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Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 25.03.2024
Die Känguru-Klassiker
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Klassiker


ausgezeichnet

Wohlverdient! Eine Reclam-Ausgabe der klassischen Episoden: skurril, direkt und sehr witzig.


Inhalt:

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und Eier borgen möchte.

Doch die Dinge entwickeln sich anders als erwartet und plötzlich lebt Marc-Uwe Kling mit einem Känguru zusammen.

Dieser Band versammelt die skurrilsten Geschichten aus dem verrückten Alltag eines kommunistischen und chaotische Kängurus und eines stoischen Kleinkünstlers:

Tiefgründige und absurde Küchentisch- und Kneipengespräche, Entscheidung per Schnick-Schnack-Schnuck, Behördengänge, konfrontative Gespräche mit Neonazis und natürlich Schnapspralinen...


39 Geschichten mit handschriftlichen Anmerkungen des Kängurus und Illustrationen von Comiczeichner Bernd Kissel.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Illustrationen:

Bernd Kissel, der das Känguru bereits für die zweibändigen Känguru-Comics zum Leben erweckt hat, liefert für dieses Reclam-Heftchen neue Zeichnungen.

Die herrlich abstrusen Erlebnisse des ungleichen Duos werden am Ende eines Kapitels auf den Punkt in detaillierten schwarz-weiß Illustrationen visuell umgesetzt: vom schelmischen Lächeln des Kängurus bis hin zum verzweifelten Blick des Kleinkünstlers!

Bisher hatte ich beim Lesen nur Marc-Uwe Klings Stimme im Ohr ... nun habe ich zusätzlich das Känguru schwarz auf weiß vor Augen :-)

Als Bonus finden sich zu Beginn zusätzlich ganzseitige Zeichnungen in Anlehnung an klassische Kunstwerke, z. B. "Der Schrei" von Edvard Munch und Michelangelos "Die Erschaffung Adams" (bezeichnend ist, dass hier das Känguru die Rolle Gottes übernimmt und somit Marc-Uwe Kling erschafft).


Mein Eindruck:

Das Zusammenleben des ungleichen Duos ist herrlich unterhaltsam (zumindest als Außenstehende) und teilweise völlig absurd.

Das Känguru macht sich ungefragt im Leben des Kleinkünstlers breit, ist chaotisch, egoistisch und faul. Trotz allem ist es wegen seiner direkten Art auch sehr sympathisch.

Das ungleiche Duo leistet sich einen ironischen und unterhaltsamen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen. Hierbei ist es ganz gleich, ob Banalitäten wie Badputzen oder tiefgründige, globale Probleme wie die Klimakrise thematisiert werden.

Gerade diese Absurdität und Alltäglichkeit einiger Szenen machen die Episoden der Känguru-Tetralogie aus. Es gibt so viele lustige Geschichten, dass es mir schwer gefallen wäre, darunter die Klassiker auszuwählen.

Der absurde Versuch des Kängurus, bei McDonald's einen Wopper zu bestellen, fehlt leider. Dafür ist die kultige erste Begegnung Teil dieser Sammlung. Ebenso wie der Sicherheitscheck am Flughafen. "Der Beutel muss auf's Band!" ist inzwischen zum geflügelten Wort geworden.

Selbstverständlich darf das Lieblingskapitel aller Deutschlehrer:innen nicht fehlen ("Perspektivische Verzerrungen"), in dem die Erzählperspektive gewechselt und die Geschichte sehr unterhaltsam ad absurdum geführt wird.

Der "Witzig" -Stempel geht an "Eine nette Teegesellschaft". Hier landet Marc-Uwe Kling beim Psychiater, der selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben scheint.

Man kann dieses Büchlein nicht lesen, ohne irgendwann mindestens einen Lachanfall zu bekommen, und man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Achtung: Suchtgefahr ;-) Im Anschluss also gleich die gesamte Känguru-Tetralogie lesen!

5 von 5 Schnapspralinen und eine Leseempfehlung!


Fazit:

Dieses Reclam-Heft hätte ich in meiner Schulzeit gerne gelesen.

