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Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1069 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2024
Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt - Kinderbuch ab 3 Jahre, Bilderbuch, Vorlesebuch
Schmidt, Nicola

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt - Kinderbuch ab 3 Jahre, Bilderbuch, Vorlesebuch


sehr gut

Streit gibt es überall, hier ist es eine Gruppe von vier Tierkindern von denen jeder gern mal der Erste, der Bestimmer sein oder die Schaufel haben möchte. Immer kommt ein Erwachsener dazu der dann als Mentor agiert und die Kinder selber Lösungswege finden lässt, nur eine Szene regeln die Kinder von allein, ein neues Kind möchte mitspielen und sofort sind alle dafür. Mit Fragen wie, wie würdest du dich in der Rolle deines Gegenüber fühlen oder ähnliche. Tolle Gedanken, wenn ich aber an meine Vorlesekinder in dem Alter denke, habe ich das Gefühl so einfach ist das nicht. Bei denen muss ich schon noch konkreter werden. Trotzdem ist es eine schöne Geschichte mit wunderschön gestalteten Bildern und dadurch das es in verschiedene Szenen abgegrenzt ist es auch gut zu unterbrechen wenn die Kinder keine Geduld zum Zuhören haben, über diese Szene reden möchten oder genau dieses Spiel jetzt spielen möchten. Am Ende des Buchs gefällt mir auch die Erklärungen für uns Erwachsene, wie motiviert man die Kinder für einen Streit eine eigene Lösung zu finden und man kann über vieles Streiten aber Ausgrenzung ist kein Thema.
Nur eines habe ich nicht verstanden, was ist artgerecht an einem Bilderbuch in dem Tierkinder stellvertretend für Menschenkinder agieren. Diese Beschreibung ist mir auch schon bei einem anderen Buch unter gekommen und auch dort habe ich den Sinn nicht verstanden. Es erscheint mir deplatziert den bisher fand ich den Begriff eher in Berichten zum Umgang mit Tieren.

Bewertung vom 07.12.2024
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


ausgezeichnet

Ein Junge kommt aus Paris in die Berge. Er ist auf der Flucht, als Jude hat er in der Stadt keine Chance. Seine Mutter hat alles getan um ihm eine Überlebenschance zu sichern. Offiziell ist er wegen seines Asthmas in den Bergen nur die Familie in der er untergekommen ist, weiß Bescheid. Er sieht die Berge zum ersten Mal in seinem Leben. Sie lassen ihn nicht mehr los.
Trotz des tragischen Hintergrunds ist es ein ruhiges, sehr intensives Buch. Allein die Beschreibung seiner Ankunft in der Dunkelheit und extrem viel Schnee, seine Konzentration darauf den Anweisungen seines Begleiters zu folgen und dann am nächsten Tag die Berge. Das Buch überträgt die Gefühle des Jungen auf mich als Leser. Berge sind beeindruckend besonders wenn man sie das erste mal sieht, hier sieht man sie durch die Augen von Vadim / Vincent man teilt die überwältigende Erfahrung des Kindes.
Die Umstellung in seinem Leben ist von jetzt auf gleich, wird mit einer gewissen Gelassenheit hingenommen. Dieses Fehlen an Heimweh oder Verzweiflung ist eigenartig, wird aber durch die Faszination für die Umgebung gedämpft. Die ganze Zeit entstand das Gefühl an der Seite von Vincent zu sein. Man lernt mit ihm die Dinge, die auf dem Hof in der Abgeschiedenheit von Nöten sind. Man findet mit ihm eine Zuflucht in dieser abgeschotteten Gemeinschaft. Als er wieder aufbricht in eine ungewisse Zukunft weil die Gefahr näher kommt, begleiten wir Leser ihn auch dabei.
Dieses Buch ist ohne Effekthascherei geschrieben, das historische Geschehen ist nur im Hintergrund von meinen Gedanken, es geht nur um den Jungen und seine Berge.

