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Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 29.01.2025
Die große Weltreise durch den Zoo
Schoenwald, Sophie

Die große Weltreise durch den Zoo


ausgezeichnet

Ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch mit einer turbulenten und humorvollen Geschichte für Weltentdecker.


Inhalt:

"Heute bleiben die Tore des Zoos geschlossen!", verkündet Zoodirektor Alfred Ungestüm. "Wir machen Urlaub! Den haben wir uns redlich verdient!"

Alle Zootiere sind begeistert und schon bald werden die Diskussionen um das schönste Reiseziel laut:

- Gisela Giraffe möchte am liebsten nach Paris (Eifelturm , Modenschauen, Mona Lisa)

- Nicki Nilpferd dagegen würde viel lieber nach England, um endlich einen richtigen König kennenzulernen,

- Anton Elefant träumt vom fernen China und den größten Porzellanläden der Welt,

- die Kamele und die Erdmännchen möchten so gerne einmal echten Schnee sehen,

- Piet Pinguin hingegen wünscht sich Strandurlaub in der Sonne ...


Wie um alles in der Welt soll man bloß allen Wünschen gerecht werden. So eine Weltreise schafft man wohl kaum an einem Tag!

Oder etwa doch? Der Igel Ignaz Pfefferminz hat bereits eine geniale Idee ...


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Die regenbogenbunten Illustrationen erstrecken sich über die ganze Doppelseite, so dass sich die Textpassagen in die Zeichnungen hervorragend einfügen.

Der Zeichenstil von Günther Jakobs hat einen großen Wiedererkennungswert, ist detailverliebt und ausdrucksstark.

Besonders gefällt seine Gestaltung der Tiere: etwas verniedlicht und doch möglichst nah am Vorbild.

Igel Ignaz mit seiner roten Fliege ist herzallerliebst gezeichnet und schon länger heimlicher Liebling dieser Bilderbuchreihe.

Doch auch die übrigen Zootiere sind ganz zauberhaft gestaltet. Egal ob kleine Erdmännchen und Lemminge oder große Giraffen, sie alle schließt man schnell in's Herz.

Die Weltreise wird auch in den Bildern eindrucksvoll gezeigt: Nachbildung von Bauwerken und Kunstwerken (Mona Lisa, das Mädchen mit dem Perlenohrring, die großen blauen Pferde), nachgestellt durch die Zebras.


Mein Eindruck:

Pyramiden besuchen, Graf Dracula in Transsilvanien besuchen, in der Oper von Sydney den schönsten Stimmen der Welt lauschen ...

Die Wünsche der Tiere könnten entgegengesetzter nicht sein und spätestens seit dem Ausruf der Lemminge "Bungeespringen!" bleibt kein Auge trocken.

Igel Ignaz hat die rettende Idee und kurzerhand wird der Zoo selbst zur Attraktion: Modenschau und Eifelturm aus Eisstäbchen inklusive. Das Bügelbrett des Direktors wird zum Surfbrett, das Erdmännchengehege zur Wüste mit Pyramiden- und Sphinx-Nachbildung aus Sand.

In kurzen und altersgerechten Sätzen wird die turbulente Weltreise durch den Zoo geschildert.

Im Zusammenspiel mit den detailverliebten Illustrationen reisen auf diese Weise nicht nur die Tiere um die Welt.

Einfallsreichtum und Phantasie zahlen sich aus, denn am Ende sind alle Tiere glücklich. Zum Dank überraschen sie den kleinen Igel mit einem prallgefüllten Briefkasten. So viele Postkarten von besonderen Urlaubsorten hat er vermutlich noch nie erhalten.

Eine zuckersüße und sehr unterhaltsame Geschichte für kleine und große Weltentdecker!


Bonus:

Als Extra liegt eine Postkarte bei, die man für eigene Urlaubsgrüße verwenden kann. Das Motiv zeigt Ferdi Faultier mit Blumenkette und Cocktail entspannt in seiner Hängematte.