Sympathische und skurrile Charaktere und absurd witzige Dialoge!

Hier sind einige der besten Episoden der Känguru-Tetralogie in diesem Buch vertreten - genial illustriert.

Ein perfekter Einstieg auch für Neulinge.


...

Rezensiertes Buch: "Die Känguru-Klassiker"
Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel -
erschienen bei Reclam im Jahr 2024
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 13.07.2024
Tod im Chiemgau
Lehmann, Mathias

Tod im Chiemgau


sehr gut

Toni Hauser kehrt nach zehnjähriger Abwesenheit in seinen Heimatort Reit im Winkl zurück, um noch einmal seinen Vater zu sehen, der todkrank im Krankenhaus liegt. Vor einem Jahrzehnt ist er Hals über Kopf verschwunden, nachdem sein bester Freund Hans vor seinen Augen verunglückt ist. Toni war und ist überzeugt davon, dass der Unfall damals ein Mordanschlag war, aber niemand glaubt ihm. Kurz nach seiner Ankunft geschieht ein weiteres Unglück und Toni fragt sich, ob es nicht tatsächlich jemand auf ihn abgesehen hat.

„Wie gelähmt starrte Toni auf die Stelle, an der das Auto eben noch mit dem Berg gekämpft hatte. Grelle Bilder schossen in kurzen Abständen durch seinen Kopf. Er und Hans, wie sie sich vor vielen Jahren kennenlernten und nicht mochten. Er und Hans, wie sie allen Widerständen zum Trotz vor fünf Jahren Freunde wurden.“ (Seite 9)

Der erste Kriminalroman von Mathias Lehman beim Emons Verlag konnte mich sehr gut unterhalten. Der Prolog veranschaulichte deutlich, was vor zehn Jahren passiert ist, bevor es in der Gegenwart weiterging. Der angenehme Schreibstil machte es mir leicht, sofort in die Geschichte einzutauchen, und gespannt verfolgte ich die Ereignisse, denen es an Spannung nicht fehlte. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten brachten mir zudem viel Freude, weil ich schon mehrmals selbst in der wunderschönen Gegend gewesen bin.

Der Kriminalfall war interessant und abwechslungsreich, der Ausgang überraschend und die Auflösung so gewählt, dass es vielleicht eine Fortsetzung gibt. Zu bemängeln gibt es in dieser Hinsicht von meiner Seite aus nichts. Mein größter Kritikpunkt ist allerdings, dass ich, was die beteiligten Personen angeht, durchgehend das Gefühl hatte, ein Drehbuch zu der bekannten Serie „Die Bergretter“ zu lesen, was mich immer wieder irritierte. Hier gab es so viele Parallelen, dass mir dies aufgefallen ist. Ich wünschte mir bei einer möglichen Fortsetzung etwas mehr Einfallsreichtum, was die Charaktere angeht. Ansonsten aber gibts nichts zu meckern; gerne empfehle ich diesen kurzweiligen Krimi weiter.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 08.07.2024
In den Augen meiner Mutter
Leevers, Jo

In den Augen meiner Mutter


ausgezeichnet

Georgies Mutter Nancy verschwand vor zwanzig Jahren, ließ Sohn und Tochter zurück beim Vater und ging weg. Anhand eines Artikels erfährt Georgie den Aufenthaltsort von Nancy und macht sich auf den Weg nach Schottland, um sie zu finden. Als sie wegen eines Bus- und Bahnstreiks im Bahnhof strandet, ruft sie ihren Bruder Dan an und gemeinsam machen sich die Geschwister auf den Weg, um Antworten zu bekommen von der Frau, die sie vor so vielen Jahren verließ. Der Ausflug wird zu einer emotionalen Reise in die Vergangenheit, denn viele Geheimnisse kommen ans Licht, die rückblickend eine völlig andere Geschichte ergeben, als gedacht.

