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Benutzername: 
lisbethsalander2102
Wohnort: 
Zossen

Bewertungen

Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Tiefgründige Familientragödie, die mich sehr bewegt hat

Im neuen Roman von Jessica Lind "Kleine Monster" steht die kleine Familie von Pia und Jakob im Mittelpunkt. Die beiden Mittdreißiger haben einen siebenjährigen Sohn, Luca, der die zweite Klasse der ortsansässigen Grundschule besucht. Man hat den Eindruck, vor allem Pia als Mutter versucht bei der Erziehung ihres Sohnes alles perfekt zu machen. Dabei wirkt sie stellenweise etwas verkrampft, aber vielleicht ist das manchmal einfach so beim ersten Kind. Um so mehr beunruhigt es sie, als Lucas Lehrerin die beiden Eltern zum Gespräch bittet, um sie darüber zu informieren, dass der Junge sich einer Mitschülerin gegenüber unsittlich verhalten hat, so zumindest die Aussage des Mädchens. Was explizit vorgefallen ist, erfährt der Leser nicht wirklich, auch wenn sich vor allem Pia leidenschaftlich darum bemüht, Licht ins Dunkel der vermeintlichen Tat zu bringen. Pia und Jakob werden aus dem Elternchat ausgeschlossen, überhaupt fühlt sich die junge Mutter plötzlich ausgegrenzt. Während dieser vordergründigen Handlung reflektiert Pia aber im zweiten Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt, über die eigene Kindheit. Wir erfahren, dass es zwei Geschwister gab, zum einen die leibliche Schwester Linda und Adoptivkind Romi. Als die Kinder klein waren, gab es einen tragischen Unfall, den Pia und eigentlich die gesamte Familie bis heute nicht ansatzweise verarbeitet hat. In kurzen klaren Sätzen erzählt Jessica Lind Pias Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist eigentlich sogar unemotional zu bezeichnen, sachlich, schnörkellos, und trotzdem werden erstaunlich viele Gefühle der unterschiedlichen Protagonisten transportiert, das bekommt Jessica Lind wirklich großartig hin! Obwohl mir Pia vor allem anfangs recht sympathisch war, und ich ihre Sorge um den Vorfall in Lucas Schule nachvollziehen konnte, legt sie aber nach und nach ihrem kleinen Sohn gegenüber ein Verhalten an den Tag,das in meinen Augen durch zu viel Misstrauen geprägt war, das ich nicht nachvollziehen konnte. Ich hätte mir mehr Vertrauen zwischen Mutter und Kind gewünscht. Der Mangel dessen ließ sich für mich auch nicht die traumatischen Ereignisse in Pias Kindheit rechtfertigen. Mich hat die Geschichte sehr bewegt, zugegebenermaßen der Handlungsstrang in der Vergangenheit um einiges mehr als die Gegenwart. Die Autorin widmet sich den Themen Schuld, geschwisterliche Beziehungen, zwischenmenschliches Vertrauen innerhalb der Familie und zeigt, dass vor allem eins wichtig ist: Ehrlichkeit untereinander! Ein Buch, für das ich sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche, für alle, die tiefgründige Familiengeschichten mögen. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten!

Bewertung vom 15.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Ist Dornröschen schuldig oder nicht?

