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lesewurm2023

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2024
Gefährliches Komplott
Baldacci, David

Gefährliches Komplott


ausgezeichnet

" GEFÄHRLICHES KOMPLOTT " von David Baldacci aus dem Lübbe Verlag
Eine Schatzsuche Widerwillen
Im neuesten Roman von David Baldacci begeben wir uns mit Mickey Gibson
auf die Suche nach unterschlagenen Geldern. Mickey, Expolizistin und
alleinerziehende Mutter von zwei Kleinkindern, sichert ihren Lebensunterhalt,
indem sie für ProEye Gelder aufspürt, die Personen oder gar ganze Firmen
auf wundersamer Weise haben verschwinden lassen. So erhält Mickey von
ProEye den Auftrag einen Kunden direkt vor Ort aufzusuchen und zu
überprüfen. Die Kundenvilla liegt weit außerhalb und kaum dort
angekommen, macht Mickey eine grausame Entdeckung, im Haus liegt ein
Toter. Nichtsahnend, dass sie längst ein Teil des "Gefährlichen Komplotts"
ist, wird sie durch eine anonyme, weibliche Anruferin dazu aufgefordert den
unbekannten Mörder zu ermitteln. Mickey gerät immer tiefer in Strukturen die
eindeutig mit der Mafia zu tun haben. Dazu wird Mickey von der Unbekannten
nahezu gestalkt, um sich den Ermittlungen anzunehmen. Das angekündigte
Katz und Maus Spiel beginnt, denn nicht nur ihr Leben gerät in Gefahr,
sondern auch das Leben ihrer Kinder.
David Baldacci erschafft in seinem neuen Roman eine wahrlich getreue
Schatzsuche nach einem verschwundenen Geldbetrag in Millionenhöhe.
Hinweise des Toten werden richtungsweisend für das Auffinden gestreut.
Eine wahre Schatzsuche beginnt. David Baldacci baut rund um Mickey ein
Netz von Fragen auf, die Antworten erwarten. Dabei versteht er es sie als
Hauptprotagonisten geschickt in die Geschehnisse einzubinden. Aber auch
die unbekannte Frau bringt ihre Geheimnisse mit, die dringend gelüftet
werden möchten und als Gegenspielerin eine überzeugende Rolle spielt.
Temporeich dringen wir Leser immer tiefer mit Mickey in eine Welt ein, die
von Geld bestimmt wird. Mich hat das Buch sofort in seinen Bann gezogen.
Besonders hat mir gefallen, dass dieses Mal das Geschehen aus weiblicher
Sicht heldinnenhaft dargestellt wird. Dazu tauchen dann weitere
Protagonisten auf, die fast alle nur vorgeben die zu sein, für die sie sich zwar
ausgeben, aber nicht sind. Es stellen sich schnell die Fragen ein, wer ist wer
und worin sind alle verstrickt. Natürlich suchen alle in diesem Buch den
Geldschatz. Wer ihn am Ende findet und wo er versteckt liegt? Das könnt ihr
nur selbst herausfinden! Einfach wieder ein wahrlicher Baldacci! Für mich
absolut gelungen allein durch seine immer wieder einstreuenden und neuen
Hinweise auf die Suche nach dem Geld!

Bewertung vom 28.06.2024
Totenhändler
Esser, Frank

Totenhändler


ausgezeichnet

„TOTENHÄNDLER“ von Frank Esser aus dem Empire Verlag

Zwei gesellschaftlich wichtige Themen mit einem gemeinsamen Querschnitt

Ein weiterer Fall für die bekannte Ermittlerin Jana Brinkhorst und ihr Hamburger Team
Jana Brinkhorst wird als Mordkommissarin, in ihrem vierten Fall, mit einem bizarren Mord
konfrontiert. Eine junge Frau wird tot in einem Grab aufgefunden, welches bereits für eine
Beerdigung vorbereitet wurde. Bei der Obduktion stellen sich zwei wirklich markante
Fakten heraus. Zum einen wird in der Luftröhre eine Münze mit satanischem Hintergrund
gefunden, zum anderen fehlt der Frau ein lebenswichtiges Organ. Sofort stellt sich, für
das Ermittlerteam, die Frage, womit sie es hiermit zu tun haben. Dann taucht eine
weitere Vermisste auf und was, bitte schön, hat das alles mit einem Toten aus der
Vergangenheit zu tun? Dieser Fall verläuft direkt zu Anfang in zwei völlig verschiedenen
Richtungen. Doch welche Fährte ist die Richtige? Hat das Team es mit skrupellosen
Organhändlern zu tun oder wird in einer Gruppe von Satanisten der dunkelsten Art
gemordet.

