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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2024
Tod einer Randnotiz
Schrems, Thomas

Tod einer Randnotiz


ausgezeichnet

Presse und Politik – eine Symbiose?

Als „alter Hase“ gilt der Journalist Vinzent Kluger, dem so schnell niemand etwas vormachen kann. Und doch tappt der Chefredakteur des Boulevardblattes „Die Gute“ in eine Falle. Im Wiener Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds wurde sein Jagdinstinkt geweckt. Er schluckt einen Köder wie ein blutiger Anfänger, nicht ahnend welche Spirale damit losgetreten wird.

Der Autor Thomas Schrems war lange Jahre Journalist der Kronen Zeitung und kennt das Milieu wie seine Westentasche. Er kann schreiben und weiß auch wie es um das Verhältnis Presse-Politik steht. Der Roman ist top recherchiert und so lesen wir über Politskandale der Vergangenheit, können beispielsweise „Ibiza“ nochmal Revue passieren lassen. Einige andere sind vermutlich nicht so präsent, doch Thomas Schrems kann wirklich aus dem Vollen schöpfen. Da liefern uns die Politiker immer wieder etwas Neues. Ein unerschöpfliches Thema!

Der Roman/Krimi hat weit verzweigte Handlungsstränge angelegt, bei denen man erst nach einiger Zeit merkt wie diese miteinander verwoben sind. Hier hätte ich mir manches Mal etwas Straffung gewünscht, denn über 900 Seiten erfordern Durchhaltevermögen. Und das war bei diesen komplexen Themen nicht immer so einfach hervorzukramen.

Der Schreibstil ist top (wie könnte es anders sein) und wechselt zwischen schwarzem Humor, Sarkasmus, Wortwitz an den richtigen Stellen und bildgewaltigen Dialogen. Man darf nur nicht zu tief in den Sumpf mit eintauchen, denn so mancher Aufhänger auf einer Titelseite hat mit Objektivität so gar nichts am Hut. Auch wenn man davon weiß, ist hier die geballte Ladung an Korruption nur schwer auszuhalten.

Wer sich für einen dicken Schmöker mit Schachtelsätzen interessiert, wird hier seine Freude haben. Für mich war es manches Mal etwas anstrengend am Ball zu bleiben. 4 Sterne

Bewertung vom 17.06.2024
Böse Hoffnung
Baum, Thomas

Böse Hoffnung


ausgezeichnet

Spannung auf hohem Niveau

Ein Motorradfahrer kommt ums Leben. Als klar wird, dass der Mann absichtlich überfahren wurde, kommen die Ermittler Robert Worschädl und Sabine Schinagl zum Zug. Eifrigen Krimilesern sind die beiden bereits ans Herz gewachsen. Und so darf man auch dieses Mal Worschädls hartnäckigen Recherchen folgen. Seine besonnene Art und sein Zusammenhalt mit Sabine sind eine Wohltat. Doch die beiden kommen an ihre Grenzen als ein weiterer Mord passiert. Liegt das Motiv tatsächlich im Schmugglermilieu? Wussten die Opfer zu viel? Wer hütet Geheimnisse und scheut nicht davor über Leichen zu gehen?

Der Autor Thomas Baum, der u.a. mehrere Folgen für die „Rosenheim-Cops“, den „Tatort“ und den „Winzerkönig“ geschrieben hat, schafft es immer wieder, den Leser zu fesseln. Viele falsche Fährten und findige Irrwege haben mich mehrmals getäuscht. Kaum hat sich ein Verdacht verfestigt, wurde dieser bereits widerlegt und die nächste Spur gestreut. So sollen Krimis sein!

Ich genieße es, diesem Ermittlerduo zu folgen. Sie sind sympathisch, vertrauen einander und unterstützen sich auch privat. Die Spannung wird hochgehalten und die Seiten verfliegen.
Auf jeden Fall ein Team, das man im Auge behalten sollte. Von mir gibt es jedenfalls 5 Sterne.

Bewertung vom 17.06.2024
Nationalpark Triglav, Soca & Isonzo
Guhl, Wolfram

Nationalpark Triglav, Soca & Isonzo


ausgezeichnet

Auf zu neuen Ufern und raus in die Natur

Dieser Wanderführer, der uns durch den Nationalpark Triglav führt, hat einiges zu bieten. Nicht nur faszinierende Landschaften, klares und türkisfarbenes Wasser und Berge soweit das Auge reicht. Die Soča (in Italien Isonzo) lädt uns ein, ein Kleinod mitten in den Julischen Alpen kennenzulernen und einzutauchen in so manches kühle Nass. Für unvergessliche Outdoor-Aktivitäten starten wir hier entweder per pedes oder mit dem Fahrrad (vorzugsweise Mountainbike).

