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Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 09.12.2024
Und dann gab's keines mehr
Christie, Agatha

Und dann gab's keines mehr


ausgezeichnet

Zehn Personen werden auf eine Insel gelockt, es handelt sich um Frauen und Männer aus unterschiedlichsten Kreisen, die unter Angabe falscher Informationen getäuscht wurden, um sie in Sicherheit zu wiegen. Der Gastgeber bleibt seinen Gästen fern, es findet sich auf der Insel keine Spur von ihm. Bei einem Abendessen ertönt eine Stimme aus einem alten Grammophon und wirft den Anwesenden ungeheuerliche Taten vor. Kurz danach stirbt eine Person nach der anderen und die verbleibenden Gäste versuchen, den Mörder oder die Mörderin zu entlarven, allerdings mit wenig Erfolg.

»Ich muss zugeben, dass ich über keine konkreten Beweise verfüge, wie sie vor Gericht nötig wären. Aber wenn ich das Gesamtbild betrachte, so scheint es mir, dass alles auf eine bestimmte Person hinweist. Ja, genau das denke ich.«

Der vorliegende Kriminalroman erschien bereits 1939 in Großbritannien, aus ihm wurde 1943 ein Bühnenstück und 1945 ein Kinofilm, weitere Verfilmungen folgten. Der ursprüngliche Titel bezog sich auf einen Kinderreim aus dem 19. Jahrhundert, der im Buch eine große Rolle spielt und die Grundlage für das Rätsel der Morde bildet. Dieser wurde zur Veröffentlichung in den USA aufgrund der rassistischen Beleidigung der schwarzen Leserschaft umbenannt, allerdings beleidigte man damit eine andere ethnische Minderheit, sodass man sich letztendlich auf den aktuellen Titel einigte. In Deutschland brauchte man für diese Einsicht übrigens etwas länger. Das Buch gehört zu den Klassikern der Kriminalliteratur und wird seit Jahrzehnten immer wieder neu aufgelegt. Die hier in Rede stehende Fassung wurde durch Eva Bonné zeitgemäß neu übersetzt und 2023 in einer schönen Neugestaltung beim Hoffmann und Campe Verlag herausgegeben.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Bücher von Agatha Christie gelesen habe, umso erfreulicher fand ich es, dass der Hoffmann und Campe Verlag sich dazu entschlossen hat, eine Vielzahl der Werke der Queen of Crime neu zu übersetzen und in toller Aufmachung beim Atlantik Verlag herauszubringen. Darunter sind die Klassiker »Der Tod auf dem Nil«, »Mord im Orient-Express« und andere mehr oder weniger bekannte Titel. Das vorliegende Werk folgt dem seit Jahren bekannten Prinzip: Man nehme eine bestimmte Anzahl von Menschen, isoliert sie, gebe ihnen keine Gelegenheit zur Flucht und dann fängt das Morden an. Die moderne Übersetzung ließ das Lesen zu einem großen Vergnügen werden, der Geschichte selbst war ihr Alter überhaupt nicht anzumerken, lediglich das Fehlen jeglicher elektrischer Kommunikationsgeräte verriet dem aufmerksamen Leser, wieviele Jahre das Buch auf dem Buckel hat. Mir hat es viel Spaß gemacht, mitzuraten, wer der Bösewicht sein könnte, und dass ich dabei nicht einmal in die Nähe der Lösung gekommen bin, fand ich wunderbar. Große Leseempfehlung!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 07.12.2024
Feuerjagd
French, Tana