Für mich der erste Roman aus der Serie rund um das Ermittlerteam Jana Brinkhorst. Der
Autor erschafft ein gelungenes und realistisches Bild kriminalistischer Ermittlerarbeit.
Der Inhalt ist nicht nur technisch gut durchdacht, sondern zeichnet sich insbesondere
durch den Charakterkopf Jana Brinkhorst aus. Diese wird mit ihrer Intuition und
ermittlerischen Könnens sehr gut in Szene gesetzt. Aber auch andere Mitglieder des
Teams würzen die detektivische Recherchearbeit in diesem Fall. Frank Esser schafft es
dabei mühelos und lebendig ein Bild zu kreieren, in dem ernste gesellschaftliche Themen
interessant nahegebracht werden. Der Buchtitel trägt dabei einen doppelten Sinn. Dabei
ist der Schreibstil leicht und locker und es fehlt nicht an Lebendigkeit. Am Ende werden
wir mit einem überraschenden und authentischen Ermittlungsergebnis konfrontiert.
Dieser Roman hat mir inhaltlich unglaublich gut gefallen, trägt er dazu noch bei auf ein
gesellschaftliches Problem hinzuweisen. Ich kann diesen Krimi nur weiterempfehlen, da
er auch ein in sich abgeschlossener Roman darstellt, der ohne Vorkenntnisse sehr gut zu
lesen ist.

Bewertung vom 28.06.2024
Zimmerpflanzenliebe
Hartwich, Antonia

Zimmerpflanzenliebe


ausgezeichnet

„Zimmer Pflanzen - Liebe “ - von Antonia Hartwich aus dem Kosmos Verlag

Zimmerpflanzen – unsere geliebten grünen Mitbewohner

Antonia Hartwich bedient hier ein Thema, welches uns Leser doch immer wieder vor
Fragen stellt, was ist los mit meiner Pflanze oder weshalb lässt sie den Kopf hängen?
Zuviel, zu wenig Wasser? Welche Pflanze passt zu mir?
Die Autorin nimmt uns in ihrem Buch mit in eine grüne Welt der Zimmerpflanzen. Nach
einer kurzen Einführung in die Basics erhalten wir eine ausführliche Pflanzenkunde
auserwählter Zimmerpflanzen. Hierbei legt die Autorin Wert darauf, typischsten
Pflanzenarten vorzustellen die unsere Wohnungen beherbergen und fast jeder schon
mal bei sich wohnen hatte. Aber auch Pflanzen die nicht unbedingt bekannt sind werden
hier vorgestellt. Mit großer Neugierde habe ich auch hierzu Pflegeanleitungen und
kreative Ideen gelesen. Dabei schreibt Antonia Hartwich in einem bündigen und
informativen Erzählstil ohne wichtige Tipps dabei aus zu lassen. Mich hat ihre Kreativität
und Liebe zu der Pflanzenwelt sehr beeindruckt. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen
der nicht nur seine Pflanzen liebt, sondern auch auf der Suche nach der passenden
Pflanze für sich ist. Für mich ein wichtiges Buch mit kreativen Ideen, welches ich gerne
in meinem Bücherregal stehen habe, um immer wieder mal nachschlagen zu können.