Per QR-Code gelangt man zudem zu einer Bastelanleitung für das Spiel "Wer ist es?".

Auf der Homepage der Baumhausbande gibt es noch viele weitere Anregungen und Ideen zu dieser und anderen Buchreihen des Verlags.


Fazit:

Ein zauberhaft illustriertes und sehr unterhaltsames Bilderbuch, welches eine turbulente Reise rund um den Globus ermöglicht, ohne die heimische Couch zu verlassen.

...

Rezensiertes Buch: "Die große Weltreise durch den Zoo" dem Jahr 2024
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von SarahWants2Read am 20.12.2024
There With You / Die Adairs Bd.2 (eBook, ePUB)
Young, Samantha

There With You / Die Adairs Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Worum geht es?: Für Regan Penhaligon gibt es keinen besseren Ort als das exklusive Ardnoch Estate in den abgelegenen schottischen Highlands, als Unterschlupf. Ihr impulsives Verhalten hat sie eingeholt, und der Besuch bei ihrer Schwester Robyn ist die Gelegenheit, sich vor einem gefährlichen Stalker zu verstecken. Entschlossen, ihre Fehler wiedergutzumachen, plant Regan, ihre Beziehung zu Robyn zu reparieren, indem sie in ihrer Nähe bleibt. Und als Thane Adair, der auf Ardnoch lebt, ihr seine Hilfe anbietet, nimmt Regan dankbar an. Doch auch Thanes Vergangenheit wirft drohende Schatten auf die erwachenden Gefühle der beiden. Schaffen sie es trotz allem, einander zu vertrauen und für eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen?

Das Cover: Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut, auch wenn ich mir vielleicht noch einen anderen Farbaspekt als Grün und Gold gewünscht hätte. Da ist der erste Band deutlich mehr herausgestochen.

Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei die meisten Kapitel aus der Sicht von Regan erzählt werden. Mir hat der Schreibstil in diesem Buch gefallen. Aufgrund von Thanes Kindern ist dieses Buch deutlich harmonischer. Das hat mir super gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Regan und Thane wurde sehr langsam aufgebaut. Vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein wenig zu langsam. Auch in diesem Buch sind einige spannende Wendungen eingebaut, welche einen deutlich besseren Aufbau haben im Vergleich zum ersten Band. Gerade zum Ende nahm das Buch einige Wendungen, die ich in diesem Maße nicht erwartet habe.

Die Hauptfiguren: Regan ist die kleine Schwester von Robyn, welche bereits im ersten Band die Protagonistin ist. Regan möchte sich mit ihrer Schwester versöhnen, denn Regan ist einfach abgehauen, als Robyn schwer verletzt im Krankenhaus lag. Regan möchte ihrer Schwester ihre Beweggründe gestehen, aber traut sie sich auch wirklich, reinen Wein einzuschenken? Denn kürzlich hatte sie einen One-Night-Stand und dieser Mann stalkt sie. Regan nimmt den Job als Nanny für Thanes Kinder an und träumt immer mehr von einer Zukunft in Schottland. Regan merkt, dass sie immer mehr Gefühle für Thane entwickelt und auch Thanes Kinder hat sie bereits ins Herz geschlossen. Doch kann Regan in Schottland in Sicherheit sein, wenn sie Unterschlupf vor ihrem Stalker sucht?

Thane ist alleinerziehender Vater, nachdem seine Frau plötzlich verstorben ist. Er glaubt nicht mehr an die große Liebe, aber wünscht sich insgeheim wieder eine Beziehung. Als er Regan kennenlernt, ist er anfangs eher skeptisch ihr gegenüber. Schließlich hat Regan genau dann verlassen, als sie sie am meisten gebraucht hatte. Als Thane bemerkt, wie gut Regan mit seinen Kindern umgeht, stellt er sie als Nanny ein, aber den aufkeimenden Gefühlen für sie will er nicht nachkommen.

