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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jana
Wohnort: 
Göttingen

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


gut

Eine Hommage an das Uni-Leben

In der Uni, spezieller: in einer Mathe-Vorlesung, begegnen sich die zwei Hauptpersonen dieses Romans, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zum ersten Mal. Oscar ist grade mal 16, hat einen Adelstitel, ist grade frisch von zuhause ausgezogen und sehr von seiner mathematischen Begabung überzeugt. Schockiert fragt er sich, was eine wie Moni im Mathe-Studium verloren hat. Denn Moni ist keineswegs in seinem Alter, nein sie hat sogar schon Enkel! Trotz ihres Alters, mehreren Nebenjobs und den Kindern und Enkeln ist sie jedoch hochentschlossen sich endlich den Traum von einem Abschluss in Mathematik zu erfüllen. Trotz aller Unterschiede entwickelt sich im Laufe des Studiums eine Freundschaft zwischen den Beiden.

Die Entwicklung dieser Freundschaft stellt auch die zentrale Story dieses Romans dar. Wir gehen mit den Beiden durch Höhen und Tiefen in jeweils ihren eigenen Leben wie auch in ihrem Miteinander. Für mich persönlich ist das etwas zu wenig "Story" gewesen, mir fehlte ein bisschen Spannung oder große Emotionen. Ich war nie so richtig versunken in der Geschichte, konnte problemlos immer wieder Pausen machen ohne ständig ans Weiterlesen zu denken. Für mich eher ein Buch für Zwischendurch. Aus diesen Gründen "nur" 3 Sterne.


Überzeugt haben mich jedoch die Charaktere: Zwei total unterschiedliche, sehr starke Persönlichkeiten! Es wurde viel mit typischen Klischees gespielt, diese aber wirklich super sympathisch eingesetzt. Sowohl Oscar als auch Moni konnte ich mir schon nach wenigen Seiten bildlich vorstellen und auch ihr Innenleben, ihre Gefühle und Handlungen schnell und gut nachvollziehen. Auch wenn die Beiden sehr speziell sind, fiel es überhaupt nicht schwer sich in sie hineinzuversetzen.

Auch habe ich das Setting geliebt, welches die Autorin uns für diese Geschichte aufgebaut hat. Ich habe mich die ganze Zeit in meine Uni-Zeit zurückversetzt gefühlt. Die Bibliotheken, das Mensa-Essen, die Vorlesungssäle. Alles war so bildlich und realistisch, da kamen wirklich Erinnerungen und eine große Uni-Vermissung bei mir auf!

Das Buch lässt sich locker und schnell lesen und ist sehr sehr humorvoll - ich musste an einigen Stellen laut auflachen.


Auch wenn mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich eine schöne Zeit damit und es gibt sicher die ein oder andere Person, der ich es dennoch empfehlen würde! Wer Lust hat sich in Uni-Zeiten zurückversetzen zu lassen, vielleicht sogar Ähnlichkeiten mit Moni oder Oscar aufweisen kann, der hat sicher seinen Spaß mit diesem Buch!

Bewertung vom 23.06.2024
Das Mondscheincafé
Mochizuki, Mai

Das Mondscheincafé


gut

Überrascht aber nicht vollends überzeugt

Das Mondscheincafé hat mich tatsächlich total überrascht, da es ganz ganz anders war, als ich erwartet hatte..

Vermutlich hat mittlerweile jede*r mal von dem Buch Das Café am Rande der Welt gehört. Daran musste ich SOFORT denken, als ich das Cover gesehen und Titel und Klappentext gelesen habe. Dass das Café von Katzen geführt wird, das ist neu, aber der Rest wird schon sehr ähnlich, mit Pech zu ähnlich, sein - dachte ich.

Und ja die Idee eines Cafés ohne festen Standort, welches irgendwo erscheint, wenn jemand es wirklich nötig hat etwas über das Leben und sich selbst zu lernen, ist genau gleich. Alles drum herum ist glücklicherweise jedoch ganz anders und neu. Mein größter Zweifel war damit zum Glück schnell beseitigt.