Im neuen Thriller von Matthew Blake "Anna O." lernen wir den Psychologen Dr. Benedict Prince kennen. Sein neuster und hochaktueller Fall, mit dem er sich beschäftigt, dreht sich um die junge Anna Ogilvy, der vorgeworfen wird, vier Jahre zuvor zwei ihrer Freunde brutal niedergestochen zu haben. Allerdings liegt Anna seitdem in einer Art Koma und soll die Tat schlafwandelnd begangen haben. Ist so etwas möglich, und vor allem: spricht es die Täterin von ihrer Schuld frei? Sogar Amnesty International hat sich eingeschaltet und will die junge Frau vor einer Verurteilung schützen, sollte es Dr. Prince gelingen, Anna aufzuwecken. Anna O. wird mit Dornröschen verglichen, die Namensgebung ihres Arztes Dr. Prince ist dadurch in meinen Augen extrem originell gewählt, wie ich insgesamt den ganzen Plot als großartig konstruiert empfunden habe. Der Schreibstil des Autors ist extrem flüssig und mitreißend und hat mich sogartig in die Geschichte hinein katapultiert, so dass ich das Buch so gut wie gar nicht aus der Hand legen konnte. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven rückblickend zum Zeitpunkt der Morde, aber auch in der Gegenwart, dabei auch der Sicht von Figuren und Charakteren, deren Identität und Hintergrund sich für den Leser erst nach und nach aufklären, was das Ganze sehr spannend gestaltet. Matthew Blake lässt in seinen Thriller viel interessantes Fachwissen über Schlaf als solches, Schlafwandeln und sogar das sogenannte "Resignationssyndrom" einfließen, was der Geschichte immense Tiefe verleiht. Dabei spielt er mit mit Schuld und Sühne, Verarbeitung und Folgen von psychischen Demütigungen und zwischenmenschlichen Zerwürfnissen. Auch wenn der Spannungsbogen, der extrem hoch beginnt, nicht ganz durchgängig gehalten werden kann, war dieses Buch allein schon durch den originellen anspruchsvollen Plot ein absolutes Leseereignis und Highlight für mich, ich vergebe hier gerne die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.07.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Ein absoluter Volltreffer

Die Geschichte, die Julia Karnick hier erzählt, klingt eigentlich relativ einfach: Robert und Friederika, genannt Frie, lernen sich als Teenager in der Schule kennen. Von Beginn an besteht eine starke Anziehungskraft zwischen den beiden. Dem Leser ist von vornherein klar, dass es sich um die große Liebe handeln muss, doch die beiden Protagonisten kommen über eine gute Freundschaft nicht hinaus. Sie wechseln die Wohnorte, unterbrechen den Kontakt, haben jeweils andere Partner. Doch sie verlieren sich nie wirklich dauerhaft aus den Augen, sondern stolpern immer wieder übereinander. Wir als Leser leiden mit den beiden, man möchte sie am liebsten schütteln, da so offensichtlich ist, was den beiden nie bis zur letzten Konsequenz klar wird, bzw sie nie in der Lage sind, es umzusetzen: es ist die eine große Liebe! Die Autorin hat mit "Man sieht sich" einen mehr als bezaubernden Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen hat. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und einzigartig, immer mit einer Prise Humor, wenn es passt, zärtlich und romantisch und doch niemals kitschig. Alle Charaktere bis zur kleinsten Nebenrolle sind so authentisch und detailliert skizziert, man meint, sie gehören alle zum eigenen Freundes- bzw Bekanntenkreis. Der Titel ist originell und zieht sich wie ein Mantra durch die Beziehung und die Begegnungen von Robert und Frie. Selten war ich derart traurig als ich ein Buch beendet hatte. Hier wird es die nachfolgende Lektüre schwer haben. Selbstverständlich habe ich mir bereits den Vorgängerroman von Julia Karnick besorgt, bin sehr gespannt darauf und freue mich, ihn zeitnah zu lesen! An dieser Stelle gibt es erstmal die volle Punktzahl, die mir eigentlich viel zu gering erscheint und natürlich eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.06.2024
Das erste Licht des Sommers
Raimondi, Daniela

