Autor im Porträt
Jojo Moyes
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Zwischen Ende und Anfang
Es ist nie zu spät, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Eigentlich meinte Lila, ihr Happy End schon gefunden zu haben. Eine zufriedene Ehe, zwei reizende Kinder. Doch die Autorin von Beziehungsratgebern kann jetzt über ihre eigenen klugen Ratschläge nur noch lachen. Ihr Mann bekommt ein Kind mit einer anderen, ihre Teenagertochter spricht nicht mehr mit ihr, und seit dem Tod ihrer Mutter lebt ihr Stiefvater Bill bei ihr. Als dann auch noch ihr leiblicher Vater Gene überraschend vor der Tür steht, läuft alles vollends aus dem Ruder. Denn Gene mit seinen Nirvana-T-Shirts und seiner (lange zurückliegenden) Karriere als Fernsehstar ist alles andere als der typische Großvater. Und plötzlich steht Lila nicht nur zwischen zwei Vätern, sondern auch zwischen zwei neuen Männern. Denn: Nach jedem Ende kommt ein neuer Anfang!
Lebensklug, mit viel Humor und Warmherzigkeit erzählt Jojo Moyes in ihrem neuesten Roman vom Stolpern, Aufstehen und Neuanfangen.
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Über uns der Himmel, unter uns das Meer
Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner - englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte. Unter den Frauen ist auch die Krankenschwester Frances. Während die anderen zu Schicksalsgenossinnen werden, ihre Hoffnungen und Ängste miteinander teilen, bleibt sie verschlossen. Nur in Marinesoldat Henry Nicol, der jede Nacht vor ihrer Kabine Wache steht und wie sie Schreckliches erlebt hat im Krieg, findet sie einen Vertrauten. Eines Tages jedoch holt Frances ausgerechnet der Teil ihrer Vergangenheit ein, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte ...
Jeder von Jojo Moyes' Romanen eroberte die Spitze der Bestsellerliste. Ihre besondere Mischung aus Leichtigkeit und Tiefe, aus Humor und Dramatik begeistert weltweit Millionen Leser:innen.
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Jojo Moyes
"Romanschreiberin. Mutter von drei Kindern. Besitzerin altersschwacher Pferde. Von denen keines von der Londoner Polizei eingesetzt wurde." So beschreibt sich Jojo Moyes auf ihrem Profil des Kurznachrichtendienstes "Twitter". Die Londoner Schriftstellerin arbeitete lange für die "Sunday Morning Post" in Hongkong und den Londoner "Independent", bevor ihr 2003 mit "Sheltering Rain" der literarische Durchbruch gelang und sie sich hauptberuflich dem Schreiben widmen konnte. 1969 in London geboren, studierte sie am Londoner Royal Holloway und Bedford New College Journalistik und erhielt 1992 ein vom "Independent" gestiftetes Stipendium, mit dem ihr der Einstieg in den Journalismus gelang.Jojo Moyes, die ihre Leser "etwas spüren lassen möchte", wurde für ihre Bücher gleich zwei Mal mit dem "Pure-Passion"-Preis für den besten Liebesroman des Jahres ausgezeichnet: 2004 für "Foreign Fruit" und 2011 für den Roman "The Last Letter From Your Lover", dessen "selig anmutender" Schluss von der Jury besonders gelobt wurde.
In "Ein ganzes halbes Jahr" (Rowohlt, 2013) erzählt Moyes die bitterromantische Liebesgeschichte des ungewöhnlichen Paares Lou und Will und setzt sich dabei auch mit dem Thema Sterbehilfe auseinander.
Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann, dem Journalisten Charles Arthur, und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.
Medien
Interview Jojo Moyes
Jojo Moyes: Ich beschließe niemals, ein Buch über ein bestimmtes Thema zu schreiben - ich schreibe einfach die Geschichten, die mir nicht aus dem Sinn gehen wollen. In diesem Fall kam das Buch zustande, weil zwei Menschen, die mir sehr nahestanden, rund um die Uhr betreut werden mussten, um am Leben zu bleiben, und das Thema Lebensqualität mich sehr beschäftigt hat. Außerdem hörte ich in den Radionachrichten die Geschichte von einem jungen Querschnittsgelähmten, der seine Eltern davon überzeugt hat, ihn zu einer Sterbehilfeklinik zu bringen - ich konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken.
Bekamen Sie Resonanz von Menschen, die selbst querschnittsgelähmt sind?
Jojo Moyes: Ja, und auch von ihren Betreuern. Und ich war sehr erleichtert, dass sie dieses Buch so lieben. Auch die Christopher Reeve Foundation ist an mich herangetreten - sie möchte das Buch fördern. Das war erstaunlich…mehr
"Ein ganzes halbes Jahr" ist auf der einen Seite eine wunderbare Liebesgeschichte, auf der anderen Seite hatten Sie Angst davor, dieses Buch zu schreiben, denn es behandelt auch ein sehr schwieriges Thema. Warum wollten Sie es dennoch schreiben?
