Kinderbuch des Monats Juni 2022
„Akasia Wood - Wächterin des Waldes“ von Elliott Pine - Von der bücher.de-Redaktion gelesen und auf Herz und Nieren getestet
Kinderbuch des Monats
Elliott Pine: Akasia Wood – Wächterin des WaldesSie könnte ein neuer Stern am Fantasyhimmel werden: Akasia Wood, das zwölfjährige Mädchen, das „Kassy“ genannt werden möchte. Mutig, einfühlsam, fantasievoll und auch mal dickköpfig besteht Kassy ihre Abenteuer als neue Wächterin von Oakfield Park. Sie wächst an der Aufgabe, von der sie nichts ahnte, als ihre Eltern sie aus Washington mit in die Provinz nahmen. Gemeinsam mit Kassy taucht man ein in das Dickicht eines Waldes, den neben Tieren und Pflanzen auch magische Wesen bevölkern. Und als Oakfield Park eine dunkle Gefahr droht, ist die Stunde der Wächterin gekommen …
Was?
„Galt es eigentlich als Entführung, wenn die Eltern einer Zwölfjährigen diese gegen ihren Willen verpflanzten?“ Das denkt Kassy, als sie mit ihren Eltern im Auto ihrem neuen Zuhause entgegenrast – weg von Washington und ihrem bisherigen Leben. Dass sie ihrer Granny Taya in Oakfield näher ist, erscheint ihr zunächst nur als schwacher Trost. Doch dann erkennt sie, was Granny meinte, als sie sagte: „Der Park wartet auf dich.“ Sie lernt das Grauhörnchen Quirle kennen, das sie erstaunlich gut versteht, findet mit Grace eine Freundin und wächst mit jedem Abenteuer mehr in ihre Bestimmung hinein: Oakfield Park und seine Lebewesen zu schützen – bis zum Showdown am Ende dieses Bandes.
Wie?
Vor allem spannend, aber auch witzig und mit viel Liebe zu ihren Figuren erzählt Elliott Pine von Kassy, ihrer Freundin Grace, dem grummeligen Robinian und all den tierischen und fantastischen Wesen wie dem Grauhörnchen Quirle oder dem Wapiti Cervus. Kassy ist eine Heldin, der man glaubt und die man mag – gerade weil sie nicht perfekt ist und erst so gar nichts mit dem ganzen Waldgedöns anfangen kann. Aber sie bleibt neugierig, lässt sich begeistern und entfaltet schließlich Kräfte, die sie nicht im Traum in sich vermutet hätte. Und dass man bei all der Spannung auch noch einiges über die Wesen des Waldes lernt, ist nicht zuletzt den tollen Illustrationen von Nina Dulleck zu verdanken.
Für wen?
Lesehungrige ab 10 Jahren dürften ihre Freude an diesem Buch haben – vor allem, wenn sie gerne durch fantastische Welten streifen, um Tiere und tierische Fabelwesen zu entdecken. Dabei ist die Natur ein wichtiger Teil der Geschichte und viel mehr als nur Kulisse für die Handlung. Und natürlich ist auch für eine Menge Spannung gesorgt!
Von wem?
Fantastische Abenteuer für Kinder zu entwickeln, inspiriert nicht zuletzt von den Redwood-Bäumen Nordamerikas – das hat sich Elliott Pine zur Aufgabe gemacht. Ein Zufall ist es da wohl eher nicht, dass der Name sehr nach „Pinus elliottii“ klingt, dem lateinischen Begriff für eine Kiefernart. Denn auch Kassy verdankt ihren speziellen Vornamen „Akasia“ einer wissenschaftlichen Bezeichnung: der für Akazien.
Und weiter?
Auch wenn noch keine konkreten Termine bekannt sind: Auf die neuen Geschichten rund um Kassy und Oakfield Park darf man schon jetzt extrem gespannt sein! Denn am Ende dieses Buches lässt sich erahnen, dass Kassy noch längst nicht all die Kräfte entfaltet hat, die sie zur berufenen Wächterin des Waldes machen …
Porträt Nina Dulleck
Wir wissen zwar nicht genau, wann das war – aber wir wissen von ihr selbst, dass Nina Dulleck „zeichnet, seit sie einen Stift halten kann“. Also tut sie dies vermutlich schon eine ganze Weile, denn sie wurde 1975 geboren.
Was dabei herauskam, gefiel offensichtlich auch anderen, denn bereits in der Grundschule gelang es Nina, ihre Bilder zu verkaufen. Dass ihre Lehrerin das damals unterband, war zumindest kein nachhaltiges Problem: Bereits mit 16 fand sie einen Verleger – und ihre professionelle Laufbahn begann.
Erschaffen hat sie seitdem ganz unterschiedliche Bilder und Welten – einige von ihnen auch in ihren eigenen Worten. Denn in Büchern wie „Die Schluckaufprinzessin“, „Der Pupsprinz“ oder „Rosalie. Ein Abenteuer zum Frühstück“ zeigt Nina Dulleck, dass sie auch mit Sprache umzugehen weiß. Und viele Kinder kennen ihre Illustrationen aus der „Schule“, genauer: aus der Reihe um die „Schule der magischen Tiere“.
Die Illustrationen in „Akasia Wood – Wächterin des Waldes“ erwecken den Wald zum Leben, in dem Kassy ihre Abenteuer bestehen muss. Manchmal wirken die Illustrationen düster wie die Gefahren, denen Kassy entgegentritt. Meistens aber sind sie auf eine freundliche Art präzise, wenn sie etwa einzelne Wesen oder auch Baumarten vorstellen. So macht Nina Dulleck die Leser*innen bekannt mit Grauhörnchen, Opossum, Wapiti oder Windmähre – und lässt ihrer Fantasie dabei genügend Raum, sich die einzelnen Charaktere wie Quirle oder Cervus so vorzustellen, wie man sie selbst erlebt.
Nina Dulleck lebt in Rheinhessen, ist verheiratet und hat drei Kinder. Und anstatt von Redwood-Bäumen wie Elliott Pine ist sie von Kirschbäumen und Weinhängen umgeben – die Natur spielt also auch für sie eine wichtige Rolle.
Autorenporträt
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