Das erste Licht des Sommers


ausgezeichnet

Unerwartetes Highlight

Leider kenne ich den vorherigen Band "An den Ufern von Stellata" der Autorin nicht. Mir war nicht bewusst, dass die Handlung dieser beiden Bücher aufeinander aufbaut, sonst hätte ich sie in chronologischer Reihenfolge gelesen. Trotzdem bin ich auch ohne Vorkenntnisse unproblematisch in das neuste Werk von Daniela Raimondi hinein gekommen. Im Mittelpunkt steht Norma, die mir als Protagonistin sofort ans Herz gewachsen ist. Sie wächst in einem kleinen italienischen Dorf in den 50er Jahren auf gemeinsam mit ihrer Cousine Donata. Die beiden sind eher wie Schwestern oder besser gesagt beste Freundinnen. Vielleicht liegt diese Verbundenheit daran, dass ihre Väter Zwillingsbrüder sind. Als Donata sich später als junge Frau das Leben nimmt, bricht für Norma, die zurück bleibt, eine Welt zusammen. Nur Elia, ihr Freund aus Kindheitstagen, den sie wiedertrifft, als sie ins ferne London zieht, kann sie auffangen. Mich hat diese Familienschichte, die mehrere Generationen, vor allem von starken Frauenfiguren, umfasst, und in großartigem geradezu poetischem Schreibstil verfasst ist, stark berührt. Daniela Raimondi skizziert ihre Protagonisten, aber auch alle Nebencharaktere mit einer unglaublichen Intensität. Sie zieht einen sogartig mit in die Handlung hinein, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, habe es in 1.5 Tagen in einem Rutsch gelesen. Für mich ein komplettes Highlight und an dieser Stelle eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.06.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


gut

Blieb hinter meinen Erwartungen zurück

In Vera Bucks Thriller "Das Baumhaus" lernen wir Henrik, Nora und ihren kleinen Sohn Fynn kennen. Die Familie fährt in den Urlaub nach Schweden, wo Henriks Großvater in einer einsamen Gegend ein Ferienhaus besaß, das über eine lange Zeit leer stand. Auf einem Waldspaziergang, den Henrik mit seinem Sohn allein unternimmt, verschwindet der kleine Junge spurlos, und das Drama nimmt seinen Lauf. Wurde Fynn entführt? Wenn ja, von wem? Es bieten sich einige Verdächtige an, angefangen von einem Exgeliebten Noras, der sie noch immer als Stalker belästigt. Die Autorin versteht es anfangs recht gekonnt, den Leser in die Irre zu führen. Die dauerhafte Disharmonie zwischen Nora und Henrik, die beiden Ehepartner sind einfach viel zu verschieden, sie kopfgesteuerte Karrierefrau, er phantasievoller, aber erfolgloser Schriftsteller, trägt zu einer unheimlichen Grundstimmung ihr Übriges bei. Die Geschichte wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt, dazu gehören Nora und Henrik und noch zwei weibliche Protagonisten, Marla und Rosa, die weitere Handlungsstränge aufmachen. Keine der handelnden Personen war mir in irgendeiner Weise sympathisch, bot Identifikationspotential, oder ich konnte mich ihnen sonst irgendwie nahe fühlen. Ist in den ersten zwei Dritteln die Handlung teilweise in die Länge gezogen und kommt nicht richtig in Schwung, überschlagen sich zum Schluss die Ereignisse derart, dass ich sehr verwirrt war und vor lauter Auflösungsansätzen nicht mehr richtig durchgeblickt habe. Trotz eines gekonnten Schreibstils und einer durchaus originellen Grundidee konnte mich Vera Buck mit diesem Thriller leider nicht komplett überzeugen!

