Autor: bücher.de
Datum: 01.10.2024
Tags: Empfehlung, Kinderbuch des Monats

Die Winterschwestern

Zauberhaftes Wikingermärchen in einer Welt aus Eis und Schnee, für Kinder ab 9 Jahren
Um die kleine Winterschwester zu finden und seinen Onkel Ragnar aus den Fängen der großen Winterschwester zu retten, muss der Wikingerjunge Alfred ein großes Abenteuer bestehen. Nicht nur die Wälder des Nordens, versunken in Eis und Schnee, verlangen Alfred einiges ab, auch der Zauber der geheimnisvollen …
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Kinderbuch des Monats

Kinderbuchtipp Oktober „Winterschwestern“

Vor langer Zeit gab es zwei Winter. Einen grausam kalten – dafür war die große Winterschwester zuständig. Die kleine Winterschwester aber sorgte für die schönen Seiten des Winters: zugefrorene Seen zum Eislaufen, Wintermärkte und Schneeballschlachten. Als die kleine Winterschwester verschwindet, wütet die große Schwester, und die Kälte wird schrecklich und schrecklicher. Und es scheint, dass nur Alfred die kleine Winterschwester finden kann. Bildgewaltig erzählt und illustriert, lädt das Märchen ein zu einem Abenteuer im klirrend kalten Norden.

Was?
Alfred ist zehn Jahre alt und heckt andauernd Streiche aus. Meist lachen die Menschen in seinem Dorf, „Nebeldorf“ heißt es, über Schuhe ohne Schnürsenkel oder fehlende Socken. Sein Schutzpatron ist Gott Loki – und auch der hat es faustdick hinter den Ohren. Wo Chaos ist, fühlt Loki sich wohl. Alfred kennt die Winter gar nicht anders als grausam kalt. Und nun setzen auch noch Trolle seinem Dorf zu. Sie stehlen und werden dabei immer frecher. So kann es nicht weitergehen, beschließt das Dorf. Ragnar, Alfreds Onkel, meldet sich freiwillig, die Trolle zu suchen und die verschwundenen Dinge zurückzubringen. Alfred hat dabei ein komisches Gefühl, und so beschließt der Junge, seinem Onkel heimlich zu folgen. Ob das eine gute Idee ist, das dürfen wir hier nicht verraten …

Wie?
Eine fantastisch erzählte Geschichte, ein Wikingermärchen im modernen Gewand. Es gibt Kriegerinnen, Trolle und magische Wesen. Und Zauberkräfte, die den kleinen Alfred nach und nach in einen Fuchs zu verwandeln drohen. Warum? Auch das wird nicht verraten. Nur so viel: Alfred muss die kleine Winterschwester finden, um nicht komplett zum Tier zu werden, denn sonst kann er seine Mission nicht vollenden. Und was ist eigentlich mit der kleinen Winterschwester passiert? Wie gut, dass es noch die Trolle gibt! Denn auch wenn sie echt nervig sein können: Manchmal sind sie auch eine große Hilfe. Die Kombination aus toll erzähltem Abenteuer und den atmosphärisch dichten Illustrationen machen große Freude beim Lesen und Schauen.

Für wen?
Ein Buch für junge Lesende ab etwa neun Jahren – und alle anderen Menschen. Ein wunderschönes Vorlesebuch, ein Buch zum Selberlesen, und ein Buch, dessen Illustrationen zum Entdecken und Staunen einladen. Für Märchenfans genauso wie für Abenteuerlustige, denn manchmal wird es ganz schön brenzlig für Alfred. Und diese Wintergeschichte ist natürlich auch ein herrliches Geschenk – auch und gerade zu Weihnachten.

Von wem?

Autor Jolan C. Bertrand
wurde 1994 geboren. Bücher, Literatur und Geschichten haben ihn schon immer fasziniert. Seine ersten erfundenen Geschichten hat er noch seinen Eltern diktiert. Heute schreibt er natürlich selbst, und wenn er nicht in ein Buch vertieft ist, reist er gerne. Sein alter Rucksack ist ihm dabei ein treuer Begleiter. Sein Traumland ist Lappland – wo auch „Winterschwestern“ spielt. Stolz ist er auf seine zwei Holzmesser, und er liebt es, Zeit mit seinen Nichten und Neffen zu verbringen. Angeblich hat Jolan auch einen Pakt mit einem Dämon aus dem hohen Norden geschlossen ... ob wir ihm das glauben können?

