
Autor im Porträt
Katherine Webb
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Die Morde von Salisbury / Lockyer & Broad ermitteln Bd.2
Broschiertes Buch
Ein nie aufgeklärter Mord rührt an alte Wunden
Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett wird die Leiche des vor Jahren verschwundenen Lee Geary gefunden. Sein Schicksal war 2011 eng mit dem Fall der zwanzigjährigen Holly Gilbert verflochten, die damals von einer Brücke stürzte. Ihr Tod war ein Medienmagnet, die Leute wollten Gerechtigkeit für Holly, sie wollten einen Schuldigen. Rasch wurden drei Verdächtige festgenommen, und Geary war einer davon. Alle drei starben damals innerhalb weniger Monate nach Holly. In der sengenden Hitze versuchen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad einen kühlen Kopf zu bewahren und die Fäden der Cold Cases zu entwirren. Dabei graben sie alte Geheimnisse aus, die viele lieber unentdeckt gelassen hätten.…mehr
Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett wird die Leiche des vor Jahren verschwundenen Lee Geary gefunden. Sein Schicksal war 2011 eng mit dem Fall der zwanzigjährigen Holly Gilbert verflochten, die damals von einer Brücke stürzte. Ihr Tod war ein Medienmagnet, die Leute wollten Gerechtigkeit für Holly, sie wollten einen Schuldigen. Rasch wurden drei Verdächtige festgenommen, und Geary war einer davon. Alle drei starben damals innerhalb weniger Monate nach Holly. In der sengenden Hitze versuchen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad einen kühlen Kopf zu bewahren und die Fäden der Cold Cases zu entwirren. Dabei graben sie alte Geheimnisse aus, die viele lieber unentdeckt gelassen hätten.…mehr
12,00 €
Die Schuld jenes Sommers
Broschiertes Buch
Bath 1942: Im Chaos eines Bombenangriffs ist der kleine Davy plötzlich unauffindbar. Frances, die auf den Jungen aufpassen sollte, macht sich auf die Suche. Sie ist verzweifelt, denn schon einmal ist ein Kind verschwunden: Vierundzwanzig Jahre zuvor war ihre beste Freundin Wyn nach einem Streit nie wieder aufgetaucht. Ausgerechnet in dieser schicksalhaften Nacht fördert der Einschlag einer Bombe das Skelett eines Kindes zutage. Das tote Mädchen ist Wyn. Frances ist zutiefst erschüttert, und dunkle Erinnerungen aus der Vergangenheit werden lebendig. Was geschah in jenem Sommer vor über zwanzig Jahren? Wo ist Davy? Und hat er überlebt?…mehr
10,99 €

©Jennie Frampton
Katherine Webb
Webb, KatherineKatherine Webb, geboren 1977, studierte Geschichte an der Durham University und arbeitete mehrere Jahre als Wirtschafterin auf herrschaftlichen Anwesen. Nach ihrem großen internationalen Erfolgsdebüt »Das geheime Vermächtnis« folgten die Romane »Das Haus der vergessenen Träume«, »Das verborgene Lied«, »Das fremde Mädchen« und »Italienische Nächte«, die allesamt SPIEGEL-Bestseller wurden. Nach längeren Aufenthalten in London und Venedig lebt die Autorin heute in der Nähe von Bath, England.Kundenbewertungen
Besuch aus ferner Zeit
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 27.05.2021
Bristol, heute: Liv erlebt gerade eine schwere Zeit. Sie hat ihr Baby verloren und ihr Vater ist spurlos verschwunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Liv will das nicht glauben. Sie zieht in das alte Haus ihres Vaters um ihn zu suchen. Dort merkt sie sofort, daß irgendetwas nicht stimmt. Die Möbel sind verschoben und ihr sonst so ordentlicher Vater hat ein ziemliches Durcheinander hinterlassen. Auch ein alter Mann gibt ihr Rätsel auf. Er taucht wie aus dem Nichts auf und will zwei völlig unbekannte Frauen sprechen. Als Liv nachts dann Stimmen und ein Baby weinen hört, glaubt sie den Verstand zu verlieren. Ist es ihrem Vater ebenso ergangen?
