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Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 26.10.2024
Kein Kuss für Mutter
Ungerer, Tomi;Sapin, Mathieu

Kein Kuss für Mutter


ausgezeichnet

Eindrucksvolle und bildgewaltige Version des ungewöhnlichen Kinderbuches von Tomi Ungerer.

Inhalt:

Toby Tatze hasst es, geküsst zu werden!

Ständig dieses Verhätscheln:
Guten-Morgen-Küsse
Guten-Abend-Küsse
Bitte-Küsse
Danke-Küsse
Verzeih-Schatz-Küsse
...

Fürchterlich!

Und dann noch "Honigschneck" als Kosename!

Toby ist doch kein Baby mehr!

Aber wie soll er das nur seiner überfürsorglichen Mutter klar machen?


Graphic Novel von Mathieu Sapin als Hommage an das gleichnamige Kinderbuch von Tomi Ungerer. Mit making-of als Bonus.


Altersempfehlung:

ab etwa 6 Jahre


Hinweis:

Vor der Lektüre sollte man bedenken, in welcher Zeit, die ursprüngliche Geschichte geschrieben wurde.

Die Rollen sind klar verteilt: Hausfrau und Mutter, die sich aufopferungsvoll um alles kümmert, der Vater am Kopf der Tafel und mit einer Flasche Schnaps (zum Frühstück?).

Und wenn der Nachwuchs nicht gehorcht, wird der Vater laut und droht mit Prügel.


Mein Eindruck:

Die unterhaltsame Geschichte rund um Kater Toby und seine Abneigung gegenüber Küssen kenne ich noch aus meiner Kindheit, wobei mir am meisten das Bild der Prügelei auf dem Schulhof in Erinnerung geblieben ist.

Toby ist nämlich kein sympathisches Kerlchen: unfreundlich, nur Unsinn im Kopf, ein Unruhestifter.

Die Mutter dagegen ist überfreundlich, überfürsorglich und versucht, es allen Recht zu machen.

Wenn zwei Welten aufeinander treffen, knallt es auch mal.

"Sie behandelt mich wie ein Wickelkind. Sie bringt mich in Verlegenheit, treibt mich die Wände hoch, macht mich wahnsinnig."
(vgl. Original-Erzählung, Toby zu seinem Vater)

"Frau Tatze liebte es, ihren Sohn auszuführen und herumzuzeigen."
(vgl. Graphic Novel, S. 43)

Im Original ist die Geschichte zwar auch mit Illustrationen (detaillierte Bleistiftzeichnungen) ergänzt, jedoch werden diese durch die geballte, visuelle Ausgestaltung der Graphic Novel noch fortgeführt.

Wort und Bild harmonieren perfekt und die Textmenge sowie die Dialoge sind (eng an der Vorlage orientiert) für eine bildliche Erzählweise erstaunlich hoch.

Die Graphic Novel ist - wie das Original - in Graustufen gehalten.

Nicht nur passend zu der aus der Zeit gefallenen Familienkonstellation, dem ungewohnt unsympathischen Protagonisten, sondern auch die Dynamik ist so viel wirkungsvoller.

Regenbogenbunt und zuckersüß hätte hier nicht gepasst.

Am Ende findet Toby (nach einem riesigen Krach, den beide Seiten gleichermaßen bereuen) eine herzige Lösung, um seiner Mutter zu zeigen, dass er sie noch lieb hat.

Und das ganz ohne Küsse ;-)

Die Geschichte zeigt, dass alles im Wandel ist und man die Zeit (z. B. das Erwachsenwerden der eigenen Kinder) nicht aufhalten kann. Dennoch gibt es immer Wege, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitige Wertschätzung zu zeigen.

Manchmal muss es dafür nun einmal zuerst ordentlich knallen.

