Autor: bücher.de
Datum: 01.11.2019
Tags: Empfehlung, Kinderbuch des Monats


Im Herzwald kommt ein kleines, schnickeldischnuckeliges Einhorn zur Welt. Aber obwohl alle ganz lilalieb zu ihm sind und es ständig mit gezuckertem Glücksklee füttern, benimmt sich das Tierchen ganz und gar nicht einhornmäßig. Es sagt einfach immer Nein, sodass seine Familie es bald nur noch NEINhorn nennt.
Eines Tages bricht das NEINhorn aus seiner Zuckerwattewelt aus. Es trifft einen …
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Kinderbuch des Monats

Marc-Uwe Kling: Das NEINhorn

"Nein!" - "Doch!" - "Was?" - "Na und!" So klingt ein typischer Austausch zwischen den Hauptfiguren aus "Das NEINhorn". Nachdem uns Marc-Uwe Kling mit charmanten Versen das entzückende Land der Träume mit Steinen aus Plüsch und Zuckerwattewolken vorgestellt hat, lernen wir den jüngsten Spross der Einhornfamilie kennen. Das NEINhorn kann mit Reimen und dauerhafter Fröhlichkeit nichts anfangen. Als es sich auf den Weg nach "Nirgends" macht, um einfach mal seine Ruhe zu haben, trifft es unverhofft auf Gleichgesinnte - und hat doch noch jede Menge Spaß.

Was?
Alle haben auch mal schlechte Laune. Dieses Buch liefert kein Rezept dagegen, sondern zeigt, dass Launen völlig okay sind. Dank seiner Dickköpfigkeit geht das NEINhorn mutig in die Welt hinaus, erlebt ein spannendes Abenteuer und schließt Freundschaften.

Wie?
Noch nie war ein Buch über das Bockigsein so lustig und bunt. Hinter dem Buchdeckel findet sich eine Karte vom Land der Träume - gefolgt vom Bild eines Einhornpos mit Einhornkacke. Nach ihrer Rettung nimmt die KönigsDOCHter mal eben das NEINhorn Huckepack. Bei so viel Ideenreichtum, Farbenpracht und Klamauk vergisst dann doch auch der Letzte sein Bockigsein. Am Ende lädt das Buch dazu ein, die Geschichte mit neuen Figuren weiterzuspinnen, zum Beispiel mit dem Angebär oder dem Jammerhai.

Für wen?
Dieses Buch holt alle ab: Fans von Einhörnern und Prinzessinnen ebenso wie diejenigen, die alles Rosaregenbogenfarbige mit Argwohn betrachten; Freunde des gekonnten Schüttelreims genauso wie prosaische Naturen. Und wer war nicht selbst schon einmal so richtig bockig? Das Vorlesebuch wird für Kinder ab drei Jahren empfohlen.

Von wem?
Marc-Uwe Kling - mehr zu ihm im Autorenporträt - schreibt gern lustige Bücher für Groß und Klein. Einige davon hat Astrid Henn illustriert. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Designerin in Hamburger Werbeagenturen - bis sie dem Produktmarketing den Rücken kehrte, um sich auf Kinderbücher zu konzentrieren, die seitdem in diversen Verlagen erschienen.

Und weiter?
Wer Marc-Uwe Kling bisher nur als Schöpfer der "Känguru-Chroniken" oder des "QualityLands" kannte, darf den Allrounder nun als Kinderbuchautor neu entdecken. Nach "Prinzessin Popelkopf", "Der Ostermann" und "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" wird im Frühjahr 2020 schon das nächste Bilderbuch erscheinen. Es trägt den hochspannenden Titel "Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat".

Autorenporträt

Autorenporträt Marc-Uwe Kling

Der Autor, Liedermacher, Kabarettist und Kleinkünstler Marc-Uwe Kling ist vor allem bekannt durch die "Känguru"-Trilogie, deren erster Band "Die Känguru-Chroniken. Ansichten eines vorlauten Beuteltiers" 2009 erschien. Sein Geschäftsmodell, heißt es, sei das Schreiben kapitalismuskritischer Bücher, die sich sehr gut verkaufen. Dies wiederum hat er seinem herausragenden Humor zu verdanken. 2018 gelangte er mit seinem Roman "QualityLand" in die Bestsellerlisten, die er auch schon mit Kinderbüchern stürmte.

Kling wurde 1982 in Stuttgart geboren. Er studierte Philosophie und Theaterwissenschaften an der FU Berlin. Seit 2003 tritt er auf Berliner Bühnen auf, von 2005 bis 2008 mit seinem Soloprogramm: "Wenn alle Stricke reißen, kann man sich auch nicht mehr aufhängen". Er gewann 2005/06 die deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. 2016 startete das Fernsehprojekt "Bühne 36 - Känguru und Co. Systemrelevanter Humor mit Marc-Uwe Kling und drei Anderen." In seiner Band "Arbeitsgruppe Zukunft" widmet er sich zusammen mit seinen Kleinkunstkollegen Julius Fischer und Michael Krebs dem Comedy-Rock. Im Februar 2019 erschien ihr Debütalbum "Das nächste große Ding" bei Staatsakt.

Klings Känguru-Geschichten sind längst Kult. Entstanden ist die Reihe aus dem Podcast "Neues vom Känguru", der bis 2009 wöchentlich im Berliner Radio "Fritz" gesendet wurde. Erzählt werden dabei Episoden aus dem Leben des Icherzählers Marc-Uwe Kling, einem gebildeten, jungen Kleinkünstler, der etwas apathisch ist. Sein Mitbewohner ist ein kommunistisches und viel aktiveres Känguru, das zu Beginn vor Klings Tür steht und sich Eier ausborgen will. 2010 erhielt Marc-Uwe Kling für die Serie den Deutschen Radiopreis. Es folgten Band zwei und drei - "Das Känguru-Manifest" (2011) und "Die Känguru-Offenbarung" (2014) - sowie zur freudigen Überraschung der Fans 2018 dann "Die Känguru-Apokryphen".

Obwohl Kling für seinen Witz bekannt ist, entwirft er in seinem Buch "QualityLand" eine düstere Zukunft und erzählt von einem Überwachungsstaat, in dem die Bewohner durch übermächtige Algorithmen in allen Bereichen des Lebens drangsaliert werden. Doch Kling-Fans kommen trotzdem auf ihre Kosten. Auf die relevante Frage zu "Ist das Buch witzig oder nicht?" antwortet Kling eindeutig: "Witzig." Und ein Känguru huscht auch durch das QualityLand!

Ganz dem absurden Witz hingeben kann man sich mit Klings Kinderbüchern. Den Anfang machte "Prinzessin Popelkopf" (Voland & Quist), die von einer Hexe verflucht wird, so zu sein, wie sie heißt - und fortan einen Ehemann mit passendem Namen sucht. Ein großer Erfolg wurden "Der Ostermann" und besonders "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" (beide Carlsen). Letzteres erzählt davon, wie gemütlich es plötzlich wird, nachdem das World Wide Web versehentlich einfach beendet wurde. Während das "NEINhorn" die Verkaufscharts erklimmt, steht schon das nächste Buch in den Startlöchern: Im Frühjahr 2020erscheint "Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat" - erneut in Zusammenarbeit mit Astrid Henn, die neben Klings Vorlesebüchern auch die "Känguru-Offenbarung" durch eine Bildergeschichte krönte.

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