Es werden 25 Touren vorgestellt, bei denen je nach Können und Kondition einfachere oder auch richtig herausfordernde zu wählen sind. Hier sollte man sich nicht selbst überschätzen, auch wenn die Beschreibungen und Bilder in diesem Wanderführer noch so verlockend sind. Die Bergrettung wird es danken …

Bereits im Buchdeckel findet sich eine Übersichtskarte, wo man die vorgestellten Touren findet. Nach einem kurzen Überblick über die geografische und politische Gliederung der Region, findet sich auch ein Rückblick in die traurige Vergangenheit.
Bereits im Inhaltsverzeichnis ist angeführt, welche Herausforderung die jeweilige Tour hat oder ob es sich um eine Radtour oder einen Roadtrip handelt. Jede einzelne Tour bietet viele Angaben, wie Länge, Dauer, Höhenmeter, usw. Ebenso findet sich eine genaue Wegbeschreibung, Hinweise für Anreise- oder Parkmöglichkeiten sowie vieles mehr.

Der Autor Wolfram Guhl hat hier eine gute Zusammenfassung erstellt, um diese Region kennenzulernen und macht Lust auf einsame Bergseen, Wasserfälle oder eine anstrengende Klettertour. Je nachdem was man bevorzugt, so ist für jeden etwas dabei. 5 Sterne

Bewertung vom 17.06.2024
Zwei Herren am Strand
Köhlmeier, Michael

Zwei Herren am Strand


ausgezeichnet

Zwischen Politik und Show

Der Vater von Michael Köhlmeier begeistert sich für Winston Churchill, lernt sogar Englisch, um Churchills Biografie lesen zu können. Als er bei einem Symposium William Knott kennenlernt („The very privat Privat Secretary to a very prime Prime Minister.“) entwickelt sich zwischen den beiden eine Brieffreundschaft über viele Jahre.

Michael Köhlmeier verbindet diesen Briefwechsel mit Charlie Chaplin und lässt die beiden Herren bei einem Strandspaziergang über das Weltgeschehen philosophieren, immer begleitet von dem schwarzen Hund, der die beiden zeitlebens einholt. Ein wunderbarer Roman über eine Freundschaft und dem Versprechen füreinander da zu sein. Auch wenn der schwarze Hund - oder anders gesagt, die Depression allgegenwärtig sind.

Am Höhepunkt beider Leben beschäftigen sie sich mit Hitler – einerseits Churchills Kampf gegen diesen und andererseits Chaplin, der am „großen Diktator“ zu verzweifeln droht. Die selbstauferlegte Symbiose rettet beide in dieser schwierigen Phase.

Mit einer wunderbaren Sprache lässt uns Köhlmeier diese Gespräche begleiten, spannt den Bogen über das Zeitgeschehen hinaus. Immer mit einem Augenzwinkern gepaart, damit wir während des Lesens nicht auch mit dem schwarzen Hund Bekanntschaft machen.
Köhlmeier gelingt es Fiktion und Realität miteinander zu verbinden und schafft mit den beiden Protagonisten eine Verbindung, die nicht nur einen äußeren gemeinsamen Feind haben sondern auch einen inneren.
Eine unglaubliche Geschichte von einem unglaublichen Autor. 5 Sterne

Bewertung vom 17.06.2024
Der gute Onkel
Göring, Bettina;Müller, Melissa

Der gute Onkel


ausgezeichnet

Ein wichtiges Buch

„Hermann Göring war ein Massenmörder und Psychopath, der sehr charmant sein konnte. Monster sind nicht charmant, oder?“

Bettina Göring hat als Großnichte von Hermann Göring an einem schweren Erbe zu tragen. Bereits als Teenager beginnt sie mit ihrer Familie zu hadern und entflieht schließlich dem Clan, um in der großen weiten Welt nach Antworten zu suchen, entflieht in die Welt der Hippies und Freigeister. Doch auch im Aschram in Poona kann sie ihre Vergangenheit nicht wie einen Mantel ablegen und erkennt letztendlich, dass sie mit Verdrängen und Davonlaufen nichts hinter sich lässt. Wie kann man mit dieser Vergangenheit leben lernen? Wie findet man zu Menschen, die sich nicht abwenden sobald diese den Nachnamen gehört haben? Und wie kann sie selbst mit dem heutigen Wissen und den Erinnerungen an einen charmanten Onkel einen Einklang finden?

