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Steven Lundström

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Bewertung vom 03.04.2021
Tod im Bürgerpark
Berg, Robert

Tod im Bürgerpark


ausgezeichnet

Eine tragischkomische Verkettung mörderischer Ereignisse - ein immens spannender Kriminalroman mit Bremen als Tatort

Der Tod eines vorbeihastenden Gangsters in Bremens Bürgerpark ist der Auftakt für eine unglaubliche Mordserie. Drei ziemlich durchschnittliche, stark angetrunkene Gestalten liegen dort auf der Lauer, um Schwule zu klatschen. So nennen sie es. Aus reiner Langeweile. Dass es den Gangster trifft, ist nicht geplant. Schon gar nicht dessen Tod. Dass ausgerechnet derjenige unter den dreien dafür verantwortlich ist, der eigentlich gar nichts von Homophobie hält und nichts für Gewalt übrighat, ist bitter. Bitter ist auch, dass die beiden rivalisierenden Banden aus dem Drogenmilieu und die Mordkommission der Bremer Polizei, anfangs von dem Trio nichts wissen.
So foltert, mordet und ermittelt man für lange Zeit an den drei Unbekannten vorbei. Und trotzdem kommen sie den Gestalten aus der Mordnacht im Bürgerpark allmählich immer näher. Ohne sich dessen bewusst zu sein. Als es den Beteiligten doch allmählich dämmert, nimmt das Geschehen noch einmal an Fahrt auf.
Die Lektüre dieses Kriminalromans ist schlicht und einfach ein Mordsspaß. Einmal sind die handelnden und im Verlauf der Handlung meistens auch getöteten Personen wunderbar beschrieben. Ganz normale Menschen, gewollt oder ungewollt. Zugleich schreibt Roland Berg spannend und das mit einem richtig trockenen Humor. Dass man zum Beispiel nach einem brutalen Bombenanschlag auf das Hauptquartier einer der beiden Banden dank einiger weniger Sätze unvorbereitet lachen muss, zeigt das sehr gut.
Dass es am Ende noch zu einer Art von Happy End kommt, mit dem man nicht rechnet, gefällt mir ganz besonders. Aber auch das hat etwas tragisch-komisches. Ich kann diesen Kriminalroman nur empfehlen.