Bewertung vom 01.12.2024
May Morrigans mysteriöse Morde
Black, Katherine

May Morrigans mysteriöse Morde


gut

May Morrigan ist eine nette ältere Dame, die ehemalige Bibliothekarin lebt' mit ihren Hunden und einem alten Freund in einem sehr schönen alten Haus voller Bücher. Man kennt die Leute aus dem Ort, organisiert zusammen Dorffeste und andere Aktivitäten. Alles sehr beschaulich und freundlich. Wären da nicht einige Ungereimtheiten, wer das Missfallen der Lacy erregt findet plötzlich seinen Tod. Anscheinend räumt May auf. um den Frieden und die Ruhe an ihren Rückzugsort zu erhalten. Als ein junges Mädchen verschwindet, wird ihr Interesse geweckt. Das ist eine Geschichte die ihren Ehrgeiz weckt.
May ist eine Serienmörderin, sie tötet Menschen von denen sie sich gestört fühlt. Also ist sie eine Psychopathin. Warum ist sie mir trotzdem sympathisch, klar nur als Figur aber Francis Ackerman jr. von Ethan Cross ist mir unheimlich, mit ihm möchte ich keinen Tee trinken, mit May schon. Klar die Ackerman Serie ist blutiger und brutaler. Aber May ist auch nicht zimperlich.. Vielleicht liegt es an ihren überlebenden Mitmenschen, Spencer ihr Mitbewohner ist absolut liebenswert. Er ist sehr intelligent und kann kochen Auch die anderen Figuren die ich kennen lernen durfte, haben ihre angenehmen Eigenschaften.
Im Gegensatz zu diesem Umfeld ist der Fall in diesem Cosy Crime eher simpel erzählt. Als Leserin hatte ich sehr schnell einen Verdacht, durch die vielen Zufälle, weil immer jemand die richtigen Fragen stellte, die richtigen Leute kannte, oder die passenden Hilfsmittel zur Hand waren kamen auch May und ihre Mitstreiter schnell auf den Täter. Auch seine Motive wurden schnell abgefrühstückt. Erklärungen für die Lösungen schienen der Autorin überflüssig. Fragen die während des Lesens auftauchten, auf die ich gern Antworten gehabt hätte, blieben offen.
Das Buch hatte viele Ecken und Kannten, Brüche schon fast. Trotzdem war es gut zu lesen, denn wie gesagt sind es zwei Themenbereiche die sich fast schon gegenüber standen, in diesem Buch wurden sie nicht zusammen geführt. Aber durch einen seltsamen Cluffhanger am Schluss ist der Eindruck entstanden, das es ein nächstes Buch geben wird. Auf alle Fälle würde ich es lesen denn vielleicht werden darin meine Fragen beantwortet.

Bewertung vom 27.11.2024
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


ausgezeichnet

Diese Phase kennen alle Eltern, ich will und wenn es nicht so geht wie gewollt dann ist Drama. Die Bilder machen deutlich das alle versuchen dem kleinen Willi eine Chance zu geben aber was nicht geht das geht so jedenfalls nicht. Das Grenzen aufzeigen wird hier in den Bildern sehr liebevoll dargestellt. Aber für Willi zum Trost ist er nicht allein mit seinem Trotzkopf. Er lernt außerhalb der Herde einen anderen kleinen Bock kennen. Sie spielen zusammen und haben ihre ich Will aber Phase. Dabei muss irgendwann einer nachgeben. Denn hier ist es nicht so das der Klügere nachgibt. Es entsteht ein Gleichgewicht, es wird gerecht mal der eine mal der andere und dass bringt viel mehr Spaß..
Mit sehr lustigen Bildern die auch Erwachsenen Freude bereiten wird die Geschichte vom kleinen Sturkopf erzählt. Die Reaktionen der Erwachsene sind allgemein bekannt von böse, über genervt bis hin mach deinen Kram allein ist alles dabei. Das Kind erkennt die Situationen aus eigener Anschauung wieder, es kann reflektieren und erkennt es ist nicht allein.
Wir alle mussten irgendwann mal durch diese Phase, entweder haben wir es an uns selbst erlebt oder aber wir begleiten Kinder dadurch. Das Buch nimmt es mit Humor, sehr hilfreich wenn man mal am verzweifeln ist. Denn mit Humor geht alles leichter.

