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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Deee
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


gut

Leider sehr einseitig
Leider sehr einseitig
Selbst ein Kind der späten 80er Jahre des letzen Jahrhunderts und damit eine Milennial, war ich natürlich angefixt von der Idee, „meine Welt“, mein Aufwachsen literarisch aufgearbeitet zu sehen. Das Buch an sich begann dann auch sehr unterhaltsam, riss mich aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Geschrieben von einem männlichen Altersgenossen ist es tatsächlich sehr einseitig, aus einer rein männlichen Perspektive beschrieben. Klar ist das interessant, um mal zu verstehen, „was mit den Typen ganz und garnicht stimmte“, aber inhaltlich spart es dadurch leider das Erlebte und die Emotionen von 50% der Generation weitestgehend aus. Schade, da hatte ich mir mehr erhofft und auch erwartet. Der Autor zeichnet ein sehr düsteres Bild, das dich die Realität unserer Generation zwischen Anpassungsdruck durch die Babyboomer, funktionieren müssen, Krisen, Sorgen, Ängsten weit jenseits der Krisen, durch die die boomer gehen mussten. Und gleichzeitig das belächelt werden für burnout oder psychische Probleme durch ebendiese, wenn die Welt dann doch zu schwer wird, oder das kritisiert werden dafür, nicht erwachsen werden zu wollen.
So kritisch und einseitig ich Teile des Buches sehen so akkurat und treffend beschreibt er viele der emotionalen Verwerfungen unserer Generation.

Bewertung vom 18.06.2024
Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein
Kun Hoo, Rhee

Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein


gut

Opa erzählt vom Krieg
Zu Beginn beschreibt der Autor eie Situation, in der ein älterer Professor, anstatt sachlich und zum Punkt kommend zu sprechen, immer wieder abschweift, in der Vergangenheit rührt und den Faden verliert.
Genau dies tut der Autor in diesem Buch. Er verliert sich in Details und ständigen Wiederholungen. Zudem fühlt sich das Buch bis zum Ende eher wie ein Loblieb auf sich selbst und seine vielen guten Taten an. Manchmal sticht auch viel Selbstmitleid vor dem Hintergrund des Alterns durch.
Mein Fazit: nicht ehrlich lesenswert, man erwartet mehr philosophisches, psychologisches zum Glück im altern und bekommt stattdessen wirr erzählte Memoiren des Autors. Eine gehörige Portion Mansplaining von einem alternden Greis, der bereits jeglichen Bezug zur Realität verloren hat. Da hatte ich echt mehr von dem Buch erwartet.

Bewertung vom 10.06.2024
Die Perserinnen
Mahloudji, Sanam

Die Perserinnen


ausgezeichnet

Intensiv
Shirin, vermutlich eine mittelalte Iranerin, die mit ihren Mann und ihrem Sohn, wie ihre Geschwister auch, aus dem Iran geflohen ist. Sie entstammt einer Familie, die vor der Revolution im Land enormen Einfluss und Reichtum genoss. Die Mutter, Elisabet, sowie ihre Tochter Niaz bleiben in Iran zurück.
Das Buch berichtet abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven: Shirin, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, getrieben durch Geltungsbedürfnis und Wohlstand, die direkt zu Beginn des Buches wegen Prostitution festgenommen wird. Bita, Shirins Nichte, die vor kurzem ihre Mutter Sima verloren hat und im
Leben verloren zu sein scheint. Sima, die Schwester und Bitas verstorbene Mutter. Niaz, sie zurückgelassene Tocher und Elisabeth, Shirins Mutter, die so scheint es, die emotionale Ursache für die Probleme der Protagonistinnen ist.
Ein sehr spannendes und emotionales Buch.