Feuerjagd


ausgezeichnet

Nach jahrelanger Abwesenheit kommt Treys Vater Johnny zurück nach Ardnakelty, ein kleines Dorf im Westen von Irland. Mit großem Getue präsentiert er den Farmern einen Plan, der ihnen einen großen Reichtum bringen soll, ein Engländer spielt dabei eine Rolle. Der ehemalige Polizist Cal, der Trey mittlerweile wie eine Tochter liebt und beschützt, ist misstrauisch, lässt sich aber trotzdem auf die Sache ein, um den Teenager zu schützen. Trey wiederum verfolgt eigene Pläne, ohne auch nur im Geringsten zu ahnen, dass die Dorfgemeinschaft ihr immer einen Schritt voraus ist. Blind vor Rache trifft Trey eine fatale Entscheidung.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um dem zweiten Teil der Reihe mit Cal Hooper, einem ehemaligen Polizisten aus Amerika, der nach seiner Scheidung in Irland lebt. Der erste Kriminalroman mit dem Titel »Der Sucher« war in sich abgeschlossen, umso erfreulicher fand ich es, zu erfahren, dass es mit ihm und dem Dorf Ardnakelty weitergeht. Man muss den ersten Band nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können, die wichtigsten Fakten werden nebenbei erwähnt. Wer aber nicht gespoilert werden möchte, hält lieber die Reihenfolge ein, weil hier die Dinge verraten werden, die im ersten Teil zur Lösung beitragen haben.

Das Wiedersehen mit Cal, Trey und anderen Figuren hat mir großen Spaß gemacht, ich finde sogar, dass dieser Teil noch ein bisschen besser war, als der Vorgänger. Die verschiedenen Charaktere waren authentisch und glaubwürdig, von integer bis skurril war tatsächlich alles dabei. Das Katz und Maus-Spiel zwischen Trey und ihrem Vater, aber auch die Intrigen der Farmer trugen zur Unterhaltung bei. Die Spannung baute sich kontinuierlich auf, bis sie kaum noch zu ertragen war. Alles steuerte auf ein Finale zu, in dem die aufgebaute Spannung förmlich explodierte. Niemals hätte ich gedacht, was mich da erwartet, die Auflösung kam überraschend und war einfach genial. Dieser Mix aus Drama, Tragödie, Krimi und einer Prise Thriller war großartig und macht mir Lust auf mehr. Große Leseempfehlung!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 29.01.2025
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Ein dreizehnjähriger Junge wird in Malmö erschossen, er wird Opfer eines Drive-in-Shootings, war zur falschen Zeit am falschen Ort. Der frisch verwitwete Kommissar Jon Nordh wird mit dem Fall betraut, zur Seite wird ihm die nordschwedische Ermittlerin Svea Karhuu gestellt, die in Stockholm in Ungnade gefallen ist und strafversetzt wurde. Das ungleiche Duo ermittelt im Gangmilieu, aber irgendwie passen die einzelnen Teile nicht zusammen. Da geschieht ein weiterer Mord und wirbelt jede Theorie erneut durcheinander.

»Kurz flammte eine nahezu perverse Hoffnung auf. Vielleicht war dieser Fall, so tragisch und sinnlos der Tod dieses Kindes auch war, für ihn nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch eine Chance, in sein altes Leben als Kriminalkommissar zurückzufinden. Oder in das, was von seinem alten Leben noch übrig geblieben war.« (Seite 33)

Eine neue Reihe, zwei Ermittler, die problembeladen, voller Altgepäck daherkommen und nicht so recht zusammenpassen, sowie ein Mord im sozialen Brennpunkt, kann das funktionieren, obwohl es nichts wirklich neues ist? Es kann und es hat, soviel kann ich vorab verraten. Zwei faszinierende Ermittelnde, jeder von ihnen mit Geheimnissen, die in ihrer oder einer Person in ihrer unmittelbaren Umgebung liegen. Kontinuierlich werden Einzelheiten verraten, aber auch beharrlich Dinge verschwiegen und vor meinem Zugriff versteckt. Dazu der sehr komplexe und verzwickte Fall, der viel Raum für Vermutungen bietet, aber lange braucht, um geknackt zu werden. Dies alles ergibt einen großartigen Reihenauftakt, der mich ungeduldig die Fortsetzung erwarten lässt, die noch dieses Jahr erscheint. Ich freue mich darauf!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 27.01.2025
Bei Licht ist alles zerbrechlich
Solla, Gianni

