Kinderbuch des Monats Oktober 2023
„Mein großes Vorlesebuch von Drachen, Feen und anderen Fabelwesen“ von Tea Orsi - Von der bücher.de-Redaktion gelesen und auf Herz und Nieren getestet
Kinderbuch des Monats
Kinderbuchtipp Oktober:„Mein großes Vorlesebuch von Drachen, Feen und anderen Fabelwesen“
Auf der ganzen Welt gibt es unzählige Geschichten von Drachen, Feen und anderen magischen Wesen. Überall werden sie erzählt, und Kinder wie Erwachsene hören fasziniert zu. Dieses Vorlesebuch hat viele dieser Geschichten gesammelt, und Lesende wie Zuhörende können eintauchen in eine magische Welt voller geheimnisvoller Kreaturen. Los geht’s!
Was?
Wusstet ihr, dass Drachen echte Plaudertaschen sind, manche fliegen können und andere lieber zu Fuß gehen? Auch Feuer speien kann übrigens nicht jeder Drache. Wer mehr über diese tollen Wesen wissen will, der ist hier genau richtig! Und nicht nur Drachen spielen hier die Hauptrolle, auch in den Geschichten über Elfen, Zwerge, Oger oder Satyrn erfahren wir allerhand über magische Waldwesen. Was hat es mit der Wassernymphe vom Regenbogensee auf sich? Wie überlistet man einen Troll? Und sind alle Drachen furchterregend und gemein? Die Antworten darauf gibt uns das große Vorlesebuch.
Wie?
Ein wunderschön gemachtes Buch! So viele Geschichten auf knapp 130 Seiten und dazu die fantasievollen Illustrationen von Anna Láng machen das Lesen wie Vorlesen zum Ereignis. Aufgeteilt ist der Band in zwei Teile. Der erste widmet sich nur den Drachen, und gleich zu Anfang stellt sich unser Begleiter durch diese Welt vor, ein angehender Hüter magischer Geschöpfe. Er liebt Drachen und verrät uns, wie gerne Drachen plaudern ... Weiter geht es im zweiten Teil mit den magischen Waldwesen. Dorthin begleiten uns Erin und ihre Cousine Nora. Beide lieben es, durch den Wald zu streifen, und treffen dort immer wieder auf magische Geschöpfe. Eine kleine Kostprobe, welche Geschöpfe das sind, lest ihr in unserem Glossar. Auch drei Drachen stellen wir dort vor, klar. Sonst wären die sicher beleidigt. Und mit einem beleidigten Drachen wollen wir uns nicht anlegen ...
Für wen?
Wer ist nicht begeistert von alten Geschichten über Drachen, Feen, Hexen oder Trolle? Eben. Also ein Buch für alle ab ungefähr fünf Jahren. Zum Lesen oder Vorlesen, zur Entdeckungsreise für die Sinne durch die Illustrationen. Gerade jetzt, wenn es kälter wird und alle gerne wieder zusammensitzen, macht dieser Band besondere Freude. Ja, magische Geschöpfe können manchmal auch ein klitzeklein wenig unheimlich sein. Aber das macht ja auch ihren Reiz aus. Umso schöner ist es daher, das Buch gemeinsam zu lesen. Dann kann man auch gut über all die Wesen sprechen. Wer jetzt schon auf der Suche nach Geschenken für Weihnachten ist: Dieses Buch sollte mit auf die Liste.
Von wem?
Tea Orsi liebte es schon als Kind, Geschichten zu erfinden. Wie gut, dass Tea nun Bücher schreibt und auch Drehbücher für Filme. Da kann sie immer das machen, was sie sowieso am liebsten macht: erzählen oder Geschichten sammeln. Gerne schreibt sie über Prinzessinnen, Feen oder andere, sehr spezielle Wesen. Und natürlich gibt es dabei immer Abenteuer zu bestehen! Tea lebt mit ihrer Familie und zwei Hunden in Parma, Italien. Ja, hier kommt der berühmte Parmaschinken her. Wenn Tea nicht in Parma ist, reist sie durch die Welt, um sich Ideen für ihre Arbeit zu holen: tolle Geschichten zu erzählen.
Anna Láng ist Ungarin und lebt gerade, wie Tea, in Italien. Doch nicht in Parma, sondern in Mailand. Sie ist Grafikdesignerin und Illustratorin und hat unter anderem für das Nationaltheater in Budapest gearbeitet. 2013 gewann Anna bei der Ungarischen Biennale für Grafikdesign mit einer Shakespeare-Posterserie einen Preis. Seit einigen Jahren illustriert sie nun auch Kinderbücher. Wie gut für uns alle – denn ihre Zeichnungen sind wirklich toll! Aber das seht ihr dann ja selbst, wenn ihr das Buch lest ...