Bewertung vom 06.11.2023
Ent-Eltert euch!
Teml, Sandra;Wall, Martin

Ent-Eltert euch!


ausgezeichnet

„Ent-Eltert euch!“ von Sandra Teml, Martin Wall aus dem GU Verlag
Ein starkes emotionales Thema
Ent-Eltert euch! Beschäftigt sich mit einem starken emotionalen Thema – die Familie.
Aufmerksam bin ich über den Titel des Buches geworden. Das Cover hat mich auch sehr neugierig gemacht, spiegelt es im Rücken des Kindes zwei Schatten. Interpretiert, die Eltern die uns durch die Kindheit begleiten und vielleicht bis heute noch für den ein oder anderen im Hintergrund eine große Rolle spielen. Zumindest ist es bei mir so.
Und während wir uns wahrscheinlich heute noch hin und wieder fragen, was stimmt nicht mit mir oder mit meinen Eltern, Geschwister nicht ausgeschlossen, setzen sich die Autoren genau mit diesem Thema auseinander und bringen uns Fragestellungen näher. Dennoch werden wir unsere eigenen Antworten finden müssen. Doch wird in diesem Buch ein wertfreier und wohlwollender Ton gegenüber dem Thema Familie gefunden und keine Schuldigen gesucht. Im Gegenteil das Buch liefert theoretische Hintergründe gut verpackt in praktischen Beispielen, so dass es für jede/n sehr verständlich wird. Diese Herangehensweise macht das Buch lebendig und damit absolut lesenswert. Für mich ein lebenspraktisches und gut recherchiertes Buch, welches die Sachebene gut lesbar transportiert. Mich hat es persönlich und gedanklich um einiges nach Vorne gebracht und ich kann es nur jedem empfehlen der sich mit diesem Thema stark auseinandersetzt.

Bewertung vom 10.10.2023
Böse Cops küsst man nicht
Graves, Jessica

Böse Cops küsst man nicht


ausgezeichnet

BÖSE COPS KÜSST MAN NICHT – von Jessica Graves
Romance trifft auf Crime
GOOD GIRL - Kate, eine junge Frau, lebt in London in einer Wohngemeinschaft zur Untermiete. Beruflich in einer Galerie beschäftigt muss sie eines Morgens miterleben, wie eine Kollegin eine erhängte Leiche im Lager tot auffindet.
BAD BOY - Henry, attraktiver junger Mann im teuren Wollmantel, ermittelt in diesem Fall von Kunstdiebstahl als Chefermittler und genau hier beginnt der Auftakt des ersten Bandes dieser herzbewegenden Liebesgeschichte mit Thriller Effekt von Jessica Graves.
Das von Henry geführte Erstverhör zum Geschehen hinterlässt bei Kate Spuren, strahlt Henry doch eine starke Anziehungskraft auf Kate aus. Aber auch Kate lässt Henry nicht kalt immer wieder schaut er sie an. Anschließend führt der Ermittlungsweg beide immer wieder zusammen. Zum Teil liegt es daran, dass Henry es versteht, Kate mit Aufmerksamkeiten zu beschenken und um an Informationen zu kommen. Kate stark belastet durch ihre Vergangenheit wehrt sich zu Beginn gegen jegliche Form der Annäherung. Dennoch versteht es Henry immer wieder Kate in seinen Bann zu ziehen. Wir erleben eine unglaublich schöne Liebesgeschichte nicht ahnend, dass Henry ein noch viel größeres Geheimnis mit sich herumträgt und Kate damit einer Gefährdung aussetzt, die sie am Ende das Leben kosten kann.
Jessica Graves schafft es mit ihrem Roman unsere Gefühlswelt auf den Kopf zu stellen. Sie holt uns Leser*innen mit einer so emotionalen Leichtigkeit ab. Schon lange habe ich keinen Roman mehr gelesen der mich so in den Bann gezogen hat. Sie versteht es ihre Protagonisten authentisch und lebensnah wirken zu lassen. Sie bedient sich einer Erzählweise, die sofort in uns eine Sogwirkung auslöst. Das Buch kann nicht mehr weggelegt werden und während wir feststellen, dass sich das Ende nähert, schauen wir uns bereits nach dem 2. Band um. Ich habe mich mit Kate gefreut, gelacht getrauert und mitgefiebert und zum Schluss mich gefragt, wie konnte, dass alles passieren?! Denn am Ende sind wir mit Kate befreundet und können sie schlecht allein ihren Weg gehen lassen …, lauert da draußen doch immer noch Henry.
Für mich in diesem Jahr eines meiner schönsten gelesenen Bücher und meine Rezension kann nicht das widerspiegeln was ich erlebt habe!