„Ihr Kopf ist plötzlich weit weg, treibt fort, entfernt sich von Frank und seinen grausamen Worten. Genau genommen fühlt sich alles an ihr leicht wie Luft an, ohne jede Substanz. Und sie wünscht sich, sie könnte davonschweben, diesen Ort hinter sich lassen, diese Worte, die er nun endlich laut ausgesprochen hat.“ (Seite 189)

Zwei Perspektiven bemüht Jo Leevers, um ihren Figuren Leben einzuhauchen, und das gelingt ihr mit Mutter und Tochter ausgesprochen gut. Springend zwischen den zwei Frauen sowie den Jahren, was nicht chronologisch erfolgt, entspinnt sich ein Familiendrama, das weit zurückreicht. Hierbei weiß die Autorin, wie man Spannung erzeugt, denn durch unklare Hinweise und Andeutungen wird gerade so viel verraten, dass ich unbedingt wissen will, was dahintersteckt, und dadurch das Buch ungerne aus der Hand lege.

Erst allmählich komme ich dahinter, was geschah, nach und nach lichtet sich der Nebel und dahinter kommt eine Tragödie zum Vorschein, die ich nicht erwartet habe. Einige unerwartete Wendungen später lässt Jo Leevers die sprichwörtliche Bombe platzen und ich fasse es kaum, wie falsch alles gewesen ist. Es hätte vieles vermieden werden können, einige Korrekturen hätten Wunder gewirkt. Aber im Nachhinein weiß man bekanntlich alles besser, was im entscheidenden Moment nicht klar gewesen ist. Die Auflösung gefällt mir, ich war gespannt, wie die Autorin etwas kitten will, was nicht zu kitten ist, gelungen ist ihr ein passendes Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin. Lesenswert!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 03.07.2024
Die Entführung
Grisham, John

Die Entführung


ausgezeichnet

Fünfzehn Jahre ist es her, dass Mitch McDeere in Memphis eine Erfahrung machte, die er bis heute nicht vergessen hat. Zwischenzeitlich lebt er mit seiner Frau Abby und seinen Söhnen in New York und arbeitet in einer der größten Anwaltskanzleien der Welt, in der er mittlerweile Partner ist. Als ein Kollege in Italien erkrankt, soll Mitch ihn in einem Routinefall vertreten; die libysche Regierung schuldet der türkischen Firma Lannak mehr als vierhundert Millionen Dollar für ein Bauwerk in der Wüste, bei dem der libysche Regierungschef Gaddafi das Budget völlig überzogen hat und sich weigert, zu zahlen. Der italienische Anwalt bittet Mitch, seine Tochter Giovanna, die in einer britischen Niederlassung der Kanzlei in London arbeitet, mitzunehmen. Eine erste Besichtigung der Baustelle in der Wüste geht schief, Giovanna, ihre zwei libyschen Fahrer sowie vier türkische Leibwächter von Lannak werden entführt. Nach einiger Zeit taucht das erste Video auf mit der Hinrichtung eines der Fahrer. Es steht zu befürchten, dass dies erst der Anfang war.

John Grishams Debütroman „Die Jury“ war 1989 für mich der Beginn einer jahrzehntelangen und bis heute ungebrochenen Leidenschaft für seine Bücher. Er ist ein Meister des Justizthrillers, seine Bücher wurden weltweit mehr als 300 Millionen Mal verkauft, dabei in 42 Sprachen übersetzt, und er ist den Informationen auf der Verlagsseite nach einer von nur drei Autoren, von denen zwei Bücher mehr als eine Million Mal als E-Book verkauft wurden. Mehrere seiner Werke wurden erfolgreich verfilmt und ich hoffe, dass ich noch viele seiner Geschichten werde genießen können. Den Protagonisten des vorliegenden Buches, den Anwalt Mitch McDeere, kenne ich bereits aus dem im Jahr 1992 in Deutschland erschienenen Buch „Die Firma“, das 1993 sehr erfolgreich verfilmt wurde mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Man muss es nicht zwingend gelesen haben, um den aktuellen Roman genießen zu können, sollte aber wissen, dass hier alle wichtigen Details aus dem vorherigen Buch verraten werden.

