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Autor im Porträt
Wortberg, Christoph
zur AutorenweltToptitel von Wortberg, Christoph
Gussie
Gebundenes Buch
Um ihre Töchter zu retten, verriet sie ihren Mann
Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers.
1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt sie Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird.
»'Konrad', sagt sie leiseund tastet nach seiner Hand. Sie fühlt den Ring, den er nie abgenommen hat, nicht einen einzigen Tag in neunundzwanzig Jahren. Er sitzt neben ihr auf einem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Beine übereinandergeschlagen. Sein dunkler Anzug, die schwarz glänzenden Schuhe. Er schaut sie an und in sie hinein, so wie auch sie in ihn hineinschaut. Es sind nicht die Blicke, die zählen, es kommt auf die Gedanken an. Sie kann lesen, was er denkt, vom ersten Tag an konnte sie es. Er schweigt, so wie er immer schweigt, wenn ihm das Herz übergeht. Sie ist froh, dass er den Augenblick nicht mit Worten zerstört. Vor ihm kannte sie nur die Worte, er hat sie das Schweigen gelehrt.«
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Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers.
1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt sie Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird.
»'Konrad', sagt sie leiseund tastet nach seiner Hand. Sie fühlt den Ring, den er nie abgenommen hat, nicht einen einzigen Tag in neunundzwanzig Jahren. Er sitzt neben ihr auf einem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Beine übereinandergeschlagen. Sein dunkler Anzug, die schwarz glänzenden Schuhe. Er schaut sie an und in sie hinein, so wie auch sie in ihn hineinschaut. Es sind nicht die Blicke, die zählen, es kommt auf die Gedanken an. Sie kann lesen, was er denkt, vom ersten Tag an konnte sie es. Er schweigt, so wie er immer schweigt, wenn ihm das Herz übergeht. Sie ist froh, dass er den Augenblick nicht mit Worten zerstört. Vor ihm kannte sie nur die Worte, er hat sie das Schweigen gelehrt.«
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24,00 €
Gussie (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Um ihre Töchter zu retten, verriet sie ihren Mann Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers. 1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt sie Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird. »›Konrad‹, sagt sie leise und tastet nach seiner Hand. Sie fühlt den Ring, den er nie abgenommen hat, nicht einen einzigen Tag in neunundzwanzig Jahren. Er sitzt neben ihr auf einem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Beine übereinandergeschlagen. Sein dunkler Anzug, die schwarz glänzenden Schuhe. Er schaut sie an und in sie hinein, so wie auch sie in ihn hineinschaut. Es sind nicht die Blicke, die zählen, es kommt auf die Gedanken an. Sie kann lesen, was er denkt, vom ersten Tag an konnte sie es. Er schweigt, so wie er immer schweigt, wenn ihm das Herz übergeht. Sie ist froh, dass er den Augenblick nicht mit Worten zerstört. Vor ihm kannte sie nur die Worte, er hat sie das Schweigen gelehrt.«…mehr
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19,99 €
![Wortberg, Christoph Wortberg, Christoph](https://bilder.buecher.de/shop/autoren/AUTOR/1564_wortberg,christoph_web.jpg)
? Jan Knoff
Wortberg, Christoph
Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Horbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. fur den Kolner "Tatort", sowie Autor von Jugendromanen. Christoph Wortberg lebt in Koln.Kundenbewertungen
Gussie
Bewertung von remul am 14.03.2024
Christoph Wortberg hat eine Romanbiografie über Auguste, genannt Gussie, der zweiten Ehefrau Konrad Adenauers verfasst. Gussie, sterbenskrank, lässt 1948 ihr Leben Revue passieren. Es beginnt im Jahre 1915 als Gussie von Emma, der ersten Ehefrau Adenauers zum gemeinsamen Musizieren eingeladen wird. Drei Jahre nach dem plötzlichen Tod von Emma, heiratet die 19 Jahre jüngere Gussie 1919 Konrad Adenauer, Vater von 3 Kindern und Oberbürgermeister der Stadt Köln. Sie selber wird im Laufe der 29 jährigen Ehe fünffache Mutter, wobei der erstgeborene Sohn kurz nach der Geburt verstirbt. Diesen Schicksalsschlag kann sie nie überwinden. Die Familie macht während der 2. Weltkrieges schwere Zeiten durch. Konrad Adenauer verliert alle Ämter, wird schikaniert und zeitweise inhaftiert. Auch die Kinder erfahren Anfeindungen in der Schule, dennoch hält die Familie unerschütterlich zusammen und schafft es im Nazi-Deutschland ihren Überzeugungen treu zu bleiben.
