert werden), seiner eigenen Familiengeschichte (Tschechows Schuhe, Majakowskis Staubphobie) oder einfach die unterschiedlichen Erfahrungen der Rezeption der großen Klassiker, die er schon in der Schulzeit machte oder später als Tontechniker einer Theaterbühne. Auch gegen das Heimweh halfen die Schriftsteller seiner Heimat dem frisch in Berlin angekommenen Kaminer. Ähnlich wie Majakowski machte er mit einem Freund literarische Performances, eine Art "Poetry Slam", in seiner Anfangszeit in Deutschland. Und bis heute beschäftigt er sich mit dem geistigen Erbe Russlands, wie man am vorliegenden Buch erkennen kann, das teilweise bereits früher veröffentlichte und überarbeitete Essays enthält.
Die anekdotischen Schilderungen sind biografische Abrisse aus der subjektiven Sicht Kaminers. Er erzählt, was ihm erzählenswert scheint aus dem Leben der berühmten Autoren. Auch eine literaturgeschichtliche Einordnung nimmt Kaminer vor. Gelegentlich rückt er sogar Falschannahmen bisheriger Biografen mit neuen Fakten zurecht (z.B. Tschechows Bruder).
Es war einfach sehr interessant, etwas über die skurrile - gleichzeitige - Entstehungsgeschichte von Dostojewskis Der Spieler und Der Idiot zu erfahren oder über Tolstojs asketisches und oft chaotisches Leben. Am besten hat mir das Kapitel über Anton Tschechow gefallen, weil ich sein Werk von allen vorgestellten Autoren am besten kenne. Seine "Literatur des Zweifels" (S. 106), die unserer modernen Zeit am nächsten ist. Mit dem sehr politischen Kapitel über Bulgakow konnte ich leider nicht so viel anfangen. Eine Überraschung war für mich der futuristische Dichter Majakowski, der mir bis zur Lektüre gar nichts sagte. Sehr gut hat mir auch das Kapitel über Nabokov und seine Schmetterlinge gefallen.
Man merkt Kaminer mit jedem Wort die Leidenschaft und Begeisterung an, mit der er über sein Thema schreibt. Sehr unterhaltsam und informativ sind diese Essays. Allerdings sollte man schon selbst etwas Interesse an russischer Literatur und Geschichte mist, sollte auf jeden Fall zu diesem durch den "Wunderraum-Verlag" sehr schön gestalteten (Leinenrücken mit aufgedrucktem Titel) und toll geschriebenen Werk greifen.
Die Kreuzfahrer
Der Autor unternimmt mit seiner Frau mehrere Kreuzfahrten, um Lesungen anzubieten. Ein wirklich kurzweiliges Buch, dass man auch gut als Hörbuch genießen kann. Allerdings lässt er nicht einfach nur die Welt an sich vorbeiziehen, sondern betrachtet sie mit offenen Augen und ist auch schon mal kritisch, beispielsweise in Florida, wo er den amerikanischen Sozialdarwinismus hinterfragt oder die Unterhaltung an Bord, die aus Shopping, Schlager und Besäufnis besteht. Viele lustige Anekdoten und Beschreibungen haben mich schmunzeln lassen und manchmal habe ich herzhaft gelacht.
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