Endfazit: Nachdem mich der erste Band so enttäuscht hat, war ich mir gar nicht so sicher, ob ich die Reihe überhaupt fortsetzen werde. Zum Glück habe ich den zweiten Band dann doch gelesen. Die Geschichte ist deutlich harmonischer und auch Regan und Thane als Protagonisten konnten mich begeistern und mal ganz ehrlich, die Kinder waren ja wohl zuckersüß. Mir persönlich hatte das Buch allerdings insbesondere im Mittelteil seine Längen, aber abschließend kann ich sagen, dass ich tolle Lesestunden hatte. Ich kann dieses Buch durchaus weiterempfehlen.

Das Buch erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.
SarahWants2Read

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Paputsch aus Freiburg
am 16.03.2025
Dream Count
Adichie, Chimamanda Ngozi

Dream Count


ausgezeichnet

Endlich wieder ein Buch von Adichie! Es ist ein großartiger Roman über vier ganz unterschiedliche Frauen, deren Schicksale und Erfahrungen doch so ähnlich sind. Und wieder ist es ein ganz großes Lesevergnügen - sinnlich, spannend und voller tiefgehender Eindrücke.
Paputsch aus Freiburg

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 12.03.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Altersempfehlung:

etwa ab 12 Jahre

Da das Buch beim Verlag als Roman gelistet wird, gibt es hierzu keine Altersangaben.
Im Hinblick auf Handlung, Charaktergestaltung und Illustrationen ordne ich es in die Kategorie Jugendbuch.

Illustrationen:

Ein detaillierter Stadtplan von Iriandria sowie eine Landkarte der verlorenen Provinzen zieren jeweils den Buchvorsatz.

Detaillierte, ausdrucksstarke und zum Großteil ganzseitige Bleistiftzeichnung ergänzen das Abenteuer, geben den Charakteren ein Gesicht und unterstreichen wichtige Szenen.

Gewählt wurde diese Art der Illustrationen, da es sich bei den Zeichnungen um Skizzen handelt, die Naru während der Ermittlungen für seinen Vater anfertigt: Gebäude, Landschaft, Personen.

Die Bandbreite reicht von kleineren Gegenständen, z. B. ein aufgeschlagenes Buch, bis hin zum faszinierenden Blick auf die Brücken der Hauptstadt des Königreiches bei Nacht.

In jeder Zeichnung gibt es viele Details zu entdecken. Für einen Jugendroman ist das Bildverhältnis erfreulich hoch.


Mein Eindruck zur Geschichte:

Dies ist das zweite Abenteuer aus der Feder von Marc-Uwe Kling und seinen Zwillingen. Neu bei diesem Vater-Töchter-Gemeinschaftsprojekt ist, dass erstmals auch die dritte Tochter an der Geschichte mitgewirkt hat.

Die Ereignisse knüpfen mit dem Prolog nahtlos an, so dass Vorkenntnisse erforderlich sind.

Band 1 wurde betitelt als "Fantasy-Krimi-Komödie" und dieses Konzept wird auch in Band 2 beibehalten.

Fantasy:

Das Setting ist mittelalterlich und mit reichlich Magie und fantastischen Details ausgestaltet.

Man begegnet Zwergen, Gestaltwandlern, Traumflüsterern und anderen Wesen mit magischen wie übermenschlichen Fähigkeiten. Während der Ermittlungen treffen die Spurenfinder zudem auf faszinierende Tierwesen, z. B. niedliche, unscheinbare Maushörnchen und gefährliche Schuppenwölfe.

Wenn es nach Naru geht sogar auf einen unsichtbaren Babydrachen.

Krimi:

Spannung und Geheimnisse begleiten die Ermittlungen. Zusätzlich zum mysteriösen Diebstahl lässt auch ein Mord nicht lange auf sich warten.