Bewertung vom 29.05.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Fesselnd
Der Beginn der Geschichte, Ben‘s Date und die Intro in den Fall sind sprachlich eher „langweilig“ und regen nicht so wirklich zum weiterlesen an.
Aber nur fortlaufender Erzählung wird das Buch sehr spannend.
Anna O. Soll im Rahmen eines perfiden Wochenendspiels auf einer abgelegenen Farm ihre beiden Freunde und Geschäftspartner Doug und Indira getötet haben. Der geneigten Leserin erschließt sich erst im letzten Viertel das Ausmaß der Verschwörung um die mutmaßliche Mörderin Anna O. und den scheinbar damit verbundenen Fall um Sally Turner, die genau auf den Tag genau 20 Jahre zuvor ihre beiden Stiefsöhne im Schlaf getötet haben soll. Die Erzählung baut ein Rätsel um einen möglichen Zusammenhabg zwischen den beiden Mordfällen auf.
Der Text ist in kurzen, unkomplizierten Sätzen gehalten. Ein Stakkato an Fakten und Gedanken. Fesselnd!

Bewertung vom 18.05.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


sehr gut

Mythos Emanzipation
Miriam Gebhardt Räumt auf mit dem Mythos der Emanzipation der Frauen im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Lüge, die insbesondere die führenden Eliten von Ost und Westdeutschland na dem Zweiten Weltkrieg und mit der Rückkehr zum extrem konservativen Frauen und Familienbild vorantreiben. Gleichzeitig wurden Frauen weiter unterdrückt, ausgenutzt, schlechter bezahlt und, mit Rückkehr, der ach so armen Männer aus dem Krieg, die natürlich damit nicht umgehen können, dass sie plötzlich Frauen selbstständig agieren, zurück in ein altes, konservatives Frauenbild gedrängt. Dieses Buch thematisiert diesen Sachverhalt sachlich und klar, ohne dabei in irgendeiner Form wertend zu agieren. Das ist insbesondere für mich als emanzipierte Frau manchmal schwierig, da ich finde, dass das Thema sehr triggert. Nichts, desto trotz finde ich es gut, dass das Buch der Leser*in Überlässt zu urteilen.(Wobei ich vermute, dass die wenigsten Leser*innen Dieses Buches männlich sind)

Bewertung vom 18.03.2024
Unlearn Patriarchy 2
Amojo, Ireti;Borcak, Melina;Boussaoud, Yassamin-Sophia

Unlearn Patriarchy 2


ausgezeichnet

Wichtig und richtig
Ein spannendes und wichtiges Konzept! In 13 aufsetzen beschreiben die Autorinnen, an welchen Stellen unsere Gesellschaft durch das Patriarchat, Frauen und andere marginalisiert Personen, insbesondere weiblich gelesene Personen auch insbesondere nicht weiße Hautfarbe, oder nicht weißer Hautfarbe diskriminiert. Und ja, es sind leider nur Autorinnen oder weiblich gelesene Personen, womit ich schon bei der ersten Schwachstelle des Buches bin. Meines Erachtens kann das Buch nichts dafür, dass nicht betroffene, männliche Person sich hier nicht äußern, jedoch würde es der Sache gut tun, hier auch im genau jene im Kreise der Autorinnen zu haben, die selbst privilegiert sind. Ziel sollte es nämlich sein, auch männliche Personen insbesondere den so genannten weißen CIS Mann dazu zu bewegen, dieses Buch zu lesen, und sich zu reflektieren.
Die Aufsätze sind interessant, teilweise Anklagen gehalten, aber durchaus logisch. Sie betrachten Themen wie Körper, Architektur, Sport, Recht und Gesetz, Gender Pay gap und sogar Medizin und Literatur.
Ein sehr informativ geschriebenes Buch, dass ich jedem*r, insbesondere jedem privilegierten Menschen, ans Herz legen kann und möchte.

Bewertung vom 16.03.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


ausgezeichnet

Ein spannender Einblick
Seitdem Issa schwanger ist, scheint ihr Leben aus den Fugen zu sein. Ihre Mutter, zu der sie eh ein schwieriges Verhältnis hat will, dass sie das Kind abtreibt, nicht die selben Fehler macht, wie sie. Mit ihrem Freund, sie nennt ihn nur den „Kindsvater“ streitet sie sich nur noch und zweifelt an der Beziehung zu ihm.
Auf der Suche nach Sicherheit und sich selbst macht sie sich auf die Reise nach Kamerun zu ihrer Großmutter und Urgroßmutter um dort die Rituale für eine sichere und gesunde Geburt durchzumachen.
Parallel wird die Geschichte ihrer Urgroßmutter, die mitten im Kolonialkrieg aufgewachsen ist, und dort verheiratet wird, weil ihr Stiefvater Schulden hat, erzählt. Die Frauen verbindet viel, vor allem aber der Wunsch nach Selbstbestimmtheit.
Ein tolles Buch, das spannende Einblicke gibt. Gut und kurzweilig geschrieben.