Bristol, 1831: Bethia ist mit einem einflussreichen Mitglied des Stadtrats verheiratet. Deshalb betreut sie das Armenhaus der Stadt. Sie setzt sich dafür ein, daß eine Bettlerin dort aufgenommen wird. Zu spät merkt sie, daß diese alte Frau ihre Vergangenheit kennt. Sie könnte Bethias Geheimnisse ans Tageslicht bringen. In Bethia reift ein perfider Plan, um die alte Bettlerin loszuwerden. Doch es ist zu spät. Die Schatten aus der Vergangenheit haben Bethia bereits eingeholt.
"Besuch aus ferner Zeit" von Katherine Webb besteht eigentlich aus zwei Geschichten. Wobei jede dieser Geschichten eine Klasse für sich ist. Man merkt aber schnell, daß die Gegenwart ohne die Vergangenheit gar nicht möglich wäre. Die Autorin erzeugt durch ihre dramatische Erzählweise eine mystische Stimmung. Sie beschreibt die Gefühle ihrer Charaktere so echt, daß man ihre Trauer, Sehnsucht und auch Wut hautnah miterlebt. In der Vergangenheit wird der Leser in eine Zeit versetzt, in der die Europäer sich ganz selbstverständlich für "die Krone der Schöpfung" hielten. In der Gegenwart muß man dann feststellen, daß sich dieses Denken in einigen Köpfen bis heute erhalten hat. Am Schluß bleiben einige Fragen offen. Das bewirkt, daß man dieses Buch nicht einfach weglegen kann, sondern noch länger darüber nachdenken muß. Dieses Buch wird mir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben!
Italienische Nächte
Bewertung von Teddy am 10.09.2017
In dem Roman 'Italienische Nächte' geht es im Clare und Ettore und spielt in Italien Anfang der 20er Jahren. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es ist mir sehr schwer gefallen, es zwischen durch mal weg zulegen. Es wird immer im Wechsel von Clare und Ettore erzählt, was ich vollkommen in Ordnung fand.
Italienische Nächte
In ihrem Roman "Italienische Nächte" entführt uns die Autorin Katherine Webb ins Land der Zitronen und der Liebe. Wir reisen nach Apulien und hier erwartet uns ein interessanter historische Roman und eine tragische Liebesgeschichte.
Wir befinden uns im Jahr 1921. Boyd ist Architekt und erhält in Italien von dem reichen Grundbesitzer Leandro Cardette einen interessanten Auftrag. Und Clare soll den Sommer bei ihrem Mann in Apulien verbringen. Nach einer anstrengenden Reise erreichen sie und ihr Stiefsohn Apulien. Doch Boyd hat sich verändert. Er empfängt sie abweisend und scheint etwas zu verbergen. Auf sich allein gestellt erkundet Clare die Umgebung und lernt Leandros Neffen Ettore kennen. Clare fühlt sich zu dem einfachen Landarbeiter hingezogen. Ettore lebt in einer völlig anderen Welt, in die Clare einfach nicht hingehört .....
Wenn man den Klappentext liest, meint man dieser Roman handelt von Liebe, Leidenschaft und viel Amore. Aber die Autorin lässt uns in dieser Geschichte tief eintauchen in die gesellschaftlichen Konflikte, die 1921 in Apulien herrschten. Und das war äußerst interessant. Die Autorin hat für viel Spannung gesorgt und manchmal hatte ich beim Lesen richtiges Gänsehautfeeling. Es herrscht hat große Armut und die Armen werden von den Reichen benutzt und ausgebeutet. Aber es ist wirklich erschreckend, was sich daraus entwickelt hat. Und welch großes Leid viele Betroffenen erfahren mussten. Hier ist Leandro, der sich einfach einen Architekten kommen lässt, um sich einen Traum zu erfüllen. Und Clare seine Frau muss auch noch antreten. Doch schnell wird Clare klar, dass die beiden Männer mehr verbindet als die Arbeit. Und dieses Geheimnis sorgt bei mir für ein absolutes Gänsehautfeeling. Die Autorin beschreibt alles so traumhaft und bildlich. Ich sehe Clare und Pip auf dem Gut vor mir. Kann mir Apulien richtig gut vorstellen. Und sehe auch die Armut, die in den Straßen von Goia herrscht. Ein tolle Gesamtpaket. Schicksale, die mich wirklich berührt haben.