Die Storyline ist interessant gestaltet und gefällt mir besser als die im ersten Band.

Komödie:

Aberwitzige und herrlich lustige Sticheleien zwischen den Geschwistern (Zimtbrötchen-Neid und Neckereien wegen Narus erster Verliebtheit) sowie amüsante und schlagfertige Dialoge mit dem Vater sorgen dafür, dass die Atmosphäre niemals zu düster oder erdrückend wirkt.

Die flapsigen Sprüche von Elos nimmt man ihm aber nicht übel. Dem Vater ist durchaus bewusst, was seine Zwillinge alles auf dem Kasten haben und insgeheim freut er sich über ihre Unterstützung.

Die beiden sind abenteuerlustig, aufgeweckt und neugierig.

Ada ist ein cleveres Köpfchen, denkt voraus und strategisch, während Naru eher unüberlegt und aus dem Bauch heraus handelt.

Doch gerade die Gegensätze lassen die Zwillinge sympathisch und authentisch erscheinen und bilden die Grundlage für unterhaltsame Streitereien.


Fazit:

Die Fortsetzung des ersten Spurenfinder-Abenteuers ist abermals eine rundum gelungene Mischung aus Detektivgeschichte, Fantasy und einer angemessenen Portion Humor. Das zweite Abenteuer hat mir insgesamt noch besser gefallen als das erste.

Die detailverliebten Bleistiftzeichnungen sind ein Augenschmaus und die schrägen Dialoge der drei Spurenfinder unterhalten großartig.


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Rezensiertes Buch: "Die Spurenfinder und das Drachenzepter" aus dem Jahr 2025
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Eternal-Hope aus Österreich
am 03.03.2025
Der Pinguin, der fliegen lernte
Hirschhausen, Eckart von

Der Pinguin, der fliegen lernte


gut

Selten war ich bei einem Ratgeber so zwiegespalten in der Beurteilung wie bei diesem. Wunderschön ist die Aufmachung, schon das Titelbild des aus dem Wasser springenden Pinguins ist total inspirierend und macht Freude beim Ansehen. So geht es auch im Buch weiter, es gibt viele traumhaft schöne Bilder von Pinguinen, diese stammen von dem deutschen Naturfotografen Stefan Christmann. Diese Bücher anzusehen macht viel Freude! Interessant sind auch die eingestreuten Informationen über die Lebensweise der Pinguine, über ihr Paarungsverhalten, die gemeinsame Fürsorge beider Elternteile für die Jungen, aber auch über die Bedrohung ihres Lebensraumes durch den fortschreitenden Klimawandel. Was das angeht, habe ich also aus diesem Buch so einiges gelernt und diese Ebene würde 5 Sterne verdienen.

Die andere Ebene allerdings, der persönliche Ratgeber, ist für mich eine glatte Enttäuschung. Ich habe schon andere Bücher von Eckart von Hirschhausen gelesen, etwa sein Buch über Glück oder "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben". Immer habe ich darin die fundierten Informationen, die praxisnah und humorvoll an ein breites Publikum vermittelt wurden, sehr geschätzt.

Aber hier, in diesem Pinguinbuch, was gibt es auf dieser Ebene Neues? Leider kaum etwas. Die altbekannte Pinguingeschichte, die der Autor schon an vielen anderen Stellen erwähnt hat und die für sich gesehen durchaus inspirierend ist, wird am Anfang kurz erwähnt. Klar, es ist wichtig, dass wir die richtige Umgebung für uns finden... soooo eine neue Botschaft ist das aber auch nicht mehr und es gibt schon genug andere und deutlich fundiertere und ausführlichere Bücher zu diesem Thema.