Bewertung vom 22.06.2024
Partikel
Harlander, Wolf

Partikel


ausgezeichnet

Spannender Ökothriller

Wow......dieses Buch hat mich wirklich geflasht! Mit seinem neusten Werk "Partikel" hat Wolf Harlander einen Ökothriller der ersten Kategorie konzipiert, den ich tatsächlich nur ganz schwer aus der Hand legen konnte! In mehreren Handlungssträngen dreht sich die Geschichte um das globale Problem "Plastikpartikel, ihr Abbau und deren überaus schädliche Wirkung für den Menschen". Auf hoher See sinkt ein Schiff, dessen Ladung offenbar aus illegal entsorgem Plastikmüll bestand. Parallel recherchiert eine junge Journalistin zum Thema in einer Firma, die angeblich neuste Methoden zur Beseitigung des Mülls erforscht. Ganz nebenher kämpft ihre zweijährige Nichte auf einer Kinderkrebsstation mit dem Tod. Ist auch hierfür Plastikmüll die Ursache? Der Autor katapultiert den Leser komplett in die Handlung hinein, der geniale Schreibstil packt einen so sehr, dass die 600 Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen sind. Ein hochbrisantes Thema mehr als gelungen verpackt, für mich ein absolutes Highlight und deshalb natürlich die volle Punktzahl!

Bewertung vom 21.06.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Wieder ein bewegendes und doch so einfaches Buch von Romy Fölck

In ihrem neusten Buch "Das Licht in den Birken" stellt Romy Fölck Menschen in den Mittelpunkt der Geschichte, die bereits ein größeres Stück ihres Lebensweges hinter sich haben, eine Vergangenheit, gesammelte Lebenserfahrung. Es sind keine einfachen Charaktere, Protagonisten mit Ecken und Kanten, genau wie ich sie mag. Da ist zum einen Thea, die nach vielen Jahren, die sie in Portugal verbracht hat, wo sie zum Schluss Ziegen hütete, in ihre norddeutsche Heimat zurückkehrt, nach der sie offenbar Sehnsucht verspürt, wie es vielleicht typisch ist für dieses Alter. Dort trifft sie auf den Einzelgänger Benno, der einen Hof betreibt, auf dem er in die Jahre gekommenen Tieren ein Zuhause schenkt. Der etwas schroffe Mann vermietet Thea einen Teil seines Hauses, da er diese Einnahme dringend braucht. Als eine junge Wanderin namens Juli mit verletztem Fuß bei den beiden strandet, entwickelt sich eine Gemeinschaft, die mich sehr berührt hat, da die Autorin uns zeigt, dass man niemals aufgeben sollte, sich immer Menschen, Mittel und Wege aufzeigen, die einem helfen, weiterzumachen. In tollem Schreibstil erzählt Romy Fölck diese Geschichte, die ich in einem Rutsch weggelesen habe und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Deshalb von mir eine absolute Leseempfehlung und natürlich die volle Punktzahl!

Bewertung vom 09.06.2024
Long Island
Tóibín, Colm

Long Island


gut

Zur Jugendliebe zurückkehren oder nicht?


Nachdem Eilis, die vor etlichen Jahren von Irland nach den USA ausgewandert ist, von ihrem Ehemann betrogen wurde, wobei unglücklicherweise auch noch ein Kind gezeugt wurde, flieht sie überstürzt in ihre Heimat. Sie hofft, dort fernab von ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern zu einem Entschluss zu kommen, wie ihre Konsequenzen auf das Fremdgehen aussehen werden. Im kleinen Dorf in der Nähe von Dublin trifft sie allerdings auch auf ihre Jugendliebe Jim und stellt fest, dass sie immer noch Gefühle für diesen hat, die sogar erwidert werden. Was Jim Eilis bewusst verschweigt, dass er mittlerweile mit ihrer ehemaligen besten Freundin Nancy verlobt ist und eine gemeinsame Zukunft plant. Diese Situation führt zu einigen Verwirrungen und Komplikationen. Jim und Eilis zeichnen sich nicht gerade durch konsequente Entscheidungen und zielstrebiges Handeln aus, was zu Verletzungen eigentlich aller Protagonisten führt. Ich hatte mir für die Geschichte zugegebenermaßen ein etwas anderes Ende gewünscht, hier hat der Autor zum Schluss hin etwas nachgelassen, dafür muss ich leider einen Punkt abziehen. Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten und spreche gerne eine Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 26.05.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