Eine äußergewöhnliche und interessante Geschichte, die mich gefesselt hat. Das auch mich etwas melancholisch wirkende Cover passt wunderbar. Gerne vergebe ich für diesen tollen Roman 5 Sterne.
Besuch aus ferner Zeit
Vergangenes...
Eine interessante Geschichte mit vielen Themen, die berühren und zum Nachdenken anregen.
Erzählt wird die Geschichte von Liv Molyneaux, die nach zwei traumatischen Ereignissen im Haus ihres Vaters nach Hinweisen sucht. Sie glaubt nicht an seinen Selbstmord. Mysteriöse Ereignisse lassen sie aber nicht zur Ruhe kommen. Was steckt dahinter?
Spannend und einfühlsam, auf zwei Zeitsträngen erzählt, taucht man tief ins Geschehen ein. In welcher Verbindung die Ereignisse um Bethia und Louisa aus den 1830er Jahren, der Sklavenhandel, mit ihrer Geschichte zusammenhängen erfährt man Stück für Stück.
Ein Buch das aufwühlt und nicht mal nebenbei zu lesen ist. Definitiv kein Wohlfühlroman, aber trotzdem oder gerade deswegen sehr unterhaltsam.
Das geheime Vermächtnis
Eins vorweg: Normalerweise bin ich absolut keine Freundin von Empfehlungen à la Für alle Leser von XYZ, da ich einfach der Meinung bin, dass sich ein Thema ja gerne gleichen kann, dies aber noch lange nichts über den Schreibstil des Autors/der Autorin aussagt und der ist nun mal nicht unerheblich, ob mir ein Buch nun gefällt oder nicht.
Doch als ich gefragt wurde, ob ich Das geheime Vermächtnis lesen möchte, welches Für alle (also nicht nur ein paar! ;-) ) Leserinnen von Kate Morton sei [ich finde den Satz genial formuliert, da er alles sagt , aber nichts verspricht] musste ich, nachdem mir auch noch die Kurzbeschreibung durchgelesen hatte, einfach ja sagen.
Ich kann nur eins verraten: Ich habe es nicht bereut!
Der Aufbau und die Erzählweise ist der Kate Mortons nicht unähnlich (keine Sorge, das wird die einzige Parallele sein, die ich zwischen den beiden Büchern ziehen werde), die ich sehr mag. Erzählt wird aus zwei Perspektiven zu zwei verschiedenen Zeiten: zum Einen die Geschichte von Ericas Ur-Großmutter zur Zeit der Jahrhundertwende (19./20. Jht.) in den Staaten und England. Zum Anderen haben wir in der heutigen Zeit Erica, die die Geschehnisse in der Gegenwart schildert: sie reist zusammen mit ihrer Schwester Beth nach Storton Manor um das Erbe ihrer Großmutter anzutreten und kommt nach und nach einem Geheimnis auf die Spur, das fast 100 Jahre zurückliegt, jedoch immer noch Einfluss auf die Geschehnisse der Gegenwart hat.
Jede dieser Sequenzen umfasst ca. 20-30 Seiten und erzeugt eine Dauerspannung, die der Tatsache geschuldet ist, dass fast jede Sequenz mit einem kleinen Cliffhanger endet und die Autorin gleich den Prolog zu einem Wahnsinns-Teaser macht und dem Leser gar keine Möglichkeit gibt, als weiterlesen zu wollen. Dadurch ist frau eigentlich sofort in der Handlung gefangen und ich musste mich oft zusammenreißen, nicht ein paar Seiten zu überfliegen um zu sehen, wie es in der anderen Zeit" weiter geht... Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sehr authentisch. Katherine Webb schafft es, während des ganzen Buches für fast jeden einzelnen ein kleines Psychogramm zu erstellen, mit dem es möglich ist, die Personen nicht nur als lebendig zu empfinden, sondern sie streckenweise auch zu verstehen, so böse sie auch gewesen sein mögen und so sehr man sie verabscheut hat.