Ansonsten bewegt sich der Ratgeber aber auf einem absoluten Anfängerniveau für Menschen, die sich absolut noch nie mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt haben. Alle anderen werden dort kaum etwas Neues finden. Die Lesenden werden aufgerufen, eine Standortanalyse zu machen, also sich zu fragen, wo sie sich gerade befinden in ihrem Leben. Fundiertere Übungen oder Anleitungen dazu gibt es aber nicht. Dann geht es um Themen wie "Was macht dir Freude?" oder "Wer ist dir wichtig?", aber auch diese eigentlich sehr essenziellen Fragen werden nur ganz kurz auf oberflächliche Art und Weise abgehandelt. Immer wieder wird zu banalsten Erkenntnissen abgeschweift, z.B. dazu, dass man beim Beobachten zweier sich datender Menschen im Café schnell an der Körpersprache erkennt, ob die beiden eine gemeinsame Basis haben. Verweise auf Studien oder Quellen sucht man übrigens im ganzen Buch vergebens.

Weiter geht es mit dem Kapitel "Wann haben andere Freude mit dir?", hier wird so gut wie gar nicht auf die gestellte Frage eingegangen und es werden gleich irgendwelche Anekdoten über Pinguine erzählt. Ganz nette Informationen, aber auf den Transfer in die Welt der Menschen wurde vergessen. Danach fordert das Buch natürlich - wie tausende andere Selbsthilferatgeber auch - zum "Sprung ins kalte Wasser" auf. Natürlich, und nichts Neues, und auch hier kaum weitere Informationen oder gar eine kritische Reflexion dieses Themas - als ob die Welt so eindimensional wäre und Mut das einzige, was allen fehlen würde (braucht nicht gerade in diesen Zeiten voll impulsiver Trumps, Musks und Co die Welt mehr Menschen mit Bedacht, die etwas länger nachdenken und nachspüren, bevor sie springen, und ob sie überhaupt springen möchten?).

Am Ende gibt es noch kurze "Pinguingeschichten" von Menschen, die unzufrieden mit ihrem Leben waren, etwas geändert haben und jetzt zufriedener sind. Auch die Geschichten nach diesem Strickmuster finden sich in der Selbsthilfeliteratur zuhauf.

Für den Persönlichkeitsentwicklungsteil gebe ich also nur einen Stern, hier habe ich absolut nichts Neues gefunden und hätte mir gewünscht, der Autor hätte sich etwas mehr Mühe gegeben, die doch interessanten Erkenntnisse zu den Pinguinen mit neuen, wissenschaftlich fundierten und auf nachweisbaren Quellen basierenden, Ergebnissen zu Persönlichkeitsentwicklung zu verbinden, doch leider Fehlanzeige. Mir kommt es vor, hier war es für jemanden mal wieder an der Zeit, ein Buch rauszubringen, doch es fehlte an Zeit, Energie und Liebe, sich diesem wirklich ausführlich zu widmen, schade.

Empfehlen kann ich das Buch also nicht wirklich, die wunderschönen Pinguinbilder alleine rechtfertigen für mich den Preis nicht, denn wer nur an diesen interessiert ist, ist besser beraten, sich gleich ein Buch mit ausschließlich Naturfotografien zu kaufen.
Eternal-Hope aus Österreich

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nele33 am 24.02.2025
Ostfriesennebel / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.19 (eBook, ePUB)
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesennebel / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.19 (eBook, ePUB)


gut

Mit "Ostfriesennebel" ist der mittlerweile 19 Band um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team aus ihren Mann Weller und Ruppert von Klaus-Peter Wolf erschienen.

Den Plot fand ich diesmal wirklich interessant: Carina Oberdieck kommt ins Kommissariat und behauptet ihr Mann sei nicht ihr Mann, sondern sein Zwillingsbruder. Bei einem Urlaub der beiden sei nicht ihr Schwager, sondern ihr Mann in den Vulkan gefallen und sein Bruder habe nun seine Rolle eingenommen. Im ersten Moment nimmt sie niemand wirklich ernst, schildert sie doch das Verhalten ihres Mannes als liebevoll und zugewandt. Ann Kathrin möchte der Sache dennoch auf den Grund gehen und besucht die Familie. Ein Leichenfund an den Schienen lenkt ihre Nachforschungen erst einmal ab. Kurz nach dem Fund taucht der Zielfahnder Wollenweber im Aurich auf und bittet Ann um Unterstützung bei der Ergreifung des Eisenbahnmörders, da er die gefundene Leiche diesem zuordnet. Ann und ihr Team nehmen sich die Akten vor und stellen Verbindungen her, die Wollenweber nicht bemerkt hat. Doch kann anhand dessen der Täter gefasst werden?