GLOSSAR
Hier stellen wir euch ein paar Wesen aus dem Buch vor. Los geht es mit drei Drachen, danach präsentieren wir drei magische Waldwesen.
Drache Fafnir
Wusstet ihr, dass Drachen Schätze lieben? Nun, das tun sie. Und sie bewachen sie natürlich ganz besonders gut. Der Drache Fafnir hatte einen Goldschatz zu hüten. Doch das ist nicht die ganze Geschichte. Denn Fafnir war einmal ein Mensch, ein Prinz sogar und Sohn eines Zwergenkönigs. Doch die Gier nach Gold, genauer, ein verfluchter Ring, verwandelte Fafnir in einen Drachen. Einen grausamen. Er lebte in einer Höhle in den Wäldern in Deutschland und verteidigte seine Schätze. Niemand konnte Fafnir bezwingen. Doch eines Tages kam ein Krieger in den Wald. Siegfried war sein Name. Wie der Kampf zwischen Siegfried und Fafnir ausging? Oh, das dürfen wir nicht verraten ...
Der siebenköpfige Sárkány
Puh, ein Drache mit sieben Köpfen ist sehr besonders. Dieser lebte in Ungarn und man nannte ihn Sárkány. Denn Sárkány“ ist das ungarische Wort für „Drache“, ausgesprochen wird es „Scharkahn“. Die Drachen dieser Art hatten eine wichtige Aufgabe: Mit Hilfe von Drachenmagie verbanden sie die Welt der Geister mit der Welt der Menschen. Diese Drachen hatten so große Kräfte, dass sie sogar Orkane heraufbeschwören konnten. Was sie noch ausmachte, das dürft ihr selbst lesen oder euch vorlesen lassen.
Drachin Imugi mit der Zauberkugel
Diese Geschichte erzählen sich die Menschen in Korea. Sie dreht sich um die freundliche Drachin Imugi. Und wisst ihr, was das Tolle an Imugi ist? Sie kann Wünsche wahr werden lassen. Unglaublich, oder? Dass eine Imugi nie als Drachin auf die Welt kommt, sondern als Mädchen, ist ebenso unglaublich. Diese Mädchen haben auf der Schulter ein Mal in Form eines Drachens. Wenn sie 17 Jahre alt werden, verwandeln sie sich ...
Feen
Erster Tipp, wenn du einer Fee begegnest: Sag niemals „Danke“ zu ihr. Warum auch immer, aber das macht sie wütend. Feen sind sehr klein und zart. Kleiner als eine Tulpenblüte. Aber wer denkt, sie sind niedlich, der sollte sich in Acht nehmen. Sie können sehr launisch sein, und wer es an Respekt mangeln lässt, der kann sich auf etwas gefasst machen. In der Geschichte „Das wunderbare Feenschloss“ – sie wird in Frankreich erzählt – kannst du nachlesen, wie stark Feen sind.
Hexen
Wer hat Angst vor Hexen? Okay, vielleicht ein bisschen. Und ja, manche Hexen sind nicht wirklich nett, es gibt aber auch freundliche. Aber das dürfen wir eigentlich nicht verraten, denn Hexen haben Angst um ihren schlechten Ruf. Wusstet ihr, dass Hexen oft Haustiere haben? Für sie sind es „Schutzgeister“, und am liebsten haben Hexen schwarze Katzen, Raben oder Eulen als Haustiere. Auch die Zaubertränke, die Hexen brauen, sind nichts für schwache Mägen. Ehrlich gesagt, enthalten sie die scheußlichsten Dinge, die im Wald zu finden sind, z. B. Krötenschleim oder Bärenpopel. Igitt. Was Hexen noch können und warum die russische Hexe Baba Yaga böse erscheint, aber es vielleicht doch nicht ist, das erfährst du im Buch.
Zwerge
Es ist kein Geheimnis, dass Zwerge klein sind. Und wenn wir Bilder von Zwergen sehen, tragen sie oft Zipfelmützen und haben Bärte. Doch Zwerge sind viel stärker, als sie aussehen. Stärker als Menschen sowieso. Und wusstest du, dass Zwerge sogar in die Zukunft sehen können? Das ist doch ziemlich beeindruckend! Außerdem sind sie gute Heiler, weil sie sich mit Kräutern auskennen, und sie können sogar mit Tieren sprechen. Toll, oder? Die Natur liegt den Zwergen besonders am Herzen, und sie beschützen sie mit all ihrer Kraft. Was wir uns nun fragen: Sind Zwerge freundlich gegenüber Menschen? Das erfahrt ihr in der Geschichte aus den Niederlanden. Sie heißt „Der freundliche Müller und die Zwerge“.
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