Autor im Porträt
Eugen Ruge
zur AutorenweltToptitel von Eugen Ruge
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Broschiertes Buch
Der große historische Roman des Buchpreisträgers
Nach den Bestsellern 'In Zeiten des abnehmenden Lichts' und 'Metropol': ein fulminanter Geschichtsroman über den verheerenden Ausbruch des Vesuvs 79 n. Christus - über Aufstieg und Fall, Wahrhaftigkeit und Lüge. Brillant und fesselnd erzählt von einem der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart.
Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt. Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges 'Pompeji' ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.
…mehr
Nach den Bestsellern 'In Zeiten des abnehmenden Lichts' und 'Metropol': ein fulminanter Geschichtsroman über den verheerenden Ausbruch des Vesuvs 79 n. Christus - über Aufstieg und Fall, Wahrhaftigkeit und Lüge. Brillant und fesselnd erzählt von einem der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart.
Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt. Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges 'Pompeji' ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.
…mehr
Statt 25,00 €****
14,00 €
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Gebundenes Buch
Eine fulminant erzählte Zeitreise in eine ferne Vergangenheit, in der wir uns spiegeln und erkennen - vom Autor der Bestseller 'In Zeiten des abnehmenden Lichts' und 'Metropol'.
Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen.
Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt.
Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges 'Pompeji' ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.
…mehr
Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen.
Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt.
Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges 'Pompeji' ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn.
…mehr
25,00 €
© Frank Zauritz
Eugen Ruge
Ruge, EugenEugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Ural) geboren. Der diplomierte Mathematiker begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Theaterstücken und Hörspielen. Für "In Zeiten des abnehmenden Lichts" wurde er unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen die Bände "Theaterstücke" und "Annäherung" sowie die Romane "Cabo de Gata" und "Follower".Kundenbewertungen
In Zeiten des abnehmenden Lichts
Drei Generationen im 20. Jahrhundert: Während Charlotte und Wilhelm nach dem zweiten Weltkrieg nach Mexiko fliehen und von dort auf eine Möglichkeit warten, in der neu gegründeten DDR die Zukunft mitzubestimmen, lebt ihr Sohn Kurt in Verbannung hinter dem Ural in der Sowjetunion und heiratet die Russin Irina. Später kehren alle zurück nach Deutschland, in die DDR und versuchen dort Fuß zu fassen. Kurts Sohn Alexander wächst bereits in der DDR auf und muss versuchen, sich in die Realität einzufügen. Drei Generationen - und drei Sichtweisen auf ein politisches System im Verfall.
Eugen Ruge ist ein generationsübergreifender Familienroman gelungen, der sich besonders durch das anachronische Erzählen der Ereignisse auszeichnet, die alle im wieder zu einem Punkt zurückkehren, dem 90. Geburtstag von Wilhelm. Dadurch gelingt es Eugen Ruge besondere Verbindungslinien in den Perspektiven der Figuren und ihren Beziehungen aufzuzeigen, ohne sie Wort für Wort formulieren zu müssen. Die Charaktere entbehren nicht einer gewissen traurigen Komik, wie sie an einem am Boden liegenden System festhalten oder sich an den anderen Familienmitgliedern reiben. Jeder scheint sich in der Realität seine eigene Welt gebaut zu haben, die nur stückweise in das wirkliche Leben passt.
Der Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ wurde von der ZEIT-Redakteurin Iris Radisch als „Der große DDR-Buddenbrooks-Roman“ bezeichnet. Diese Beschreibung passt nicht nur großartig wegen der groß angelegten generationenübergreifenden Erzählung, sondern besonders wegen des Untertitels, den Thomas Mann seinem Werk gab. Bei ihm heißt es „Verfall einer Familie“ und beschreibt den Untergang einer Kaufmannsfamilie, die sich selbst in den Abgrund stürzt und einem Wandel der Zeit nicht gewachsen scheint. Auch bei der Familie Umnitzer scheint ein Verfall der Familie zusammen mit dem Verfall des politischen Systems der DDR stattzufinden, alle sind gezeichnet von Alter, Alkoholismus, Krankheit und enttäuschten Träumen.