Das Buch hat 544 Seiten und für mich hätte es einige Seiten weniger haben können. Ich mag den Lokalkolorit sehr, zumal ich Ostfriesland liebe und mich gut auskenne, war es mir hier mit den sehr detaillierten Beschreibungen doch etwas zu viel. Die Spannung wurde für mich dadurch etwas häufig unterbrochen.
Es gab viele losen Fäden und Verstrickungen, die teilweise verwirrend waren und am Ende für mich nicht ganz stimmig aufgelöst wurden. Die Wendungen, die aufkamen, waren gut durchdacht, aber manchmal auch zu vorhersehbar.

Insgesamt gute und leichte Unterhaltung für Fans der Reihe, aber nicht sein bestes Werk.
Nele33

5 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 23.02.2025
Im Schnee
Goerz, Tommie

Im Schnee


ausgezeichnet

»Manche rief man hier noch nach ihren Höfen, egal wie ihre Namen waren. Wenn man aus dem Dorf war, wusste man Bescheid, und wenn nicht, ging es einen auch nichts an. Das war schon immer so.« (Seite 12)

Ein Dorf stirbt aus, früher war es einmal lebendig und wach. Der Schorsch ist tot und Max, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, sinniert leise über Gott und die Welt. Er erinnert sich an alte Geschichten, an Menschen, die gingen, aber auch solche, die da sind. Noch.

„»Dieses Dorf«, sagte er schließlich, nachdem er eine Zeit lang hin und her gedacht hatte, »ist wie jedes Dorf. Da wohnen Leute, und da gibt es Misthaufen. Und je näher man herankommt, desto mehr stinkt es.« Er ließ die Worte verklingen und lauschte ihnen hinterher. Sie gefielen ihm.“ (Seite 159

Wenige Tage lang lässt Tommie Goerz mich teilhaben an den Gedanken von Max, wenige Tage, die mir vorkommen wie ein ganzes Jahr. Da passiert eigentlich nicht viel, aber ganze Biografien laufen vor meinen Augen ab, passieren Dramen, ereignen sich Tragödien, werden Kinder geboren und Menschen verlieren ihr Leben. Ein leises Buch, das dennoch laut ist, in einer Sprache, die eine Vergangenheit aufleben lässt, die mich nostalgisch macht. Früher war auch nicht alles besser, es war einfach anders, aber dadurch nicht weniger lebenswert. Danke für diesen Einblick, der mich nachdenklich und zufrieden zurücklässt. Lesenswert!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 21.02.2025
inside tagesschau
Teske, Alexander

inside tagesschau


ausgezeichnet

„Welchen Platz eine Meldung in der Sendung hat, ob sie am Anfang steht oder am Schluss, richtet sich nach der Wichtigkeit des Themas. Die Relevanz einer Nachricht bestimmt Platz und Länge des Beitrags.“ – soweit die Selbstdarstellung der Tagesschau über ihre Arbeit. Doch wer die Tagesschau in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, wird eine Boulevardisierung der Nachrichten bemerkt haben. Aufmacher werden zu Nachrichten (z.B. ein Sturz bei der Tour de France, also der sprichwörtliche „Sack Reis in China“), die dem selbsternannten Anspruch widersprechen: „Sachlich, knapp, präzise, umfassend und journalistisch kompetent“ sollen Nachrichten in der Tagesschau sein. Relevante Nachrichten werden auch schon mal herausgefiltert, wenn sie nicht „in den Kram passen“, wie Alexander Teske in seinem Buch „inside Tageschau“ an zahllosen Beispielen belegt. Der Journalist weiß, wovon er spricht, denn er war sechs Jahre lang Redakteur bei der Tagesschau in Hamburg.