Die Grundstimmung ist bis auf wenige Ausnahmen düster und deprimierend. Man stelle sich nur ein verlassenes unbewohntes und viel zu großes Gut mitten im Winter in der englischen Pampa vor, das sowohl eine ziemlich traurige Geschichte als auch ein schreckliches Geheimnis beherbergt. Seltsamerweise hat mich das gar nicht gestört, geschweige denn bedrückt. Es hat einfach gepasst und fröhliche Stellen oder gar lustige Charaktere wäre absolut deplatziert gewesen.
Die Geschichte war toll konstruiert und am Ende fehlte es nicht an dem ein oder anderen Ach so war das!-Moment. Die Auflösung der einzelnen Stränge hat mich absolut zufrieden gestellt und das Ende hätte gar nicht anders sein können. Mit dem Titel lag der Verlag auch ganz gut (das ist man bekanntlich ja auch anders gewohnt...), da glücklicherweise vom Original-Titel The Legacy nicht allzusehr abgewichen wurde.
Ihr seht, für mich gab es nichts zu meckern und daher gibt es für mich auch nichts anderes zu tun, als zu sagen: wenn Ihr auf Familiengeheimnisse steht, nichts gegen alte Gemäuer in England habt und gerne Bücher lest, die auch mehr als 300 Seiten umfassen, dann seid Ihr hier genau richtig! Wenn Ihr dazu auch noch Fans von Kate Morton seid, dann muss ich Euch regelrecht dazu auffordern, Das geheime Vermächtnis zu lesen!
Besuch aus ferner Zeit
Bewertung von Arietta am 18.05.2021
Dunkle und mysteriöse Geheimnisse
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Ich habe schon einige Romane von Katherine Webb, gelesen sie versteht es mich immer wieder auf die Folter zu spannen. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen die sie gut miteinander verknüpft an, es liest sich schon fast wie ein Krimi. Die Geschichte ist sehr gut und flüssig erzählt, wenn auch oft sehr ausschweifend, das manchen Plot in die Länge zog, aber dem Geschehen dabei keinen Abbrulch tat, im Gegenteil, das machte das ganze so spannend, und man der Auflösung entgegen fiebert.Alles ist sehr Bildhaft und Authentisch dargestellt, auch jede einzelne Figur ist gut heraus gearbeitet. Eine Geschichte voller dunkler und düsterer Geheimnisse, aber auch voller tiefer Loyalität und der Macht eines Versprechens. Wie immer alles sehr mystisch und mysteriös.
Was habe ich mit Liv mitgelitten, erst der Verlust ihres tot geborenen Kindes und dann ist auch noch Martin ihr geliebter Vater verschwunden. Ich war von dem verlassen Geschäft ihres Vater das sie betrat genauso verzaubert und wurde unwillkürlich in den Bann gezogen. Mich hat es sehr gegruselt, als Liv dort Nachts schlief und glaubt das weinen eines Babys zu hören und auch die wispernden Stimmen. Mir stellten sich beim Lesen die Härchen am Körper auf. Wäre ich Liv gewesen ich hätte das Haus Fluchtartig verlassen. Oder waren Liv Träume so intensiven und es kam der tot ihres Kindes im Unterbewusstsein an die Oberfläche. Spielt ihr das Gehirn einen Streich ? Ich fand das ganze Haus und Umgebung sehr mysteriös. Da war auch noch dieser Penner der vor dem Laden nächtigte, und seltsame Fragen nach zwei Frauen stellte, die Liv unbekannt waren, auch Tanja vom Laden neben an kennt sie nicht, als sie diese fragte. In Tanja findet sie eine Freundin, eine stille Zuhörerin,und kann sie sich ihr gegenüber langsam öffnen und von ihren Ängsten und Sorgen sprechen. Als Adam auftaucht bei Liv, trieftet man ab in die