Peter Grant ist zurück! Zwei Jahre nach seinem letzten Auftritt in „Der Galgen von Tyburn“ spendiert der englische Schriftsteller Ben Aaronovitch seinem Serienhelden den mittlerweile siebten Band: „Die Glocke von Whitechapel“.
Aaronovitch, der auch für einige Fernsehproduktionen als Drehbuchautor fungiert und sogar an der Kultserie „Doctor Who“ mitwirkte, gelingt es in seinem neuesten Werk wieder perfekt Urban Fantasy, Kriminalgeschichte und eine gute Portion skurrilen Humor zu einem über 400 Seiten langen Pageturner zu kombinieren, der es in sich hat.
Die Glocke von Whitechapel – Inhalt
Peter Grant, kürzlich beförderter Londoner Detective Constable und angehender Zauberer, hat es geschafft die wahre Identität des gesichtslosen Magiers zu lüften. Doch damit ist nur der erste Schritt getan, um seinen Gegenspieler endlich hinter Gitter zu bringen. Denn der grausame Verbrecher, Martin Chorley, der mit seinen magischen Fähigkeiten schon seit Langem Unheil und Schrecken in London verbreitet, hat noch ein Ass im Ärmel, das die ganze Stadt und ihre Bewohner dem Untergang weihen könnte. Um Chorley aufzuhalten müssen Peter Grant, sein Mentor Thomas Nightingale und ihre Kollegen dessen Verbündete ausfindig machen, die sogar bereit sind sich gegenseitig auszuschalten, um ihre Ziele zu erreichen. Zu diesen gehört auch Peters ehemalige Kollegin Lesley May, die ihn verraten hat und nun gemeinsame Sache mit dem gesichtslosen Magier macht, um ihre Rache zu bekommen. Doch sie ist nicht der einzige Geist der Vergangenheit, mit dem es die Ermittler zu tun bekommen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Die Glocke von Whitechapel – Eine Fantasy-Crime-Comedy?
Zugegeben, den Comedy-Anteil mag Ben Aaronovitch in „Die Glocke von Whitechapel“ im Vergleich zu den Vorgängern ein klein wenig zurückgefahren haben, da der siebte Band der „Peter Grant“ – Reihe einige der ernsteren Handlungsstränge behandelt und teilweise abschließt. Doch die selbstironischen Kommentare und Referenzen auf aktuelle Popkultur-Highlights haben auch weiterhin ihren festen Platz in der Geschichte. So kommt man als Leser auch nicht umhin einen Einfluss von bekannten britischen Serien, Büchern und Filmen – natürlich „Doctor Who“, aber auch ein wenig „Sherlock Holmes“, „Harry Potter“ oder „Fantastische Tierwesen“ – auf die Erzähl- und Schreibweise zu vermuten, die die Buchreihe seit nunmehr acht Jahren ausmacht. Obwohl „Die Glocke von Whitechapel“ viele Elemente und Charaktere aus früheren Bänden zurückbringt und zahlreiche Begriffe aus der „Peter Grant“-Welt verwendet, gibt es genug Erklärungen und Rückblicke, um auch als Neuling ohne Probleme in die Geschichte einsteigen und diese genießen zu können. Die Charaktere sind gewohnt sympathisch und auch spannungsgeladene Action gibt es wieder zu Genüge. London-Fans bekommen zudem detaillierte Hintergründe zu historischen Orten und Personen geliefert, die Aaronovitchs Kulisse noch lebendiger wirken lassen. Ein toller, einzigartiger Genre-Mix.
Fazit: „Die Glocke von Whitechapel / Peter Grant Bd.7“ von Ben Aaronovitch ist eine großartige Kombination aus Urban Fantasy- und Kriminalroman, die mit einer humorvollen Note aus der Masse hervorsticht. Fans der Vorgänger können bedenkenlos zugreifen, aber auch Neueinsteiger dürften mit dem siebten Band der Reihe ihren Spaß haben.