Einen Pluspunkt konnte Toby zu Beginn übrigens doch sammeln. Er hasst so ziemlich alles: Küsse, frisch gebügelte Kleidung, Zähneputzen ... Aber Comics? ... Ja, Comics liebt er. Er hat ein Geheimversteck im Bad und liest sie heimlich auf dem Klo.


Bonusmaterial:

Fast zwanzig Seiten umfasst das making-of und bietet neben Auszügen aus dem Skizzenbuch Sapins auch faszinierende Einblicke hinter die Kulissen ... äußerst passend: in Comic-Form!

Der französische Comic-Künstler und Zeichner Mathieu Sapin (z. B. zeichnet er die Kindercomics "Akissi", erschienen bei Reprodukt) adaptierte nicht ohne Grund den Kinderbuchklassiker von Tomi Ungerer.

"Kein Kuss für Mutter" zählt zu seinen Lieblingskinderbüchern. Gerade weil die Illustrationen nur schwarz-weiß sind (eher grau, da hauchdünne Bleistiftlinien) und weil der Protagonist so unfassbar gemein und herzlos agiert.

Mathieu Sapin hat sich zur Vorbereitung der Graphic Novel auf Spurensuche in Straßburg - Heimatstadt von Tomi Ungerer - begeben und unter anderem dessen alte Schule als Inspiration für Tobys Schule gewählt. Gleichzeitig ist es ein Einblick in Tomi Ungerers Werdegang.


Fazit:

Gelungene Adaption des Kinderbuchklassikers mit reichlich Bonusmaterial!

Es ist - wie das Original - ein emotionsgeladenes und außergewöhnliches Buch. Eindrucksvoll inszeniert!


...

Rezensierte Ausgabe: "Kein Kuss für Mutter - Die Graphic Novel" aus dem Jahr 2023
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Volker M. am 24.10.2024
Archäologieführer Baden-Württemberg
Rademacher, Lisa

Archäologieführer Baden-Württemberg


ausgezeichnet

Dass ein Reiseführer zum Pageturner wird, habe ich auch noch nicht erlebt. Aber Lisa Rademacher hat ihre Ausflugsziele so raffiniert miteinander verknüpft, dass man gar nicht mehr aufhören will. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, den man ganz leicht umgehen kann, indem man die Seite umblättert und das nächste Kapitel beginnt. Da das ganze Buch chronologisch (nicht geografisch!) aufgebaut ist, begibt man sich dabei auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit Baden-Württembergs, wobei der Untertitel des Buches in die Irre führt: Der Bogen spannt sich deutlich weiter als nur bis zur Frühgeschichte. Die endet per Definition mit dem Beginn der Römerzeit in Mitteleuropa, die Beiträge haben aber einen nicht unbedeutenden Schwerpunkt gerade dort. Das letzte Kapitel lugt sogar noch ein wenig in das frühe Mittelalter hinein. Man bekommt also deutlich mehr als erwartet.

Lisa Rademacher verbindet das, was man bei den jeweiligen Ausgrabungen, Museen oder Archäologiepfaden sieht, mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur jeweiligen Zeitstellung. Die urgeschichtliche Ausbreitungskarte auf Seite 24 entspricht nicht dem Stand der Forschung. Homo sapiens sapiens entwickelte sich in Nord- nicht in Südafrika und der Mensch erreichte Sibirien deutlich vor 30 000 v. Chr., da es kurz darauf bereits nachgewiesene Siedlungen in Südamerika gibt. Die Erkenntnisse sind allerdings neuer als das Druckdatum des Buchs.
Ansonsten diskutiert die Autorin sehr ausgewogen, wie sich die Erkenntnisse im Lauf der Zeit gewandelt haben. Was vor hundert Jahren noch gesichert war, ist heute teilweise überholt, insbesondere was die urzeitlichen Funde der schwäbischen Alb angeht, die auch in den letzten Jahren immer wieder spektakuläre Entdeckungen gebracht haben.
Ein weiterer Schwerpunkt sind Kelten und Römer, die mit zahlreichen Bodendenkmälern noch heute sichtbare Spuren hinterlassen haben. An vielen Stellen kann man heute anschauliche Rekonstruktionen besichtigen und das nicht nur in themengebundenen Museen.