Illustrator Chevalier Gambette ist Franzose und kommt aus dem sonnigen Nantes. Er hat Grafikdesign studiert und liebt die Berge. Wie gut sich der Künstler in die klirrende nordische Welt einfühlen kann, das dürfen wir in „Winterschwestern“ erleben. Jede einzelne Illustration von Gambette ist wunderschön, vielschichtig und wirklich etwas Besonderes.

GLOSSAR


ALFRED
Mit seinem Rentierfellparka sieht Alfred, 10 Jahre, aus wie ein ganz gewöhnlicher Junge. Das ist er eigentlich auch. Nur vielleicht nicht so fröhlich und unbeschwert wie andere Kinder. Warum das so ist, er eigentlich keinen so richtig mag und gerne allein ist, das versteht er nicht wirklich. Oft fühlt er sich so, als würde ihn eine kalte und feuchte Wolke aus Leere umgeben. Puh. Das muss sich fies anfühlen. Vielleicht liegt es daran, dass Alfreds Eltern tot sind. Alfred nennt das „grundlos traurig sein“. Aber Alfred hat, neben seinem Hang zu Streichen, die er dem ganzen Dorf spielt, auch ein Händchen für Heilkunde. So lehrt ihn der Heiler Sigmund viel über Pflanzen und ihre Wirkung bei unterschiedlichen Krankheiten. Das gefällt Alfred. Am schönsten findet er es, wenn er allein im Wald ist, um Kräuter und Pilze zu sammeln.

RAGNAR
Alfreds Onkel Ragnar trug, als er klein war, noch einen anderen Namen – den eines Mädchens. Doch Ragnar fühlte sich immer schon als Mann, auch als er noch klein und zierlich war. Und so mischte Heiler Sigmund eine Salbe, die Ragnar einen Bart sprießen ließ. Größer und stärker machte die Salbe Ragnar nicht, aber er nutzt es zu seinem Vorteil, dass er leichter und flinker ist als andere Männer. So ist er z. B. im Schnee schneller, weil er nicht so tief einsinkt, und daher einer der besten Jäger des Dorfes. Als Ragnar sich aufmacht, zu den Trollen zu gehen, um die verschwundenen Dinge aus dem Dorf zurückzuholen, begleitet Alfred Ragnar. Denn er hat eine komische Vorahnung: Wenn er Ragnar allein lässt, wird er ihn nicht wiedersehen ...

FRID
Frid ist die Seherin des Dorfes, in dem Alfred und Ragnar leben. Sie sieht nicht alt aus, aber auch nicht jung und geht selbst im klirrend kältesten Winter aller Zeiten barfuß. Scheinbar kann sie auch Gedanken lesen. Denn immer, wenn Alfred sich innerlich zum Beispiel fragt, warum Frid nicht friert, lächelt sie verschmitzt und sagt Dinge wie: „Das ist ein Hexengeheimnis.“ Ihre Hütte am Waldrand hat die blinde Frid selbst gebaut und lebt dort auch allein, abseits vom Dorf. Frids Haut ist sehr weiß, fast wie Schnee, und auch ihre Haare kommen Alfred durchsichtig vor. Und dann ist da noch die Bemalung: ein auf ihrem Oberkörper tätowierter Baum. Dessen Astspitzen ranken sich um Frids Hals, und auf ihrer Wange ist ein auffliegender Rabe zu sehen. Alfred schwört aber, dass der Rabe seine Flügel auch zuklappen kann. Ist das möglich oder Zauberei? Wie gut für Alfred, dass es Frid gibt! Warum? Das dürft Ihr selbst lesen …

TROLLE
Wusstet ihr, dass Trolle winzige Wesen sind? Sie sehen in etwa so aus wie Kieselsteine mit Armen und Beinen. Und sie haben dicke Nasen, bunte Haare und sehr spitze Zähnchen. Doch so klein sie einem auch vorkommen: Sie können zaubern, und diese Kraft macht sie unberechenbar. Was Trolle noch auszeichnet: Sie lassen Dinge verschwinden oder besser gesagt: Sie klauen. Oft nur ein wenig Brennholz, einen Teil von irgendetwas. Aber in Alfreds Dorf verschwinden große und schwere Dinge. Sogar viele davon. Wie gemein, dass alle zuerst Alfred verdächtigen. Aber schnell wird den Leuten klar, dass der kleine Alfred das nicht gewesen sein kann, sondern die Trolle zurück sein müssen. Der Amboss aus der Schmiede ist weg, ein goldener Kelch, der Schild einer Kriegerin. Ja, die Trolle begnügen sich nicht mehr mit Holz und ein paar Opfergaben. Sie werden immer dreister, und so bricht Ragnar auf, die Trolle zu suchen.

Autorenporträt


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