Bewertung vom 25.08.2023
Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
Blase, Tina

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe


ausgezeichnet

Tina Blase
"Insel der wandernden Flüche Skys Gabe"
aus dem Magellan Verlag

Die 14.-jährige Sky fährt zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sith. Hier möchte sie etwas Abstand zu ihrer Mutter bekommen und um bei ihrem Großvater ein zu Hause zu finden, da sie es satt hat mit ihrer Mutter ständig umziehen zu müssen. Einer dieser Umzüge steht an, da ihre Mutter zuvor beruflich bedingt ein neues Hotelprojekt, in einer neuen Stadt, angenommen hat.

Kaum auf Sidh angekommen lernt sie Rory, einen Jungen in ihrem, Alter kennen. Dieser ist zu Beginn ihrer Bekanntschaft schroff und abweisend zu ihr und Sky kann sich nicht erklären weshalb. Seine unfreundliche Art Sky gegenüber liegt darin begründet, dass beide Familien in einer Jahrhundert alten Fehde liegen. Rory zieht Sky damit auf, dass diese vom Inselleben keine Ahnung habe und nur eine Touristin aus der Großstadt sei. Sky, die tatsächlich Großstädte gewohnt ist stellt sich schnell auf das Inselleben ein und macht die Feststellung, dass auf Sidh nicht alles normal verläuft. Auch ihre Familie verhält sich etwas merkwürdig und so begibt sich Sky auf Spurensuche und macht ihre ganz eigenen magischen Erfahrungen.

Mir ist das Buch in die Hände gefallen, da es optisch ein Schmuckstück darstellt. Das Coverbild ist in Blautönen gehalten und spiegelt damit die Geschichte wider. Aber auch der Buchschnitt ist bildlich wunderschön gestaltet. Auch als erwachsene Leserin hat mir das Jugendbuch von Tina Blase unglaublich gut gefallen. Die Autorin lässt ihre Protagonistin Sky die Geschichte aus ihrer Sicht erleben. Dabei ist Sky ein Mädchen, welches sich durchzusetzen weiß und sich mit viel Mut sich auf die Suche macht, um das magische Geheimnis der Inselbewohner zu ergründen.

Bewertung vom 12.08.2023
Der unfreiwillige Verlust der Oberlippenbehaarung bei Nacht - Ein dialogreiches Zwiegespräch mit wechselnden Partnern und (fast) ohne lästige Beschreibungen (eBook, ePUB)
Stamm, Torben

Der unfreiwillige Verlust der Oberlippenbehaarung bei Nacht - Ein dialogreiches Zwiegespräch mit wechselnden Partnern und (fast) ohne lästige Beschreibungen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Der unfreiwillige Verlust der Oberlippenbehaarung bei Nacht“ von Torben Stamm

Norman, ah sorry, Xaver ein junger Mann von Beruf Detektiv erhält über das „unechte“ Telefon (Handy) einen Anruf seines Vaters. Dieser bittet seinen Sohn und dessen Freund und Arbeitskollegen Remus, sich eines äußerst delikaten Falles anzunehmen. Xaver und Remus werden daraufhin von seinem Vater zu einer Tagung eingeladen, um diese Sache „intern“ zu regeln. Bei der Tagung handelt es sich um den Bartclub der gerade dabei ist sich auf seine alljährliche Preisverleihung vorzubereiten.