Wirklich gut gefallen hat mir in erster Linie, dass hier mehrere Geschichten über verschiedene Personen erzählt werden, die aber (wie man im Verlauf des Buches merkt) alle irgendwie miteinander verstrickt sind. Vor Allem das Ende hat mir dahingehend richtig gut gefallen.
Da es sich aber generell schon um ein kurzes Buch handelt, fallen die einzelnen Geschichten und Charaktere natürlich ebenfalls sehr kurz aus bzw. bleiben recht oberflächlich. Daher für mich eher ein einfaches Buch für Zwischendurch, vielleicht für eine Bahnreise o.ä.

Nicht so richtig überzeugen konnten mich die "Lehren" des Cafés. Leider war das generell recht wenig und bei allen Geschichten sehr ähnlich und blieb doch sehr oberflächlich. Weiterhin bekommt man hier entgegen meiner Erwartungen weniger Lebensweisheiten präsentiert, die zum Nachdenken anregen, sondern eher eine mini Einführung in die Astrologie.

Trotzdem war das ganze Buch irgendwie niedlich und hat Spaß gemacht zu lesen. Die Idee mit den Katzen ist süß und die Gestaltung des Buches einfach super. Zwischendrin finden sich ein par nette Zeichnungen und das Cover leuchtet sogar im Dunkeln.

Für mich ein überraschendes und ganz nettes Buch, das sich mal eben leicht Weglesen lässt. Der Wow-Faktor und die Anregung zum Nachdenken bleiben leider aus - daher drei Sterne.

Würde ich Personen empfehlen, die auf Wohlfühlromane, Katzen und Astrologie stehen!

Bewertung vom 31.10.2023
Die Butterbrotbriefe
Henn, Carsten Sebastian

Die Butterbrotbriefe


sehr gut

Die perfekte Sonntags-Lektüre

Nachdem ich schon von den letzten zwei Büchern von Carsten Henn ("Der Buchspazierer" und "Der Geschichtenbäcker") begeistert wurde, musste ich natürlich auch diesen Roman lesen und -so viel vorweg- ich wurde nicht enttäuscht!

Kati, die Hauptfigur dieser Geschichte, hat nach dem Tod ihrer Mutter das Gefühl die Stadt verlassen, eher sogar sie hinter sich lassen zu müssen. Aber das geht nicht mit all den aufgestauten Emotionen der letzten Jahrzehnte. Also findet sie einen Weg alles auszusprechen - positives wie negatives - und sich zu verabschieden - mit Briefen auf dem Butterbrotpapier, welches ihr Vater jahrelang für sie gesammelt hatte.
Fast ist alles ausgesprochen, da tritt Severin in ihr Leben. Zum undenkbar schlechtesten Zeitpunkt. Doch Severin ist fest davon überzeugt, dass ihre Begegnung Schicksal ist, während Kati nicht ans Schicksal glaubt. Schafft er es vielleicht doch sie zu überzeugen und vielleicht sogar vom Bleiben zu überzeugen?

Genau wie die Vorgänger des Autors ist "Die Butterbrotbriefe" mit seinen ca. 250 Seiten für mich wieder die perfekte Lektüre für einen Lesesonntag gewesen. Auch abgesehen von der Seitenzahl fliegt man nur so durch die Geschichte, ohne dass diese zu oberflächlich bleibt. Dennoch muss ich sagen, dass mich diese Geschichte emotional nicht ganz so sehr abholen konnte wie die Vorgänger. Trotzdem hat es mich an einigen Stellen zum Nachdenken angeregt, mir viele schöne Momente beschert und mich verschiedene Emotionen durchlaufen lassen. Die Geschichte ist realistisch, die Charaktere nahbar und die Orte gut vorstellbar.
Den Schreibstil kann ich nur positiv bewerten: Das Buch hat einige literarisch bemerkenswerte Stellen und lässt sich super leicht und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Charaktere, Situationen, Orte haben das perfekte Maß an Details, genau so viel wie nötig und ohne zu überlesenden Schnick-Schnack.