Bei Licht ist alles zerbrechlich


ausgezeichnet

Davide ist der Sohn des Schweinehirten in dem kleinen Dorf Tora e Piccilli, eine Schule besuchen darf er nicht. Teresa hingegen geht in die Schule und arbeitet nachmittags in der Seilerei ihres Vaters, wo Davide sie manchmal besucht. Der Traum davon, eines Tages das Dorf zu verlassen, schafft ein Band zwischen ihnen. Im Jahre 1942 ändert sich etwas, als Nicolas in beider Leben tritt, ein jüdischer Junge, der mit seinem Vater und weiteren Juden aus Neapel zwangsumsiedelt wird. Der folgende Sommer bringt die drei zusammen, aber als der Krieg auch das kleine Dorf erreicht, geht die Freundschaft in die Brüche. Erst viele Jahre später gibt es ein Wiedersehen.

»Wir wussten nicht, dass wir wie Motten waren, die sich zu nah ans Feuer wagten: Angezogen vom strahlenden Licht, enden sie mit versengten Flügeln in diesem letzten Tanz, bei dem die Freude die Angst überwiegt.« (Seite 109)

Davide als Ich-Erzähler war sperrig, dadurch aber authentisch und mir als Leser nah. Sein ungebrochener Wille, lesen und schreiben zu lernen, zollte mir Respekt ab, unter widrigsten Umständen und gegen den Willen des Vaters ging er unbeirrbar seinen Weg. Die Freundschaft mit einem jüdischen Jungen, obwohl der eigene Vater ein Faschist ist, war der erste Schritt auf dem steinigen Weg, den ich zusammen mit ihm gehen durfte und anfangs war ich mir noch nicht sicher, wo uns dieser hinführen wird.

»Später sollte mir klar werden, dass Nicolas ein dunkles, sogar ihm selbst unbekanntes Wesen besaß und dass all meine Versuche, es zu begreifen, nur eine für mich fassbare Vereinfachung waren. Nicolas beherrschte die Macht nicht, die er besaß, er wurde von ihr beherrscht.« (Seite 43)

Gianni Solla hat ein wunderbares Buch geschrieben über eine dunkle Zeit der Geschichte, ohne dass diese im Vordergrund steht, aber dennoch das Leben aller Beteiligten maßgeblich beeinflusst. Mich hat es durchgehend gut unterhalten, lediglich im Mittelteil gab es ein kurzes Stück, wo meine Aufmerksamkeit ein bisschen nachgelassen hat, danach ging es aber gewohnt spannend und in eine überraschende Richtung weiter, sodass das kleine Stück überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Ich hätte mir nicht vorstellen können, welches Ende diese außergewöhnliche Erzählung nimmt, bin mit dem Ausgang jedoch mehr als zufrieden, weil er so stimmig war. Eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 27.01.2025
Der König
Nesbø, Jo

Der König


sehr gut

Es kann nur einen geben!

Ich war jahrelang ein großer Fan von Harry Hole. Der kaputte und dennoch liebeswerte Ermittler war in vielen Thrillern mein Held.

Nun führt mich Jo Nesbø schon zum zweiten Mal nach Os, wo sich die beiden ungleichen Brüder Roy und Carl die Macht teilen. Ich mag beide nicht sonderlich und sie sich gegenseitig auch nicht. Die Familienbande können nicht geleugnet werden und auch die geschäftlichen Bande schweißen sie zusammen. Sie trauen sich nicht über den Weg und das fand ich teilweise ermüdend.

Ich lese das alles aus der Sicht von Roy, zwischendurch bekommt er auch mein Mitgefühl, aber nicht dauerhaft. Als Natalie ins Spiel kommt, wird es interessanter und auch emotionaler.

Die ersten Seiten waren für mich sehr langatmig und obwohl es danach besser und vor allem spannender wurde, konnte mir „Der König“ nicht wirklich begeistern. Der Plot ist ausgeklügelt, die Sprache für einen Thriller sehr anspruchsvoll. Nesbø versteht es sehr gut, Spannung aufzubauen und zu halten.

