Autor im Porträt
Wolfgang, Herrndorf
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Tschick
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine unvergessliche Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz.
«Auch in fünfzig Jahren wird dies noch ein Roman sein, den wir lesen wollen. Aber besser, man fängt gleich damit an.» Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011
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Tschick von Wolfgang Herrndorf - Textanalyse und Interpretation (eBook, ePUB)
In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst - ohne das Buch komplett gelesen zu haben.
Alle wichtigen Infos zur Interpretation sowohl kurz (Kapitelzusammenfassungen) als auch ausführlich und klar strukturiert.
Inhalt:
- Schnellübersicht
- Autor: Leben und Werk
- ausführliche Inhaltsangabe
- Aufbau
- Personenkonstellationen
- Sachliche und sprachliche Erläuterungen
- Stil und Sprache
- Interpretationsansätze
- 6 Abituraufgaben mit Musterlösungen
NEU: exemplarische Schlüsselszenenanalysen
NEU: Lernskizzen zur schnellen Wiederholung
Layout:
- Randspalten mit Schlüsselbegriffen
- übersichtliche Schaubilder
NEU: vierfarbiges Layout
Der Jugendroman "Tschick" von Wolfgang Herrndorf erzählt von zwei Außenseitern, die aus gescheiterten Familien stammen. Sie entwickeln eine tiefe Freundschaft.
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Wolfgang, Herrndorf
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für die "Titanic" gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman "In Plüschgewittern", 2007 der Erzählband "Diesseits des Van-Allen-Gürtels" und 2010 der Roman "Tschick", der zum Überraschungserfolg des Jahres avancierte. Wolfgang Herrndorf wurde u.a. mit dem Deutschen Erzählerpreis (2008), dem Brentano-Preis (2011), dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2011), dem Hans-Fallada-Preis und dem Leipziger Buchpreis (2012) ausgezeichnet. Wolfgang Herrndorf starb am 26. August 2013.Bilder deiner großen Liebe
Isa: eine Verlorene auf Wanderschaft, den Sternenhimmel als Decke
Eigentlich war für Wolfgang Herrndorf klar, wie die Sache mit seinem schriftstellerischen Nachlass laufen soll: "Keine Fragmente aufbewahren, niemals Fragmente veröffentlichen. Niemals Germanisten ranlassen. Freunde bitten, Briefe zu vernichten. Journalisten mit der Waffe in der Hand vertreiben." Herrndorf, viele wissen es, war unheilbar krank und entschloss sich zum Selbstmord. Am 26. August 2013 erschoss er sich am Berliner Hohenzollernkanal. In der Woche vor seinem Tod entschied er sich nach Gesprächen mit seiner Frau und engen Freunden - Marcus Gärtner und Kathrin Passig -, dass das Buch doch erscheinen soll.
Vagabundieren durch eine Märchenwelt mit Müllbergen und halb verdursteten Schweinen
"Tschick"-Leser kennen Isa, die Hauptfigur in "Bilder deiner großen Liebe". Sie ist das verwahrloste Mädchen, dem Maik Klingenberg und Tschick auf ihrem Roadtrip zuerst auf der Müllhalde begegnen, dann zeigt Isa den Jungs, wie man mit einem Schlauch Benzin aus Autotanks zapft, und für eine Nacht teilen sich die drei das Lager.
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Isa: eine Verlorene auf Wanderschaft, den Sternenhimmel als Decke
Eigentlich war für Wolfgang Herrndorf klar, wie die Sache mit seinem schriftstellerischen Nachlass laufen soll: "Keine Fragmente aufbewahren, niemals Fragmente veröffentlichen. Niemals Germanisten ranlassen. Freunde bitten, Briefe zu vernichten. Journalisten mit der Waffe in der Hand vertreiben." Herrndorf, viele wissen es, war unheilbar krank und entschloss sich zum Selbstmord. Am 26. August 2013 erschoss er sich am Berliner Hohenzollernkanal. In der Woche vor seinem Tod entschied er sich nach Gesprächen mit seiner Frau und engen Freunden - Marcus Gärtner und Kathrin Passig -, dass das Buch doch erscheinen soll.