Einen Hoffnungsschimmer lässt Eugen Ruge seinen Lesern dennoch, indem der letzte existierende Nachkomme der Familie, Markus, in dem Buch nur als Kind kurz Erwähnung findet. Wie sein Weg in der deutschen Einheit aussieht, bleibt letztlich dem Leser überlassen. So bleibt der Verfall der Familie doch nicht so abgeschlossen, wie es auf den ersten Blick scheint, während der Verfall des politischen Systems mit der Einheit seinen Abschluss gefunden hat. Eugen Ruge ist mit „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ ein großartiger und stark autobiographisch fundierter Familienroman vor politischer Kulisse gelungen, der 2011 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Lesenswert!
Pompei unter Geröll und Asche, zerstört durch eine verherrende Naturkatastrophe. Der Vulkanausbruch, der tausende Menschen in den Tod führte und mit heiser Lava, Gase und Geröll alles zerstörte. Und die Frage: Gab es keine Anzeichen und warum flohen die Menschen nicht vor dem Ausbruch des Vulkans? E. Ruge schildert in seinem neuen Roman die gesellschaftlichen Strukturen von Pompei und damit die herrschenden Meinungen und vorhandenen Schichten, die geltenden Normen und Meinungen. In einer Zeit, in der die römischen Machthaber denken und handeln vorgaben . Was aber wenn genau die gewarnt hätten, die nicht den Machthabenden zugehörig gewesen wären? Eine politische und gesellschaftliche Struktur, die auch in der heutigen Zeit Präsenz hat. Nur, dass wir alle das Ende von Pompei kennen. Unseres noch nicht! Absolut lesenswert, geschichtlich sehr interessant und auch in heutigen Zeit aktuell! Gutes Buch!
In Zeiten des abnehmenden Lichts
Vergänglichkeit war noch nie ein vergnügliches Thema
Es ist erfreulich, dass immer wieder neue Autoren mit ihren Debütromanen renommierte Literaturpreise erringen, auf Anhieb also gleich in den Olymp der Literatur aufsteigen. So auch Eugen Ruge, der 2011 mit seinem Erstling eine Familien-Saga ablieferte, die jenen deutschen Staat widerspiegelt, der den real existierenden Sozialismus zu höchster Blüte getrieben hat, nach eigenem Verständnis jedenfalls. Als „gelernter Ossi“ hat der Autor manch Autobiografisches in seinem Roman verarbeitet, die Befindlichkeiten seiner Protagonisten, die vier Generationen repräsentieren, sind jedenfalls stimmig dargestellt in seiner kunstvoll aufgebauten Geschichte. Die mit ihren diversen Kapiteln und einer Geburtstagsfeier im Zentrum übrigens ans Theater erinnert, - wen wundert’s!
«Ich hab eigentlich genug Blech im Karton» oder «Bring das Gemüse zum Friedhof» lässt Ruge den senilen Patriarchen der Familie, Altkommunist und Betonkopf zugleich, bei seiner Geburtstagsfeier immer wieder sagen, wenn ihm wertloses Ordensblech und heuchlerische Blumen überreicht werden. Wir lesen von all den Unzulänglichkeiten des täglichen Lebens, da wird überzähliger Kaviar gegen fehlende Dachfenster getauscht, die Suche nach einer akzeptablen Gaststätte gerät zur Odyssee in klirrender Kälte und endet in einer Imbissbude. Mit subtiler Ironie wird das Alltagsleben in jenem dem Untergang geweihten deutschen Staate geschildert, dessen Ideologie keinesfalls absurder war als die des Turbokapitalismus, wie wir ihn heute im wiedervereinigten Deutschland zelebrieren.
Eugen Ruges DDR-Saga ist übrigens weder mit den Buddenbrooks noch mit Tellkamps «Der Turm» vergleichbar, wie verschiedentlich behauptet. Hier geht es um die Lebenswelt einer zunächst weitgehend systemkonformen Familie, bei Tellkamp um eine eher oppositionell eingestellte systemferne Bourgeoisie. Und bei Thomas Mann ist die Familie kein Vehikel, mit dem eine Staatsordnung vorgeführt wird, sondern alleiniges Thema, bei ihm geht die stolze Familie unter, nicht der Staat.
