Autor: bücher.de
Datum: 01.12.2022
Tags: Empfehlung, Kinderbuch des Monats


Würstchenketten im Christbaum, Weihnachtslieder mit Saxophonbegleitung, jede Menge Geschenke und eine ganze Horde Samse.
Besser hätte sich das Sams seinen allerersten Weihnachtsabend gar nicht vorstellen können. Und genauso soll es am ersten Weihnachtstag bitte schön auch weitergehen. Das Mini-Sams soll zurück in die Menschenwelt kommen. Das Sams, Papa Taschenbier und sogar Frau Rotkohl …
Gebundenes Buch
15,00 €


Kinderbuch des Monats

Paul Maar: Das Sams und die große Weihnachtssuche (Das Sams Band 11)

„Das Sams landet immer im selben Zimmer, in dem es stand, bevor es verschwand.“ Zurück im Wohnzimmer von Papa Taschenbier ist nicht nur das Sams, dort sind auch das Mini-Sams und Frau Rotkohl. Nur leider nicht zur gleichen Zeit! Nachdem sie den Heiligabend so schön gefeiert haben, vermissen sie sich am nächsten Tag schon wieder und wollen gern gemeinsam den ersten Weihnachtstag verbringen. Doch dann geht einiges durcheinander – in der Sams-Welt, im Kaufhaus, auf dem Schlittenberg und bei allen Beteiligten Zuhause …

Was?

Die neue Geschichte knüpft direkt an das Buch „Das Sams feiert Weihnachten“ an. Beide Bücher können zusammen oder auch einzeln gelesen werden, denn in die neue Geschichte sind geschickt die wichtigsten Ereignisse aus dem Vorgänger eingefügt.

Besondere Freude macht das Wiedersehen mit dem liebenswerten Mini-Sams, das im Wünschen und Dichten dem bekannten Sams nacheifert und dank Unterstützung Fortschritte macht. Im neuen Buch wächst die kleine Wahlfamilie also weiter und noch näher zusammen.

Wie?

Der Einband und der Innenteil sind unverkennbar mit den klassischen Illustrationen von Paul Maar geschmückt. Diesmal gibt es zur Weihnachtsgemütlichkeit noch jede Menge Schnee dazu. Dazu zieren blaue Wunschpunkte alle Buchseiten. Das größere Format und die angepasste Schrift erleichtern das Selbstlesen.

Für wen?

Generationen von Sams-Fans freuen sich über eine neue Geschichte aus der Feder von Paul Maar. „Das Sams und die große Weihnachtssuche“ ist ein Vorlesebuch für die ganze Familie und eignet sich für lesebegeisterte Kinder ab sieben Jahren.

Von wem?

Der 1937 in Schweinfurt geborene Schriftsteller und Illustrator Paul Maar ist schon lange Kult. Seine Karriere als Kinderbuchautor begann mit einem tätowierten, Geschichten erzählenden Hund. Mit dem Sams erfand er schon 1973 eine Figur, die von sich betont weder Junge noch Mädchen zu sein und sich auch sonst nur wenig an Konventionen hält. Noch immer zeitgemäß und originell schreibt der inzwischen vielfach prämierte Autor Jahr für Jahr neue Geschichten für Kinder und Erwachsene.

Und weiter?

Wer alle elf Sams-Bücher tatsächlich schon kennt, kann beispielsweise zum Sams-Gedichtband greifen: „Da bin ich gespannt wie ein Gummiband“ inspiriert dazu, mit dem Sams und dem Mini-Sams das Reimen zu üben. Für Fortgeschrittene gibt es dann Buch „Jaguar und Neinguar“, das neben einem Kapitel mit Sams-Reimen auch viele weitere Gedichte Paul Maars versammelt. Für Erwachsene ist zudem gerade ein Buch mit Erzählungen und Erinnerungen unter dem Titel „Ein Hund mit Flügeln“ erschienen. Derweil arbeitet Paul Maar an einem Kinderbuch, in dem das Mini-Sams die Hauptfigur ist!