Vergangenheit von 1831 in Bristol und wir lernen Bethia kennen, oh dachte ich am Anfang was für eine großmütige Frau, die sich der armen annimmt und im Armenhaus hilft, aber ich wurde noch eines bessern belehrt. Besonders als sie sich der Landstreicherin Louisa annimmt, die bisher in einem Heuschober lebte, und derart verdreckt ist und nicht sprach. Bethia ist die einzige die sie anfassen durfte. Aber warum schaut Louisa sie so merkwürdig an, irgend etwas ist in ihrem Blick, das Bethia Angst macht, ist diese Frau der Schlüssel zu Bethia waren Vergangenheit, könnte sie ihr Gefährlich werden. Den Bethia hat eine dunkle Vergangenheit, sie ist nicht die, als die sie sich ausgibt. Langsam lernen wir ihren wahren Charakter kennen, der einem schaudernd macht. Sind diese zwei Erzählsstränge eine Verbindung zu dem verwunschen Haus von Martin und was für ein schreckliches Geheimnis verbirgt es. Es war mehr als spannend hinter die Fassade von Bethia zu schauen, besonders ergreifend fand ich auch mit Liv auf die Spurensuche nach ihrem Vater und der Vergangenheit zugehen, alles an die Oberfläche zu holen.
Das Versprechen der Wüste
Dieser Roman eignet sich ausgezeichnet als literarische Begleitung für eine Reise in den Oman.
Besuch aus ferner Zeit
Bewertung von Lesemaus199 am 26.05.2021
Eine einzigartige Geschichte.
Leicht mystisch und mysteriös gestaltet sich die Geschichte. Die Handlungen finden auf zwei Zeitebenen statt. In der Gegenwart, in der sich Liv in einem emotionalen Ausnahmezustand befindet. Und in der Vergangenheit, in der Sklavenhandel noch als legitim angesehen wird. Aber den Klappentext habt ihr sicherlich gelesen.
Ich finde Katherine Webbs Schreibstil sehr fesselnd. Mit ihrer Wortwahl schafft es die Autorin, die Gefühle der Personen auf den Leser zu übertragen. Für mich änderte sich die Grundstimmung der Geschichte ab ca. der Hälfte des Buches ins bedrohliche, gefährliche, was der Spannung sehr zuträglich war. Eine mir sympathisch gewordene Person änderte ihre Facette, was perfekt zu der Handlung passte.
‚Besuch aus ferner Zeit‘ ist für mich der erste Roman von Katherine Webb. Und ich frage mich, warum das so ist. Als Autorin hat sie mich vollkommen überzeugen können. Die Idee, wie die Handlung die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verknüpft sind, ist großartig. Mich hatte die Geschichte gefesselt und auch die düstere Grundstimmung hat mich vollkommen überzeugen können, denn genau diese passt perfekt zur Handlung.
Mir haben die 576 Seiten eine sehr spannende Lesezeit beschert. Daher vergebe ich gerne 5 Sterne.
Das fremde Mädchen
Zwei Frauen, untrennbar miteinander verbunden durch ein Waisenkind und das Schicksal, durch Vergangenheit und Gegenwart, obwohl sie sich niemals persönlich begegnet sind.
Rachel heiratet aus Vernunft den Weinhändler Richard Weekes, der ihr seit einiger Zeit den Hof macht. Durch ihn lernt sie die adlige Familie Alleyn kennen und wird als Gesellschafterin für den Hausherren Jonathan eingestellt, der im Krieg und durch den Verlust seiner großen Liebe Alice ein sehr zurückgezogenes Leben führt.
Mehr und mehr gerät sie dabei in den Sog der Vergangenheit und taucht auf der Suche nach der Wahrheit tief in die Familiengeschichte ihres und die der Familie Alleyn ein. Welche Auswirkungen aber werden ihre Entdeckungen auf ihre eigene Zukunft haben…?