Zu jedem Ausflugsziel gibt es detaillierte Angaben zur Anfahrt, in der Regel auch mit Geokoordinaten, was die Orientierung im Gelände erleichtert. Weitere Informationen umfassen die Barrierefreiheit, Öffnungszeiten und die Dauer, die man für einen Besuch einplanen sollte. Ist das Ziel für einzelne Besucherkreise besonders interessant (z. B. Schulklassen oder Kinder), wird das gesondert erwähnt. Auf der Einbandinnenseite findet sich übrigens auch eine Karte mit allen eingezeichneten Lokalitäten, so dass man Besuche günstig bündeln kann.

Ich war sehr überrascht, wie viel Aufwand Baden-Württemberg treibt, um die eigene Vergangenheit für ein möglichst breites Publikum zu erschließen und auf welch hohem didaktischen Niveau das geschieht. Geschichte als anschauliches, persönliches Erlebnis hat eine ganz andere Wirkung als ein Buch. Aber manchmal öffnet einem eben erst ein Buch die Türen zu solchen Erlebnissen.

(Das Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)
Volker M.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von schluny aus A.
am 22.10.2024
Rath / Kommissar Gereon Rath Bd.10
Kutscher, Volker

Rath / Kommissar Gereon Rath Bd.10


ausgezeichnet

Rath ist der zehnte Teil von Volker Kutscher um den Kommissar Gereon Rath und seiner Frau Charlotte. Ich hatte ihn mit Spannung erwartet, da er ja der letzte in dieser Reihe sein wird. Volker Kutscher versteht wie kein zweiter einen in die damalige Zeit zu versetzen und dortige Stimmung einzufangen. Auch am gegen Ende die Reichspogromnacht hat er so authentisch geschildert, dass einen schon anders werden kann. Seine Charaktere beschreibt er detailreich und authentisch. Auch wenn er ein spezieller Kriminaler ist, war mir Gereon von Anfang an sympathisch. Ich empfehle die Reihe aber von Anfang an zu lesen, um ein besseres Verständnis für die Charaktere zu bekommen. Hier im letzten Band geht es vor allem darum das Gereon wieder in Deutschland ist solange bis sein Vater stirbt und er mit Charly nach Amerika zurück möchte. Die wiederum hat sich in den Kopf gesetzt Fritzes Unschuld zu beweisen, obwohl sie zwischenzeitlich im KL gelandet ist. Das doch sehr offenen Ende lässt raum für Spekulationen ob die Reihe vielleicht doch fortgeführt wird. Für mich aber trotz allem ein gelungener Abschluss und für jeden der historische Kriminalbücher mag, wärmstens zu empfehlen.
schluny aus A.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Buch4ever aus Meerane
am 18.10.2024
Die Ärztin - Gefährliche Nachtschicht
Dannenberg, Meike

Die Ärztin - Gefährliche Nachtschicht


ausgezeichnet

Nervenkitzel pur!

Meine Meinung :
Ein packender Schreibstil, überraschende Wendungen und ein Ende, das keine Fragen offen lässt!
Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht von Eva und Frauke. Auch gibt es einige Passagen vom Täter, mitunter aus seiner Vergangenheit.
Und die Nebencharaktere sind sehr gut in das Geschehen eingebunden.
Ich fieberte ständig mit Eva und Frauke mit. Man hat immer wieder einen Verdacht, aber wird gekonnt immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Bis zum Schluss bleibt unklar, wer der Täter ist.
Das Cover finde ich jetzt nicht sonderlich schick, aber es passt hervorragend zum Inhalt des Buches.

