Unter dem Motto "Ein Thema, vier Bücher" stellen die Lektorinnen und
Lektoren des Suhrkamp Verlags mit Unterstützung von Moderator Max
Spallek regelmäßig die unterschiedlichsten Romane, Wissenschafts- und
Sachbücher vor.
Lehnen Sie sich zurück, genießen Sie "Suhrkamp espresso" und lassen Sie sich zu Ihrer nächsten Lektüre inspirieren.
Die Titel im Überblick
Die Topeka Schule von Ben Lerner
Die Topeka Schule ist die Geschichte einer Familie um die
Jahrtausendwende. Die Geschichte einer Mutter, die sich von einer
Missbrauchsgeschichte befreien will; von einem Vater, der seine Ehe
verrät; von einem Sohn, dem die ganzen Rituale von Männlichkeit suspekt
werden und der zunehmend verstummt. Eine Geschichte von Konflikten und
Kämpfen und versuchten Versöhnungen.In einer an Wundern reichen Sprache
erzählt Ben Lerner vom prekären Zusammenhalt einer Familie, von
fraglichen Vorbildern und vom drohenden Zusammenbruch privater und
öffentlicher Rede. Die Art, wie dabei das Historische und das
Persönliche miteinander verwoben werden, stärkt unseren Glauben daran,
was Literatur heute zu leisten vermag.
Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt von Maya Angelou
Die Ikone der afroamerikanischen Literatur, ihr epochemachendes Werk:
Maya Angelou wächst in den Dreißigerjahren im Kramerladen ihrer
Großmutter am Rande einer Baumwollplantage auf. Für sie und ihren Bruder
ein Ort des Zaubers und des Spiels inmitten einer schwarzen Gemeinde,
die der Hass und die Armut auszulöschen droht ... Dieses Buch erzählt
die Geschichte eines trotzigen Mädchens im Kampf gegen unvorstellbare
Widerstände. Und zur gleichen Zeit singt es die schönste Hymne auf die
weltverändernde Kraft der Worte, der Fantasie, der Zärtlichkeit im
Angesicht des Grauens.
Was für immer mir gehört von Maya Angelou
Ihre Geschichte die eines ganzen Landes, ihre Worte weltverändernd für
so viele, Barack Obama, Beyoncé, James Baldwin, Toni Morrison, Oprah
ihre Verehrer ... In Was für immer mir gehört erzählt die Ikone der
afroamerikanischen Literatur weiter: Maya ist zu früh Mutter geworden,
sie hat die Südstaaten, ihre Großmutter, den Krämerladen hinter sich
gelassen. In Kalifornien will sie ihre Träume verwirklichen, sie will
Freiheit, sie will Unabhängigkeit, eine Karriere als Tänzerin, die
große, große Liebe. Als arme, alleinerziehende, schwarze junge Frau
scheinen die Widerstände unüberwindbar, doch Maya glaubt felsenfest an
das Gute und an sich selbst.
Und auf einmal diese Stille von Garrett M. Graff
Kein Tag hat sich stärker ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Die
Bilder, die Geschichten, die Konsequenzen. Doch die Worte derer, die den
11. September tatsächlich erlebt haben, fehlten fast zwanzig Jahre
lang. Garrett M. Graff hat diese Worte gefunden, er hat alle Dokumente,
alle Interviews zusammengetragen, hat die Stimmen der Einsatzkräfte, der
Zeugen, der Überlebenden versammelt und daraus eine überwältigende
Erzählung kompiliert - vielstimmig, erfahrungsecht, im O-Ton.Und auf
einmal diese Stille ist das herzzerreißende Logbuch eines historischen
Tages und ein monumentales Zeugnis von Hoffnung und Menschlichkeit in
der Dunkelheit.
Citizen von Claudia Rankine
Eine Meditation über Rassismus - provokativ, poetisch und in den USA ein
literarisches Ereignis. Die US-amerikanische Autorin Claudia Rankine
erzählt von Formen rassistischer Aggression im Alltag und in den Medien.
Einige davon erscheinen beiläufig, andere sind bewusste Angriffe: in
Klassenzimmern, im Supermarkt, auf dem Tennisplatz mit Serena Williams,
auf dem Fußballplatz mit Zinédine Zidane, online, im Fernsehen. Rankine
zeigt, wie Menschen in die Enge getrieben, wie sie in ihren
Möglichkeiten beschnitten werden, zu sprechen, weiterzukommen, einfach
am Leben zu sein. Citizen legt Zeugnis ab von individuellen und
kollektiven Folgen überwunden geglaubter Verhaltensweisen. Ein
Gesamtkunstwerk aus essayistischen Miniaturen, Lyrik und Bildern. Ein
New York Times Bestseller und Finalist für den National Book Award.