Autoreninterview

Interview mit Paul Maar zu „Das Sams und die große Weihnachtssuche“ Was bedeutet Ihnen die Weihnachtszeit? Sie haben im Advent Geburtstag, dieses Jahr werden Sie 85 Jahre alt. Dazu wünschen wir Ihnen alles Gute!

Danke für die Wünsche. Weihnachten ist für mich vor allem ein Familienfest. Man trifft sich unter dem Weihnachtsbaum.

Würste am Baum, Familienspaziergang, Glühwein: Tauchen Weihnachtstraditionen Ihrer Familie in der neuen Geschichte auf?

Die Würste am Baum hätten sich meine Eltern streng verbeten. Aber Weihnachtsspaziergänge waren Tradition und ab und zu gab es auch selbstgebrauten Glühwein.

Das neue Buch – der 11. Sams-Band – ist keine direkte Fortsetzung von Band 10, wie man denken könnte, sondern von Band 9. Wie kam es dazu?

Im neunten Band wurde der Heilige Abend gefeiert, der elfte Band sollte auf Wunsch des Verlags wieder eine Weihnachtsgeschichte sein. Die Geschehnisse des Heiligen Abends waren auserzählt. Blieb nur der erste Weihnachtsfeiertag. Die ganze Geschichte spielt an diesem einzigen Tag.

Das Mini-Sams steht im Zentrum der Geschichte und bekommt den Spitznamen Misa. Ist es ein persönlicher Favorit, so dass es zum Helden wurde?

Ja, das Mini-Sams ist meine Lieblingsfigur geworden. Die ersten Kinderbriefe zum Minisams sind schon eingetrudelt. Es wird auch die Hauptfigur in einem neuen Sams-Band sein. Die ersten zwanzig Seiten habe ich bereits geschrieben.

Natürlich spielen auch Papa Taschenbier und das Taschenbier-Sams, wie es von den anderen Samsen genannt wird, wichtige Rollen. Wie fühlt es sich an, nach all den Jahren weiter über diese beiden Figuren zu schreiben?

Es ist so, als ob man über Familienmitglieder und nahe Verwandte schreibt.

Sie schreiben ja nicht nur, sondern haben das neue Buch auch wieder illustriert. Entstehen die Bilder erst, wenn der Text fertig ist, oder schon nebenbei?

Bei meinen frühen Büchern entstanden Bilder und Text oft parallel, spontan während des Schreibens. Das ist inzwischen strenger geregelt: Wenn ich den Text an Oetinger geschickt habe – und er wie üblich akzeptiert ist –, schreibt mir der Verlag, wie viele Seiten mir für Bilder zur Verfügung stehen.

Nach „Wie alles kam. Roman meiner Kindheit“ haben Sie nun ein zweites Buch für Erwachsene veröffentlicht, mit teils sehr persönlichen Texten. Was aus dem Sammelband „Ein Hund mit Flügeln“ lag schon lange in der Schublade? Welcher Text hat eine besondere Bedeutung für Sie?

Als den wahren Kern des Buches empfinde ich die längere Erzählung „Robinson“. Den Protagonisten habe ich zwar „Philipp“ genannt, aber für den Text ganz viel aus meinem Tagebuch übernommen. Die „Herr Lampert“-Geschichten entstanden im Lauf von bestimmt zehn Jahren. Kurioserweise fielen mir viele während längerer Zugfahrten ein. Deswegen reserviere ich mir immer einen Platz am Tisch. Für das Buch habe ich mir dann noch zehn neue ausgedacht. „Der Turm im See“ war ursprünglich ein Hörspiel für den SDR. Zufällig habe ich es ganz unten in der Schublade entdeckt, redigiert und daraus eine Erzählfassung gemacht. Die skurrilen Reiseerinnerungen musste ich nur aus meinen Reisetagebüchern übertragen.

Interview: Literaturtest, 2022

Autorenporträt

Paul Maar, geboren 1937 in Schweinfurt, wurde als Erfinder des "SAMS" bekannt und ebenfalls als erfolgreicher Autor und Illustrator von Kinder- und Jugendbüchern. Er erhielt u.a. den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk. 2009 wurde ihm der Wolfram-von-Eschenbach-Kulturpreis verliehen.

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