Fazit :
Mit einem spannenden & packenden Thriller erzählt uns die Autorin ihre fiktive Version. Denn die Idee zum Buch kam durch einen wirklich geschehenen Fall.
Meike Dannenberg versteht es ausgezeichnet die Leserschaft in ihren Bann zu ziehen. Ich sag nur - Gänsehaut und Nervenkitzel pur!
Von mir gibt's eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.
Buch4ever aus Meerane

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von claudi aus Stuttgart
am 18.10.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

"Wer Augen im Kopf hat, sieht, dass Hubert stirbt. Jeden Tag wird er weniger. Nur mehr Haut und Knochen. Zudem scheint eine höhere Instanz die Löschtaste in seinem Gehirn zu bedienen." (Buchauszug)
Die 15-jährige Linda ist mit ihrem Leben unzufrieden. Oft denkt sie daran, vor ein Auto zu laufen, um es zu beenden. Doch zwei Menschen haben dies bisher verhindert. Einer davon ist ihr einziger Freund Kevin, der ebenfalls immer wieder mit der Umwelt hadert, und der andere ist der 86-jährige ehemalige Bademeister Hubert. Hubert, durch seine schwere Demenz gezeichnet, kann inzwischen nicht mehr die Wohnung verlassen. Stattdessen leistet Linda ihm und seiner Pflegerin Ewa dreimal die Woche Gesellschaft. Sie versucht in dieser Zeit, sein Leben so schön wie möglich zu gestalten. Doch am Ende schlägt das Schicksal erbarmungslos zu.

Meine Meinung:
Hubert war früher Bademeister im Strandbad in Bregenz. Während dieser Zeit ist nie ein Kind ertrunken. Die Autorin erzählt hier die Geschichte eines jungen Mädchens, das für mich sehr viel Verantwortungsgefühl besitzt. Sie bemüht sich aufopfernd um ihren Nachbarn Hubert. Wie viel der an Demenz erkrankte Hubert wirklich von Lindas Besuchen noch mitbekommt, ist fraglich, zu Beginn sicher deutlich mehr als später. Doch zumindest wird dadurch der Alltag von ihm, Ewa und ihr selbst abwechslungsreicher. Zudem ist Linda durch diese Aufgabe von ihren Suizidgedanken abgelenkt, die immer wieder ihr Leben bestimmen. Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin hier den Umgang dieser drei Generationen beschreibt. Man merkt, dass sie selbst viele Jahre in der Pflege von demenzkranken Menschen tätig war. Linda spricht mit ihm viel über seine Tätigkeit als Bademeister. Sie sehen Fotoalben an oder zählen mit großer Leidenschaft. Lustig finde ich die Idee, mit Schwimmflügel im Wohnzimmer Trockenübungen zu veranstalten. Allerdings spürt man im Laufe des Buchs dann doch, wie Hubert immer schneller abbaut, niemanden mehr erkennt und die Demenz schließlich immer mehr fortschreitet. Immer mehr zieht er sich aus dem Leben zurück. Vielleicht versteht Linda ihn deshalb so gut, weil sie selbst am liebsten aus ihrem eigenen Leben verschwinden würde. Überrascht hat mich, wie positiv demente Menschen auf Hunde reagieren. Mit einer Leichtigkeit und humorvollen Sprache wird das Thema Demenz sehr einfühlsam beschrieben und dargestellt. Bemerkenswert finde ich, dass diese Erkrankung nicht immer nur Negatives und Schweres hervorbringt. Linda und Ewa gefallen mir außerordentlich gut. Linda mit ihrer herzlichen sozialen Ader scheint die Besuche bei Hubert wirklich zu schätzen. Aber auch Ewa, die noch zusätzlich den Haushalt führt und viel zu wenig Zeit hat, um sich intensiv um Hubert zu kümmern. Überhaupt scheint sie mit der Pflegerin aus Polen ein besonderes Verhältnis zu haben. Sie nimmt sie ernst und mit ihr kann sie über ihre Sorgen reden. Niemand außer Ewa scheint zu merken, dass Linda eigentlich Hilfe braucht. Ihre Mutter ist viel zu sehr mit Ihrem neuen Partner beschäftigt. Irgendwie ist es schon traurig, dass so viele Personen mit einem tragischen Hintergrund hier aufeinandertreffen. Schockierend finde ich vor allem immer wieder Lindas suizidale Gedanken. Nur gut, dass diese Geschichte trotz all dem Schweren auch sehr viel Humor beinhaltet. Das Ende bringt zwar etwas Befreiendes und einen Neuanfang für Ewa. Doch leider auch einen großen Schockmoment, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann, weil man Demenz und andere Themen so viel besser nachvollziehen kann. Von mir gibt es 4 1/2 Sterne, weil mir dann doch Kevins Leben und Situation ein wenig zu kurz kamen.
claudi aus Stuttgart