Bettina Göring setzt sich mit dieser dunklen Familiengeschichte auseinander, um ihre eigene Identität zu finden.

Die einzelnen Kapitel wechseln zwischen dem Rückblick in die Familiengeschichte der Görings, zeigen einen weit verzweigten Clan. Andererseits erfahren wir über Bettina Görings Leben, ihre Suche nach Antworten. Einblicke in den Göring-Clan machen das Buch sehr persönlich. Was ich mir hier gewünscht hätte, wäre ein Stammbaum. Das hätte das Lesen einfacher gemacht, aber das ist jetzt jammern auf hohem Niveau.
Interessant sind die vielen Zugänge, mit einer solchen Vergangenheit umzugehen. Denn Bettina Göring ist nur eine von vielen Nachkommen der Nazi-Verbrecher. Und jeder hat eine andere Herangehensweise.

Wie rutscht man in den Dunstkreis eines Führers? Wollen wir Menschen tatsächlich jemanden, der die Richtung diktiert? Hat die Demokratie ausgedient? Viele Fragen, die sich während des Lesens auftun. Gerade jetzt, wo es wieder scheint, dass man in eine Richtung steuert, bei der Menschenwürde nicht ganz oben auf der Agenda steht – ein wichtiges Buch, das unbedingt gelesen werden sollte. Denn Monster sind nicht charmant, oder?

Bewertung vom 17.06.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


ausgezeichnet

Bereits Band 10 und immer noch spannend

Albin Leclerc, Ex-Commissaire und mittlerweile polizeilicher Berater hat wieder alle Hände voll zu tun. Und das obwohl er eigentlich im Ruhestand ist - oder sein sollte … Denn mit Mops Tyson geht er auch in diesem Band wieder auf Verbrecherjagd, nervt seine Kollegen und bringt sich in Gefahr. Das kennen wir doch schon – und trotzdem ist es immer wieder spannend, den beiden zu folgen und über die Dialoge der beiden zu schmunzeln. Doch alles der Reihe nach …

Als Albins Bekannter Arnault Langlois ihn um Hilfe bittet, zögert er nicht lange. Denn Arnaults Nichte Sandrine und ihr Partner sind verschwunden. Wenig später werden die beiden erschossen aufgefunden. Die Polizei findet im Auto der beiden Toten ein Foto der Ehefrau eines reichen Rotlichtbosses. Planten die beiden eine Entführung der Frau und war dies dann doch eine Nummer zu groß? Wenig später wird ein weiteres Paar ermordet aufgefunden und auch dort findet sich besagtes Foto. Nicht nur Albin Leclerc sondern auch seine Polizeikollegen Catherine Castel und Alain Theroux sind verwirrt und tappen lange Zeit im Dunkeln.

Und welche Rolle spielt hier Gabriel Martinet vom französischen Inlandsgeheimdienst, den wir auch aus den Vorgängerbänden bereits kennen.
Nach und nach finden sich kleine Hinweise im Umkreis der Toten. Außerdem scheint es auch Spuren nach Afrika zu geben. Wie hängt alles zusammen? Die Ermittler inklusive Albin und Tyson scheinen vor einem unlösbaren Rätsel zu stehen. Doch dann trifft Albin auf einen Mann, der zu allem bereit ist …

Wie immer treibt Albin mit seinen Alleingängen Castel und Theroux in den Wahnsinn. Und trotzdem sind die beiden froh, dass er so manche unorthodoxe Arbeitsweise an den Tag legt, um ihnen einerseits den Alltag zu erleichtern – andererseits wissen die beiden auch, dass er sich dadurch oftmals in Gefahr bringt. Doch im Grunde ergänzen sie sich. Dieses ständige Hick-Hack sind für uns Leser auch sehr unterhaltsam und lassen die Seiten verfliegen. Natürlich würden sie das niemals zugeben.