Bewertung vom 03.11.2024
Helden / Jacop der Fuchs Bd.2
Schätzing, Frank

Helden / Jacop der Fuchs Bd.2


sehr gut

. Jacop ist wieder da. Er ist nicht mehr der Junge aus Tod und Teufel sondern durch die Erfahrungen zu einem jungen Mann gereift. Er will mehr als nur von der Hand im Mund leben, nicht nur von einem Tag zum nächsten. Er will Kaufmann werden. Im Mittelalter die einzige Möglichkeit zu Geld, Ansehen und Macht zu gelangen wenn man nicht adelig geboren wurde. Natürlich geht es nicht allein um ihn auch die blonde Hexe spielt eine große Rolle. Eine Frau als Söldnerführerin, als Piratin gar. Ein ungewöhnliches Schicksal äußerst spannend.
Wir erleben mit ihm wie sich der Handel vom Tauschen zum Bezahlen wandelt. Wir reisen mit ihm zu den verschiedensten Handelsplätzen des Mittelalters. Gleichzeitig erfahren wir wieder viel über das Mittelalter an sich. Es ist besser als sein Ruf, das kommt deutlich zum Ausdruck. Es ist ein Zeitalter des Aufbruchs, der neuen Herausforderungen, ungeahnte Entwicklungen stehen an.
Es gibt viele gute Mittelalter Romane die meisten spielen in England. Von Köln aus in die damals bekannte Welt ist eine andere Sichtweise.
Wer den Autor Frank Schätzing kennt, weiß das er gern sehr ausführlich schreibt, Seine Bücher haben oft an die 1000 Seiten, der erste Eindruck; mein Gott was für ein Wälzer. Dann nach den ersten Seiten, oh wie spannend und noch eine, ach ich muss auch mal schlafen, essen, arbeiten. Alles Lästigkeiten die vom Lesen abhalten. Das Buch ist durch, leider schon. Zum Glück ist ein dritter Teil angekündigt. Hoffentlich ist es nicht so ein langer Zeitraum wie zwischen Tod und Teufel und diesem Buch.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Leipzig, das grafische Viertel, hier entstanden Bücher und wurden in alle Welt geliefert.
1933 geschieht hier ein Mord an einem Polizisten und einer jungen Frau. Cornelius Frey eigentlich wegen seiner politischen Ansichten oder nicht Meinung wurde entlassen und nun wegen Personalmangel zurück geholt. Der Autor erzählt von den Menschen ihren Lebensumständen zu dieser Zeit und das besondere der Faible für das Okkulte das seit den zwanziger Jahren einen großen Raum einnimmt. Es ist modern sich mit Hellseherei und Geisterbeschwörungen zu beschäftigen.
Gleichzeitig erzählt das Buch im Jahr 1913 von der Reise der jungen Lektorin Paula ins Baltikum zu einem Autor den sie betreut. Sie erzählt von ihren Erlebnissen, von dem seltsamen Benehmen des Schriftstellers und ihrer Liebe zu ihrem Verlobten.
Was haben die beiden Erzählstränge gemeinsam, was verbindet sie. Auf dem ersten Blick sind es Bücher. Ein hervorragender Grund das Buch zu lesen. Egal welche Figur man näher betrachtet, sie haben viele Facetten, sie können sich bis zu einem gewissen Grad verbiegen um ihre Ziele zu erreichen, geben aber besonders Cornelius ihre inneren Überzeugungen nicht preis. Dazu kommt die Art und Weise des Autors das Unheimliche, das Diffuse, den Nebel spürbar zumachen. Beim Lesen über die Schulter zu schauen, ob da jemand ist oder das Gefühl es ist gerade etwas kälter im Raum geworden. Die Geschichte hat eine Tiefe so das man in die Zeit eintaucht, in den Schnee im Baltikum oder man wird vom Nebel in Leipzig verschluckt.
Diesen Eindruck hatte ich schon bei den ersten beiden Büchern dieser Serie, alle Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen, sie haben nur Leipzig gemeinsam.

