Gärtnern ohne den berühmten grünen Daumen? Judith Rakers – bekannt als Tagesschausprecherin und Moderatorin – schreibt, dass sie lange Zeit zu den Menschen gehörte, „die keine Ahnung haben von Gemüseanbau, Hühnerhaltung und Kochen.“ Von Freunden und Familie belächelt, hat sie sich an ein Projekt gewagt, das sie sich zunächst selbst nicht zutraute: Sie wurde zur Selbstversorgerin. Heute lebt sie mit einer Hühnerschar, Katzen und einem Pferd in einem kleinen Fachwerkhaus mit großem Garten. Dort gedeiht Obst und Gemüse, das Judith Rakers rund ums Jahr schmeckt und glücklich macht.

Der Wunsch, nachhaltiger und naturnah zu leben, wächst ganz langsam in Judith Rakers. Als Schlüsselmoment beschreibt sie die Begegnung mit dem Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl. Sie ist fasziniert von seinem Pflanzenwissen und von der Bergbauernwelt, in der er lebt. Trotzdem fällt es ihr schwer, sich selbst in dieser Welt zu sehen. Erst als sie im Gespräch mit einem Kollegen erfährt, dass Gemüseanbau auch ohne Bergbauernhof gelingt, macht sie den ersten Schritt in Richtung Selbstversorgung.

Der Einstieg: knackig und unkompliziert

Selbst Gemüse anbauen, das funktioniert im Großen wie im Kleinen: Die ersten Versuche können Sie mit Kräutern oder Radieschen auf der Fensterbank machen. Judith Rakers‘ Buch lässt die Hemmschwelle ganz einfach verschwinden – das motiviert und macht sofort Lust, selbst mit Erde und Gießkanne loszuwerkeln.

Besonders gut an „Homefarming“ gefällt uns, dass die Autorin eine umfassende Anleitung geschrieben hat, die über hilfreiche Tipps weit hinausgeht. Sie beschreibt den Weg zur Selbstversorgung von der Vision bis zur praktischen Umsetzung, vom Steckling bis zum dampfenden Pfannengericht. Dabei präsentiert sie praxisnahes und fundiertes Wissen: Sie schildert ihre Erfahrungen und zieht an passender Stelle Experten hinzu. Beim Lesen wird schnell klar: Judith Rakers ist nicht einfach nur auf einen Trend aufgesprungen. Sie hat ihren eigenen Traum verwirklicht und berichtet darüber so selbstverständlich und mitreißend, dass die Verfasserin dieser Buchempfehlung sich jetzt direkt auf den Weg ins nächste Gartencenter macht …