Im Englischen gibt es ein Adjektiv für das, was passiert, wenn Sie zum ersten Mal in „Greenfeast: Herbst, Winter“ von Nigel Slater reinlesen: mouthwatering. 110 Rezepte aus saisonalen Zutaten lassen Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen – so raffiniert beschreibt Slater seine Kreationen aus cremigen und knusprigen Texturen und verführerischen Aromen.

Von Bohnen, die zu „buttrigen Wolken“ zerstampft werden bis hin zu „mit goldenen Apfelwürfeln beladenen Gebäckteilchen“: Nigel Slater schwelgt gerne – und könnte wohl lange und ausgedehnt von Zutaten und ihren Einsatzmöglichkeiten schwärmen. Kein Wunder: Wenn der britische Starkoch nicht den Kochlöffel schwingt oder im Gemüsegarten werkelt, dann schreibt er. Schon seit über 20 Jahren veröffentlicht er eine monatlich erscheinende Kolumne in der Sonntagszeitung „The Observer“. Slater gilt als einer der besten Food-Journalisten weltweit. Deshalb findet er auch für seine Ausführungen in „Greenfeast: Herbst, Winter“ genau das richtige Maß. Seine Erläuterungen machen viel Lust aufs Kochen und aufs Essen. Wenn es um die Zubereitung geht, ist die Beschreibung der einzelnen Schritte einfach, verständlich und für jeden umsetzbar. Was uns besonders gut gefällt: Sie müssen nicht viel Zeit in der Küche verbringen, um Nigel Slaters Kreationen genießen zu können. Die meisten seiner Rezepte können Sie in einer halben Stunde nachkochen.

Nigel Slater zu übersetzen ist eine besondere Herausforderung. Seine Texte gehen über Zutatenlisten und Zubereitungsanweisungen weit hinaus: Pilzen und Kürbissen macht er wahre Liebeserklärungen und die einleitenden Worte, die jedes Rezept begleiten, grenzen an Poesie. Slaters zärtliche Worte wirken zum Glück auch in der deutschen Version. Sofia Blind gelingt es, Nigels Slaters leidenschaftlicher Beziehung zu gutem Essen gerecht zu werden. Die Sachübersetzerin und Autorin ist mit Slaters Sprache vertraut und hat bereits mehrere seiner Bücher ins Deutsche übertragen.