Zur Einstimmung wird vor jedem der 45 Kapitel ein Auszug aus Briefen zwischen Gussie und ihrem geliebten Vater wiedergegeben.
Der Autor hat ein einfühlsames Porträt der außergewöhnlichen Frau geschaffen, die mit 52 Jahren verstorben ist. Sie hat nicht mehr miterleben können, wie ihr Mann zum Bundeskanzler gewählt wurde. Sie wäre eine starke Frau an seiner Seite gewesen.
Das Buch hat mich sehr berührt und möchte es uneingeschränkt weiterempfehlen.
Gussie
Bewertung von meerblick am 17.03.2024
Auguste "Gussie" Adenauer geborene Zissner war die zweite Frau von Konrad Adenauer. Sie stammt aus gutbürgerlichem Haus und heiratete kurz nach dem ersten Weltkrieg den fast doppelt so alten damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Lebensfreude, Intelligenz und eine gewisse Ergebenheit in Ihr Schicksal kennzeichnete Gussie. Ihre Liebe zur Musik, insbesondere zum Geigenspiel, zeichnete sie ebenso aus wie ein freundlicher, offener Umgang mit ihren Mitmenschen, der von Charakterstärke und Mut geprägt war. Eine starke, selbstbewusste Frau, die mit sich selbst für einen vermeintlich schwachen Moment schonungslos zu Gericht ging und lebensbedrohlichen, irreparablen körperlichen Schaden dabei davontrug.
Der Autor Christoph Wortberg setzt mit seinem Roman -Gussie- dieser Frau ein literarisches Denkmal der besonderen Klasse. Einfühlsam und immer auf den Punkt gebracht, erzählt er Episoden aus ihrem Leben, die ihren einzigartigen Sinn für das Familienleben, den Freudenkreis, die politische Arbeit hervorheben. Ihr zeitlebens inniges Verhältnis zu ihrem Vater würdigt er zu Beginn eines jeden Kapitels mit kleinen Ausschnitten der Korrespondenz zwischen Vater und Tochter. Der Schreibstil ist intelligent und gleichzeitig bildhaft beschreibend, ein Lesegenuss mit hohem Zugewinn an historischem Wissen zu Personen und zum Zeitgeschehen.
Mit anderen Worten; ich spreche diesem Roman meine unbedingte Leseempfehlung aus.
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Diese neue Krimireihe mit der Mordermittlerin Katja Sand hat mich von Anfang an gefesselt, so dass ich das Buch nur schwer zur Seite legen konnte. Der Autor schafft es den Spannungsbogen immer wieder neu auszureizen und dennoch nicht zu übermütig an die Geschichte heranzugehen. Katja Sand wird zu einem Toten in einem See nahe München gerufen, unklar ob es sich um Selbstmord oder Mord handelt nimmt sie die Ermittlungen auf, die sie auf diversen Umwegen zu einem weiteren Toten führt. Zwischenmenschlich wird die Beziehung zu Sands Tochter und Mutter bearbeitet und verdrängten Gefühlen und alten Wunden. Für mich war der Krimi sehr gut und flüssig geschrieben, ich konnte mit den Protagonisten mitfühlen und für mich am wichtigsten, es hat mich niemand genervt in der Art und Weise der Handlung.
Gussie
*Eindrucksvoller Roman*
In seinem bemerkenswerten Roman „Gussie" widmet sich der deutsche Autor Christoph Wortberg der faszinierenden Lebensgeschichte und dem tragischen Schicksal einer außergewöhnlichen Frau an der Seite einer berühmten historischen Persönlichkeit. Es handelt sich um Auguste »Gussie« Adenauer geborene Zinsser, die zweite Frau von Dr. Konrad Adenauer, der vor allem als erster deutscher Bundeskanzler in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland einging.
Wortberg hat die Biografie von Auguste Adenauer und die bewegende Familiengeschichte der Adenauers sehr eingehend recherchiert und um historische Genauigkeit bemüht. In seiner interessanten Romanbiografie nähert er sich äußerst feinfühlig Gussies Persönlichkeit an und lässt uns in authentisch inszenierten, sehr einfühlsam erzählten Episoden an ihrem Leben teilhaben.