Bewertung vom 09.03.2024
Tremor
Cole, Teju

Tremor


gut

Wirr geschrieben
Tremor ist ein Buch voller Verwirrung und insbesondere voll von der Suche nach sich selbst. Tunde lehrt als Professor an einer amerikanischen Universität für Fotografie. Er hat afro-amerikanische Wurzeln und ist vermutlich nicht nur deshalb auf der Suche nach Sinn und seiner Vergangenheit.
Im Laufe des Buches streift die Geschichte diverse Themen, beispielsweise einen Massenmörder, der insbesondere schwarze Frauen missbraucht und tötet, eine Geburtstagsreise nach Los Angeles, die fast ausschließlich mit trinken und feiern, wie in Universitäts Zeiten verbunden ist, und vieles mehr. Auch die eher schwierige Ehe Tundes mit Sadako, eine japanische stämmigen Asiatin, die er über alles liebt, die jedoch einen hohen Freiheitsdrang hat, wird thematisiert.
Ein Buch, dass ich immer wieder in sehr verwirrenden Gedankensprünge und Geschichten verliert, die man als Leserin häufig nicht nachvollziehen kann.

Bewertung vom 08.03.2024
Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1
Schumacher, Jens

Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1


ausgezeichnet

Super für kleine Erstleser!
Lesen ist etwas tolles! Zumindest wissen, dass viele, die es schon können! Aber es zu lernen, ist manchmal hart und anstrengend, und, bis man es fließend kann, auch eher langweilig! Es ist viel Arbeit, so dass viele Kinder gar keine Lust darauf haben! Dieses Buch, das nicht nur mit tollen Bildern aufwarten kann, sondern auch lustig geschrieben ist, Soll die Lust zum Lesen anregen.
Karoline Kneberwecht ist die Hauptfigur dieses Buches. Sie lebt in einem Bücherregal und möchte die Leute vom Lesen abhalten, um ihre Ruhe zu haben! Es ist sehr lustig geschrieben, aber auch in Klara Sprache, so dass gerade die Leser Anfänger und jene, die keine Lust zu lesen haben, sicherlich angesprochen werden. Mein Neffe wird es lieben!
Gespickt mit kleinen Übungen, ist dieses Buch der perfekte Begleiter für Lisa Anfänger. Ich vermute sogar, dass man es in der Schule nutzen könnte!

Bewertung vom 23.02.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


weniger gut

Schon zu Beginn des Buches war ich eher verwirrt über den Schreibstil. Nicht nur, wird im ich-Erzählstil berichtet, was für ein derartiges Buch durchaus Sinn ergibt, jedoch ist das Buch textlich, sehr sprunghaft und wirr. Ein wenig fühlte ich mich dabei zurückversetzt in die Zeiten, in denen ich ähnliches, durchmachte und der Kopf von einem zum anderen Gedanken sprang. Für ein Buch finde ich dies aber reichlich verwirrend.
Ich hab es nicht wirklich geschafft, in die Geschichte herein zu kommen, weil die Autorin immer wieder zwischen den Generationen und Erzählungen springt, so dass man die Aufarbeitung der Geschichte der Mutter gar nicht wirklich aus dem Buch erkennen kann. Schade eigentlich! Aus dem Stoff hätte man mehr machen können. Auch die Perspektive sowie die Gefühlswelt, der ich Erzählerin werden aus dem Buch nicht deutlich. Als jemand, der selbst seine Mutter verloren hat, hab ich die Erfahrung gemacht, dass der Zugang zu den Emotionen der wichtigste ist.