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Steffiii am 17.10.2024
Leos wilde Abenteuer - Dino-Alarm
Völlinger, Andreas

Leos wilde Abenteuer - Dino-Alarm


ausgezeichnet

Kunterbuntes Dino-Abenteuer
Andreas Völlinger hat hier ein wundervolles und fantasievolles Buch geschaffen, das jungen Kindern ab 5 Jahren echte Freude bereitet. Die Geschichte um den sympathischen und neugierigen Leo, der dank seiner erfinderischen Tante Agnetha in die Zeit der Dinosaurier reist, ist spannend und humorvoll. Durch das Tüftlerherz der Tante und ihrer Zeitmaschine wird ganz nebenbei die Vorstellungskraft und das Interesse der Kinder an Technik geweckt. Aber die Geschichte ist nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern sie vermittelt auf sehr unterhaltsame Weise auch Wissen über Dinosaurier und die Urzeit. Die kurzen Kapitel und die große Schrift sind perfekt auf das Lesealter abgestimmt und machen es für Leseanfänger leicht zugänglich. Unser Highlight sind die farbenfrohen Illustrationen von Pascal Nöldner, die auf nahezu jeder Seite zu finden sind. Sie sind nicht nur liebevoll gestaltet, sondern bieten auch viele kleine Details, die es zu entdecken gilt. Diese Kombination aus Text und Bild sorgt dafür, dass das Buch gleichermaßen zum Vorlesen und selber lesen geeignet ist. Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Ein perfekter Mix aus Spannung, Humor und Lernfaktor. Wir hoffen auf viele weitere Abenteuer von Leo!
Steffiii

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Georg Bruder am 16.10.2024
Das normale Christenleben.
Nee, Watchman

Das normale Christenleben. "...doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir."


ausgezeichnet

Wie sieht ein normales Christenleben aus? Die Bergpredigt im Neuen Testament verdeutlicht es, außerdem zeigt es uns das Vorbild des Sohnes Gottes, des Gott-Menschen Jesus Christus. Ist ein wahrhaft geistliches (nicht "sündloses") Leben in Christus ein unerreichbarer Standard für Christen? Wie gelangt ein Christ vom "Leben im Fleisch" zum "Wandel im Geist"? Was bedeutet in diesem Zusammenhang das "Gesetz der Sünde" und das "Gesetz des Geistes, der in Christus Jesus lebendig macht"? -- Der weltbekannte chinesische Bibellehrer und Gemeindegründer Watchman Nee (Ni To-Scheng, 1903-1972) gibt klare Antworten, hilfreiche Unterscheidungen und führt den Suchenden direkt an das Wort Gottes heran.