Dies ist aber nicht der einzige Kritikpunkt, den Teske an der Tagesschau und im weiteren Sinne am öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) hat. Er übt deutliche Kritik an der Arbeitsweise verschiedener Akteure, insbesondere der Chefredakteure und Chefs vom Dienst. Wiederkehrende Muster bei der Zusammenstellung und Priorisierung von Themen und eine interessengesteuerte Auswahl von Kommentatoren und Experten deuten auf eine einseitige und linkslastige Berichterstattung hin. Seine Beispiele sind überzeugend und lassen endgültig an der Neutralität der „Institution“ Tagesschau zweifeln. Es ist also nicht nur ein Gefühl, sondern ein strukturelles Problem. Teskes Fazit: „Es besteht aus Sicht von Experten, Wissenschaftlern und Journalisten Handlungsbedarf.“

Alle im Buch angesprochenen Themen (Arbeitsklima, Wording, Vermeidung bestimmter Begriffe (Framing), tendenziöse Berichterstattung, „Experten“wahl, Verhältnis zur Politik, AfD, Migration, Einschaltquoten, Fake News, Gender, Fehlerkultur usw.) werden seinen gemachten Erfahrungen hinterlegt. Dabei sind seine Analysen stets sachlich und nicht polemisch. Er äußert viel Kritik, weist andererseits aber auch klar auf unhaltbare Vorwürfe hin.

Besonders interessant fand ich die Schlussbemerkung des „Nestbeschmutzers“ in Bezug auf das zuletzt häufige Tagesschau-Bashing in den Medien. „Warum fallen halbwahre Anschuldigungen aber auf derart fruchtbaren Boden? Weil man es der ARD und der Tagesschau zutraut.[...] Und das ist tatsächlich auch ein Ergebnis der Berufsauffassung zahlreicher Redakteure im ÖRR. Sie verstehen sich nicht als objektive Berichterstatter, sondern als Aktivisten“ oder, wie sie selbst sagen, als „Journalisten mit Haltung“. Klingt zwar besser, ist aber letztlich eine berufliche Bankrotterklärung. Hans Joachim Friedrich hat einmal gesagt: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“. Doch die „Kunden“ des ÖRR, also wir, zeigen sich zunehmend genervt vom Aktivismus und der rot-grünen Filterblase.

Teske hat meine Beobachtungen gegenüber der Tagesschau und anderen Sendungen im ÖRR auf ganzer Linie bestätigt und mir gezeigt, wie wichtig Medienkompetenz in der heutigen Zeit ist. Die Tagesschau als Leitmedium existiert nicht mehr. Nachrichten sollte man immer (und auf allen Kanälen) mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen, ohne ihren Machern pauschal zu misstrauen. Nur wo ist die Grenze, ab der Misstrauen gerechtfertigt ist?
VolkerM

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 12.02.2025
Hokusai
Marks, Andreas