Jojo Moyes: Ich beschließe niemals, ein Buch über ein bestimmtes Thema zu schreiben - ich schreibe einfach die Geschichten, die mir nicht aus dem Sinn gehen wollen. In diesem Fall kam das Buch zustande, weil zwei Menschen, die mir sehr nahestanden, rund um die Uhr betreut werden mussten, um am Leben zu bleiben, und das Thema Lebensqualität mich sehr beschäftigt hat. Außerdem hörte ich in den Radionachrichten die Geschichte von einem jungen Querschnittsgelähmten, der seine Eltern davon überzeugt hat, ihn zu einer Sterbehilfeklinik zu bringen - ich konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken.
Bekamen Sie Resonanz von Menschen, die selbst querschnittsgelähmt sind?
Jojo Moyes: Ja, und auch von ihren Betreuern. Und ich war sehr erleichtert, dass sie dieses Buch so lieben. Auch die Christopher Reeve Foundation ist an mich herangetreten - sie möchte das Buch fördern. Das war erstaunlich und macht einen bescheiden.
Das Buch ist sehr humorvoll - wie haben Sie es geschafft, diese Balance zu halten zwischen dem ernsten Thema und dieser Leichtigkeit?
Jojo Moyes: Ich war immer der Meinung, dass das Buch eine Menge Humor braucht, denn ich wollte vermeiden, dass es trübe und deprimierend wird. Ich habe mir für die richtige Mischung viel Mühe gegeben, denn ich wollte nicht, dass der Humor die Ernsthaftigkeit des Themas schmälert, sondern etwas Erleichterung schafft und einen nützlichen Kontrast zu dem traurigen Rest bietet. Aber ich war sehr nervös - und sehr erleichtert, als die ersten Leute, die es gelesen hatten, meinten, es sei mir gelungen...
Will und Lou sind sehr unterschiedlich und kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen. Bevor Lou Will trifft, ist ihr Leben sehr überschaubar und eher "klein". Vor Wills Unfall war sein Leben groß und glamourös. Wie wichtig ist diese Differenz zwischen Will und Lou für die Geschichte?
Jojo Moyes: Der Unterschied zwischen ihnen ist wirklich wichtig, denn die Verschiedenheit zwischen ihren Hintergründen und Ambitionen gibt der Spannung zwischen ihnen erst Nahrung. Außerdem intensiviert er das Gefühl, das Lou in den ersten Kapiteln des Buches hat - mit einem querschnittsgelähmten Mann im Haus völlig überfordert zu sein und sich völlig neu orientieren zu müssen.
Was ist für Sie der Ausgangspunkt eines neuen Romans? Woher bekommen Sie die erste Idee für eine neue Geschichte?
Jojo Moyes: Das kann alles sein - ein Gesprächsfetzen (ich spitze immer ganz furchtbar die Ohren!), eine Meldung in einer Zeitung. Ich habe einmal in einem Buch gelesen, dass du immer die Geschichte lesen sollst, die darauf brennt, geschrieben zu werden, die Sache, über die du nicht aufhören kannst nachzudenken - und ich glaube, das stimmt. Das heißt, mir spuken immer ein paar Ideen im Kopf herum, die nur darauf warten, hervorzukommen...
Welches Buch wartet auf Ihrem Nachttisch darauf, gelesen zu werden?
Jojo Moyes: Ich habe zurzeit ungefähr dreißig Bücher, die ich lesen sollte, da ich dies Jahr Jurymitglied für den Preis bin, der früher einmal Orange Prize hieß. Aber zwei Bücher möchte ich unbedingt ganz schnell lesen - "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Greene und das neue Buch von Kate Atkinson.
Was würden Sie machen, wenn Sie keine Schriftstellerin wären?
Jojo Moyes: Ich wäre Psychologin. Es hat mich schon immer fasziniert, was in Menschen vorgeht. Oder eine berittene Polizistin...
Bitte beschreiben Sie sich selbst mit drei Worten!
Jojo Moyes: Klein, leidenschaftlich, hartnäckig.
Wir freuen uns schon auf Ihr nächstes Buch. Möchten Sie uns verraten, woran Sie gerade arbeiten?
Jojo Moyes: Dankeschön! Ich arbeite an einem Buch über eine junge Frau, die als Reinigungskraft arbeitet und deren Tochter ein mathematisches Wunderkind ist. Es handelt vom Weiterkommen und Zurechtkommen und von Leuten, die aus guten Gründen schlechte Entscheidungen fällen.
Interview: Literaturtest