Bewertung vom 30.10.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Eine Sekunde kann über ein ganzes Leben entscheiden, zum Guten oder Schlechten. Eine falsche Entscheidung, einmal nicht aufgepasst oder einfach nur ein Unglück. Wie stark sind die Menschen denen so ein Schicksal passiert, wie stark ist die Gemeinschaft in der sie leben. Wie leben sie mit ihrem Schicksal, Schuldgefühle, Rache oder Sühnegedanken, in diesem Buch ist soviel und noch mehr.
Die Autorin hat eine unnachahmliche Art zu schreiben. Voller Humor für die lustigen Alltagsgeschichten, mit viel Empathie für die Gefühle und Gedanken anderer, mit Respekt vor dem Gedankengut anders Denkender, voller Liebe für Freunde und Familie, auch wenn sie der Pastorin ( ihre buchige Stellvertreterin ) auf die Nerven gehen, mit Mitgefühl für diejenigen die eine schwere Last tragen, mit Verständnis für die Schwächen und mit einem Augenzwinkern für den örtlichen Klatsch und Tratsch.
Das Buch ist auf der Höhe der Zeit, was darf man sagen, wann verletzt man Gefühle wenn man Wörter benutzt die vor Jahren unbedenklich waren und jetzt nicht gehört werden möchten. Meine persönlichen Ansichten zu diesem Thema sind sehr differenziert, hier in diesem Buch habe ich sie wieder gefunden. Dabei ist mir aufgefallen, das ich auch schon damals bei einem deutschen Schlagertext mich nicht wohl gefühlt habe, es aber nie richtig erklären konnte. Heute habe ich die Worte dafür, weil ich nicht mehr allein mit meiner Meinung bin, es ist eben nicht nur ein alberner Text.
Das Buch ist ein Fortsetzung von "Wir sind schließlich wer", kann aber ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es wird zwar darin auf einige Begebenheiten Bezug genommen, aber ist für das Verständnis nicht nötig.
Ich bin ein großer Fan der Autorin, die Leichtigkeit wie sie uns Leser in eine andere Lebensgemeinschaft mitnimmt, so dass das Gefühl entsteht, man kennt die Menschen persönlich und hat wie in diesem Fall mit ihnen Spargel gegessen.
Ihre Erklärung im Nachwort, das sie weiß von was sie geschrieben hat, macht die Geschichte im Nachhinein noch eindringlicher.
Meine Lieblingsfigur die Großtante Othilie die im hohen Alter noch immer ihre Lebensfreude besitzt obwohl sie mit Sicherheit Schlimmes erlebt hat, ist mir ein Vorbild, die Weisheit und Liebe die sie ihren Mitmenschen zuteil werden lässt ist großartig.

Bewertung vom 25.10.2024
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


gut

Kosara ist eine Hexe, die weder nur gut oder nur böse ist. Sie schwindelt und betrügt und gleichzeitig beschützt sie die Menschen in ihrer Heimatstadt. Vor Jahren geriet sie in die Fänge des Zaren der Monster, sie ist die einzige die das überlebt hat. Noch heute trägt sie Narben und hat Albträume davon. Als sie ihren Schatten, ihre Hexenmagie in einem Kartenspiel verliert, macht sie sich auf die Suche und gerät wieder an den Zaren.
Es sind sehr viele unterschiedliche Monster, Menschen und andere Lebewesen im Spiel. Die Beweggründe zum Handeln sind ähnlich vielseitig. Das macht es fordernd das Buch zu lesen. Auf der einen Seite spannend, auf der anderen Seite wirkt es stellenweise undurchsichtig und konfus. Erst überschlagen sich die Ereignisse in der Neujahrsnacht in der die Monster kommen, dann zieht es sich wie Kaugummi. Da entwickelt sich eine zarte Liebe für deren Aufblühen wir aber anscheinend noch auf ein weiteres Buch warten müssen.
Fantasy ist für mich eine fremde Welt, andere Lebewesen, am liebsten Monster und ähnliches mit einer großartigen Heldin oder Helden. Die Heldin war nicht großartig aber gut, die Ungeheuer waren nicht ausgefeilt genug oder kamen nur bösartig oder als Paradebeispiel für eine toxische Beziehung rüber. Mir fehlte an einigen Stellen die Bindeglieder, das Vermittelnde zu den einzelnen Figuren.