Erzählt wird aus der Perspektive von Gussie, die 1948 im Alter von nur 52 Jahren auf dem Sterbebett in einer Klinik liegt und in Rückblicken ihr bewegtes Leben noch einmal Revue passieren lässt, darunter auch „Das Ringen, die Kämpfe, das Glück und das Unglück.“
Den verschiedenen Kapiteln sind kürze Auszüge aus den Schriftwechseln mit ihrem Vater Ferdinand Zinsser vorangestellt, die mit Ort- und Zeitangabe eine Einordnung der verschiedenen Episoden erleichtern und vom Jahr des Kennenlernens 1918 bis zu ihrem Tod 1948 reichen. Ob nun Einblicke in ihre Kindheit und ihre innige Beziehung zu ihrem Vater, die erste Zeit mit ihrem Mann und ihren Stiefkindern nach der Hochzeit, ihr erfülltes Leben als vielfache Mutter bis hin zu ihrem politischen und sozialen Engagement - gekonnt fügt der Autor die in unterschiedlichen Zeitebenen angelegten Erinnerungsfragmente zu einem berührenden Portrait ihrer facettenreichen Persönlichkeit zusammen, wobei natürlich auch einige Unschärfen und ungefüllten Leerstellen zurückbleiben.
Allmählich lernen wir eine sehr charakterstarke, lebenslustige und vielseitig talentierte Frau kennen, die sich aus Liebe für eine Ehe mit dem 20 Jahre älteren Witwer und Vater von drei Kindern entscheidet und unerschrocken ihren nicht immer leichten Weg an seiner Seite geht. Äußerst subtil arbeitet Wortberg in verschiedenen Szenen ihre so unterschiedlichen Charaktere heraus. Der Kölner Oberbürgermeister Adenauer ist ein wortkarger, strenger und unnahbarer Mann voller Rätsel, dem Gussie dennoch stets eine loyale Gefährtin und weise Ratgeberin war. Sehr eindringlich schildert Wortberg das unaufhaltsame Aufkommen des Nationalsozialismus, den fortschreitenden Wandel im gesellschaftlichen Klima bis hin zum Entstehen eines allgegenwärtigen Klimas der Angst. Sehr beklemmend ist es mitzuerleben, wie sich für den von den Nazis abgesetzten Oberbürgermeister Adenauer und seine Familie das Leben aufgrund von Repressalien und Willkürakten zunehmend zu einem Albtraum entwickelt, dem sie voller Hilflosigkeit und Verzweiflung dennoch die Stirn zu bieten versuchen. Hervorragend hat Wortberg herausgearbeitet, wie die Sorgen und Nöte angesichts der zunehmenden Entwürdigungen, psychischer Folter und unmenschlichen Bedrohungen durch die Gestapo Einfluss auf die Familie nehmen bis hin zu der für Gussie schwersten Entscheidung ihres Lebens, die schließlich für sie ungeahnte fatale Konsequenzen hatte. Mich stimmt es sehr traurig, dass sie die große politische Karriere ihres Mannes und das Leben ihrer geliebten Kinder nicht mehr miterleben konnte.
Gerne hätte ich ergänzend noch etwas mehr über Gussies Beziehung zu ihren eigenen und Stief-Kindern erfahren.
Zur Abrundung dieses gelungenen Romans findet sich auf den vorderen und hinteren Vorsatzseiten der Nachdruck eines Portraits von Auguste Adenauer aus dem Jahre 1927 von Helene von der Leyen, das das Lieblingsbild ihres Ehemanns Konrad Adenauer war.
FAZIT
Ein berührender Roman, ein einfühlsames Portrait von Auguste Adenauer und ein noch länger nachhallendes Leseerlebnis!
Gussie
Starke Persönlichkeiten
"Gussi" ist eine etwas melodramatische Romanbiografie über Auguste Zinsser. Sie steht sicher beispielhaft für viele Frauen ihrer Zeit, die klaglos die ihnen zugedachte Rolle spielten, jede Menge Kinder gebaren und es dem Ehemann zuhause gemütlich machten. Dennoch ist Gussis Geschichte eine besondere. Für den konservativen Konrad Adenauer, der als starker und nicht besonders einfacher Charakter bekannt ist, ist sie die zweite Ehefrau. Er ist seinerzeit der Oberbürgermeister von Köln. Somit wird auch sie zu einer öffentlichen Person. In turbulenten und schwierigen Zeiten wird ihr sehr viel abverlangt. Sie zerbricht schließlich an den den Zumuten der NS-Zeit.
