Puppenblut
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An Tag 7 erzählt Anna Jansson in „Puppenblut“ die erschütternde Geschichte von Mary Billbro, deren rätselhafter Tod vor 50 Jahren nie aufgeklärt wurde – bis Kommissar Kristoffer Bark zu ermitteln beginnt. Wir stellen das Buch vor und präsentieren ein exklusives Interview mit der Autorin.
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„Puppenblut“ von Anna Jansson
Die Logik der Kälte
Mary Billbro war 43 Jahre alt, als sie starb. Ermordet und in den Fluss geworfen, 1967 in Örebro. Zuvor hatte sie ihr gesamtes Erwachsenenleben in Västra Mark verbracht, einer Anstalt für Geistesgestörte, aus der sie immer wieder geflohen war – so auch in diesem kalten Januar. Sie war hier mit 17 eingeliefert worden, unverheiratet schwanger, galt damit als „sexuell unzuverlässig“. Ihr Kind musste sie direkt nach der Geburt zur Adoption freigeben und hörte doch nie auf, sich nach ihm zu sehnen. Eine Frau, die nie ihr eigenes Leben leben durfte und deren gewaltsamer Tod ein Rätsel blieb, das niemand verfolgte. Ein Mensch, dessen Geschichte nie zu Ende erzählt wurde. Bis jetzt.
„Wenn du weiter in Angelegenheiten herumschnüffelst, die dich nichts angehen, dann wirst du sterben.“ Das ist eine der Drohungen, die Eva Kulitz erhält, die Enkelin von Mary Billbro. Über 50 Jahre nach deren Tod will sie das Schicksal ihrer Großmutter ergründen. Wie auch Kristoffer Bark, Ermittler im Dezernat für Gewaltverbrechen und Spezialist für Cold Cases. Er bearbeitet Evas Anzeige, nachdem ihre Katze verstümmelt wurde und eingeschläfert werden musste, und Bark nimmt die Drohungen gegen Eva sehr ernst. Dann wird Evas Handy in einem Busch in Brunns-Park gefunden, und Bark muss erkennen, dass die alte, unselige Vergangenheit von Västra Mark auch in der Gegenwart ihre Opfer fordert …
„Puppenblut“ erzählt die Geschichte des Grauens, das alles Menschliche, Familien wie Institutionen, ergreift, wenn sie von Hass und Gier regiert werden. Gleichzeitig lebt dieser dritte Kommissar-Bark-Krimi vor allem von den Figuren, die sich mit aller Kraft gegen diese Logik der Kälte stemmen. Allen voran natürlich Kristoffer Bark selbst. Und Linn, Evas Tochter. Eva und Linn sind es auch, die ihrer Ahnin Mary Billbro im Buch immer wieder eine Stimme geben, indem sie Auszüge aus Marys Tagebuch lesen. Hauchdünne Papiere, heimlich beschrieben während der dunklen Jahre in Västra Mark.