Hokusai


ausgezeichnet

Der im Westen wohl bekannteste japanische Künstler ist Katsushika Hokusai, was nicht nur an den bemerkenswerten Zuschlägen für seine Werke bei internationalen Auktionen liegt, sondern auch an seinem Einfluss auf die europäische Kunstgeschichte. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden seine weltweit vertriebenen Holzschnitte und die seiner Nachfolger zu prägenden Vorbildern für Impressionismus und Jugendstil.
In Japan steht Hokusai in einer weit zurückreichenden Tradition, die er zwar in neue Bahnen lenkte, aber er wird dort nicht als isoliertes Ausnahmetalent gesehen. Andreas Marks stellt Hokusai, sein Leben und Werk in einen größeren Zusammenhang, indem er die Wechselwirkungen zwischen seinen Lehrern, Schülern und Verlegern thematisiert, aber auch seine vielfältige künstlerische Entwicklung. Hokusais frühe Arbeiten sind wesentlich seltener als die späteren, die teilweise in riesigen Auflagen gedruckt wurden. Die frühen unterlagen meist nicht der Zensur, da sie in kleiner Auflage privat verkauft wurden und motivisch größere Freiheit genossen. Dass Marks auch aus dieser Frühphase zahlreiche authentische Beispiele aufgespürt hat, ist die erste Überraschung in dieser an Überraschungen reichen Monografie. Die verzerrte Wahrnehmung von Hokusai nur als begnadetem Landschaftsmaler bekommt hier ganz neue Facetten, denn er war auch auf den Gebieten des (Schauspieler-)Portraits, der Buchillustration oder buddhistischen Malerei sehr erfolgreich. Es gibt kaum ein Genre, das er im Lauf seines langen Lebens nicht bediente.

Marks macht in seinem Buch nicht den Fehler, den anekdotischen Hokusai mit dem historisch Belegten zu vermischen. Die erste Hokusai-Biografie erschien fast 50 Jahre nach seinem Tod und stützte sich auf Erzählungen von Menschen, die den Künstler meist nicht mehr persönlich kannten. Hier die Wahrheit von der Legende zu trennen, ist nicht einfach, gelingt Marks aber überzeugend. Das gleiche gilt für die unterschiedlichen Künstlernamen, die Hokusai führte und die immer noch kontrovers diskutiert werden. Hokusai kommt auf weit über 20 belegte Namen, die er in verschiedenen Kontexten und Phasen verwendete. Auch hier sorgt der Autor für Ordnung. Unlösbar bleibt dagegen das Problem der „Eigenhändigkeit“, das bei der engen Kooperation von Schülern und Lehrern in japanischen Druckwerkstätten unvermeidlich ist. Hokusai hatte mindestens 50 Schüler, die alle in die Produktion involviert waren und seinen Stil perfekt beherrschten. Marks folgt nicht der vor allem im hochpreisigen Kunsthandel verbreiteten Heroisierung, die Hokusai als One-Man-Show inszeniert. Die „Marke“ Hokusai war ein Kunstbetrieb, der Masse liefern musste, um Familie und Angestellte zu ernähren. Reich wurde der Meister übrigens nicht damit, anders als die heutigen Händler, die mit ökonomischen Hintergedanken immer weiter an einer vermarktbaren Legende stricken.

Der Band ist chronologisch gegliedert und in sechs Kapitel nach den sechs Hauptkünstlernamen Hokusais unterteilt. Jedes Kapitel zeigt sowohl die biografische Entwicklung, als auch die charakteristischen Stil- und Motivmerkmale der jeweiligen Periode, wobei der Autor großen Wert darauf legt, Werke zweifelhafter Zuschreibung auszuklammern. Diese beispiellose Monografie zeigt mit fast 1500, oft originalgroßen Abbildungen, das riesige Oeuvre, das nach Schätzungen etwa 8000 Gemälde, Drucke und Zeichnungen umfasst haben mag. Auch wenn der Band damit keinen Catalogue raisonné repräsentiert (was er auch nicht vorgibt zu sein), ist es die mit großem Abstand umfangreichste Darstellung, nicht nur im Westen, sondern überhaupt. Die kritische Herangehensweise hebt Marks außerdem stark von kommerziell beeinflussten Autoren ab, und seine Unabhängigkeit und ausgewiesene Expertise machen „Hokusai“ zu einem echten Grundlagenwerk, das in keiner Sammlung fehlen darf, auch wenn ein Anhang mit authentischen Namenssiegeln und Verlegerstempeln sicher hilfreich gewesen wäre.
VolkerM

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.