Was mich dennoch gestört hat? Ich konnte keinen Draht finden, weder zu Carl noch zu Roy. Sie blieben mir beide fern und genau das Gefühl hatte ich beim Lesen: Ich betrachte alles aus der Ferne, es berührt mich nicht und ich bin „nicht Teil der Geschichte“ Manch einer wird denken, das muss ja auch nicht sein, aber genau das macht für mich ein gutes Buch aus.

Ich mochte es trotzdem auf seine Art, aber es hat mich nicht so begeistert wie ich gehofft hatte. Eben weil ich Jo Nesbø so sehr mag, hatte ich mehr erwartet!
Nina aus Sankt Augustin

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 19.01.2025
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


gut

Nicht so mystisch wie erwartet

Enyas Mutter ist gestorben, als sie 12 Jahre alt war. Ertrunken im Meer nachdem sie einen Herzinfarkt hatte. Da Enya bald das Alter erreicht, in dem ihre Mutter gegangen ist, glaubt sie, dass sie dieses Schicksal auch ereilen wird. So nach und nach zerbricht nicht nur ihre Ehe daran. Enya ist ein zutiefst unzufriedener und innerlich zerrissener Mensch und mir leider auch sehr unsympathisch. Viele ihrer Handlungen und auch Gedanken kann ich nicht nachvollziehen und es herrscht eine große Distanz zwischen mir und Enya.

So wurde das Lesen etwas mühsam, obwohl die Geschichte so viele Details hatte, die ich mochte. Als Enya ihrem bisherigen Leben entflieht und als Landärztin arbeitet, findet sie auch in der Abgeschiedenheit keine Ruhe. Selbst den Ragtree, den traditionellen irischen Wunschbaum, betrachtet sie zunächst als Feind bis ihr die Hintergründe klar sind.

Nach der Beschreibung und den ersten Seiten hatte ich ein mystisches und emotionales Buch erwartet. Die Mystik beschränkte sich aber lediglich auf die Artikel ihrer Mutter, die Enya immter wieder hervorholt. Ihre Mutter war eine sehr besondere und geheimnisvolle Persönlichkeit, was ich von Enya leider nicht sagen kann.

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön, die Farben des Covers sind gut gewählt. Der Roman ist in acht Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte sind den keltischen Jahreskreisfesten zugeordnet. Leider wird der Roman der schönen Aufmachung nicht gerecht. Die Figuren bleiben blass und selbst die Überraschung am Ende hat mich eher verwirrt als begeistert. Schade!
Nina aus Sankt Augustin

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 16.01.2025
Aschezeichen / Liv Jensen Bd.2
Engberg, Katrine

Aschezeichen / Liv Jensen Bd.2


ausgezeichnet

Ein Familienvater wird ermordet, während er mit seinen Kindern in Jütland auf einer Insel zelten ist. Die vierzehnjährige Shirin findet ihn tot im Zelt, flieht und versteckt sich bei einem Verwandten, während der Bruder verschwunden bleibt. Der Leiter der Mordkommission bittet die Privatdetektivin Liv Jensen um Unterstützung, die sich mit vollem Einsatz in die Ermittlungen stürzt. Diese führen sie dreißig Jahre in die Vergangenheit, zurück in ein Flüchtlingslager, in dem das iranisch-dänische Mordopfer seinerzeit auf die Bewilligung seines Asylantrags gewartet hat.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe mit der Privatermittlerin Liv Jensen, deren Auftakt mit dem Titel »Glutspur: Die Wurzeln des Schmerzes« mich vor längerer Zeit außerordentlich beeindruckt hat. Um dem aktuellen Fall folgen zu können, sind keine Vorkenntnisse erforderlich, um die Verwicklungen der drei im Vordergrund stehenden Personen zu verstehen ist es allerdings von Vorteil, die Reihenfolge einzuhalten und mit dem ersten Band zu beginnen. Dieses Buch ist nicht ganz so undurchschaubar aufgebaut wie der Vorgänger, was vorrangig daran liegt, dass die erwähnten Figuren und ihre Beziehung zueinander mir bereits bekannt waren, wobei sich viele Einzelheiten erst aus dem Kontext ergaben, da mir über ein Jahr später nicht mehr alles Wichtige im Gedächtnis geblieben ist. Dennoch hatte ich keinerlei Probleme damit, der Geschichte folgen zu können.