Vagabundieren durch eine Märchenwelt mit Müllbergen und halb verdursteten Schweinen
"Tschick"-Leser kennen Isa, die Hauptfigur in "Bilder deiner großen Liebe". Sie ist das verwahrloste Mädchen, dem Maik Klingenberg und Tschick auf ihrem Roadtrip zuerst auf der Müllhalde begegnen, dann zeigt Isa den Jungs, wie man mit einem Schlauch Benzin aus Autotanks zapft, und für eine Nacht teilen sich die drei das Lager.
Isa Schmidt, 14, vagabundiert durch eine moderne Märchenwelt, eine mit Müllbergen und halb verdursteten Schweinen im Tiertransport. Sie ist eine Verlorene und doch voller Urvertrauen, barfuß unterwegs wie das Sterntaler-Mädchen. Sie bettelt um Essen, klaut es an Tankstellen oder bricht in kleine Dorfläden ein. Oft schläft sie im Freien, den Sternenhimmel als Decke.
"Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert."
Warum sie in der Psychiatrie war, aus der sie abgehauen ist, erfahren wir nicht. Aber erleben eine angeblich "Verrückte", die klar sieht: "Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert." Was uns Isa erzählt, kann stimmen, muss es aber nicht. Es ist auch nicht wirklich wichtig, ob sie mit dem taubstummen Jungen, dem sie begegnet, gesprochen hat, ob die Begegnung nie stattfand oder die beiden einen anderen Weg des Sprechens für sich gefunden haben. Traum und Wirklichkeit, Erlebtes und Erdachtes vermischen sich ab und an eben genauso wie die Landschaften - und das nicht nur bei Ver-Rückten.
Isas Lieblingsautor: Karl Philipp Moritz, ein Randständiger der Literatur
Isa ist eine Hellsichtige, eine Figur, die Sätze spricht, die für eine 14-Jährige ziemlich abgeklärt und düster wirken. Sie trägt vieles in sich, hat viel erlebt, weiß viel und ist eine, die aus dem, was normales Leben heißt, gefallen ist - vielleicht hin zu dem, was eigentlich das Leben ist, sein könnte. Begegnungen, schöne und traurige, widerwärtige und Hoffnung machende, Begegnungen, auf die man sich einlässt, einfach so. Ein Leben, in dem man losgeht, voll Schmerz und voll Zuversicht, mit blutenden Fußsohlen und ohne Geld - und die Welt nimmt einen auf. Zeigt ihre Schönheit undVerdorbenheit ... Dass auch ihr Lieblingsautor ein Randständiger der Literatur und oft genug zu Unrecht Vergessener ist, verwundert da nicht: Der Schriftsteller Karl Philipp Moritz, ein in seiner Jugend tief Verzweifelter, der seine Geschichte in dem autobiografisch gefärbten Roman "Anton Reiser" erzählt.
"Lautlos geboren und im Schutz meiner Hände und der schirmenden Nacht liegt er da."
Die Wucht, mit der einen "Bilder deiner großen Liebe" umhaut - oder einem "den Stecker zieht", wie Wolfgang Herrndorf ab und an sagte, wenn er besonders schöne oder berührende Dinge wahrnahm -, ist enorm. Eingehüllt in Sprache durchschreiten wir mit Isa die Welt. Wie zum Beispiel in der Szene, in der Isa sich über den schlafenden Maik beugt, als sie bei den Jungs übernachtet:
"Ich mache magische Bewegungen, ich halte meine Hände über seine Stirn, über die Schläfen, über die geschlossenen Augen mit den langen Wimpern. Ich spüre seine Körperwärme in meinen Handflächen. Er spürt es nicht. Lautlos geborgen und im Schutz meiner Hände und der schirmenden Nacht liegt er da."