Ich habe mich oft gefragt, was aus Mitch geworden ist, und mich auf ein Wiedersehen mit ihm gefreut. Anfangs empfand ich die Geschichte dennoch etwas zäh, nicht uninteressant, aber unspektakulär und nicht ungemein fesselnd. Das Vorgeplänkel nahm über fünfzig Seiten ein und ich befürchtete schon, dass es so bleibt, als Bewegung in die Sache kam. Das Mandat von Lannak entpuppte sich als ein Bauwerk, das tatsächlich existiert, was ich bei meiner Recherche kaum glauben konnte. Niemals hätte ich erwartet, dass jemand eine solche wahnwitzige Idee umsetzen würde, aber da wurde ich tatsächlich eines Besseren belehrt. Diesen Mix aus Fakten und Fiktion fand ich einfach großartig und ab da ging es ab mit einer rasanten Story, die mich dermaßen gefesselt hat, dass ich vollkommen versunken bin im Buch. Teilweise war es so nervenaufreibend, dass ich von einem Thriller sprechen würde. Ich habe dem Showdown entgegengefiebert, war gespannt darauf, welchen Abschluss mir der Autor präsentiert, und wurde nicht enttäuscht. Wieder einmal hat John Grisham mich bestens unterhalten, vielen Dank dafür.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Volker M. am 03.07.2024
Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen
Walz, Hartmut

Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen


ausgezeichnet

Persönliche Finanzentscheidungen zu treffen ist nicht einfach. Finanzberater haben oft nur ihre Provisionen im Blick, Börsenmagazine ihre Auflage und Anzeigenkunden. Eine neutrale Beratung ist unter diesen Vorzeichen kaum zu erwarten. Im Internet sind vermeintlich neutrale Informationen noch leichter manipulierbar.
Mit "Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen" (mittlerweile in der 4. Auflage) erhält der Leser eine unabhängige Entscheidungshilfe, um vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten sinnvolle Anlagen zu finden, die zur persönlichen Lebenssituation passen und die eigene Risikobereitschaft berücksichtigen. Der Autor Hartmut Walz, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Ludwigshafen, stellt seine Informationen strukturiert und verständlich dar und beschränkt sich auf relevante Themen, um den Leser inhaltlich nicht zu überfordern. Das Buch ist sehr didaktisch aufgebaut. Regelmäßig wiederkehrende Rubriken wie "Das erfahren Sie in diesem Kapitel", „Hart, aber wahr“, "Zentrale Ergebnisse" und "Konkrete Handlungsempfehlungen" sind farblich gekennzeichnet und fassen das Gelernte nochmal prägnant zusammen. Jedes Kapitel schließt mit einem Quellen- und Literaturverzeichnis.

Positive Realrenditen sind trotz der Zinswende vor dem Hintergrund der Inflation und der persönlichen Steuersituation schwer zu erzielen, so dass Walz im ersten Teil analysiert, wie der persönliche Schaden aus der Zinsfalle begrenzt werden kann. Ein wichtiges Instrument ist dabei die Zinsstrukturkurve, die dem Anleger hilft, das zu erwartende Zinsniveau richtig einzuschätzen. Dies ist vor allem dann relevant, wenn langfristige Kredite z.B. für den Hausbau aufgenommen werden sollen.

Das "magische Dreieck" wird häufig von Finanzberatern als Entscheidungshilfe herangezogen. Sie argumentieren, dass sich jeder Anleger innerhalb des Dreiecks zwischen Rendite, Sicherheit und Liquidität/Flexibilität positionieren müsse und dass z.B. die Sicherheit einer Geldanlage automatisch zu Lasten der Rendite gehe. Walz widerspricht dem und stellt die tatsächlichen Freiheitsgrade als Spinnennetz mit den acht Bewertungskriterien Transparenz, Kosteneffizienz, Sicherheit, Steuervorteil, Liquidierbarkeit/Flexibilität, Inflationsschutz, Vorsteuerrendite und Nachhaltigkeit dar.
Anhand dieser Kriterien bewertet Walz dann Anlageklassen und -produkte wie Bargeld, Anleihen, Aktien, ETFs, Gold & Silber, Immobilien, Bausparverträge und Versicherungsverträge mit Sparcharakter (z.B. Lebens-/Rentenversicherungen, Riester-/Rürup-Verträge). Walz spricht Klartext und bringt seine Ansichten stets auf den Punkt. Argumente werden nicht weichgespült, sondern Vor- und Nachteile klar benannt.