In den nicht chronologisch angeordneten zwanzig Kapiteln wird alternierend jeweils aus Sicht eines der Protagonisten erzählt, oft in Form innerer Monologe und als kleine, in sich abgeschlossene Geschichten. Mit Abstand die Beste war für mich das liebeswerte Kapitel über die geradezu archaisch wirkende russische Großmutter, für die «schon jedes Haus aus Stein eine Kirche war». Diese aufgefächerte Erzähltechnik sorgt einerseits für Spannung, erfordert andererseits aber auch viel Aufmerksamkeit, denn alle diese Mosaiksteine formen sich erst im Kopfe des Lesers zu einem kompletten Panorama, er muss also aufmerksam sein und mitdenken. Macht er sich diese Mühe, wird er mit einem großartigen Gesellschaftsbild einer vergangenen geschichtlichen Epoche bestens unterhalten. Ihm wird außerdem je nach Herkunft - als „Wessi“ aber ganz bestimmt - der Horizont erweitert, und zwar auch ideologisch. Dass man nicht gerade in Hochstimmung gerät bei Ruges melancholischem Text, das liegt in der Natur der Sache, in Zeiten des abnehmenden Lichts also, im Herbst des Lebens, denn die Vergänglichkeit war noch nie ein vergnügliches Thema.
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Bewertung von de.Susi am 05.09.2023
Die Zeichen stehen dafür, das Pompeji eine Katastrophe heimsuchen könnte, doch diese Wahrheit will niemand erkennen. In der Dekadenz der Unangreifbarkeit werden Warnungen in den Wind geschlagen. Dem Tagedieb Jowa kommt bei einer der beschwörenden Reden die Erkenntnis, das wenn der Vulkan nicht weichen kann, Pompeji weichen sollte. Mit dieser Ansicht wird er zum Messias einer kleinen Gruppe Andersdenkender, die jedoch gegen das Gros der bequemen Wohlstandsmenschen nicht ankommt und damit nimmt die Katastrophe ihren bekannten Lauf...
Eine Gesellschaftsparabel vor dem geschichtlichen Hintergrund, die sehr gut in die heutige Zeit passt.
In Zeiten des abnehmenden Lichts
Lang grübelt man, was genau mit dem Titel gemeint ist. Ist es eine Metapher? Ist es eine positiv besetze Redewendung? Oder negativ? Oder beinhaltet sie beide Seiten? Steht sie symbolisch für den langsamen Untergang der DDR?
Steht sie nur für die DDR? Oder steht sie auch stellvertretend für das Schicksal der dargebotenen Familie, die der Leser über viele Jahrzehnte in Rückblicken begleitet?
Wer bisher wenig Erfahrung gesammelt hat mit der jüngsten Geschichte Deutschlands, hat es nicht leicht mit diesem Roman. Denn er setzt doch einen bildungsbürgerlich und historisch-politisch gut geschulten Leser voraus, der zudem bereit ist, sich die vielen Verflechtungen der Familiengeschichte gefallen zu lassen, die zudem äußerst verschachtelt und erschwerend durch ständige Zeitsprünge dargeboten wird. Man muss sich sehr viele Namen - davon auch einige Russische, die zum Teil deutsch und zum Teil russisch geschrieben werden, merken, man muss springen können zwischen den Kontinenten und politischen Regimes. Und man muss bereit sein, sich konfrontieren zu lassen mit harten Schicksalen, die teilweise kaum zu ertragen scheinen.
Und doch kommt es auch immer wieder zu Berührungspunkten, die sich nicht als Geschichte wegschieben lassen, sondern die jeder von uns ebenso erleben könnte.
Familien, die sich nicht verstehen, die Schwiegertochter, die abgelehnt wird. Die Mutter, die zum ewig grantelnden Untermieter wird ...