Die Geschichte beginnt damit, dass Gussi schwer krank ist und weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird. Sie erinnert sich an die wichtigen Stationen ihres Lebens. Diese springen in den Zeiten vor und zurück. Orientierung geben jeweils ebenfalls romanhaft aufbereitete Auszüge aus dem Briefwechsel mit ihrem Vater, dem sie zeitlebens sehr nahe stand.
Der Roman ist wunderbar und gefühlvoll erzählt. Er erzählt auch einiges über den Familienvater und Politiker Konrad Adenauer. Ich gebe gern eine klare Leseempfehlung.
Gussie
In einem Bonner Krankenhaus liegt Auguste Adenauer (genannt Gussie) im Sterben,ihr Mann Konrad ,der spätere erste Bundeskanzler,ist so oft wie möglich, an ihrer Seite. Sie blickt auf ihr, leider viel zu kurzes Leben, zurück. In Briefen zwischen ihr und ihrem Vater, sowie Korrespondenz zwischen den Eheleuten, erfährt man viel Wissenswertes aus ihrer Vergangenheit,immer wieder werden aber auch ihre Erinnerungen eingeflochten.Sie hat den viele Jahre älteren Witwer mit drei Kindern,wenige Zeit nach dem Tod seiner ersten Ehefrau ,geheiratet und ihm fünf Kinder geboren.Sie führen eine Beziehung auf Augenhöhe in der es neben viel Liebe ,auch einige Schwierigkeiten gab.Ein Verrat ,den sie unter besonders schweren Umständen begangen hat,begleitet sie bis ans Ende ihres Lebens.
Mir hat der Schreibstil dieser äußerst interessanten Geschichte über eine beeindruckende Frau, sehr gut gefallen.Neben dem Privatleben der Familie Adenauer, geht es natürlich auch um das Weltgeschehen der damaligen Zeit.Zum letzteren Thema , war mir durch viele historische Romane, welche ich schon gelesen habe, einiges bekannt, über die Hauptperson dieser Geschichte wusste ich bis jetzt so gut wie gar nichts.
Ich finde die Ausflüge in die Geschichte immer sehr lesenswert, weil sie mein Wissen entscheidend bereichern.
Ein empfehlenswertes Buch, dem ich sehr gerne fünf Sterne gebe.
Gussie
Ich kannte den Autor nicht, und auch der Name "Gussie" hat mir zunächst gar nichts gesagt. Vielleicht ist die Adenauer-Ära doch für mich, politisch gesehen, zu weit weg.
Auch das Cover fand ich nicht sehr ansprechend, die blassen Farben, die Gitter-Aufteilung, das Gesicht der Frau mit dem kritischen Blick...Erst gerade habe ich allerdings gelesen, dass es sich um einen Ausschnitt aus dem Lieblingsportrait Adenauers von seiner Frau handelt.
Der Text hat mich sehr schnell absolut in seinen Bann gezogen.
Er ist sehr schön geschrieben, bewegend und klug, philosophisch und poetisch und bei alldem sehr menschlich. Wenn ich davon ausgehe, dass die erzählte Geschichte weitestgehend der Realität entspricht, wurden auch die historischen Fakten angemessen eingebaut und gewürdigt.
Auch die Tragik innerhalb der Familie, bedingt durch die politischen Umstände wird deutlich und gut geschildert, ohne dramatische Effekthascherei.
In meinen Augen eine sehr gelungene Romanbiographie!
Gussie
Bewertung von Oma 57 am 26.03.2024
Interessantes Frauenschicksal!
In diesem Buch erzählt Christoph Wortberg die Lebensgeschichte von Auguste "Gussie" Adenauer, Konrad Adenauers zweiter Ehefrau.
Das Cover passt sehr gut dazu, wie ich finde und das Buch ist gut zu lesen.
Konrad Adenauer ist 19 Jahre älter als "Gussie", als er sie kennenlernt und er hat schon 3 Kinder.
Auguste" Gussie" wird seine zweite Ehefrau und sie wird eine liebevolle Mutter für seine drei Kinder.
Gemeinsam bekommen sie noch 5 weitere Kinder, das erste stirbt leider gleich nach der Geburt,und sie führen eine harmonische, liebevolle Ehe.
Das Buch ist in kurzen Kapiteln geschrieben, in denen die sterbende "Gussie" über ihr Leben nachdenkt.