Katherine Webb hat wieder einen interessanten und spannenden, zugleich aber auch düsteren und teilweise bedrückenden Roman geschrieben. Vergangenheit und Zukunft werden geschickt miteinander verknüpft und die Figuren so geschildert, dass man mit ihnen mitfühlen kann.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, den Halben ziehe ich ab, da es eine Weile dauerte, bis ich die Geschichte vollends fesseln konnte. Zu Beginn plätscherte die Handlung ein wenig vor sich hin, während sie spätestens in der zweiten Buchhälfte dann rasant an Tempo zunahm und mit dazu zwang weiterzulesen!
Die Morde von Salisbury / Lockyer & Broad ermitteln Bd.2
Der sanfte Riese
„… Lee umzubringen war, als hätte man … einen Labrador getötet, weil er ein Stöckchen geholt hat.“ (S. 171) Vor 9 Jahren ist Lee verschwunden. Als seine Leiche jetzt nach einem Unwetter auf einer Hochebene freigespült und festgestellt wird, dass er damals lebendig begraben wurde, stellt sich die Frage, wie der oder die Täter das hinbekommen haben. Denn Lee war lt. Aussage seiner Schwester zwar dumm wie Brot und leicht zu beeinflussen, aber auch 2,06 m groß und sehr stark. Ist er überrascht worden oder kannte und vertraute er dem Mörder? DI Matt Lockyer erinnert sich sofort, dass Lee damals zusammen mit zwei anderen verdächtigt wurde, die gleichaltrige Holly Gilbert umgebracht zu haben, aber ihr Tod wurde dann doch als Selbstmord eingestuft. Bei seinen Ermittlungen stoßen er und DC Gemma Broad darauf, dass die beiden anderen Verdächtigen etwa zur gleichen Zeit wie Lee bei Unfällen starben. Hat da jemand Selbstjustiz verübt?
Wie schon im ersten Band, „Der Tote von Wiltshire“, braucht die Handlung etwas, bis sie Fahrt aufnimmt. Der Fall spielt während der Corona-Zeit, mit den damals üblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Zusätzlich hat Lockyer private Probleme. Seine Mutter liegt mit Corona im Krankenhaus und sein Vater ist allein mit der Farm überfordert. Zudem gibt er sich immer noch die Schuld am Tod seines Bruders und will endlich das Geheimnis seines alten Hauses und der Nachbarin klären.
Darum hatte ich gerade zu Beginn das Gefühl, dass die Ermittlungen etwas zu kurz kommen. Aber als sie dann laufen, werden sie sehr komplex. Lockyer ist überzeugt, dass er erst Hollys Tod aufklären muss, um Lees Mörder (und den der beiden anderen?) überführen zu können. Aber weil die Todesfälle so lange zurückliegen, ist es schwierig, alle Unterlagen und Zeugen wiederzufinden.
Die meisten Spuren scheinen zur Farm von Hollys Vater zu führen, die für ihren alternativen und freien Lebensstil berüchtigt ist. Niemand muss hier seinen echten Namen sagen oder seine Geschichte erzählen, alle sind willkommen. „Jeder, der auf die Old Hat Farm kommt, hat etwas, was er hinter sich lassen will. Was er vergessen will.“ (S. 239) Das macht die Nachforschungen natürlich nicht gerade leichter. Trotzdem stoßen Lockyer und Broad auf einige Geheimnisse, die besser verborgen geblieben wären. Und auch in seinem privaten Umfeld entdeckt der DI einiges, was die Vergangenheit in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.
Obwohl ich schon recht früh einen Verdacht bzgl. des Täters hatte, hat mich auch der zweiter Band der Reihe von Katherine Webb gut unterhalten. Durch Corona und die anhaltende Hitze herrscht eine besonders angespannte Stimmung, die das Drama der Ermittlungen noch verstärkt.
Lockyer wird mir immer sympathischer, er scheint endlich wieder auf der Spur zu sein und geistert nicht mehr nächtelang wegen seiner Schlaflosigkeit durch die Landschaft. Außerdem geht er mehr auf seine junge Mitarbeiterin Gemma ein und passt gut auf sie auf. Und das Ende macht neugierig auf die Fortsetzung ...
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