Man erlebt die Tragödie einer Familie mit und die Tragödie eines Land, beides in Romanform dargeboten, aber eben nicht nur Fiktion.
Der Vergleich mit "Buddenbrooks" wirkt zu bemüht, aber es wird tatsächlich eine große Familienchronik dargeboten, die durchaus auch verfilmt werden könnte und durchaus auch in Schulen gelesen werden dürfte. Von der ersten bis zur letzten Seite packend, wenn auch immer anstrengend. Der Enkel geht vor der Wende in den Westen. Mit ihm wird in die Handlung eingeführt. Er hat eine tragische Diagnose seiner Ärzte erhalten, die ihn aufbrechen lässt zu den Wurzeln seiner Familie, nach Mexiko. Ob ihm dies Läuterung und inneren Friede schenken wird, muss jeder Leser selbst nachvollziehen.
Der Vergleich mit "Buddenbrooks" wirkt zu bemüht, aber es wird tatsächlich eine große Familienchronik dargeboten, die durchaus auch verfilmt werden könnte und durchaus auch in Schulen gelesen werden dürfte. Von der ersten bis zur letzten Seite packend, wenn auch immer anstrengend. Der Enkel geht vor der Wende in den Westen. Mit ihm wird in die Handlung eingeführt. Er hat eine tragische Diagnose seiner Ärzte erhalten, die ihn aufbrechen lässt zu den Wurzeln seiner Familie, nach Mexiko. Ob ihm dies Läuterung und inneren Friede schenken wird, muss jeder Leser selbst nachvollziehen.
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Auf was darf sich der Leser hier eigentlich erfreuen? Einen historischen Roman wo wir Jetztlinge das Ende bereits kennen? Definitiv nicht, bzw. nur in gewissem Maße. Eugen Ruge vermag hier aktuelle Geschehnisse mit dem Damals zwar sprachlich brillant zu vermischen aber ich zweifelte dennoch an so manchem und so vielem hier. Erwartungen erfüllt? Ich kann es nicht mal genau sagen. Wie jeder Geschichtsinteressierte weiß, erlag Pompeji einer gigantischen Aschewolke beim Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79. n.Chr.. Und was möchte Eugen Ruge hier nun schlussendlich erzählen? Die Geschichte handelt von Jowna und seiner Eingebung, seiner Beobachtung und seinen Gedankengängen eben zum Untergang Pompejis und so vielen anderen Personen, dass der Überblick doch irgendwann im Wirrwarr endet. Es deutet sich der Vulkanausbruch bereits an aber stimmt das denn alles? Fake-News, fehlendes Vertrauen, menschliche Veränderungen, Eigensinnigkeiten, die Suche nach dem Ich und und und sind hier aus der aktuellen Zeit in das Damals implementiert. Ich muss zugeben, all dies ist nicht schlecht gedacht aber zu kompliziert gemacht oder ich habe es einfach nicht verstanden. Die Geschichte wird folgender Maßen beschrieben: „…die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn“ und ja, es trifft alles weitgehend zu aber schillernd empfand ich nur das Chaos welches Ruge unausweichlich dem Leser zumutet. Wer vergessen hat was eine Parabel ist, hier nochmal die Antwort: „gleichnishafte belehrende Erzählung“ (Quelle Duden). Und ja, das trifft die Sache im Kern. Es ist in gewisser Weise eine belehrende Geschichte. Die Zeit von Damals wird mit dem Heute verglichen bzw. soll aufzeigen was damals schief gelaufen ist, uns belehren es besser zu machen. Tja, kann man, muss man aber nicht und ganz ehrlich, die Entwicklung der Menschen aus der Zeit von 79 n. Chr. und dem Jahr 2023 ist definitiv (bei den meisten von uns zumindest) weiter fortgeschritten als damals bzw. so manche denken. Will ich damit sagen wir sind heute schlauer als damals? Eugen Ruge sieht es mit seiner Geschichte eben so, ich sehe es anders. Das Buch wird seine Leserschaft finden, ich gehöre nicht dazu. 2,5 neutrale Sterne für dieses Werk.
Mehr anzeigen »