Autor: Vera
Datum: 30.08.2024
Tags: Empfehlung, Unser Buchtipp

Unser aktueller Buchtipp ist Soulfood zum Lesen: Die einsame Buchhändlerin von Tokio der Japanerin Nanako Hanada ist etwas Besonderes und könnte zu Recht gleich in mehreren Abteilungen einer Buchhandlung stehen. Was auf den ersten Blick wie ein Roman wirkt, entpuppt sich als autobiografisches Sachbuch, in dem die Autorin ihre eigene Geschichte erzählt – und verrät, wie Bücher ihr Leben geprägt und verändert haben. Das macht „Die einsame Buchhändlerin von Tokio“ vor allem zu einem kurzweiligen, essayistischen Ratgeber für alle, die Bücher lieben.


Die einsame Buchhändlerin von Tokio
Nach der Trennung von ihrem Mann ist Buchhändlerin Nanako Hanada erst einmal verloren. Ohne Freund*innen und ohne eigene Wohnung muss sie in Kapselhotels und öffentlichen Badeanstalten übernachten. Auch ihr Job in einer bekannten japanischen Buchhandelskette ist nicht mehr das, was er mal war. Doch eines Tages erfährt Nanako von einer neuen Dating-App und beschließt, endlich aus sich herauszugehen und neue Menschen zu treffen. Ihr Plan: Sie überwindet ihre Schüchternheit, indem sie ihre neuen Bekanntschaften in die Welt der Bücher entführt. Ein Neuanfang mit Hindernissen – und der Kraft der Bücher. Zwar fällt sie gleich am Anfang auf einen Aufschneider rein, doch bald lernt sie Menschen kennen, die ihr viel zurückgeben. Aus ersten Begegnungen entstehen innige Freundschaften. Und je mehr sich Nanako ihren Mitmenschen annähert, desto leichter fällt es ihr, ihr altes Leben loszulassen.

Mit Büchern über sich hinauswachsen

Wenn man plötzlich den Boden unter den Füßen verliert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit der Haltlosigkeit umzugehen. Eine davon ist, sich zurückzuziehen – und was ist einfacher, als sich in die Welt der Bücher zu flüchten? Das Problem an dieser Bewältigungsstrategie ist, dass sie sehr einsam macht. Als Nanako Hanadas Leben auseinanderbrach, schienen Bücher das Einzige zu sein, was ihr noch Sicherheit gab. Doch anstatt sich hinter den Geschichten anderer zu verstecken, nutzte sie diese Sicherheit, um ihre eigene Geschichte zu schreiben – und sich so neu zu (er-)finden. Das Ergebnis ist ein Buch, das sich leicht liest, empowernd wirkt und darüber hinaus voller interessanter Erkenntnisse und spannender Leseempfehlungen steckt.

„Die einsame Buchhändlerin von Tokio“ war in Japan ein Überraschungserfolg. Es wurde dort mit über 60.000 verkauften Exemplaren zum Bestseller und fürs Fernsehen adaptiert.



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