Autor: Vera
Datum: 15.04.2021
Tags: Empfehlung, Unser Buchtipp

Bereits 2020 ließen sich die Veranstalter der abgesagten Leipziger Buchmesse schnell eine Lösung einfallen, um das Messe-Highlight trotzdem strahlen zu lassen: Der Preis der Leipziger Buchmesse wurde kurzerhand in einer Radiosendung verliehen. Auch 2021 vergibt die Jury den mit insgesamt 60 000 Euro dotierten Preis zwar nicht in gewohnter Form, aber wie gewohnt für herausragende Werke! Der renommierte Buchpreis wird seit 2005 verliehen und ehrt deutschsprachige Neuerscheinungen aus den Kategorien „Belletristik“, „Sachbuch und Essayistik“ sowie „Übersetzung“. 

389 neue Bücher hat das siebenköpfige Expertenteam um den Vorsitzenden Jens Bisky in den letzten Monaten genau unter die Lupe genommen – und diese Woche die Preisanwärter bekannt gegeben. Je ein Kandidat aus den Top 5 der drei Kategorien hat nun die Chance, am 28. Mai 2021 zum Gewinner zu werden: Wir präsentieren die Shortlist!

Preis der Leipziger Buchmesse: Shortlist Belletristik

Der Blick nach vorn ist momentan mehr als sonst von Ungewissheit geprägt. Vielleicht beschäftigen sich Autorinnen und Autoren deshalb gegenwärtig verstärkt mit dem Blick zurück. Ob persönlich oder fiktional, ob in klarer Sprache oder als experimentelle Wortcollage: Auf ganz unterschiedliche Weise erinnern fast alle Autorinnen und Autoren auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse an das, was war.


Eurotrash
Christian Kracht
Eurotrash

Eurotrash ist Christian Krachts sechster Roman – und eine Fortsetzung seines Debuts Faserland von 1995. Faserland war Krachts erster autofiktionaler Roman und ließ sein Publikum mit vielen Fragen zurück. Jetzt beschäftigt uns vor allem eine: Wird er gut 25 Jahre später alle offenen Fragen mit „Eurotrash“ beantworten? Kracht nimmt uns mit auf eine Reise nach Zürich. „Eurotrash“ ist ein Roadmovie und führt nicht nur durch die Schweiz, sondern auch durch Krachts Erinnerungen und seine Sicht geschichtlicher Ereignisse. Ob diese Reise die gewünschten Antworten bringt? Finden Sie es heraus!


Vom Aufstehen
Helga Schubert
Vom Aufstehen

2020 wurde Helga Schubert für „Vom Aufstehen“ mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet – und war mit 80 Jahren die älteste Teilnehmerin, die jemals für diesen Wettbewerb vorgeschlagen wurde. Auch die Jury in Leipzig zeigt sich von Helga Schuberts „Leben in Geschichten“ überzeugt und platziert das Buch auf der Shortlist. Berührend erzählt Schubert von einer Kindheit im Krieg, vom Trauma, ohne Vater aufzuwachsen und von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. In 29 kurze und längere Episoden verpackt die Autorin Momentaufnahmen – und ein ganzes Leben.


Daheim
Judith Hermann
Daheim

In ihrem zweiten Roman beschäftigt sich Judith Hermann mit dem Aufbruch. Ihre Ich-Erzählerin lässt ein altes Leben hinter sich und beginnt an einem fremden Ort ein neues. In Rückblicken löst sie sich von der Vergangenheit. Schritt für Schritt macht sie Platz für ihre Zukunft. 

Judith Hermanns erstes Buch, der Erzählungsband „Sommerhaus, später“ erschien 1998 und zählt zu den größten deutschsprachigen Bucherfolgen der letzten Jahre. Für ihr Debüt erhielt sie unter anderem den Bremer Literaturförderpreis und den Kleist-Preis. 


da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete
Friederike Mayröcker
da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete

Nach 96 Lebensjahren und mehr als 100 Büchern fließen immer noch Worte aufs Papier: Die 1924 in Wien geborene Schriftstellerin Friederike Mayröcker hat 2020 ihr Buch „da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete“ veröffentlicht. Ihr neuestes Werk ist wieder eine abenteuerliche Mischung aus Poesie und Prosa, bei dem es nicht darum geht, Mayröckers Sprache wortwörtlich zu verstehen. „Verehrte Lauscher und Lauscherinnen versuchen Sie nicht das Geheimnis dieses Textes zu lüften“ – beherzigen Sie diesen Hinweis der Autorin und lassen Sie sich auf ihre Sicht der Dinge ein!


Echos Kammern
Iris Hanika
Echos Kammern

Iris Hanikas Roman „Echos Kammern“ spielt in zwei Teilen, in New York und Berlin. Zwei Künstlerinnen, die die 50 bereits hinter sich gelassen haben, verfallen den Reizen eines jungen Mannes.
„Echos Kammern“ ist eine Hommage an zwei Weltstädte, die voller Motive aus der griechischen Mythologie steckt. Mit eigener Sprache und Grammatik webt die Autorin daraus eine Geschichte, die 2020 bereits mit dem Hermann-Hesse-Literaturpreis ausgezeichnet wurde – und nun Chancen auf den Preis der Leipziger Buchmesse hat.



Alle Nominierungen


Für Sie zusammengestellt – die Nominierten aus allen drei Kategorien für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 können Sie hier entdecken und bestellen:




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