Der Apostel Paulus zeigt uns das normale Christenleben: "Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt sein Leben in mir." Dies ist kein unerreichbarer Standard, sondern das göttliche Normalniveau. Anhand des Briefs an die Römer legt Watchman Nee die wesentlichen Glaubensschritte von der Sündenvergebung über das "Leben im Geist" und "Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit" bis hin zum Aufbau der Gemeinde in nachvollziehbarer Weise dar. Ein segensreiches Buch, sowohl für junge als auch im Glauben gewachsene Christen. Ein zeitloser Klassiker mit geistlichem Tiefgang, dessen Botschaft im Leiden bewährt wurde und deshalb umso glaubwürdiger ist.

Zur Ergänzung und Vertiefung empfehle ich außerdem die Biografie über Watchman Nee, verfasst von Angus Kinnear, außerdem Nees 600-seitiges Magnum Opus "Der geistliche Christ", sowie "Die verborgene Kraft der Seele". Sie zeigen, mit Hilfe welcher Prinzipien und geistlichen Einsichten Watchman Nee imstande war, seine 20-jährige Inhaftierungszeit im kommunistischen China durchzustehen. Die Bücher von Watchman Nee gehören in die Hand jedes Christen, der sich in endzeitlichen Zeiten nach soliden geistlichen Lebensfundamenten sehnt!
Georg Bruder

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Georg Bruder am 16.10.2024
Allmeine Gedanken sind bei dir
Bruder Lorenz

Allmeine Gedanken sind bei dir


ausgezeichnet

"Ich habe nichts anderes zu tun, als Gott zu lieben und mit Ihm fröhlich zu sein. Mein ganzes Leben ist nur noch vollkommene Freiheit und beständige Freude." In diesen Sätzen spiegelt sich die ganze "Theologie der Gegenwart Gottes", die Nikolas Herman mit dem fremd anmutenden Namen 'Bruder Lorenz von der Auferstehung' nicht nur gelehrt, sondern auch verwirklicht hat.

Um 1608 in Lothringen geboren, erlebte er als Soldat die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges und trat auf der Suche nach Gottes Nähe ins Kloster der Karmeliter in Paris ein. Dort lebte er als einfacher Laienbruder und verrichtete jahrzehntelang die niedrigsten Arbeiten in Küche und Werkstatt: "Es ist nicht wichtig, was ich tue oder was ich erleide; entscheidend ist nur, dass mich die Liebe mit Gottes Willen vereint!"

Weil Bruder Lorenz glaubte, dass Gott in allem ist, war er gewiss, dass Er in uns wirkt, Sich uns mitteilen und unser bester Freund sein will. Auch während der täglichen Arbeit war Bruder Lorenz bemüht, Gott ganz nahe zu sein, und er hat diesen Weg "die Übung der Gegenwart Gottes" genannt. Die Sehnsucht, allezeit in Gottes Gegenwart zu bleiben, bildet das Herzstück seiner Gespräche, Briefe und Schriften, von denen nur wenige erhalten geblieben sind. Gerade in der Übersetzung des evangelischen Mystikers Gerhard Tersteegen wurden diese immer wieder neu aufgelegt.

Ruhe und Klarheit des Geistes, Liebe zum Schöpfer in seinen Geschöpfen, innere Freiheit und Frieden in Gott und Gottes Nähe im Alltag und im Leiden -- dieses Ziel auf dem Weg zu einem wahrhaft erlösten und erfüllten Leben hat Bruder Lorenz erreicht. Seine Spuren sind nicht verweht. Wer ihrer Richtung folgt und seinen Rat beherzigt, findet auch heute Trost, Ermutigung, Hilfe und Wegweisung zu einem Leben des Glaubens und der Liebe in der Geborgenheit des lebendigen Gottes.
Georg Bruder

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Georg Bruder am 16.10.2024
Soul and Spirit
Penn-Lewis, Jessie