Bewertung vom 17.10.2024
Can't Spell Treason Without Tea
Thorne, Rebecca

Can't Spell Treason Without Tea


gut

Wer Bücher und Barbaren kennt, weiß was in diesem Buch zu erwarten ist. Statt Kaffee gibt es Tee und dazu eine blutrünstige Königin. Ansonsten ist nur der Schreibstil anders. Der ist leicht und einfach zu lesen, wenig Hintergründiges, alles klar definiert man muss über keine Szene nachdenken oder das Gefühl haben, das ist eine clevere Idee. Außerdem ist sehr viel Liebe im Spiel, man könnte fast sagen zu viel Liebesgedöns und zu wenig Handlung. Wenn ich für jeden Kuss ihr Schmachten weil die eine unterwegs ist oder die ausgesprochenen, gedachten Zweifel an der Liebe der anderen der beiden Protagonistinnen ,einen Euro bekommen hätte, bräuchte ich einen Monat nicht arbeiten..
Alles andere ist wie bereits erwähnt bekanntes Beiwerk. Banditen, ein netter Ort mit freundlichen Bewohnern, Drachen und Magie.
Ob es eine gute oder schlechte Kopie ist, liegt im Auge des Betrachters. Mir hat das Original bedeutend besser gefallen, es hatte mehr Wortwitz, war spannender und ich konnte die Protagonisten besser akzeptieren. Hier ist war es mir zu einfach gestrickt. Es war eine nette unterhaltsame Geschichte aber leider nicht mehr. Hätte ich sie als erstes gelesen würde mein Urteil nicht anders ausfallen aber es stört mich dann eben weniger.

Bewertung vom 08.10.2024
Die kleine Werkstatt der geretteten Dinge
Gentile, Lorenza

Die kleine Werkstatt der geretteten Dinge


sehr gut

Gea hat eine eigenartige Kindheit hinter sich, allein mit ihrer Familie in der Einsamkeit, keine Freunde, keine Schule, keine sozialen Kontakte. Als junge Erwachsene kommt sie nach Mailand, wieder allein, ohne irgendwelche Bekannte oder andere Hilfe. Sie kommt zurecht. Alle Fertigkeiten die sie von ihrem Vater gelernt hat kann sie hier anwenden. Aus allem was sie findet kann sie etwas Neues schaffen oder wieder brauchbar machen. Sie kann fast alles reparieren, sei es verstopfte Waschbecken, schleifende Türen oder Regale auf hängen. Sie kann Puppenhäuser bauen und kochen. Sie ist ein Allroundtalent die außerdem das Überleben in einer feindlichen Umgebung gelernt hat. In ihrer Nachbarschaft ist sie beliebt, jeder akzeptiert ihre Zurückhaltung. Ein Erlebnis aus ihrer Kindheit begleitet sie in ihrem Viertel ein kleiner Trödelladen beherbergt ihre schönste Erinnerung. Nun soll er einem Wettbüro oder einem Burgerladen weichen. Auf einmal hat Gea Mut sich mit anderen aus zu tauschen, gemeinsame Sache zu machen und den Laden zu retten. Gemeinsam mit Frauen die wie sie einschneidende Erlebnisse hatten und sich daraus befreit und sich weiter entwickelt haben entwickelt sie Ideen wie sie den Laden retten und ihm ein neues Leben einhauchen können.
Die Szenarien die die Autorin vor unseren Augen entstehen lässt, lassen mich den Kopf schütteln, wer lässt so etwas zu, warum hilft keiner den Kindern, warum wird akzeptiert das Menschen aufgrund Spekulationen ihr Zuhause verlieren?
Die Autorin hat einige große Themen unserer Zeit zum Thema ihres Romans gemacht. Nachhaltigkeit, Konsumdenken, Einsamkeit, Sozialkompetenz und Weltuntergangsängste. Trotz dieser bedrückenden Geschichten hat der Roman eine Leichtigkeit ohne zu Verharmlosen die die Geschichte absolut lesenswert macht.