sehr gut

Romantischer sommerlicher Wohlfühlroman mit liebenswerten Charakteren

'Die pragmatische Kinderbibliothekarin Daphne plant gerade ihre Hochzeit mit ihrem smarten Traummann Peter, als dieser ihr gesteht, dass er sich unsterblich in Kindheitsfreundin Petra verliebt hat. Die verlassene Daphne ist nicht nur todunglücklich, sondern auch ziemlich ratlos, denn mit ihrem bescheidenen Gehalt lässt sich so schnell keine eigene Wohnung in Michigan findet, wo sie Peter zuliebe hingezogen ist und weder Freunde noch Verwandte hat. Und so greift sie kurzentschlossen zu, als ausgerechnet Petras Exverlobter Miles der verzweifelten Daphne ein Zimmer in seiner WG anbietet. Anfangs nur als Zweckgemeinschaft gedacht entwickelt sich zwischen den beiden jungen Leuten nach und nach eine innige Freundschaft, bei der sich sowohl der Leser als auch die Protagonisten immer öfter fragen, ob da vielleicht doch ernstere Gefühle im Spiel sein könnten! Als dann auch noch versehentlich ein romantisches Foto im Internet gepostet wird, nimmt die Geschichte ordentlich an Fahrt auf! Auch wenn alles zugegebenermaßen ein wenig vorhersehbar konstruiert war, hat dies meiner Leseunterhaltung keinerlei Abbruch getan! Emily Henry hat mit "Funny Story" einen perfekten Wohlfühlroman mit witzigen Dialogen und extrem liebenswerten Charakteren geschrieben. Auch wenn es stellenweise in meinen Augen ein paar Längen gab, ist es eine abwechslungsreiche Story, die mir gut gefallen hat! Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das letzte, und ich spreche gerne eine Leseempfehlung für alle Fans von romantischen Wohlfühlromanen aus!

Bewertung vom 26.05.2024
In den Augen meiner Mutter
Leevers, Jo

In den Augen meiner Mutter


ausgezeichnet

Für mich ein absolutes Highlight

In "In den Augen meiner Mutter" von Jo Leevers lernen wir Georgie kennen, eine junge Frau, die gerade mit ihrem ersten Kind hochschwanger ist. In diesem letzten Abschnitt der Schwangerschaft erfährt unsere Protagonistin durch die Medien, dass ihre Mutter, die die Familie vor vielen vielen Jahren verlassen hat, in einem entfernten Winkel Schottlands aufgetaucht ist. Die junge Frau macht sich gemeinsam mit ihrem Bruder Dan, zu dem sie in den letzten Jahren nach dem tragischen Tod eines Freundes der beiden eher weniger Kontakt hatte, auf die Suche nach der Mutter, um endlich zu erfahren, was hinter dem Verschwinden der Mutter während Georgies und Dans Kindheit steckte. Hierbei kommen tragische Dinge ans Licht, mit denen keiner, auch ich als Leser nicht gerechnet hatte. Mich hat diese Familiengeschichte extrem bewegt, ich habe mit den Protagonisten gelitten und mir gewünscht, sie wären endlich ehrlich zueinander, weil alles andere nur zu weiteren Dramen führen konnte. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, mich von Anfang an in die Story hinein katapultiert und mich das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen lassen. Die Beziehungen der Hauptfiguren untereinander waren zum Teil toxisch und haben andere Familienmitglieder dadurch schweres Leid zugefügt, das alles war teilweise harter Tobak, aber spannend zu lesen. Die Autorin hat mir viele Denkanstöße gegeben, zur Mutterschaft insgesamt, zu familiären Beziehungen, vor allem auch dazu, dass es so wichtig ist, ehrlich miteinander umzugehen. Für mich war es das erste Buch von Jo Leevers, aber mit Sicherheit nicht das letzte! Ich hoffe sehr, dass wir noch viel von dieser interessanten Autorin lesen dürfen! An dieser Stelle von mir eine absolute Leseempfehlung!

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