Im letzten Teil geht Walz auf grundsätzliche Themen wie die Komplexität von Anlageprodukten, Scheininnovationen, Fehlanreize bei Finanzberatern und Kosten als Wertvernichter ein und gibt gute Tipps, wie man Fallen bei der Geldanlage vermeiden kann. Ein Schwerpunkt liegt auf der richtigen Diversifikation zwischen und innerhalb von Anlageklassen.

Auf der Website des Autors stehen noch einige praktische Arbeitshilfen wie die digitale Version des "Spinnennetzes", Zinsrechner und Checklisten zum Download bereit.

Aus meiner Sicht ist das Konzept sehr gelungen. Der Autor behandelt das Thema umfassend und doch leicht verständlich und seine praktischen und gut umsetzbaren Tipps helfen dem Privatanleger bei der richtigen Anlageentscheidung.

(Das Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)
Volker M.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von SarahWants2Read am 01.07.2024
Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
Strobel, Arno

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.


sehr gut

Worum geht es?: Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.

Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?

Das Cover: Das Buchcover passt perfekt zu den anderen Büchern von Arno Strobel. Es ist schnell klar, worum es in diesem Buch geht. Der Schriftzug ist sehr groß und passend für einen Thriller.

Der Schreibstil: Das gesamte Buch wird aus der Erzähler-Perspektive erzählt. Ich finde diese Erzählweise perfekt für einen Thriller. Arno Strobels Schreibstil gefällt. Man bildet sich schnell eine Meinung und rätselt mit und schlussendlich wirft man seine Meinung über Bord. So ab der Mitte war mir dann klar, wie alles zusammenhängt und meine Vermutung hat sich dann auch bestätigt. Ich finde es ein bisschen schade, dass der Autor so schnell schon diesen Hinweis mit eingebracht hat. Dennoch ist der Schreibstil sehr packend und mit einigen Überraschungen gefüllt.

Die Hauptfiguren: Hendrik ist ein Mann, welcher mitten im Leben steht. Er hat einen Job der ihn ausfüllt und eine Frau die er bald heiraten wird. Eines Nachts verschwindet seine Frau spurlos. Ich habe Hendrik bewundert. Viele Faktoren sprachen dagegen das Linda entführt wurden ist, aber er ist hartnäckig geblieben. Ich habe mit Hendrik mitgefiebert und wie gebannt seine Spurensuche verfolgt.

Endfazit: Ich wollte mal wieder nach langer Zeit einen spannenden Thriller lesen und Arno Strobel konnte mich mal wieder begeistern. Die Geschichte ist packend und das Buch ein wahrer Pageturner. In wenigen Tagen war ich mit der Geschichte durch. Leider war mir aber schnell klar, wie alles zusammenhängt, sodass es für 5 Sterne nicht gereicht hat. Dennoch kann ich abschließend sagen, dass es eine super Geschichte mit einer wichtigen Botschaft ist. Eine große Leseempfehlung meinerseits.

Das Buch erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.
SarahWants2Read

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 19.06.2024
Jim Curious
Picard, Matthias

Jim Curious


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Lesevergnügen für Jung und Alt: faszinierende Flora und Fauna des Dschungels in 3D!


Inhalt:

Jim Curious schlummert friedlich, als sich eine Libelle auf dem Sichtglas seiner Tauchausrüstung niederlässt.

Das Insekt führt ihn geradewegs durch einen magischen Spiegel in einen dicht bewachsenen Urwald.

Plötzlich steht Jim inmitten gigantischer Mammutbäume, umgeben von märchenhaften Blüten und riesigen Wurzeln und Schlingpflanzen.

