Im letzten Jahr musste die größte Buchmesse der Welt aufs Präsenzformat verzichten: 2020 präsentierte sich die Frankfurter Buchmesse als digitale Veranstaltung. 2021 öffnen die Messehallen in Frankfurt wieder die Tore. Unter dem Motto „Re:connect – Welcome back to Frankfurt“ feiert die Buchmesse ihr Comeback – wenn auch in etwas kleinerem Rahmen. Statt der früher üblichen rund 300.000 Besucher dürfen pro Tag höchstens 25.000 aufs Messegelände. Trotzdem: bescheiden und kuschelig wird’s deshalb nicht, sondern großzügig und großartig! Die meisten deutschen Publikumsverlage sind mit einem Stand vor Ort. Ein angepasstes Hallen-Layout und die begrenzte Besucherzahl versprechen breitere Gänge und ein luftiges Messe-Erlebnis ohne Gedränge. Privatbesucher erhalten dieses Jahr bereits am Freitag, 22. Oktober ab 14 Uhr Zutritt und haben damit mehr Zeit, um sich ausgiebig umzuschauen.

Das Angebot vor Ort wird auch in diesem Jahr durch digitale Veranstaltungen ergänzt. Alle, die nicht nach Frankfurt reisen können oder wollen, haben so die Möglichkeit, Buchmesse-Feeling zu erleben. Die Website der Buchmesse bietet eine komplette Übersicht über alle digitalen Veranstaltungen vor Messebeginn, an den einzelnen Messetagen und nach Messeende.

Strahlende Highlights

Besonderes Format, vertraute Abläufe: Selbstverständlich dreht sich auch 2021 alles um sehnlichst erwartete Neuerscheinungen und überraschende Entdeckungen auf dem Buchmarkt! Ein paar ausgewählte Highlights stellen wir Ihnen hier vor:

Rätselhaft

Håkan Nesser, Schach unter dem Vulkan

Drei Menschen verschwinden. Alle drei haben eines gemeinsam: Sie schreiben. Ist es Zufall, dass ausgerechnet drei Literaten wie vom Erdboden verschluckt sind – oder hängen die Fälle zusammen? Während die Welt Ende 2019 von einem noch unbekannten Virus bedroht wird, steht Kommissar Gunnar Barbarotti vor einer neuen ermittlerischen Herausforderung. „Schach unter dem Vulkan“ ist der siebte Fall für Kommissar Barbarotti. Håkan Nesser gilt als einer der wichtigsten Krimiautoren Schwedens.

Fulminant

Jonathan Franzen, Crossroads

Chicago, 1971: Das intakte Familienleben der Hildebrandts bekommt Risse. Jedes der fünf Familienmitglieder ist auf der Suche nach Freiheit: in einer neuen Beziehung, in der Musik oder in einem geheimen zweiten Leben, von dem der Rest der Familie nichts ahnt. Die Hildebrandts stehen am Scheideweg – und sind kurz davor, in ganz unterschiedliche Richtungen aufzubrechen. „Crossroads / Ein Schlüssel zu allen Mythologien“ ist der Auftakt zu einer Trilogie und begleitet eine amerikanische Familie aus dem Mittleren Westen über drei Generationen hinweg.

Persönlich

Edgar Selge, Hast du uns endlich gefunden

Edgar Selge ist Ihnen sicherlich als Charakterdarsteller ein Begriff. Nun präsentiert der bekannte Schauspieler sein spätes Debüt als Schriftsteller. Mit großem erzählerischem Talent schildert er die Geschichte einer Kindheit in Deutschland um 1960. Ein Zwölfjähriger wächst zwischen Gegensätzen auf: Da sind die Mauern des Gefängnisses, in dem sein Vater Direktor ist. Und da ist die Freiheit, die der Junge in seiner Fantasie erlebt – und in der Welt der Musik.

Intim

Simone de Beauvoir, Die Unzertrennlichen

Simone de Beauvoirs enge Beziehung zu ihrer Jugendfreundin Elisabeth Lacoin war so prägend, dass sie ihr ganzes weiteres Leben beeinflusste. Die Liebe zu ihrer Freundin und deren frühen Tod verarbeitete sie in einem autofiktionalen Roman, den sie zu Lebzeiten nicht der Öffentlichkeit preisgeben wollte. „Die Unzertrennlichen“ ist ein äußerst intimes Buch, veröffentlicht 66 Jahre nach seiner Entstehung und fast 35 Jahre nach dem Tod der großen feministischen Vordenkerin.

Deutscher Buchpreis 2021

Update vom 19.10.2021: Bereits am Abend vor der Eröffnung der Buchmesse wurde es in Frankfurt spannend: Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels verlieh den Deutschen Buchpreis und kürte dieses Jahr „Blaue Frau“ von Antje Rávik Strubel zum Roman des Jahres - wir gratulieren!

Von insgesamt 230 Titeln setzte die Jury Antje Rávik Strubels Buch sowie fünf weitere Titel auf die Shortlist:

„Vati“ von Monika Helfer

„Der zweite Jakob“ von Norbert Gstrein

„Eurotrash“ von Christian Kracht

„Zandschower Kliniken“ von Thomas Kunst

„Identitti“ von Mithu M. Sanyal

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