Wer also eine schöne Geschichte für einen Lesenachmittag sucht, der macht mit den Büchern von Carsten Henn alles richtig ("Der Geschichtenbäcker" bleibt jedoch mein Favorit)!

Bewertung vom 15.10.2023
Tage im warmen Licht
Pfister, Kristina

Tage im warmen Licht


sehr gut

Frauen-Power und Herbst-Atmosphäre!

Bei Maria läufts grad irgendwie so gar nicht und auch ihre Tochter Linnea ist aufgrund von Problemen in der Schule grade nicht sehr glücklich. Und wer kennt in solchen Phasen nicht den Gedanken einfach mal abzuhauen? Vor allem, wenn einem die Mietwohnung gekündigt wird und man aber zufällig vor nicht allzu langer Zeit ein Haus geerbt hat.. Na dann auf ins neue Leben. Blöd nur, dass das Haus sich in einem Ort befindet, der mit schlechten Erinnerungen behaftet ist. Naja, vorübergehend wird der Ortswechsel sicher dennoch eine gute Sache. Oder nicht?

Maria muss sich - zurück in ihrer Heimat - vielen alten Erinnerungen und Personen stellen, Guten und Schlechten. Ein pures Gefühlschaos. Ihre Tochter Linnea jedoch fühlt sich schnell pudelwohl und möchte gar nicht mehr weg. Schafft Maria über die vergangenen Ereignisse und Erinnerungen, die sie immer noch plagen, hinwegzukommen und ihrer alten Heimat vielleicht doch noch eine Chance zu geben und sie zu einer neuen Heimat für ihre Tochter werden zu lassen?

Durch die gesamte Geschichte zieht sich eine wunderschöne herbstliche Kleinstadt-Atmosphäre. Die Beschreibungen der Orte und Atmosphäre sind so wahnsinnig greifbar, dass ich mich sofort wohl, warm und als Teil des Geschehens gefühlt habe. So ging es mir schon mit dem letzten Buch der Autorin, weshalb ich dies als große Stärke der Autorin bezeichnen würde - und ich würde aus diesem Grund auch das nächste Buch in jedem Fall lesen!

Dieses tolle Setting hat mich ein par Mal ebenfalls besänftigt und am Ball bleiben lassen, da ich die Geschichte ab und an etwas fade fand. Für mich ist das ein Buch für slow mornings mit Kaffee auf dem Sofa oder entspannte Lesestunden im Café. Keineswegs eines, das man schnell inhaliert.

Es geht um Freundschaft, Liebe, Spaziergänge und Gartenarbeit im Herbstlaub, Kleinstadt-Feste, Familie, Zusammenhalt und Unterstützung (vor allem unter Frauen), Magie und darum sich zu öffnen und zu entwickeln. Um die Bewältigung vergangener Ereignisse und zweite Chancen. Auch wenn es Zwischendurch um ernste Themen und tiefe Emotionen geht, wird man beim Lesen selbst nicht allzu emotional. Egal worum es grade ging, war es für mich sehr seicht zu lesen.

Von den Charakteren bin ich ähnlich begeistert wie von der Atmosphäre des Buches. Sehr nahbar, realistisch und detailliert ausgearbeitet. Mit Maria bin ich nicht ganz warm geworden, aber das finde ich eigentlich auch gar nicht so schlecht - man muss ja nicht immer alle Charaktere total sympathisch finden und alle Entscheidungen nachvollziehen können. So ist es ja in der Realität auch nicht.

Alles in allem ein schöner Wohlfühl-Roman für gemütliche und entspannte Lesestunden. Unbedingt im Herbst lesen!!

Bewertung vom 30.04.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


ausgezeichnet

Einzigartig!

