Magische (Buch-)Begegnungen
Unser aktueller Buchtipp ist Soulfood zum Lesen: Die einsame Buchhändlerin von Tokio der Japanerin Nanako Hanada ist etwas Besonderes und könnte zu Recht gleich in mehreren Abteilungen einer Buchhandlung stehen. Was auf den ersten Blick wie ein Roman wirkt, entpuppt sich als autobiografisches Sachbuch, in dem die Autorin ihre eigene Geschichte erzählt – und verrät, wie Bücher ihr Leben geprägt und verändert haben. Das macht „Die einsame Buchhändlerin von Tokio“ vor allem zu einem kurzweiligen, essayistischen Ratgeber für alle, die Bücher lieben.
Mit Büchern über sich hinauswachsen
Wenn man plötzlich den Boden unter den Füßen verliert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit der Haltlosigkeit umzugehen. Eine davon ist, sich zurückzuziehen – und was ist einfacher, als sich in die Welt der Bücher zu flüchten? Das Problem an dieser Bewältigungsstrategie ist, dass sie sehr einsam macht. Als Nanako Hanadas Leben auseinanderbrach, schienen Bücher das Einzige zu sein, was ihr noch Sicherheit gab. Doch anstatt sich hinter den Geschichten anderer zu verstecken, nutzte sie diese Sicherheit, um ihre eigene Geschichte zu schreiben – und sich so neu zu (er-)finden. Das Ergebnis ist ein Buch, das sich leicht liest, empowernd wirkt und darüber hinaus voller interessanter Erkenntnisse und spannender Leseempfehlungen steckt.
„Die einsame Buchhändlerin von Tokio“ war in Japan ein Überraschungserfolg. Es wurde dort mit über 60.000 verkauften Exemplaren zum Bestseller und fürs Fernsehen adaptiert.