Soul and Spirit


ausgezeichnet

Die „Freisetzung unseres wahren inneren Potenzials" ist nicht nur in Selbsthilfebüchern und Business-Ratgebern zum Schlagwort geworden, sondern in „christlich getaufter" Form auch vermehrt in Kirche und Gemeinden. Diese unheilige Gemeinsamkeit lässt die Grenzen zwischen echtem geistlichem Leben in Jesus Christus und den tragenden Prinzipien des „Geistes dieser Welt" sowie des antichristlich geprägten „New Age" unbemerkt verwischen.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen seelischem und geistlichem Wirken in christlichen Gemeinden besonders überall dort, wo die persönliche Entscheidung für Jesus Christus und der aktive Dienst in Seiner Nachfolge zu Recht betont werden. Dieser Akzent birgt jedoch auch Gefahren in sich, die mit der unabsichtlichen Entfaltung unserer natürlichen seelischen Energien zu tun haben. Evangelikale und charismatische Prägungen mit all ihren Ausläufern sind mit diesen Ausführungen gleichermaßen angesprochen, rein aus Gottes Quellen und nicht unbewusst aus ihren seelischen Ressourcen zu schöpfen, um widergöttlichen Mächten keinen Boden für Verführungsmöglichkeiten zu bieten.
Gott, der Schöpfer unseres Menschseins und damit auch unseres ursprünglich „sehr guten" Seelenlebens, hat uns hierfür in der Heiligen Schrift hilfreiche Hinweise gegeben, die auch besonders begnadete Diener Gottes in der Kirchengeschichte gesehen haben - und über die wichtige Unterscheidung von Seelischem und Geistlichem sprachen und schrieben. Dazu zählen in den letzten 200 Jahren z.B. Dr. Isaac Capadose, G.H. Pember, F.B. Meyer, Dr. Andrew Murray, Otto Stockmayer, Oswald Chambers, T. Austin-Sparks und Watchman Nee.
Watchman Nees Frühwerk „Der geistliche Christ" und besonders „Die verborgene Kraft der Seele" wären jedoch wohl nicht in der vorliegenden Form entstanden, hätte er nicht 1923, im Alter von 21 Jahren, die Schriften von Jessie Penn-Lewis kennengelernt. Auf Anfrage schickte die Autorin ihm gerne einige ihrer Bücher kostenlos und korrespondierte einige Male mit ihm bis zu ihrem Heimgang im Jahr 1927.
"Soul & Spirit" beabsichtigt nicht, den Markt „biblischer Psychologien" um eine weitere Stimme zu bereichern. Auch wer Interessantes zum „Dichotomie-Trichotomie-Problem" und ähnlichen Kontroversen sucht, wird nur begrenzt fündig werden. - Hier geht es vielmehr um die Frage, ob Christen als einzelne und als Gemeinden den Herrn Jesus Christus wirklich in dem Maß lieben, dass sie auf ihre natürliche, seelische, fleischliche Art zu verzichten beginnen, um in allen Wesensbereichen (u.a. Denken, Fühlen, Wollen, Handeln) von Ihm geistlich erneuert und von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in Sein Bild umgestaltet zu werden - gerade auch mit Blick auf die Vollendung der Gemeinde Jesu und die Ausreifung ihrer Glieder „zum vollen Mannesalter".
Lesern, die eine deutsche Ausgabe von "Soul & Spirit" bevorzugen, empfehle ich "Seelenkräfte kontra Geisteskräfte", 2003 erschienen im Exodus Verlag.
Georg Bruder

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von SarahWants2Read am 16.10.2024
Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1 (eBook, ePUB)
Cherry, Brittainy

Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Worum geht es?: Yara Kingsley hat nach einer schlimmen Trennung genug um die Ohren. Dass sie ständig mit Sternekoch Alex aneinandergerät, der gerade sein neues Restaurant gegenüber von ihrem Geschäft eröffnet hat, ist das Letzte, was sie jetzt braucht. Doch beide können auch nicht leugnen, dass zwischen ihnen nicht nur die Fetzen fliegen, sondern bei jeder Begegnung auch ein heißes Knistern in der Luft liegt. Und als Alex Yaras Hilfe benötigt, ist das ihre Chance auf eine Gegenleistung: Sie gehen gemeinsam auf die Hochzeit von Alex’ bestem Freund, um Yaras Ex ein klares Signal zu senden. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie alles an Alex plötzlich viel zu sehr daran erinnert, wie die Liebe sein kann...