Ein komplexer Fall, Ereignisse, die weit in die Vergangenheit zurückreichen, eine fremde Kultur, interessante Beteiligte sowie drei Hauptpersonen, die allesamt ihr eigenes Päckchen zu tragen haben; wieder einmal konnte mich die Autorin in eine Welt entführen, die mir unzählige spannende Stunden beschert hat. Einige Wendungen führten mich auf falsche Fährten, den Ausgang hätte ich mir dennoch nicht einmal annähernd so vorgestellt. Wie bereits im ersten Buch wurde der Kriminalfall restlos aufgeklärt, das Privatleben der drei Figuren allerdings bietet erneut viel Stoff für eine weitere Folge. Ich freue mich darauf!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 25.12.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


ausgezeichnet

Bei einer Terrorübung stirbt ein Polizist und Interims-Polizeipräsident Kluftinger, der den Einsatz leitet, muss sich die Frage stellen, ob bei seiner Planung etwas schiefgegangen ist. Eigentlich hat er dafür gerade keinen Kopf, da er für den Gemeinderat kandidiert, was er umso verbissener tut, seit er erfahren hat, dass sein Intimfeind Doktor Langhammer einer seiner politischen Gegner ist. Der Todesfall entpuppt sich jedoch als Mord und Kluftinger stürzt sich mit seinem Team in die Ermittlungen.

»Hätte er sich nur nicht zu dieser saublöden Kandidatur breitschlagen lassen. Schon ging der Stress damit los. Als ob er nicht schon genug um die Ohren hätte als Interims-Polizeipräsident, Kommissariatsleiter, Ehemann, Vater, Opa und Sohn.« (Seite 22)

Beim vorliegenden Buch handelt es sich bereits um den dreizehnten Teil der Buchreihe mit Adalbert Kluftinger, für mich allerdings war es das erste Treffen mit dieser anscheinend sehr beliebten Buchfigur. Ich bin ohne Vorwissen in die Reihe gestartet und hatte überhaupt keine Probleme damit, den Geschehnissen zu folgen, obwohl das Privatleben des Kommissars eine große Rolle spielt und permanent thematisiert wird. Auch meine Befürchtungen hinsichtlich des Bayerischen Dialekts haben sich nicht bewahrheitet, die wenigen Worte und Sätze in der Mundart konnte ich problemlos verstehen. Bedenkenlos darf also zum Buch gegriffen werden, auch ohne die ersten zwölf Bände gelesen zu haben.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, der Mix aus Krimi und humorvollem Roman war perfekt ausbalanciert, sodass ich, die selten lustige Geschichten liest, mich köstlich amüsieren konnte. Der Fall selbst kam dabei etwas zu kurz, was ich aber nicht tragisch fand, denn die Geschehnisse rund um Kluftinger entschädigten für den manchmal fehlenden Thrill. Witzig und spannend war es und so rauschte ich nur durchs Buch, sogar die politische Komponente störte mich diesmal nicht. Einzig der Umstand, dass ich nicht bereits früher dem Kluftinger-Universum begegnet bin, macht mich etwas traurig, aber besser spät als nie. Klufti isch bäck und ich sehr erfreut darüber, dass ich ihm endlich begegnet bin. Lesenswert!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Tanja Andersen aus Selm Dortmund Düsseldorf
am 09.12.2024
Gemälde
O'Keeffe, Georgia

Gemälde


ausgezeichnet

Eine Ausnahmekünstlerin, deren Werke und Biografie ich immer wieder mal genieße. Sie verschont einen mit öden Klischees, lebte und arbeitete sehr authentisch.