Jedoch wurde Nachts zuvor eine abscheuliche Tat begangen. Ludwig, Anwärter auf den diesjährigen Titel, wurde der Bart auf das grausamste „elektronisch“ abrasiert. Ganz klar ein erster Fall für das Ermittlerteam Xaver und Remus. Beide müssen sich einer Herausforderung stellen die ihr beider Leben verändert.
Torben Stamm erzählt hier eine wirklich skurrile Geschichte auf so humorvoller Art und Weise, dass es Freude bringt dieses Buch zu lesen. Die Geschichte wird so leicht und locker in Dialogsprache aus der Sicht von Xaver erzählt, dass letztendlich kein Auge dabei trocken bleibt. Für mich in diesem Jahr eines der schönsten Bücher die ich gelesen habe. Zeigt es doch, dass tief in uns ein lustiger Geist steckt der darauf wartet geweckt zu werden. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

--- Eine skurrile, lustige Detektivgeschichte --- Von mir mehr als volle 5 Sterne, einen 6 Stern für die Kreativität und einen 7 Stern für den absolut großartigen Humor ---

Bewertung vom 14.05.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


ausgezeichnet

Einfach teuflisch gut erdacht
„DIABOLISCH“ von Jonas Wagner HarperCollins
Bereits das Cover des Buches zieht einen magisch an. Das dunkle Blau und der rote Schriftzug
deuten auf ein Versprechen hin, dass wir es hier mit einem spannenden Buch zu tun kriegen
werden. Erst beim genaueren Hinsehen kann erkannt werden, dass das Bild aus der
Vogelperspektive zu sehen ist und eine befahrene Straße aufzeigt. Natürlich spielt diese eine
wichtige Rolle im ganzen Geschehen. Wirklich gut gemacht!
Jonas Wagner beginnt hier mit der Erzählung zweier Kinder im Jahre 1995. Alex und seine
ältere Schwester Lotte werden an einem kalten Winterabend, nicht wie mit den Eltern
vereinbart, vom Sport abgeholt. Vielmehr müssen wir Leser emotional aushalten, welche
persönlichen und egoistischen Gedanken beide Elternteile dazu führen, dass die Kinder sich
selbst überlassen bleiben. Eine Faschingsfeier erscheint da als ein wichtigeres Ereignis zu
gelten.
Dabei greift Jonas Wagner zu Beginn seiner Erzählung immer wieder auf die Gegenwart
zurück, in der eine Kindesentführung stattfindet und hier weitere Eltern in einen mörderischen
Zugzwang geraten.
Innerhalb dieser beiden zeitlichen Geschehen rückt die Gegenwart dann immer mehr in den
Vordergrund. Ein Mord geschieht 27 Jahre später in Holzhausen, auf dem anscheinend eine
ganze Serie aufgebaut ist. An dem Ort, wo in der Vergangenheit der Junge Alex gesucht wurde.
Unschuldig erscheint in dem kleinen Dorf Holzhausen niemand. Geschickt verflechtet Jonas
Wagner die aus kindlicher Sicht beschriebene Vergangenheit und verbindet diese mit den
Geschehnissen der Faschingsfeier, um dann immer wieder die Ermittlungsarbeit der
gegenwärtigen Oberkommissarin, Larissa Flaucher, zu beschreiben. Diese wird in einer
rasanten Geschwindigkeit in das dörfliche Mordgeschehen mit hineingezogen.
Aber auch der Leser kann sich dem spannenden Geschehen nicht entziehen. Gleichwohl
kommen Gedanken an den Krimi von Agatha Christie „Und dann gab es keines mehr“ auf. Da
sich die Ereignisse nur so zu überschlagen scheinen. Hilfreich zum Verständnis sind die
Tagebuchseiten der jungen Lotte, die wir Leser immer wieder zu lesen bekommen und mich
emotional in eine Achterbahn der Gefühle geführt haben.
Mir hat der Thriller sehr gut gefallen. Der Schreibstil von Jonas Wagner ist flüssig und
interessant beschrieben. Dazu ist die Handlung gut durchdacht und ebenso gut aufgebaut. Es
fehlt nicht an Thriller Elementen, aber auch starke Gefühle, wie zum Beispiel die
Ungerechtigkeit werden bedient, so dass es mit jeder weiteren Seite dazu kommt mit dem
Mörder Verständnis zu haben. Die ganze Zeit über habe ich mich mehr gefragt, wer für das
rasante Geschehen verantwortlich ist. Im ersten Drittel war ich mir sicher, dass aus dem Kind
Alex ein eiskalter Mörder wurde. Im zweiten Drittel war ich völlig überzeugt, dass es mehrere
Mörder mit ihm sein müssen und am Ende ..... lest selbst ihr werdet nicht enttäuscht werden.
--- Eine spannende Geschichte. Von mir volle 5 Sterne ---

