Autor: Vera
Datum: 14.01.2022
Tags: Empfehlung, Unser Buchtipp

Was, wenn das Zuhause kein sicherer Ort ist? Häusliche Gewalt ist ein ernstes Thema, das während der Corona-Pandemie an Brisanz gewonnen hat: Die Hilfsorganisation „WEISSER RING e. V.“ verzeichnete nach den Lockdowns der letzten beiden Jahre einen sprunghaften Anstieg der Zahl von Menschen, die über das Opfertelefon oder die Onlineberatung Hilfe gesucht hatten. Rund 80 Prozent der Opfer sind Frauen.

In ihrem neuen Roman „Mit dem Rücken zur Wand“ erzählt Hera Lind die Geschichte von Sara, einer jungen Frau, die als Opfer häuslicher Gewalt selbst zur Angeklagten wird. 

Mit dem Rücken zur Wand – darum geht‘s

Sara ist eine junge Witwe, die ihre beiden kleinen Kinder allein großzieht. Verschuldet und verzweifelt kämpft sie ums Überleben, bis sie überraschend das Haus ihrer Großmutter erbt, in dem sie fortan sorgenfrei leben könnte. Könnte – denn nebenan wohnt ihr Vater. Saras Vater hat Sara und ihre Mutter in der Vergangenheit gedemütigt und geschlagen. Sie wollte nie wieder in seiner Nähe leben. Doch ihre finanzielle Lage lässt ihr keine andere Wahl. Und kaum ist sie neben ihm eingezogen, beginnt seine Tyrannei erneut. Sara will nicht wieder zum Opfer werden und fasst einen folgenschweren Entschluss.

Hera Linds „Mit dem Rücken gegen die Wand“ wühlt auf. Zunächst, weil Sara schon in jungen Jahren Schreckliches erleben muss. Unbegreiflich ist die Tatsache, dass Sara bei Polizei und Behörden auf taube Ohren stößt, als sie schließlich mit allen Mitteln versucht, Hilfe zu bekommen. Vor allem schockiert die Geschichte deshalb, weil sie wirklich passiert ist. „Mit dem Rücken zur Wand“ ist ein Tatsachenroman, der auf wahren Begebenheiten beruht.


Fazit: Hera Lind schildert Saras Schicksal detailreich und lebensecht. So wird aus „Mit dem Rücken zur Wand“ ein Roman, der unter die Haut geht. Gleichzeitig macht das Buch auf Missstände in unserem Rechtssystem aufmerksam – spannend und lesenswert.


Hera Lind: ein Weg voller Neuanfänge

Opernsängerin, Schriftstellerin, Moderatorin? Woran denken Sie zuerst, wenn Sie den Namen Hera Lind hören? Wenn Sie kurz stutzen, dann hat das gute Gründe: Hera Lind hat in den letzten Jahrzehnten gleich mehrere Karrieren durchlaufen. Mit allem, was sie beruflich anpackte, war sie erfolgreich – bis ihr eine Fehlspekulation das Vermögen raubte und stattdessen einen Schuldenberg bescherte. Entmutigen ließ sich Hera Lind davon nicht. Ihre Schulden hat sie inzwischen wieder abbezahlt.

Trotz kleiner und größerer Rückschläge blieb Hera Lind risikofreudig und wagte in ihrem Werdegang als Autorin einen dramatischen Richtungswechsel: Zwei Jahrzehnte lang verfasste sie heitere Liebesromane. Mit Bestsellern wie Ein Mann für jede Tonart oder Das Superweib schrieb sie sich in die Herzen ihres – meist weiblichen – Publikums. Seit 2010 widmet sie sich jedoch ganz einem neuen Genre: Der Mann, der wirklich liebte beruht auf einer wahren Geschichte und war Hera Linds erster Tatsachenroman. Seitdem bringt sie Schicksale zu Papier – und schreckt nicht vor heiklen Themen zurück. Der Stoff für neue Bücher geht ihr dabei nicht aus: Tagtäglich erhält sie Post von Menschen, die sich mit persönlichen Geschichten an die Autorin wenden. Daraus entstehen nach aufwändiger Recherche und mit viel Fingerspitzengefühl bewegende Romane.




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