Florence ist Ghostwriterin einer der berühmtesten Romance-Autorinnen und muss dringend ihr neues Manuskript abgeben, steckt jedoch in einer absoluten Schreibkrise. Wie soll man sich nur ein Happy End ausdenken, wenn man selber grade so einen Mist erleben musste. Und wie soll man das dem neuen Lektor erklären, der leider auch noch verdammt heiß aussieht und mit dem man sich ganz andere Dinge vorstellt als jetzt im Büro zu sitzen und ihn zu verärgern...

Klingt erstmal nach einer sehr typischen Lovestory, wenn Ben nicht kurz nach dem ersten Treffen mit Florence einem schlimmen Autounfall zum Opfer werden würde. Florence jedoch hat eine besondere Gabe: Sie kann Geister Verstorbener, die noch eine Mission zu erfüllen haben, sehen und mit ihnen kommunizieren - so auch mit Ben. Aber sie muss aufpassen, dass Ben ihr nicht zu sehr ans Herz wächst, denn wo soll das Ganze hinführen? Er ist schließlich tot...

Ashley Poston schreibt uns mit ihrem Buch eine absolut untypische Lovestory, die dennoch an vielen Stellen super kitschig ist (auf positive Art). So eine Geschichte kam mir noch nie unter und war daher sehr erfrischend. Am herausstechendsten ist allerdings der geniale Humor der Autorin - keine Ahnung wann ich das letzte Mal so sehr und häufig beim Lesen gelacht habe.
Weiterhin hat sie mit Florence einen von der ersten Seite an absolut nahbaren und sympathischen Charakter geschaffen, mit dem ich mich an so vielen Stellen im Buch identifizieren konnte. Auch die weiteren Charaktere sind super ausgearbeitet.

Das Buch handelt vor allem von zwei Themen: Liebe und Tod/Verlust. Dabei ist es weder zu traurig, noch zu kitschig. Ein Riesenkompliment dafür, wie gut die Zusammenführung der zwei stimmungsmäßig total gegensätzlichen Themen gelungen ist. Das macht dieses Buch auch an vielen Stellen zu einem tiefgründigen und zum Nachdenken anregenden Buch.

Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig, man kann (und möchte!!) das Buch zügig lesen! Ich vermute leider an manchen Stellen, dass der Humor unter der Übersetzung etwas leidet, war für mich jedoch nicht schlimm, da ich es trotzdem hochgradig lustig fand.

Viel mehr kann ich gar nicht sagen, um nicht allzu viel vorweg zu nehmen. Lest dieses Buch schnell selber, klare Empfehlung von mir!

Bewertung vom 29.01.2023
Bis zum Horizont / Die Stewardessen Bd.2
Lenz, Svea

Bis zum Horizont / Die Stewardessen Bd.2


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung der Geschichte um Margot & Co.


Die Geschichte um Margot, ihre Freundinnen & Co. geht weiter! Wieder lesen wir von unzähligen spannenden und verrückten Situationen, denen sich die Stewardessen in ihrem Arbeitsalltag stellen müssen. So viele Dinge waren für mich absolut unvorstellbar und ich freue mich, auch mit diesem Buch wieder einiges gelernt haben zu können.

Es gibt Bücher, da braucht man nicht unbedingt einen zweiten Band, denkt 'was soll da jetzt noch alles passieren um ein ganzes Buch zu füllen, es gab doch schon einen guten Abschluss..'. Hier allerdings war die Fortsetzung absolut nötig, ich musste einfach noch mehr von Margot und ihren Freundinnen hören, ich war nach Teil 1 noch nicht bereit für einen Abschied! Die beiden Teile lesen sich so oder so eher wie ein einziges dickes Buch, fügen sich nahtlos zusammen. Ich war sofort wieder in der Story - toll! Die Charaktere und ihre jeweiligen Geschichten entwickeln sich alle auf ganz unterschiedliche Arten weiter und ich bin wirklich glücklich mit all den Entwicklungen. Jede/r geht und findet einen eigenen, guten, Weg und das lässt mich jetzt auch nach Teil 2 harmonisch mit der Geschichte abschließen. Die Story ist genau so spannend wie auch im ersten Buch und es kommen noch ein par unerwartete und spannungserzeugende Aspekte/ Handlungsstränge neben der Entwicklung der Charaktere hinzu. Auch diesem Teil merkt man deutlich an, wie genau und umfassend die Recherche der Autorin gewesen ist. Hier steckt wirklich Arbeit, ein merkbares Interesse an der Thematik und dem Zeitgeschehen und eine Menge Herzblut drin - und das geht definitiv auf die Leser*innen über!