Achtgebend auf wilde Tiere taucht er schließlich immer weiter ab in die Tiefen des Dschungels durch trübe Sümpfe, bis ihn die Affen auf eine antike Stadt aufmerksam machen ...


Dem Buch liegen zwei 3D-Brillen bei für eine gemeinsame Lektüre.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Mein Eindruck zur Drucktechnik:

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mehr als unschlagbar, denn großes Buchformat, saubere Drucktechnik und hochwertiges Papier zeugen von sehr hoher Qualität.

Die Zeichnungen sind ausschließlich in schwarz-weiß gehalten.

Um den gewünschten dreidimensionalen Effekt zu erreichen, werden zudem einige Passagen durch Teilbilder in Blau und Rot überlagert.

Sobald man durch eine der beiden dem Buch beiliegenden Pappbrillen (ein "Glas" mit blauer Folie, das andere mit roter) schaut und so jeweils nur die Eigenfarbe durchgelassen und die Komplementärfarbe gefiltert wird, entsteht im Kopf ein zusammengesetztes Bild mit Tiefen, die real auf dem Papier nicht existieren. Bewegt man nun die Seite oder den Kopf, scheinen diese obendrein zu tanzen. Bei der Doppelseite mit den zahlreichen Schmetterlingen funktioniert dies besonders gut.

Wenn man die Empfehlung, grelle und direkte Beleuchtung bei der Lektüre zu meiden, befolgt, darf man sich auf beeindruckende, dreidimensionale Bilder freuen.


Mein Eindruck zur Geschichte:

Um Jim Curious auf seinem zweiten Abenteuer zu begleiten, benötigen Lesende nichts weiter als die beiliegenden 3D- Brillen.

Etwas schwerfällig - dem gigantischen, klobigen Anzug geschuldet - steht Jim Curious aus dem Bett auf und blickt in den Spiegel.

Das Besondere: Sein Spiegelbild ist keine rein schwarz-weiß Zeichnung, sondern wird in einigen Bereichen durch entsprechende Teilbilder in Blau und Rot überlagert, um den gewünschten dreidimensionalen Effekt zu erzeugen.

Der nächste Blick gilt den Lesenden und man ahnt es bereits: Jim Curious ist bereit für ein neues Abenteuer!

Sobald Jim durch den Spiegel - eine Art Portal - in die andere Welt geht, beginnt die Reise in 3D.

Die Szenerie wechselt von hellen, offenen Lichtungen und Wasserflächen zu düsteren Orten tief im Urwald.

Die Pflanzenwelt ist unglaublich detailliert gestaltet. Manchmal muss man zweimal hinschauen, um Jim inmitten des Blattwerkes zu entdecken.

Hinzu kommt dass abwechslungsreiche Spiel mit Spiegelungen und Blickwinkeln: mal unter der Wasseroberfläche, dann aus der Vogelperspektive.

Das Buch kommt vollständig ohne Worte aus. Die Bilder alleine sprechen für sich.

Unerschrocken und neugierig stakst unser Held durch den Urwald; vorbei an Schlangen, Fröschen, Riesenschildkröten uvm.

Man könnte meinen, er läuft ziellos und doch erreicht er am Ende auf überraschende Weise wieder den Ausgangspunkt: seine kleine Hütte beim Leuchtturm am Kai.

Als Gesellschaftskritik stiefelt - wie im ersten Band zu Beginn des Abenteuers - Jim über den ausgetrockneten (oder herrscht gerade Ebbe?) Meeresboden angefüllt mit einer Masse an Müll, alten Autoreifen, Elektroschrott uvm. bevor er die Leiter an der Mauer hinaufklettern kann.

Die letzten Seiten lassen sich zu einem gigantischen Bild ausklappen (vier Mal DIN A4 nebeneinander) und zeigen abschließend Jims Häuschen in wunderbar verwandelter Umgebung.


Fazit:

Auch das zweite Abenteuer des unerschrocken und neugierigen Jim Curious bietet mit seiner spektakulären Mischung aus 3D-Comic und Bilderbuch ein außergewöhnliches Leseerlebnis!