Wieder gibt es viele Wendungen und bis zum Schluss wird auch dieser komplexe 10. Band der Reihe wieder gelöst. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn ich liebe diese Reihe rund um Albin und Tyson. 5 Sterne

Bewertung vom 17.06.2024
Salzkammerblut
Hager, Dagmar

Salzkammerblut


sehr gut

Zu Gast im Salzkammergut bei Brauchtum und Mord

Den „Liachtbratlmontag“ feiert auf der „Katrin“, dem Bad Ischler Hausberg, eine ausgelassene Gästeschar. Doch als Ärztin Marie Giesinger eine Leiche entdeckt, ist der Spaß schnell vorbei. Der schöne Hubert Holzinger, Kulturmanager und Frauenheld liegt als Grillgut missbraucht am Smoker.

Als es einige Zeit später wieder einen Toten gibt, wird die Sachlage immer verworrener. Der Anwalt Theo Pühringer stürzt vom Hallstätter Skywalk. Freiwillig oder nicht? Das gilt es zu klären. Auch, ob die beiden Fälle irgendwie zusammenhängen.

Als Ermittler übernimmt Ben Achleitner, Ex-Freund von Marie, die beiden Fälle. Und es scheint, dass es relativ rasch zu einem Ermittlungserfolg kommt: Hannes Reiter war bereits im Gefängnis und war ebenso beim Liachtbratlmontag in der Almrauschhütte. Doch ist das nicht zu einfach? Ben Achleitner muss erfahren, dass er es mit komplexen Zusammenhängen zu tun hat. Das nicht immer durchschaubare Verhalten der Bevölkerung machen Ben das Leben schwer und so werden mühsam kleinste Teilchen zusammen getragen, bis diese ein vollständiges Bild ergeben.

Die Autorin Dagmar Hager hat in die idyllische Region des Salzkammerguts einen komplexen Krimi gepackt. Der Schreibstil ist flüssig und temporeich, so folgt man den einzelnen Spuren gerne und rätselt mit Ben. Einige Überraschungen werden eingebaut, damit die Hintergründe nicht einfach zu durchschauen sind. Auch die Mentalität der Einwohner wird gut eingefangen. Geheimnisse und Insiderwissen sind nichts für Außenstehende, da wird eine Mauer des Schweigens gebaut.

Ein spannender Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich auf eine Fortsetzung und vergebe für diesen Band 4 Sterne.

Bewertung vom 03.05.2024
Der nach den Sternen griff
Reinhardt, Volker

Der nach den Sternen griff


ausgezeichnet

Zwischen Freiheit und Verfolgung

Der Autor Volker Reinhardt, Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Fribourg gibt uns mit dieser Biografie einen umfassenden Einblick in das Leben (und Sterben) von Giordano Bruno (1548 – 1600). Ich durfte bereits einige seiner Sachbücher lesen (z.B. Leonardo da Vinci, Pontifex) und war von seinem Schreibstil begeistert. Ich finde, ein gutes Sachbuch sollte Wissen in einem angenehm zu lesenden Schreibstil vermitteln – ohne hochtrabende und somit für den Laien wenig verständliche Wörter oder Satzstellungen. Das gelingt Reinhardt jedes Mal aufs Neue. Und auch dieses Mal spannt er wieder den Bogen zur Gegenwart und gibt uns so manchen Gedankenanstoß:

„Dass sich ungeachtet aller Unterschiede zwischen dem 16. Und dem 21. Jahrhundert mancherlei Übereinstimmungen wie der zunehmende Verlust an Toleranz, die steigende Lust an Gesinnungskontrolle, Bespitzelung und Denunziation zeigen lassen, verleiht der Geschichte Giordano Brunos, der das Undenkbare dachte, eine bedenkliche Aktualität.“

Giordano Bruno, Mönch, Philosoph, Dichter, Querdenker – ein Mann, der anfangs in jeder Stadt als Genie immer mit offenen Armen empfangen wurde. Relativ bald eckt er an und stößt mit seinen radikalen (ketzerischen) Ideen manchen vor den Kopf und wird als Ketzer wieder verjagt.

Reinhardt gibt einen Überblick ab Kindheit und Lehrzeit in Neapel und Rom, sowie Eintritt ins Kloster und Austritt aus dem Orden. Wir dürfen Bruno auf seinen Reisen quer durch Europa begleiten, Genf, Paris, Oxford, Zürich, Prag, … Am Ende findet man dazu auch eine Karte, auf der man Brunos Weg durch Europa sehen kann.