Zusammengefasst für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung und gleichzeitig ein toller Abschluss einer Reihe, die ich vermutlich nie wieder vergessen werde (allein schon weil ich SO viel gelernt habe)!

Auch muss ich nochmal sagen, dass ich normalerweise keine historischen Romane lese, da sie mir in der Vergangenheit eigentlich immer zu zäh und anstrengend gewesen sind... Die Stewardessen klang aber einfach SO interessant, dass ich dem eine Chance geben musste. Und was soll ich sagen - Die beiden Bücher sind absolute Highlights für mich gewesen und haben mich davon überzeugt, dass auch historische Romane leicht und flüssig zu lesen und dazu noch wirklich spannend sein können. Danke Svea Lenz für diese Bücher und dass du es mit ihnen geschafft hast, mich an ein Genre zurückzuführen, mit dem ich eigentlich schon abgeschlossen hatte!

Bewertung vom 18.09.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


gut

Ist der Hype gerechtfertigt?

"Kein Sommer ohne Dich" war plötzlich überall - TikTok, Instagram, groß ausgestellt in gefühlt jedem Buchladen. Dies sowie die vielen positiven Meinungen haben meine Erwartungen an dieses Buch ziemlich hochgetrieben. Schonmal vorweg: So ganz verstehen kann ich den Hype leider nicht..

Die Idee ist toll, die Geschichte schön - keine Frage. Poppy und Alex lernten sich vor vielen Jahren auf dem College kennen und wurden zu den besten Freunden, obwohl die Beiden unterschiedlicher nicht sein können. Schnell teilten sie ihre Liebe fürs Reisen und beschlossen jedes Jahr gemeinsam in den Sommerurlaub zu fahren. Bis vor zwei Jahren etwas in einem der Urlaube passierte, dass sie auseinander trieb.

Ohne die Freundschaft zu Alex wird Poppy allerdings immer unzufriedener im Leben und das ganze berufsbedingte Reisen zeigt ihr außerdem immer wieder aufs Neue, wie sehr sie die unbeschwerten Urlaube mit ihrem besten Freund vermisst. Als alles zu viel wird beschließt sie kurzerhand Alex einfach mal eine Nachricht zu schicken - was hat sie denn schon zu verlieren.
.. und tatsächlich endet ihr Versuch darin, dass die Beiden erneut eine Reise miteinander wagen..

Wie schon erwähnt, eigentlich eine schöne und niedliche Geschichte. Die wenigsten Passagen aber spielen im "Jetzt", sondern beschreiben Alex' und Poppys Vergangenheit. Die Kapitel sind nach Sommern bzw. den gemeinsamen Sommerurlauben aufgebaut (Dieser Sommer, der Sommer vor 2 Jahren, der Sommer vor 3 Jahren usw.). Das führt jedoch dazu, dass sich das Ganze oftmals wie ein Tagebucheintrag liest: erst ist das passiert und dann haben wir das gemacht und danach sind wir da hingegangen.
Das hat mich schnell gelangweilt und ich habe mich ständig gefragt Brauche ich diese Information?. Das schöne in diesen Rückblenden jedoch ist, dass man mal auf eine andere Art und Weise die Charaktere kennenlernt und gleichzeitig ihre Entwicklungen über viele Jahre mitverfolgen kann.

Die Charaktere sind im Allgemeinen wirklich toll angelegt und sehr nahbar. Außerdem sind sie durch und durch sympathisch, was das Buch neben der Geschichte noch mehr zu einem Gute-Laune-Buch macht. Vor allem die Dialoge zwischen Alex und Poppy sind klasse und haben mich immer wieder zum schmunzeln gebracht.