Die Kapitel beginnen jeweils mit kurzen Briefausschnitten "Gussies"
an ihren Vater oder Konrad Adenauer.
Die Biografie ist sehr liebevoll geschrieben und man erfährt viel aus dem Leben von Konrad Adenauer und seiner "Gussie".
Gussie
Bewertung von misspider am 27.05.2024
Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, das man mit diesem Buch auch einen Eindruck von Konrad Adenauer bekommt. Doch dies geschieht immer nur am Rande und durch die Augen seiner Frau, und so bleibt seine Figur dezent im Hintergrund, denn im Fokus steht seine zweite Frau Gussie. Und was für eine starke, gleichzeitig von Selbstzweifeln und Schuld geplagte Frau sie ist! Obwohl Gussie alles für ihre Ehe und Familie tut, hadert sie ein ums andere Mal mit ihrem Schicksal, denkt über vertane Chancen nach und das zermürbende "was wäre wenn" - wenn sie Adenauer nicht geheiratet hätte, wenn sie ihn nicht verraten hätte, wenn sie nicht...
Das Buch wird parallel in Rückblicken erzählt, die Gussie auf ihrem Sterbebett hat, und als fortlaufende Handlung von der ersten schicksalhaften Begegnung mit Adenauer bis hin zu diesem Moment, da ihr Leben zu Ende geht.
Dabei ist das Geschehen so unglaublich, so unfassbar und dramatisch, dass es tatsächlich nur vom echten Leben geschrieben worden sein kann. Besonders bewegt haben mich die Selbstzweifel, die Gussie immer wieder geplagt haben, die Schuld, die sie sich selbst aufbürdet, und die Zweifel das Richtige getan zu haben. Trotz aller Stärke zeigt sich hier, wie sehr Gussie ihr eigenes Schicksal in Frage stellt und immer wieder reflektiert.
Hatte ich bisher immer nur ein Bild vom späten Konrad Adenauer als erstem Bundeskanzler, vervollständigt sich dieses Bild nun durch die entscheidenden Jahre davor, vor allem aber um die wichtige Frau in seinem Leben, die ihn beraten, gerettet und beeinflusst hat.
Fazit: das bewegende Porträt einer starken Frau, die wie so viele im Schatten ihres Mannes stand, aber ein nicht minder beeindruckendes Leben geführt hat.
Gussie
Bewertung von ellen am 30.05.2024
Ein Stück Zeitgeschichte
Auguste "Gussie" Amalie Julie Adenauer (geb. Zinsser)
* geboren 07.12.1895 in Köln
† gestorben 03.03.1948 in Bonn
Zweite Ehefrau von Konrad Adenauer
Gussi liegt im Johannes-Hospital in Bonn. „Sie weiß, dass sie sterben wird.“ (S.9) An ihrer Seite sitzt Konrad Adenauer. Sie schaut zurück und erinnert sich.
Der Schriftsteller Christoph Wortberg läßt die Zeit zwischen 1895 und 1948 wie in einem historischen Film aufleben. Wer bisher nicht viel über Konrad Adenauer weiß, wird nun mehr von ihm und Gussi erfahren. Der Leser taucht ein in eine Vergangenheit, die heute Geschichte ist. Er zeigt uns den Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer der nach dem Tod seiner ersten Frau 1919 Gussi heiratet. Seine drei Kinder brauchen eine Mutter und Gussi und er verstehen sich auf Anhieb sehr gut.
„[…], ich tanze durch mein Leben. Schön wie der junge Frühling. Mit dem Mann, den ich liebe.“ (S. 206)
Die Familienidylle wird durch die Nationalsozialisten, die Konrad Adenauer verfolgen, zerstört und zusätzliche Repressalien haben schwere Auswirkungen auf die Familie.
Der Verrat Gussis, durch die Gestapo erzwungen, belastet schwer. Doch bis zum Schluss ist Konrad Adenauer an ihrer Seite.
Der Schreibstil ist flüssig, die politischen Umstände werden sachlich und gut geschildert. Die biografische Geschichte ist eingebettet zwischen Adenauers Lieblingsporträt von Gussi.
Der Roman hat mich sehr berührt und beeindruckt. Er gibt Einblick in das Leben zweier Menschen, die ein außergewöhnliches Schicksal erfahren mussten.
Wir tauchen ein in ein Stück Zeitgeschichte.
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