Is there still Sex in the City?
Alle, die sich um die Jahrtausendwende mit
Carrie, Charlotte, Miranda und Samantha identifiziert haben, sind heute nicht
mehr 30, sondern 20 Jahre älter. Und wünschen sich, ab und zu einen Blick in
Carries Gegenwart werfen zu dürfen. Mit „Is there still Sex in the City?“
bringt Candace Bushnell uns Carrie & Co. nicht zurück. Viel besser: Sie
lässt uns an ihrem eigenen Leben teilhaben. Und das ist nicht weniger
interessant, unterhaltsam und aufschlussreich!
Was bedeutet es, heute eine amerikanische Frau
über 50 zu sein? Candace Bushnell weiß es – und fasst es treffend in Worte. Wer
fünf Lebensjahrzehnte hinter sich gelassen hat, hat vieles erlebt, vieles
erreicht – und musste sich von vielem verabschieden. Der aktualisierte
Beziehungsstatus lautet nicht selten „verliebt, verlobt, verheiratet,
geschieden“.
Die titelgebende Frage des Buches ist schnell
beantwortet. Klar, Sex in der City wird es immer geben. Aber: Gibt es noch
Dating? Kann man über langsame Annäherung und romantisches Kennenlernen noch
die Person finden, mit der man mehr als ein flüchtiges Abenteuer erleben will?
In ihren autobiografischen Aufzeichnungen beschreibt Candace Bushnell keine fiktionalen Charaktere. Sie erzählt von ihrer eigenen Partnersuche und lässt dabei tief blicken, ehrlich und mit einem Augenzwinkern. Das macht „Is there still Sex in the City?“ zu einer sehr berührenden und gleichzeitig urkomischen Lektüre. Sie dachten, Dating mit Anfang 20 oder Mitte 30 wäre eine Herausforderung? Nicht im Vergleich mit dem, was Candace Bushnell in ihren 50ern erlebt.
Geistreiche Sinnsuche
Bushnells scharfsinnige Beobachtungen gehen weit über die Partnersuche hinaus. Sie berichtet vom Streben nach Jugend und Schönheit, erzählt von Frauenfreundschaften und landet schließlich bei existenziellen Fragen. Wir alle suchen nach der besseren Hälfte, mit der wir glücklich werden können. Aber viel wichtiger ist doch: Finden wir auch in der Lebensmitte immer wieder den Weg zu uns selbst?