Tolles Buch!
Tanja Andersen aus Selm Dortmund Düsseldorf

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von SarahWants2Read am 06.12.2024
Kiss the Right Bride
Hartig, Daniela

Kiss the Right Bride


gut

Worum geht es?: In Junes Leben könnte es nicht besser laufen – eigentlich. Gemeinsam mit ihren Freundinnen führt sie die Hochzeitsagentur Wedding Dreams, kreiert traumhafte Torten und verzaubert damit ihre Kunden. Als die Agentur die Winterhochzeit für die Tochter des zukünftigen Bürgermeisters ausrichten soll, scheint Junes Karriere steil bergauf zu gehen. Doch sie hat die Rechnung ohne das Schicksal und ihre Vergangenheit gemacht. Denn die bernsteinfarbenen Augen des zukünftigen Bräutigams, in die June plötzlich blickt, sind ihr mehr als vertraut … und haben ihr Herz schon einmal gebrochen.

Das Cover: Das Buch ist ein Blickfang. Was soll ich da anfangen? Der Buchschnitt ist einfach wunderschön und das Cover sowie der Schriftzug wunderschön. Mir persönlich ist es allerdings etwas zu viel. Das Cover wirkt auf mich etwas überladen, aber dennoch ist dem Verlag ein tolles Buch gelungen.

Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Erzähler-Perspektive erzählt. Hierbei werden abwechselnd June und Ryder erzählt. Ich mochte den Schreibstil sehr. Er ist mit sehr viel Humor verpackt und locker und leicht erzählt. Ich bin durch die Seiten gefegt und die Stunden vergingen wie im Flug. Ich hatte nichts auszusetzen, bis das Ende kam. Sorry, aber die Auflösung des Konflikts wurde mir zu einfach gelöst. Warum braucht man immer eine Person, die als Buhmann dastehen muss? Das Ende hat mir leider ein bisschen die Geschichte versaut.

Die Hauptfiguren: June ist eine junge Frau, welche in der Hochzeitsagentur Wedding Dreams als Konditorin arbeitet. Sie geht auf in ihrem Job, aber privat sieht es eher mau aus. Kein Mann konnte sie wirklich catchen. Niemand kommt an ihre Jugendliebe Ryder ran, bis sie ihm ausgerechnet nach Jahren wieder begegnet. Sie ist hin- und hergerissen. Die Gefühle sind immer noch da, aber sie will Abstand zu ihm gewinnen, da er schließlich verlobt ist. Doch auch sie merkt, dass auch Ryder sich zu ihr hingezogen fühlt. June hat mir sehr als Protagonistin gefallen. Sie lässt sich nicht verbiegen und hat eine eigene Meinung, die sie auch anspricht, egal ob es den Leuten passt oder nicht.

Ryder ist ein junger Mann, welcher kurz vor seiner Hochzeit steht. So glücklich ist er jedoch nicht, da seine Verlobte sich sehr verändert hat. Sie ist sehr egozentrisch und plant ihre Hochzeit wie eine Prestigeveranstaltung. Dann begegnet Ryder June und alles ist wie früher. Er möchte wieder eine Beziehung zu June aufbauen, aber auch seine Verlobte nicht betrügen. Ryder steckt in einer Zwickmühle. Mit Ryder hatte ich manchmal meine Probleme. Dass er zweigleisig unterwegs ist, mochte ich einfach nicht. Wieso er überhaupt verlobt ist, war mir auch bis zum Schluss ein Rätsel. Dennoch beschützt er seine Liebsten, wo es nur geht, und hat tolle Charakterwerte (aber hier kann ich nicht mehr dazu sagen, dafür müsst ihr das Buch selber lesen.

Endfazit: "Kiss the Right Bride" ist ein toller Liebesroman, welcher perfekt in die Weihnachtszeit passt. Mir hat das Setting super gefallen. Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Protagonisten konnten mich im Großen und Ganzen überzeugen, auch wenn ich nicht mit allen Handlungen einverstanden bin. Das Ende war leider überhaupt nichts meins und hier hätte ich mir eine andere Auflösung gewünscht. Dennoch ist es ein gutes Buch für zwischendurch und kann ich nur wärmstens weiterempfehlen.

Das Buch erhält von mir gute 3 von 5 Sterne.
SarahWants2Read

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.