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Mondschimmer
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2015
Der Untergang Barcelonas
Sánchez Piñol, Albert

Der Untergang Barcelonas


weniger gut

Zuvi ist ein katalanischer Junge der an den Hof eines geschätzten Baumeisters kommt, um dessen Handwerk zu lernen. Dort lernt er alles, was ein guter Ingeneur zu wissen braucht. Durch einen Zwischenfall endet seine Ausbildung jedoch abrupt und er kann seinen fünften Ausbildungspunkt nicht abschließen. Dabei geht es darum, ein Wort zu finden, welches die perfekte Verteidigung beschreibt. Im Laufe des Buches begibt sich Zuvi auf die Suche nach diesem fünften Punkt und muss jedoch bald bemerken, dass ihm das Leben in die Quere kommt. Der mittlerweile junge Mann zieht trostlos in den Krieg, erst nach einigen Belagerungen geht er zurück nach Barcelona, seiner Heimatstadt. Dort findet 1713 die größte Belagerung im Erbfolgekrieg Spaniens statt und Zuvi gelingt zwischen die Fronten. Wird Zuvi sein entscheidendes Wort finden und noch wichtiger - seine Stadt retten können?

Der Autor Albert Sánchez Pinol , hat einen anspruchsvollen historischen Roman geschaffen. Er ist voll gepackt mit gut recherchierter Zeitgeschichte um den Spanischen Erbfolgekrieg. Vor allem Kämpfe und Schlachten nehmen einen sehr großen Raum ein. Dies möge wahrscheinlich auch der Grund sein, warum der Inhalt sehr trocken und in die Länge gezogen herüber kommt. Man kann sich aus einer Flut an Namen kaum mehr retten und schließt schon öfters erschöpft das Buch, da sich im Kopf alles schon vermischt. Teilweise versucht der Autor, durch Humor das Ganze etwas aufzulockern. Jedoch tritt diese leichte Art nach den ersten paar Seiten ins Unsichtbare.
Aufgebaut ist der Roman mit Rückblicken in Zuviria's Kindheit und dessen Entwicklung im Laufe der Handlung. Diese Zeitsprünge sind trotz komplizierter Schreibweise gut verwebt.

Ich hatte trotzde große Probleme, mich in Zuvi hinein zu versetzen. Er ist zerrissen zwischen zwei Welten, einmal kämpft er für Frankreich, dann für sein Heimatland Spanien. Gleichzeitig möchte er seine große Liebe und gute Freunde vor dem Tod retten. Ich konnte jedoch im ganzen Buch nicht mit ihm warm werden - zu herablassend, zu vie Jammerei.

Ehrlich gesagt bin ich kein Geschichtsfan aber auch kein Geschichtshasser - und trotzdem war dieses Buch einfach viel zu viel für mich.
Anfangs zwar großteils ganz okay, jedoch täuschte dies. Vor allem im Mittelteil überwiegte die Trockenheit und die vielen vielen Fakten. Wenn ich das Buch nicht für eine Leserunde gelesen hätte, wäre es bei mir nach den ersten 100 Seiten schon in der Schublade gelandet!
"Der Untergang Barcelonas" ist also wirklich nur etwas für ganz große Geschichtsliebhaber aber keinesfalls für normale Menschen zu empfehlen, die Lesen um zu Fühlen und Freude zu haben.

Bewertung vom 08.03.2015
Atlantia
Condie, Ally

Atlantia


gut

Jedes Jahr zur gleichen Zeit steht die Trennung an. Jugendliche können sich entscheiden, ob sie nach Oben gehen, oder Unten bleiben. Rio zieht es schon seit sie ganz klein ist nach Oben, in diese mystiöse Welt über dem Meeresspiegel, an der freien Luft zwischen Pflanzen und der Sonne. Ihre Zwillingsschwester Bay möchte Atlantia jedoch nie verlassen, zu sehr liebt sie die friedliche und klangvolle Unterwasserwelt. Die beiden einigen sich darauf, Unten zu bleiben, hauptsache sie sind zusammen. Umso erstaunter ist Rio, als sich ihre Schwester für das Oben entscheidet und sie somit alleine in Atlantia zurücklässt. Verzweifelt versucht das Mädchen, Antworten auf all die Fragen in ihrem Kopf zu finden. Plötzlich steht Rio inmitten eines großen Geheimnisses, dessen einzige Lösung an Land liegt.

Atlantia ist der neue Roman der Erfolgsautorin Ally Condie, welche vor allem für ihren angenehmen Schreibstil und ihre große Kreativität gelobt wird.
Angenehm zu lesen ist das Buch in der Tat, aber dies wird wohl eher aufgrund der übergroßen Schrift so sein. Atlantia ist an sich ein Meisterwerk an Ideen und Ansätzen zur Zukunft unserer Gesellschaft, welche innerhalb der Handlung jedoch nicht so gut umgesetzt werden. Zu oft bleiben dem Leser unbeantwortete Fragen, zu oft überspringt man sinnlose Absätze, zu oft kommen wichtige Stellen zu kurz. Als ich mit dem Lesen begann, war ich enttäuscht von der Trockenheit ihres neuen Romans. Ich muss jedoch zugeben, dass sich dies ab der Hälfte jedoch verbessert hat. Es werden Rätsel gelöst und es werden Überraschungen vorkommen - aber alles in allem einfach zu wenig.
Ich wurde mit den Charakteren leider nicht wirklich warm, Rios Gedanken waren mir zu oberflächlich und die Eigenschaften der Nebencharaktere zu seicht ausgeprägt.
Nachdem die erste Hälfte des Buches also so vor sich hingetröpfelt ist, und ich bereits stirnrunzelnd weiterlas, wurde ich nicht so richtig vom finalen Spannungsbogen gepackt und war Schlussendlich auch traurig über das rasche Ende.

Alles in allem kann ich sagen, dass Ally Condie wirlklich wahnsinnig gute Ideen für den Roman hatte, die beim Lesen der Inhaltsangabe wirklich Lust zum weiterlesen bieten, jedoch im Buch selbst schlecht umgesetzt wurden. Es fehlt an Tiefgründigkeit und Handlung, das Lesevergnügen war also nur akzeptabel.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.