Bewertung vom 07.05.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Zu Besuch auf Schloss Bran

„Tod in Siebenbürgen“ von Lioba Werrelmann aus dem Eichborn Verlag

„Der Heruntergekommene war noch nicht zurück. Ein gutes Zeichen, beschloss das Mädchen und kletterte aus seinem Versteck“

Lioba Werrelmann entführt uns Leser*innen in ihrem neuen Roman in das gegenwärtige, als auch vergangene Siebenbürgen. Der Journalist Paul Schwartzmüller migriert im Alter von 14 Jahren mit seinem Vater in den ’90er Jahren nach Deutschland. 35 Jahre später erhält er ein notarielles Schreiben, demnach er einen Hof in Siebenbürgen, von seiner längst totgeglaubten Tante erhält. Mit dieser Erbschaft wird Paul von jetzt auf gleich mit seiner frühen Vergangenheit konfrontiert. Zögerlich nimmt er die Reise nach Siebenbürgen an, um zu klären, wann genau seine Tante Zizi nun verstorben ist. Dabei taucht Paul sofort bei Ankunft in seine kindliche Vergangenheit ein. Von Beginn an spürt er, der Heruntergekommene, dass ihm ein subtiles Misstrauen entgegengebracht wird, welches sich Paul nicht erklären kann und wer ist die Person, die angibt seit seinem Verschwinden vor 35 Jahren auf dem Hof seiner Tante zu leben. Nur sein Freund Sorin begegnet ihm mit alter Verbundenheit. Doch diese dauert nicht lange an, da Sorin ziemlich schnell wegen Mordverdachtes von der rumänischen Polizei festgenommen wird. Nun liegt das gesamte Augenmerk des Dorfes auf Paul. Die Erwartung ist groß, dass er als deutscher und bekannter Journalist einen der Ihren aus dem Gefängnis holt und dessen Unschuld beweist.

Geschickt verflechtet Lioba Werrelmann die Vergangenheit mit in die Gegenwart von Paul. Sie versteht es ausgezeichnet ihre Figuren, sei es menschlicher oder tierischer Natur in Szene zu setzen. Wir Leser*innen werden nicht nur von der Natur und den hiesigen Gebräuchen verzaubert, sondern erleben auch mit wie Paul mit sich und seiner Kindheit zu kämpfen hat. Gleichwohl tauchen wir ab in eine dörfliche Gemeinschaft die eine Diktatur hinter sich gelassen hat und dennoch es versteht zusammen zu halten. Wir erleben ein Dorf was sich anscheinend 35 Jahre lang sich wenig verändert hat.

Mir hat der Roman unglaublich gut gefallen. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, was in der Kindheit von Paul passiert sein mag und am Ende, ob ein Schuldgefühl gerechtfertigt war oder ist. Die Figur Paul wird einfühlsam beschrieben und eröffnet die Gefühle und Gedanken von ihm wie es selten in einem Krimi geschieht. Dabei wird ein unglaubliches, skandalöses und wirtschaftliches Geschehen in der Gegenwart verarbeitet. Aber auch die Volksgruppe der Roma erhält in diesem Roman ihren gebürtigen Platz. Am Ende ist der Spannungsbogen so hoch, dass das Buch vor lauter Neugierde nicht mehr aus der Hand gelegt werden kann. Lioba Werrelmann hat einen starken Charakter namens Paul ins Leben gerufen, der hoffentlich in naher Zukunft als Investigativ Journalist weitere Ungerechtigkeiten aufdecken wird. Zum Schluss haben wir dennoch einen subtilen und gerissenen Mörder mit überführt.

Ein großartiger Roman, der nach einer Fortsetzung lechzt und absolut lesenswert ist!