Das Buch hat für mich also positive wie negative Aspekte. Es ist eine schöne, leichte Geschichte mit tollen Charakteren und lustigen Dialogen, aber die Umsetzung mit den vielen Rückblenden hat mir leider nicht zugesagt und mir immer wieder die Lust am Weiterlesen genommen.
Als Zwischendurch- oder vielleicht auch als Zweitlektüre aber alles in allem ein gutes Buch - daher 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 17.07.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Alles was das Thriller-Herz begehrt!

Kommissarin Kim Lansky, eine ständig und überall aneckende Polizistin, bekommt durch einen alten Freund in der Vermisstenabteilung eine letzte Chance sich im Dienst zu beweisen. Ihr erster Fall dreht sich ganz um Marie, ein fünfjähriges Mädchen, welches aus dem Auto entführt wurde, während ihre Mutter kurz ein Toilettenhäuschen aufgesucht hat.
So hart Lansky auch drauf ist, der Fall bringt sie weit an ihre Grenzen und in ihre eigene Vergangenheit zurück.

Genauso wie beim Vorgänger-Thriller "Ausweglos" des Autors kann ich in meiner Rezension kein einziges negatives Wort von mir lassen - ich bin vollends begeistert.
Auch Henri Fabers zweiter Thriller erfüllt alle Kriterien, die ich an Thrillern so liebe und die meiner Meinung nach die Spannung permanent aufrecht erhalten und vorantreiben:

- Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei hier nochmal ganz besonders ist, dass dem Opfer ebenfalls eine Erzählperspektive zukommt. Klar gibt es das auch woanders, aber das Opfer ist in diesem Fall ja ein Kind und demnach auch der Erzählstil "kindisch" - das habe ich so (und so gut und realitätsnah geschrieben) noch in keinem anderen Thriller erlebt (oder es ist mir - im Gegensatz zu diesem Buch - nicht in Erinnerung geblieben..).

- Die Kapitel sind fast alle relativ kurz, was in Kombi mit den abwechselnden Erzählperspektiven dafür sorgt, dass man sich dabei ertappt immer noch ein Kapitel mehr zu lesen als geplant und man auf einmal ruck zuck das ganze Buch inhaliert hat.

- immer wieder wird man durch kleine Hinweise zum Mitfiebern angeregt und kommt doch niemals auf die richtige Lösung.

- auch Zwischendurch (und nicht nur am Ende - da aber natürlich auch) treten unerwartete und niemals vermutete Wendungen auf, die weiterhin zum Mietfiebern und vor allem zum Weiterlesen anregen.

- ein unfassbarer Showdown und ein Ende, welches in Erinnerung bleibt!

Weiterhin sind die Charaktere wahnsinnig gut ausgefeilt und dadurch sehr nahbar. Umso überraschender sind dann manche Dinge, die ans Licht kommen...

Kurz und knapp: Spannung von Anfang bis Ende garantiert - ein absoluter Pageturner und ein Muss für alle Thriller-Fans!

Bewertung vom 02.07.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


gut

Ein langsam leichter Sommerroman

Lale muss raus, weg aus ihrem Alltag - braucht Pause von ihrem derzeitigen Leben. Ohne irgendwem davon zu erzählen steigt sie in einen Zug und fährt ganz stumpf bis zur Endstation, keine Ahnung was sie dort erwartet. Landen tut sie letztendlich auf einem alten Campingplatz am See, wo der alte und auf den ersten Eindruck sehr grimmige Besitzer Gustav sie in einem der Wohnwagen leben lässt, wenn sie im Gegenzug ein wenig bei den anfallenden Renovierungs- und Sanierungsarbeiten behilflich ist. Endlich findet Lale ein bisschen Ruhe, lebt ein entschleunigtes Leben. Das ändert sich jedoch mit der Ankunft von Chris und dem ein oder anderen Geheimnis über Gustav.