Sehr detailliert erhalten wir einen Einblick über Konflikte mit der katholischen Kirche, sein Ende in Venedig und Rom. Giordano Bruno wurde zum Opfer der Inquisition und am Scheiterhaufen verbrannt.

Eine faszinierende Biografie, die viel Interessantes über das Leben eines Freigeistes parat hält. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 25.02.2024
Die perfekte Beilage
Kreihe, Susann

Die perfekte Beilage


sehr gut

Eine feine Auswahl an Beilagen

Wer hat es noch nicht erlebt? Besuch sagt sich an und man möchte etwas Besonderes auf den Tisch bringen. Doch welche Beilage, denn Kartoffeln waren es beim letzten Mal und Nudeln sind eintönig. Hier erhält man 60 Vorschläge wie man für ein Hauptgericht eine passende Beilagenvariante findet. Denn es werden nicht nur Rezepte vorgestellt, sondern es werden auch Tipps gegeben wozu man diese am besten reicht. Doch das Beste ist: Diese Beilagen sind so raffiniert, dass man sie auch als Hauptgericht kredenzen kann.

Mit findet Tipps zum Anrichten ebenso wie Beilagen, die das ganze Jahr Saison haben und solche, die sich der Jahreszeit anpassen (müssen). Mein Favorit sind die Ratatouille-Blüten und das Bohnenpüree mit Zitrone, Salbei und Tomaten. Herrlich!

Doch man findet einige Kartoffel- und Teigwarenvariationen, die man perfekt auch Gästen servieren kann. Unbedingt ausprobieren möchte ich demnächst das Parmesansoufflé. Mal sehen ob es mir nach dieser Anleitung gelingt.

Man findet zu den meisten Rezepten auch ein Foto, erhält neben Zutatenliste auch eine genaue Anleitung und Zubereitungsdauer.

Ergänzend findet man am Ende noch eine Liste mit Servierempfehlungen. Was reicht man zu Fisch, Gans oder Hirsch? Ein alphabetisches Rezeptregister rundet dieses gelungene Buch ab. Gerne gebe ich hier 4 Sterne

Bewertung vom 24.02.2024
Letztes Zuckerl
Dutzler, Herbert

Letztes Zuckerl


ausgezeichnet

Und wieder geht es rund im Hause Gasperlmaier

Ein Unfall mit Todesfolge, ein Dackel, der eine Leiche ausgräbt und das Haus voller Kinder und Enkelkinder, die aus unterschiedlichsten Gründen bei Gasperlmaiers Unterschlupf suchen.
Nicht gerade die besten Voraussetzungen für den liebenswürdigen Dorfpolizisten.

Aber wie kann es anders sein - zumindest von der Frau Doktor erhält er die gewohnte Unterstützung. So ermitteln sie zwar in gewohnter Manier und Eintracht, kommen aber in der Sache nicht so recht vom Fleck. Viele unterschiedliche Spuren führen in viele unterschiedliche Richtungen, Verdächtige ohne wirkliche Motive. Andererseits Motive mit guten Alibis. Es will alles nicht so recht zusammenpassen. Dass dann auch noch die Frau Doktor damit herausrückt, dass sie eventuell nicht mehr lange mit unserem Gasperlmaier ermitteln kann, macht ihm das Leben nicht gerade leichter.

Herbert Dutzler hat wieder einmal ein Umfeld geschaffen, das für unseren liebenswerten Gasperlmaier eine große Herausforderung bringt. Wenngleich der Leser mit dem gewissen Dutzlerspürsinn bereits nach wenigen Kapiteln - zumindest eine Ahnung davon hat - in welche Richtung der Fall geht, tappt Gasperlmaier in gewohnter Weise im Dunkeln.

Witzig wie eh und je, lässt der Autor den tollpatschigen Dorfpolizisten in seiner Heimat herumermitteln. Doch stimmt das noch ganz so mit der Tollpatschigkeit des Gasperlmaier? Man bekommt beim Lesen beinahe das Gefühl, als hätte Gasperlmaier die Sache ganz gut im Griff. Sogar die Frau Doktor ist erstaunt über den Spürsinn Gasperlmaiers und seine Ideen hinsichtlich des Falls.

Aus unserem tollpatschigen Gasperlmaier wird hoffentlich nicht noch ein richtig guter Kriminalist – es wäre schade um den Charme der kommenden Geschichten. 5 Sterne