Das Cover: Ich liebe dieses Buchcover. Es ist mal was ganz anderes und passt auf den ersten Blick gar nicht zu den anderen Büchern der Autorin. Und dann dieser Farbschnitt... Ich komme einfach aus dem Schwärmen nicht mehr raus.

Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Erzählerperspektive erzählt, wobei abwechselnd Yara und Alex beleuchtet werden. Das Schreibstil hat mir super gefallen. Das Kleinstadt Seeting hat die Autorin super in Szene gesetzt. Ich hatte das Gefühl als würde ich eine Geschichte passend zu einer Sitcom lesen. Die Autorin hat die perfekte Balance zwischen Humor und Dramatik gefunden. Dennoch hat mir das gewissen Etwas gefehlt. Vielleicht weil ich von Brittainy C. Cherry dramatischere Bücher gewohnt bin. Es ist eine Buchreihe die sicherlich die Leser spalten wird. Mir hat der Schreibstil allerdings gefallen, dennoch hat es mir an der ein oder anderen Stelle an Tiefe gefehlt.

Die Hauptfiguren: Yara ist eine junge Frau, die nach einer schlimmen Trennung endlich von vorne anfangen möchte. Sie ist ein Herzensmensch und hilft wo sie kann. Das tut besonders ihrem Geldbeutel nicht gut, da sie ihrem Kunden häufig Zahlungsaufschub gewährt. Auch das sie eine Hundetagesstätte führt ist sehr originell und auch endlich mal was anderes für den Leser. Yara kann man einfach nur gern haben. Ihr Umgang mit ihren Mitmenschen und auch mit den Vierbeinern ist einfach nur herzlich und zuckersüß. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Alex war herrlich. Sie ist anfangs von ihm fasziniert, doch schnell stellt sich heraus, dass er sich ihr gegenüber total feindselig verhält. Sie möchte ihm aus dem Weg gehen, aber sie merkt schnell, dass mehr hinter der Fassade steckt. Und dann ist da noch ihr Exmann, der einfach nicht die Trennung akzeptieren möchte. Yara ist zu einer starken Frau gewachsen die auch für sich selber einstehen kann.

Alex ist ein Koch, der in der Kleinstadt endlich ein neues Leben anfangen möchte. Seine Exfreundin hat ihn damals mit seinem besten Freund betrogen und dieser hat auch noch seine Geschäftsideen einfach geklaut. Seitdem vertraut er Niemandem. Er wirkt unhöflich und besonders bei Yara kommen seine negativen Züge besonders hervor. Dennoch merkt auch er, dass Yara es ihm angetan hat. Mit der Zeit freundet er sich mit ihr an und aus Freundschaft wird schnell mehr. Besonders Alex hat es mir in der Geschichte angetan. Gerade seine Familiengeschichte hat mich sehr bewegt. Alex wird sicherlich kein Prince Charming werden, aber er hat gelernt auch mal wieder Menschen an sich ran zu lassen.

Endfazit: "Was wir im Stillen fühlten" ist ein schönes Buch, was einem in ein Kleinstadt-Setting entführt. Wer allerdings auf große Dramatik und viel Herzschmerz aus ist, den muss ich leider enttäuschen. Dies ist eine vergleichsbare leichte Lektüre der Autorin. Der Schreibstil ist toll, wenn auch mir die Tiefe gefehlt hat. Yara und Alex konnten mich als Protagonisten begeistern. Eine Leseempfehlung meinerseits.

Das Buch erhält von mir gute 3,5 von 5 Sterne.
SarahWants2Read

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.