...

Rezensiertes Buch: "Jim Curious - Streifzug durch den Dschungel" aus dem Jahr 2019
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Anke am 15.06.2024
Schicksal Hollywood
Binchy, Rebecca

Schicksal Hollywood


ausgezeichnet

Ein gelungener Roman über das bewegte Leben von Doris Day.Kurzweilig und interessant beschreibt die Autorin sowohl die private Doris Day, ihr unglaublich facettenreiches Künstlerdasein als auch die Film-und Musikindustrie dieser Zeit.Als bekennender Fan von Doris Day bedanke ich mich für diesen biografischen Roman,bei dem ich mich in jeder Zeile des Lesens wohl gefühlt habe. Eine klare Kaufempfehlung für alle interessierten Leser,die eine spannende und sympathische Persönlichkeit kennenlernen möchten.
Anke

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Volker M. am 13.06.2024
John Sinclair - Promis lesen Sinclair
Dark, Jason

John Sinclair - Promis lesen Sinclair


ausgezeichnet

Seit über 50 Jahren ist John Sinclair Kult. Der Geisterjäger mit James-Bond Attitüde (ohne dessen Sex-Appeal) kennt sich in Britanniens Grüften und Zombie-Kommunen bestens aus und schießt jedem Ghul auf 200 Meter Entfernung eine Silberkugel in den Schleim. Mehr oder weniger schöne Frauen gehören zu seinem Leben ebenso dazu wie ein Bentley als Dienstwagen. Scotland Yard war ja schon immer für seine großzügigen Spesenregeln bekannt.

Die Sammelbox ist hochkarätig mit Sprechern besetzt, die zur Elite deutscher Trash-Experten gehören: Oliver Kalkofe, Lisa Feller, Hannes Bender, Oliver Rohrbeck und Urban Priol legen sich ordentlich ins Zeug, um tanzenden Skeletten in der Horror-Disco, dem blutrünstigen schwarzen Henker, einer rachsüchtigen Geister-Colette oder einem ganzen Bus voller Zombies Leben einzuhauchen. Nun ja, das trifft es nicht ganz, denn John Sinclair hat es bekanntlich mehr mit den Untoten, aber als Sprecher braucht man den ganzen stimmlichen Einsatz, um diesen hanebüchenen Stories die notwendige satirische Note zu verleihen. Literarisch spielt Jason Dark alias Helmut Rellergerd in der Liga von Dr. Stefan Frank, dem Arzt, dem die Frauen vertrauen und Silvia, der Schicksalsgebeutelten. Ihn zeichnen ein untrügliches Gespür für die falsche Metapher und schräge Bilder aus, gepaart mit Dialogen von deutscher Coolness und britischem Ernst. Dass die Sprecher nicht ständig laut losprusten, zeugt jedenfalls von viel professioneller Beherrschung.

Als Gute-Nacht Hörbuch hat mich die Edition prächtig unterhalten. Sozusagen die Drei-Fragezeichen-Einschlafhilfe für Erwachsene.

(Das Hörbuch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)
Volker M.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Anna aus Nürnberg
am 06.06.2024
Mit Long Covid zurück ins Leben
Nüßlein, Stefanie;Ott, Cornelia

Mit Long Covid zurück ins Leben


ausgezeichnet

Tolles Buch, das mir sehr viel weitergeholfen hat.
Die Tipps aus dem Buch habe ich beherzigt und mittlerweile einiges an meinem Lebensstil verändert, so komme ich meistens ziemlich gut durch den Tag und kann mittlerweile einiges eigenständig (d.h. ohne Begleitung und mit viel innerer Ruhe) erledigen. Nach Rücksprache mit meiner Hausärztin supplementiere ich einige Mikronährstoffe und habe meine Ernährung (auch Mithilfe vieler Tipps aus diesem Buch) umgestellt.

Das Buch kann ich absolut weiterempfehlen und wünsche jeder/jedem eine baldige und vollständige Genesung!
Anna aus Nürnberg

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.