Dieses Buch lässt mich total zwiegespalten zurück und eine Rezension zu schreiben fällt mir daher gar nicht so leicht. Der Schreibstil ist klasse und die Kapitellängen sind sehr angenehm. Mein Problem mit diesem Buch liegt in der Geschichte. Irgendwie ist mir diese nicht spannend genug gewesen oder es ist nicht ausreichend viel passiert - ich hatte die meiste Zeit nicht das Bedürfnis unbedingt weiterlesen zu müssen. Gleichzeitig aber habe ich die Atmosphäre der Geschichte geliebt: Die Campingplatz- und Sommer-Vibes haben einfach total entspannt, der Umgang und die Beziehungen der Personen sowie ihre Charaktere haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Ich weiß nicht, ob ich das Buch nicht einfach zu einem falschen Zeitpunkt gelesen habe. Wenn ich abends von der Arbeit komme, muss ich mich auf mein Buch freuen und es muss spannend sein. Aber so ein Buch ist das hier halt einfach nicht. Wenn ich mir aber vorstelle es im Urlaub zu lesen, während ich total entspannt in den tag hineinlebe, dann wäre das mit der fehlenden Spannung vermutlich gar nicht so aufgefallen bzw. hätte nicht gestört.

Wer auf der Suche nach einer leichten, vor allem atmosphärischen Lektüre für den Sommerurlaub oder ruhige Stunden im Garten ist, dem würde ich dieses Buch empfehlen. Schon das Cover transportiert Summerfeeling und auch in der Geschichte gehts weiter - vom ständigen Eis essen zu Stunden am See oder abendlichen Lagerfeuer ist hier Sommer pur!

Bewertung vom 24.05.2022
Café Meerblick
Below, Christin-Marie

Café Meerblick


sehr gut

Einfacher, leichter Roman für sonnige Tage

Mal wieder hat Christin-Marie Below uns einen schönen Roman über Freundschaft geschrieben, der dieses Mal allerdings ein ganzes Stück emotionaler ist.

Mona und ihre seit Kindheitstagen beste Freundin Sophie fahren seit vielen Jahren jeden Sommer gemeinsam nach Norderney, nur die letzten beiden Jahre hat das nicht geklappt. Sophie machte lange eine gesundheitlich schwere Zeit durch und starb. Seitdem ist Mona von Trauer geplagt einfach nicht mehr sie selbst - bis Sophie ihr hilft. Vor ihrem Tod hat sie Mona eine Kiste gepackt, welche sie an ihrem ersten Todestag erreichen sollte und Mona den Auftrag gibt auch alleine endlich wieder nach Norderney zu reisen. Als hätte Sophie geahnt, dass diese Reise Monas Leben in jeglicher Hinsicht komplett auf den Kopf stellen wird..

Trotz (teilweiser) trauriger Thematik und emotionalen Momenten, ist "Café Meerblick" alles in allem ein absoluter Feel-Good-Roman. Man wird richtig in das Inselleben gezogen, kennt sich ziemlich schnell auf der Insel aus und kann sich Monas Urlaub unfassbar gut bildlich vorstellen. Mit Mona und Sophie und auch allen anderen Personen wird man sehr schnell warm und alle sind auf Anhieb sympathisch. Kein Stress, kein Drama, keine unnötigen Probleme - man fühlt sich einfach gut beim Lesen.
Auch dem Schreibstil ist zu verdanken, dass sich das Buch leicht und zügig durchlesen lässt. Toll sind auch die eingebauten Einschübe aus Sophies Sicht, welche ein Tagebuch verfasst hat, das Mona jetzt dabeihat und zwischendurch liest. So bleibt das Thema "Freundschaft" auch permanent present. An einigen wenigen Stellen war es mir mal etwas zu albern, das ist allerdings mein einziger Kritikpunkt.
Hinten im Buch sind außerdem ein paar Rezepte von Kuchen, die im Buch eine Rolle spielen und zum Nachbacken einladen, was ich als nette Idee empfand.

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, vor allem für sonnige Stunden auf Balkon/Terrasse oder vielleicht ja sogar für den nächsten Inselurlaub ;-).